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21.07.2023, 21:04 | #1 |
Unvergesslich.
Zufällig trafen sie sich nach längerer Zeit wieder und begrüßten sich herzlich. Almut wusste, dass sich ihr Gegenüber schon vor einiger Zeit hatte scheiden lassen und fragte sie nach dem Grund danach.
"Das war wegen einer Segel-Schifffahrt". antwortete Waldtraut und fügte sogleich hinzu: "Es war schrecklich. Ich mag gar nicht daran denken". Almut war auf"s höchste gespannt: "Erzähl' mal!" Waldtraud erzählte, dass ihr Mann Hendrik, ein begeisterter Freizeitsegler, die Idee hatte für einen zünftigen Segeltörn ein nicht zu kleines Schiff zu chartern und ihren Bruder und drei ehemalige Studienkollegen Hendriks dazu einzuladen. Sie fuhr fort: "Du hast ihn ja auch kennengelernt; ein ziemlicher Spinner. Er wollte diese Seefahrt sozusagen nostalgisch gestalten mit seinem uneingeschränkten Kommando als Kapitän. Er hat sich sogar kostümiert, sozusagen mittelalterlich. Auch eine Augenklappe hat er getragen. Er hat sich die ganze Zeit wie ein Despot benommen. Seine drei Kumpels fanden das cool und witzig". Almut hatte aufmerksam zugehört und fragte dann gleich: "Und, ist dann was Besonderes passiert?"- "Kann mal wohl sagen" war die prompte Antwort. Dann erzählte sie weiter, dass es einmal zwischen ihrem Mann und ihrem Bruder zu einem heftigen Streit gekommen sei. Möglicherweise sei es ein Streit wegen des Essens gewesen. Um was genau es ging konnte sie nicht sagen. Ernst hätte ihren Mann dann auf das heftigste beschimpft, ihn Arschloch und dumme Sau genannt und auch anderes. Und ihn auch gefragt was diese beschissene Show eigentlich solle, die er hier abziehe. Waldtraut schien nun ziemlich erregt: "Du glaubst es nicht, was Hendrik nun machte! Er wollte Ernst bestrafen. So richtig altmodisch, der blöde Spinner". Nun erzählte sie weiter, dass ihr Mann ihren Bruder dazu verurteilt hatte, dass er kielzuholen sei. Man hätte sie an einen Mast gefesselt, und dann hätten sie zu viert die grausame Strafe begonnen. Die Prozedur hätten sie verschärft ausgeführt, also nicht quer unter dem Kiel von einer Schiffsseite zur anderen, sondern unter der ganzen Schiffslänge vom Bug bis zum Heck. Sie kam zum Schluss:"Ernst rührte sich danach nicht mehr, über eine halbe Stunde. Wir machten dann Wiederbelebungsmaßnahmen und hatten Glück, dass er nicht gestorben ist". "Das ist ja furchtbar!" antwortete Almut nach ein paar Sekunden. Waldtraut erzählte dann noch, dass sie nie vergessen werde, was er ihrem Bruder angetan habe, dass ihr Bruder seitdem an einer posttraumatischen Belastungsstörung leide, und auch sie gelegentlich, vor allem in mondhellen Nächten, hässliche Träume über Kielholen habe. |
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22.07.2023, 21:35 | #2 |
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Schade, Kurt, dass noch niemand auf deine Geschichte reagiert hat, denn sie ist in makellosem Deutsch und gutem Aufbau erzählt. Zwei kleine Meckerer habe ich trotzdem:
Man hätte sie an einen Mast gefesselt, und dann hätten sie zu viert die grausame Strafe begonnen. "Man habe sie ..." müsse es hier heißen. Meckerer Nummer zwei. Dem Ende der Geschichte fehlt der Paukenschlag. Ein bisschen Seelenduselei ist zu wenig, |
23.07.2023, 10:36 | #3 | ||||||||||
Zitat:
z. B. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich finde übrigens nicht, dass makelloses Deutsch schon ein Grund ist, eine Geschichte zu loben, das sollte selbstverständlich sein. Übrigens kommt nach wörtlicher Rede auch ein Komma: Zitat:
Zitat:
Zitat:
"Das war wegen einer Segel-Schifffahrt", antwortete Waldtraut und fügte sogleich hinzu: "Es war schrecklich. Ich mag gar nicht daran denken". Die Anführungszeichen kommen vorne natürlich unten hin. Aber das übernimmt nicht jeder PC, deswegen bemängele ich das nicht. Noch etwas zu Wortwiederholungen: Zitat:
Zitat:
Früher sind die Matrosen wohl öfters an einer solchen Bestrafung gestorben. |
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23.07.2023, 11:50 | #4 |
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Das Kiehlholen eines Matrosen wird in einer Szene von "Meuterei auf der Bounty" (mittlere Verfilmung mit Marlon Brando) dargestellt.
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23.07.2023, 16:25 | #5 |
Nabend!
Kein Einspruch, im Großen und Ganzen auch bei DieSilbermöwe. Hätte / habe : Leichtsinnsfehler, kommt leider schon mal vor... Wg.Ende der Geschichte: vielleicht fällt mir noch eine Fortsetzung ein. Danke für die Rückmeldungen. LG. K. |
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24.07.2023, 19:27 | #6 | |
Zitat:
Nur nachgefragt: Sorry, aber warums so erbsenzählerisch? Könnte man vermutlich in so mancher Suppe nicht ein Haar finden, wenn man lange genug darin herumstochert? Nix für ungut! |
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24.07.2023, 20:01 | #7 | |
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Zitat:
Mit den Kommata ist das so eine Sache, denn nach der Rechtschreibreform hat man viele Regeln fallen gelassen und gemeint: Kann man machen, muss man aber nicht. Seitdem ist kaum noch jemand imstande, alle Kommata richtig oder überhaupt zu setzen. Früher war es auch nicht üblich, hinter gesprochener Sprache nach einem Satzzeichen wie z.B. Frage- oder Ausrufezeiche zusätzlich ein Komma hinter die Anführungszeichen zu setzen. Heute ist das ein Muss, was für mich ein Hirnriss ist. Ein Komma ist ein Komma, und ein Fragezeichen ist ein Fragezeichen - und gut iss. Bei all dem Tohuwabohu, der mit der Rechtschreibreform und der teilweisen Rücknahme der damals aufgestellten, widersinnigen Regeln entstanden ist, habe ich mich längst damit abgefunden, dass die Leute, die die Rechtschreibung beherrschen, in der Minderheit sind und es offensichtlich jüngeren Jahrgängen sowieso egal ist, wie und was sie schreiben. Nach Willkür groß und klein, zusammen und getrennt schreiben, Kommata bei jedem Schnaufer setzen oder besser ganz weglassen - das geht heutzutage alles. Da ist ein Text, wie Kurt ihn präsentiert hat, eine wahre Linderung. Ich finde es wesentlich bedauerlicher, dass der Geschichte am Ende die Luft ausgeht, weil Kurt kein richtiges Ende hinbekommen hat. Sie ist nicht rund. |
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25.07.2023, 06:42 | #8 | ||
Zitat:
normalerweise verkneife ich mir eine solche Erbsenzählerei (du hast schon recht, dass es eine ist),. Aber ich konnte Ilkas Bemerkung „in makellosem Deutsch" einfach nicht so stehenlassen, da die Interpunktion nicht stimmt und einige Wortwiederholungen drin sind. Ansonsten kümmere ich mich um solche Fehler gar nicht, jedenfalls nicht um die Kommata.(Man kann übrigens Kommas oder Kommata schreiben.) Und ich kümmere mich normalerweise schon deshalb nicht darum, weil ich schon beruflich Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion verbessern muss. Hallo Ilka, Zitat:
Und es spielt auch gar keine Rolle, was früher üblich war, wenn es heutzutage eben anders ist. „Kann man machen, muss man nicht" stimmt übrigens auch nicht. Es gibt Regeln. Ich empfehle dieses Buch: https://www.amazon.de/Kommasetzung-S...s%2C300&sr=8-4 Ich weiß sehr wohl, wo Kommas hingehören, da darf ich das auch von anderen verlangen. Jedenfalls, wenn eine Geschichte angeblich „in makellosem Deutsch" geschrieben ist. LG DieSilbermöwe |
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25.07.2023, 08:07 | #9 | |
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Zitat:
Aber du liegst falsch, wenn du meinst, du könntest jemandem etwas abverlangen. Den meisten Usern ist egal, was sie runterschreiben und ob die Rechtschreibung stimmt, das lässt sich an dem größten Teil der Texte nachweisen. Ja, ich kritisiere hier und da Rechtschreibung, aber nur noch in seltenen Fällen und nicht durch ellenlange Korrekturen (vergebliche Mühsal), und auch nur, wo ich denke, es könne auf fruchtbaren Boden fallen. Ansonsten genügt mir ein kurzer Tadel des Gesamten, und ich kümmere mich nicht mehr weiter um den rechtschreiberisch unteriridischen Text, denn das ist Energieverschwendung. Wenn schon ein User damit beginnt, man solle ihm die Rechtschreibung nachsehen, lese ich den Text erst gar nicht. Bei Kurts Geschichte habe ich zwei Aspekte hervorgehoben, nämlich sein Deutsch (damit ist die Art seines Ausdrucks, seines Stils gemeint) und den Aufbau. Das ist nicht die ganze Geschichte, von einem "Rundum"-Lob der "Geschichte" kann also nicht die Rede sein. Dazu ist sie zu wenig spannend, und, wie ich bereits zweimal anführte, fehlt ihr der Schluss. Mit ausführlichen Korrekturen der Rechtscheibung verschwende ich meine Zeit nicht mehr, denn das ist für die Katz. Was die Kommata angeht: Ja, es gibt Regeln, aber sie sind aufgeweicht, was aber wurst ist, denn kaum jemand beherrscht sie. Ich könnte meterlange Listen mit Titeln von Gedichten und Geschichten in diesem Forum aufführen, bei denen es mit den Kommata drunter und drüber geht. Die Prozentzahl der Texte, bei denen die Schreiber mit den Kommata hinreichend genug Sicherheit zeigen, liegen gefühlt im 5-Prozent-Bereich - wenn überhaupt, denn ich fürchte, das ist noch zu hoch geschätzt. Auf den Punkt gebracht: Ich habe mir abgeschminkt, durchschnittliche oder gar höhere Qualität von den Schreibern zu erwarten, sondern bin froh, wenn ich mal gelegentlich einen lesbaren Text wie von Kurt (oder auch Heinz und noch zwei, drei anderen Usern) präsentiert bekomme. Besser wird die Rechtschreibung in Deutschland eh nicht, wie sich seit Jahren zeigt, sondern sie wird rapide fehlerhafter. Und der Genderwahn gibt der Lesbarkeit von Texten ohnehin den letzten Rest. Nee, ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, die Rechtschreibwelt zu retten. |
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25.07.2023, 23:22 | #10 |
Hallo Kurt!
"Waldtraut schien nun ziemlich aufgeregt" War sie wirklich erregt? "Ernst hätte ihren Mann dann auf das Heftigste beschimpft" "Dann erzählte sie weiter, dass es einmal zwischen ihrem Mann und ihrem Bruder zu einem heftigen Streit gekommen war." (Plusquamperfekt) "Sie kam zu dem Schluss:" -> "Sie kam zum Schluss" (Keine Kohärenz) "Nun erzählte sie weiter (superfluous), dass ihr Mann ihren Bruder dazu verurteilt hatte, gekielholt zu werden." oder "Nun erzählte sie, dass ihr Mann ihren Bruder dazu verurteilt hatte, dass er gekielholt werden sollte." "Man hätte ihn an einen Mast gefesselt, und dann hätten sie zu viert die grausame Strafe begonnen." Vielleicht besser: "Man hätte ihn an einen knarrenden Mast geschmiedet, und zu viert wären sie die grausame Strafe angegangen." Vielleicht noch besser: "Man hätte ihn an einen knarrenden Mast geschmiedet, und zu viert hätten sie die grausame Strafe vollzogen." "Almut war aufs Höchste gespannt: 'Erzähl mal!'" |
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26.07.2023, 07:16 | #11 | ||
Hallo marcelD,
Zitat:
Zitat:
Hallo Ilka, ich wollte noch etwas zum Ende sagen: Ich finde es rund. Für Kurzprosa ist es genau richtig. Ich finde nicht, dass der Schluss fehlt. Es steht ja auch am Anfang, dass Waltraud sich deswegen hat scheiden lassen und der Hinweis, dass die ganze Sache nicht spurlos an ihrem Bruder und auch ihr vorbeigegangen sei. LG DieSilbermöwe |
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26.07.2023, 07:47 | #12 | |
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Zitat:
Aber letztendlich ist das eine Sache des Geschmacks und der eigenen Erwartungen, wie man eine Geschichte bewertet. |
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26.07.2023, 08:44 | #13 |
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Hallo, Marcel,
eigentlich wollte ich nicht mehr ausführlich auf Rechtschreibung und Grammatik eingehen, aber wenn ich Vorschläge lese, die größtenteils richtige Schreibweisen "verschlimmbessern", weil sie schlicht falsch sind, sehe ich mich genötigt, zu reagieren. "Ernst hätte ihren Mann dann auf das Heftigste beschimpft" und "Almut war aufs Höchste gespannt ..." Es handelt sich um adjektivische bzw. adverbiale Bezeichnungen mit Superlativen, und die schrieb man deshalb früher grundsätzlich klein. Hier liegt Kurz also richtig. Der Duden lässt inzwischen auch die Großschreibung zu, eine Konzession an den allgemeinen Gebrauch, der sich nach und nach durchgesetzt hat, grammatisch aber unlogisch und inkonsequent ist. Zwischen "aufgeregt" und "erregt" gibt es kaum einen Unterschied, beides bedeutet, "heftige Gefühle haben". Der Begriff "Erregung" ist nicht auf sexuelle Gefühle reduziert, sondern kann in jedem anderen Zusammenhang verwendet werden. "Sie kam zum Schluss: "..." ist völlig richtig, da hier mit einem Doppelpunkt und wörtlicher Rede weitergeht und auf das Ende einer Erzählung hingewiesen wird. "Sie kam zu dem Schluss" erfordert hingegen einen Nebensatz, z.B.: "Sie kam zu dem Schluss, dass ...". Bei nichtwörtlicher Rede steht der Konjunktiv, also ist richtig: "Nun erzählte sie weiter [besser: Nun fuhr sie fort ...], dass es einmal zwischen ihrem Mann und ihrem Bruder zu einem heftigen Streit gekommen sei." Hier hat Silbermöwe recht, und Kurt hat den Satz richtig formuliert. "Nun erzählte sie weiter, dass ihr Mann ihren Bruder dazu verurteilt hatte, dass er kielzuholen sei." Nichtwörtliche Rede, deshalb muss hier der Konjunktiv stehen, also richtig: "Nun erzählte sie weiter [besser: Sie erzählte weiter, ...], dass ihr Mann ihren Bruder dazu verteilt habe ...". Das doppelte "dass" ist vermeidbar: "Sie erzählte weiter, dass ihr Mann ihren Bruder dazu verurteilt habe, ihn kielholen zu lassen." "Man hätte sie an einen Mast gefesselt, und dann hätten sie zu viert die grausame Strafe begonnen. Die Prozedur hätten sie verschärft ausgeführt, also ..." Hier ist Kurt ein Fehler unterlaufen, es muss "er" anstatt "sie" heißen. Ansonsten gilt auch hier wieder der Konjunktiv: "Man habe ihn an einen Mast gefesselt, und dann hätten sie zu viert die grausame Strafe begonnen ..." Das Wort "begonnen" ist hier richtig, "angegangen" wäre eine unschöne Alternative und "vollzogen" unpassend, denn der Hergang wird noch weiter geschildert, ehe es zum Kielholen kommt. Und was hat das Wort "geschmiedet" als Ersatz für "gefesselt" auf einem Segelschiff zu suchen? Empfehlung: Konjunktiv und Semantik üben. VG Ilka |
26.07.2023, 09:35 | #14 | |
Zitat:
über die Änderungen kann man sich streiten. Allerdings halte ich das für sinnlos, da sie nicht zielführend sind. Der Unterschied zwischen "aufgeregt" und "erregt" liegt in der Konnotation und Kohärenz des Textes. Da die Erregung (erregt) in unserer Gesellschaft eine spezifischere Verwendung findet (nämlich sexuell) und das auch im medizinischen Bereich dergleichen manifestiert ist, pflege ich persönlich schon striktere Trennungen. Sonst erhielte der Text eine mehr sadistische Note... Über zum-Schluss-kommen liegt ein Präpositionsdefizit vor, worauf der Doppelpunkt keinen Einfluss nimmt. Lg Marcel |
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26.07.2023, 10:01 | #15 |
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Nein, kann man nicht. Über den Konjunktiv gibt es klare Regeln, und diese sind unstrittig.
Deine Ausführungen zu dem Begriff "erregt" sind schlicht abwegig. Im Duden und im Wörterbuch der deutschen Sprache gibt es reihenweise Beispiele dafür, dass dieses Wort in nicht-sexuellen und nicht-medzinischen Verbindungen angewendet wird. Es gibt zahlreiche Wörter, die auch eine medizinische Bedeutung haben, das ist richtig, aber eben "auch", nicht "nur". Bevor aus dem Blauen heraus Behauptungen aufgestellt werden, ist es ratsam, nachzuschlagen, um sich über ihre Richtigkeit zu vergewissern. |
26.07.2023, 10:56 | #16 | |
Zitat:
Korrekt wäre: Als Frank zärtlich seine Hände über die Innenseite von Marias Oberschenkel gleiten ließ, flüsterte sie aufgeregt: "Oh Frank, das erregt mich so!" Beide Wörter beschreiben ähnliche Gefühle, die in ihrer Ausrichtung jedoch völlig verschieden sind. In Bezug auf den Inhalt des Textes von Kurt ergibt sich ein völlig anderes Bild. Wieso tust du es dann nicht? Zerre jemand anderes in deine Profilierung. Damit habe ich nichts zu tun. |
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26.07.2023, 11:05 | #17 |
Forumsleitung
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Hör doch auf mit diesem Bullshit, Marcel. Der Duden definiert "erregen" folgendermaßen:
"in einen Zustand heftiger Gefühls-, Gemütsbewegung versetzen; aufregen." Beispiele des Dudens: - dieser Brief erregte sie, ihr Gemüt - ihr Anblick erregte ihn (versetzte ihn in geschlechtliche Erregung) - eine erregte Diskussion - die erregten Gemüter beruhigen - freudig erregt sein 〈in übertragener Bedeutung:〉 - die vom Sturm erregte (gehoben; in Bewegung versetzte, aufgewühlte) See Ähnliche Beispiele findest du in allen anerkannten, gängigen Wörterbüchern. Wie ich bereits schrieb, ist "erregen" nicht auf den sexuellen oder medizinischen Bereich reduziert. Ob in einen Kontext "aufregen" oder "erregen" besser passt, liegt im Ermessen des Autors. In Kurts Geschichte ist seine Anwendung jedenfalls in Ordnung. Waltraud erzählt von einer hochriskanten, lebensgefährlichen Situation, und die Erinnerung daran macht ein starkes Wort wie "erregt" sogar plausibler als "aufgeregt" zu sein, wofür schon unspektakuläre Ereignisse Anlass sein können. Im sexuellen Kontext ist "erregt" sowieso nur eine zahme Umschreibung dessen, was ausgesagt werden soll. Wer es unzweideutig haben will, muss den Mut haben, andere Begriffe - meist aus der Umgangs- und Vilgärsprache - zu wählen: geil, rattig, spitz, scharf, fickerig. Das jedoch vermeiden viele Autoren, indem sie einfach zu "erregt" greifen oder die Sache einfach nur per Umschreibung andeuten. Kurz: Deine an den Haaren herbeigezogenen Erklärungen verfangen demzufolge nicht. Übrigens: Hast du mal im Duden oder im DWDS nachgeschlagen und nach Beispielen gesucht? |
26.07.2023, 11:12 | #18 | ||
Liebe Ilka,
Zitat:
Zitat:
Ich glaube nicht, dass der Konjunktiv I im Plusquamperfekt so korrekt ist. In dem Sinne, Ilka! |
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26.07.2023, 11:15 | #19 |
Forumsleitung
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Was hat denn hier der Konjunktiv mit dem Plusquampferfekt zu tun?
Was zielführend ist, sollte Kurt entscheiden, es ist seine Geschichte. |
26.07.2023, 11:56 | #20 |
Der Satz müsste eigentlich im Plusquamperfekt stehen. Ich verstehe jedoch, warum viele sich ausschließlich auf den Konjunktiv I verlassen. Sich allein auf den Konjunktiv hinsichtlich zeitlicher Ereignisse zu verlassen, halte ich für kein sauberes Handwerk. Eigentlich sollte das Tempus Priorität haben. Was Grund ist, warum ich den Konjunktiv herausgenommen habe, um genau folgendes zu vermeiden: "Dann erzählte sie weiter, dass es einmal zwischen ihrem Mann und ihrem Bruder zu einem heftigen Streit gekommen gewesen sei." Die Konstruktion zeigt, wie ungünstig der Satz im Kern formuliert ist. Es ist Kurts Werk, und ich habe in seinem Faden zu seinem Werk kommentiert, nicht in einem Faden zu deinem Werk. Es ist sein gutes Recht, alles abzulehnen oder etwas anzunehmen und wenn er mit mir darüber diskutieren will (und das anständig), dann kann er das gerne tun. Für alles andere bin ich nicht offen. |
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26.07.2023, 12:39 | #21 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Um das Plusquamperfekt zu rechtfertigen, bedürfte es jedoch der wörtlichen Rede, nämlich: Dann erzählte sie weiter: "Einmal war es zwischen meinem Mann und meinem Bruder zu einem heftigen Streit gekommen." So einfach ist das. Ich belasse es jetzt bei deiner Auffassung, denn es ist nicht meine Absicht, mit meinem Widerspruch Überzeugungsarbeit zu leisten. Soll Kurt entscheiden, wie er es handhaben will. |
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28.07.2023, 16:10 | #22 |
Den wesentlichen Fehler hat ja Ilka-Maria schon erwähnt.
Weil Interesse zu bestehen scheint: die Geschichte wurde nach einer ganz knappen "Skizze" in etwa einer halben Stunde geschrieben und dabei bewusst möglichst kurz gehalten; ohne Textkorrektur, Wörterwechsel, "Ausschmückungen" (Action, langatmige langweilige Gespräche, Landschaft). Der Focus lag allein auf Kielholen. Ansonsten, wie auch schon erwähnt: Fortsetzung möglich. |
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