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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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01.03.2023, 21:05 | #1 |
Das eine Feuer in der Nacht
Ein erstes, zartes Grüßen in den Mai
Die Sonne in das Haar gestrichen Und vor dem Spiegel noch ein letzter, stiller, in die Brust gesteckter Schrei Die Zunge fährt ganz sinnlich um die Lippen Ich bin soweit Ich bin jetzt reif Mich soll ein König pflücken In hohle Hand legt sie den Ring und durch des Steines Princess Cut malen die Sonnenstrahlen alle Seiten dieses handgeformten Tals als dunkelrotes Blatt gleich neben Muster, wie von Ananasdamast aus goldgetränkter Pinienschale Drinnen prunkt, als sei er ganz aus Sternenstaub gefasst, der Ring und der Rubin darin scheint so entfernt von jeder Schwere, jeder Last, als sei er gar nicht wirklich hier; als dringe gar sein Licht durch einen Spalt der noch verschlossnen Himmelstür, als sei sein Feuer nicht von dieser Welt Doch ist das Feuer, das ihn so über uns Erdenschwere stellt gar nicht aus seinem Schliff gemacht ! Es kommt von diesem Engel, der so glücklich lacht; der ihn so leicht in Händen hält. Es ist das gleiche Feuer, das die Seelennacht erhellt. Es ist das eine Feuer in der Nacht |
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23.03.2023, 22:08 | #2 | ||||||||
Hallo Dionysos von Enno
ein insgesamt recht schönes Gedicht über eine verliebte Frau und einen Rubinring. Es könnte noch an Schönheit gewinnen, wenn man einige metrische Unebenheiten und sprachliche Ausdrücke glätten würde. Im folgenden ein paar Vorschläge dazu. Am Anfang steht ein Mädchen vor dem Spiegel und macht sich schön für ihren Liebhaber, dem sie sich (wohl) hingeben will. Zitat:
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Insgesamt eine ansprechende Beschreibung der Schönheit. Gern gelesen. Lieber Gruß Friedrich |
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24.03.2023, 15:43 | #3 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 61
Beiträge: 1.672
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... DvO, bin gern durch diesen Text geschwebt. Friedrich mag die Fehler sehen, ich nahm sie nicht wahr. Deine Texte haben für mich so etwas ätherisches und dieser war sogar noch verständlich.
wsT dT |
24.03.2023, 18:38 | #4 | |
Zitat:
vielen Dank für Deine profunde Beschäftigung und Auseinandersetzung mit dem Text. Anbei ein paar Anmerkungen zu Deinen Überlegungen: 1) Das "eine Feuer" , das ich hier beschreiben wollte, ist die "Beseelung oder Belebung" des Gegenstandes durch die Schönheit eines Menschen, die darauf abstrahlt und ihn erst richtig leuchten lässt, bzw. ihn erst wertvoll macht, das "Manna" Deine Interpretation, die mehr dem gängigen Assoziationspfaden folgt ist aber auch sehr schön. 2) Die Sonne in den Händen: Ja, so habe ich es mir auch vorgestellt - es ist ein weiteres Bild dafür, wie Gegenstände durch die "Aura der menschen" zu einer besonderen Ästhetik und Einheit finden und natürlich ein spielrisches, kreatives Bild, ebenso wie der in die Brust gesteckte Schrei, so als stecke man sich eine Blume ans Revers, die Lebensfreude sollte in diesen Bildern rüber kommen und das aus sich selber glücklich-Sein des Seins 3) ob eine unbetonte Silbe folgen sollte, da bin ich mir nicht sicher: wer sagt das ? Mir gefällt der Klang so - die Hinleitung zum Blatt, das Rutschen auf der Welle des handgeformten Tals sehr gut. Das ist aber sicherlich Geschmackssache. 4) Ananasdamast ist ein roter Seidenstoff mit einem ganz eleganten Muster von Ananas (eigentlich pinienzapfen). Damit wird die Reflektion des Schliffs von dem wir später erfahren, dass er ja gar nicht wirklich für den Glanz verantwortlich ist, auf eine Stufe mit dem königlichen Zierat gesetzt. 5) Im Hinblick auf die weiteren Anmerkungen hast du schon völlig zu Recht angemeerkt, dass du sie besser fändest und mir steht es natürlich nicht zu, diese hoch subjeltiven Eindrücke zu bewerten, denn insofern verschenkt sich ein Gedicht ja auch immer an seine Leser und erwächst in diesen immer wieder neu (und anders) Merci ! compliments Dionysos |
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24.03.2023, 18:39 | #5 | |
Zitat:
vielen Dank für Deine Zustimmung und die Rückmeldung ,dass da eine Leichtigkeit rüberkommt, die so ein bisschen durch den Text schweben lässt. So geht es mir selber auch bei den manieristischen Ausschmücken und Extrarunden in meinen Texten und daher befürchte ich immer gleich eine gewisse Geschwätzigkeit. Es ist schön, wenn das auch anders gesehen wird. merci ! mes compliments Dio |
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24.03.2023, 20:55 | #6 | |
Hallo Dionysos,
schön, mit jemand ins Gespräch zu kommen, der sich für für das Schöne so begeistert wie Du und der auch das Talent hat, es sprachlich zu Wort kommen zu lassen. Schön auch, daß Du Dich mit meinen Verbesserungsvorschlägen so intensiv auseinandergesetzt hast. Da war meine Mühe doch nicht umsonst. Ich denke, es ist immer interessant zu wissen, wie sein Werk auf andere wirkt, auf solche, die es intensiv lesen, es auf sich wirken lassen, und denen dazu auch etwas einfällt. Zitat:
Ich hoffe, Du bringst auch weiterhin schöne Sachen hervor, viele Grüße Friedrich |
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