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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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10.11.2023, 09:00 | #1 |
Spaziergang
Wenn du alleine spazieren bist,
Und die Geräusche anders klingen Und die Sonne anders strahlt Und die Natur anders riecht Und das Wasser anders glänzt Und die Luft anders schmeckt Und dein Körper sich anders bewegt Und die Wolken anders aussehen Und alles so klein scheint Und die Blumen anders blühen Und die Steine anders rollen Und der Weg woanders hinführt Und deine Gedanken andere sind Und die Schatten weniger werden Und das laufen anders ist Und das Singen der Vögel anders ist Und das denken weniger wird Und die Bäume anders aussehen Und der Wind anders weht Und alles leichter wird Und die Blätter anders rascheln Und das Gras sich anders anfühlt Und der Himmel immer heller wird Und deine Gedanken verstummt sind Und der Weg sich dem Ende neigt Und du endlich loslassen kannst, Dann bist du an deinem letzten Ziel angekommen |
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10.11.2023, 11:19 | #2 |
gesperrt
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Also, wenn ich allein spazieren gehen würde und bemerken würde, daß die Sonne anders strahlt, das Wasser anders glänzt und die Luft anders schmeckt, dann würde ich eher vermuten, daß das Ende naht. Insofern könnte man schon von einem letzten Ziel das naht sprechen. Aber das wäre nicht unbedingt mein Ziel das ich erreichen wollte.
Aber davon abgesehen, ausser endlosen Wiederholungen und einer katastrophalen Form kann ich an deinem Gedicht (?) nichts finden was positiv zu erwähnen wäre. Aber ich bin auch keine Lyrik Expertin, mag sein daß andere das positive finden. |
10.11.2023, 11:36 | #3 |
Forumsleitung
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Guten Morgen,
dieser Text ist ein Konjunktions-Friedhof: und und und und ... Statt das unverbindliche und null aussagefähige "anders" permanent zu wiederholen, hätte man jedem Vers mit einem eigenen Adverb ein anschauliches Bild geben können, z.B.: Wenn du alleine spazieren gehst [anstatt "bist"; kein Komma!] und die Geräusche ruhiger klingen, die Sonne wärmer strahlt, die Natur frischer riecht, das Wasser silbriger glänzt, die Luft milder schmeckt, dein Körper sich freier bewegt, die Wolken sich flauschiger türmen ... usw. Ein bisschen mehr Phantasie hätte dem Text jedenfalls gutgetan. Besten Gruß Ilka |
10.11.2023, 15:48 | #4 |
Liebe Mimi,
Dein Gedicht "Spaziergang" hat mich besonders durch seine Struktur berührt: Die konsequente Anwendung des Wortes "Und" am Anfang jeder Zeile kreiert einen fließenden, fast meditativen Rhythmus, der mich auf eine sehr persönliche Reise mitnimmt. Dieser Stil verleiht dem Gedicht eine kontinuierliche Bewegung, die gut zum Thema eines Spaziergangs passt. Die wiederholte Betonung auf "anders" fängt effektiv ein Gefühl der Veränderung und Erneuerung ein. Es scheint, als ob jeder Schritt, jede Beobachtung die Welt in einem neuen Licht enthüllt. Das verleiht dem Gedicht eine frische und dynamische Qualität. Was auch auffällt, ist die Steigerung der Intensität deiner Beschreibungen. Es beginnt mit einfachen physischen Wahrnehmungen und bewegt sich zu einer tieferen, emotionalen Ebene, was darauf hindeutet, dass der Spaziergang mehr als nur eine physische Reise ist. Dies erreicht einen Höhepunkt in den letzten Zeilen, wo der Spaziergang metaphorisch als eine Reise zum "letzten Ziel" dargestellt wird. Allerdings könnte die konstante Wiederholung für manche Leser etwas monoton wirken. Es könnte interessant sein, die Struktur leicht zu variieren, um die Aufmerksamkeit des Lesers aufrechtzuerhalten. Insgesamt hast du ein Gedicht geschaffen, das sowohl in seiner Einfachheit als auch in seiner Tiefe einlädt. Es lädt zum Nachdenken ein und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Emilie |
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10.11.2023, 18:33 | #5 |
Liebe Tabula,
Vielen Dank für deine Kritik, ich verstehe, dass dir die Form nicht so gut gefällt und das es dir vielleicht auch zu langweilig ist, aber für mich persönlich hat sich das einfach so angeboten und ich wollte mal etwas neues ausprobieren. Ilka-Maria, Ich finde deinen Ansatz wirklich sehr schön und ansprechend. Es könnte auch sein, dass das Gedicht dadurch mehr Tiefe bekommt, aber ich habe mich hier bewusst für das wiederholte "anders" entschieden, da ich es für den Leser offen lassen wollte, was sich für ihnim Gegensatz zu einem normalen Spaziergang verändert. Hey Emilie, Freut mich sehr, dass dir das Gedicht gefallen hat und zum Nachdenken anregt. Es ist nicht für jeden was, aber das muss es ja auch nicht sein. Vielen lieben Dank für die schönen Worte! Und danke für den Hinweis. Vielleicht setzte ich mich nochmal dran und verändere es ein bisschen, aber im Grunde hatte ich das monotone und das ständige wiederholen beabsichtigt. Liebe Grüße Mimi |
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15.11.2023, 18:26 | #6 |
Hallo Mimi L.,
ich stimme Ilka-Maria zu. Dein Gedicht verdient mehr als nur "Und" und "anders". Ihr Vorschlag geht in die richtige Richtung. Greif es gern auf und bastel an deinen Zeilen. Was mich stört, ist aber weniger die Wortwiederholung, sondern der Hinweis auf das letzte Ziel. Wie Tabula Rasa meint, klingt es nach Apokalypse, Armageddon ... DAS ENDE DER WELT! Ui, solch ein Spaziergang sollte uns allen erspart bleiben. Aber vielleicht meintest du es so. Vielleicht beschreibst du die Angst vor dem, was kommen könnte. Irgendwie muss ich hier an Endzeitfilme denken. Wenn es darauf hinausläuft, ist der Ansatz schon passend. Nette Grüße, Candlebee |
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friede, leben, tod |
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