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29.11.2022, 22:40 | #1 |
Abstieg ohne Aufstieg
Wir hatten drei teure Firmenwagen geleast.
Wir waren unsere eigenen Bosse, in unserer drei Mann Firma. Keiner hatte uns was zu sagen. Die Bank hatte uns Kredit gewährt. Wir hatten die Macht und waren total bekloppt. Der Verkäufer lud uns noch in eine Bar ein. Er mit dem guten Deal in der Tasche, und wir mit dem Grundstein für unseren Untergang. Noch glaubten wir an unseren Erfolg. Aber drei derartige Leasingverträge lasten schwer, besonders bei stagnierender Auftragslage. Wir soffen wie die Löcher an diesem Abend, ohne viel zu vertragen. Als der Verkäufer ging, entwickelten wir noch die Idee, die Kaiserstraße unsicher zu machen. Männer, mit schnellen Autos, wollen auch schnelle Nummern. Die Nutten verdienten gut an uns. Ich gab meiner den kompletten Inhalt meines Portemonnaies. 300 Deutsche Mark. Mehr hatte ich zum Glück nicht dabei. Sie machte mich startklar, aber jedes Mal, wenn ich drauf wollte, ging meiner runter. Ich war einfach zu voll. An ihr lags nicht, sie war 1A Material. Erstaunlich gut, für die dreckige Meile. Anstand hatte sie auch, sie rackerte für ihr Geld. Handarbeit, made in Germany. Dann holte sie noch Sekt und wir stießen an. Super Frau, ich weiß noch genau wie sie aussah. Es ist einfach toll, im Alter auf solche geilen Jugendsünden zurückschauen zu können. |
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29.11.2022, 23:00 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Abstoßend, z.B. "An ihr lags nicht, sie war 1A Material. Erstaunlich gut, für die dreckige Meile."
Hier geht es nicht um "geile Jugendsünden" sondern um Menschen verachtende Äußerungen. Schäm dich und hoffentlich ist es nicht zu spät, um im Alter den Anfang des Artikels 1 in unserem Grundgesetz auswendig zu lernen: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Heinz |
29.11.2022, 23:05 | #3 |
Ich hab mich in die Ecke gestellt.
Ich spreche hier von Bitches, die sich freuen, 1A Material zu sein und die stolz drauf sind. Eine Welt, die Heinz nicht kennt. Hera |
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29.11.2022, 23:22 | #4 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Heinz hat recht: Der Text ist widerlich. |
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29.11.2022, 23:46 | #5 |
Ich rede von Frauen, die stolz sind auf ihr Äußeres und es gerne präsentieren.
Deine Schönfärberei der Escorts ist naiv, das sind genau so Nutten wie die anderen. Sex für Geld ist Sex für Geld. Eben schrieb mir ein Mann im Datingportal, ich sei absolut hammergeil, das hat mich gefreut. Ich verstehe es gut, wenn Bitches gefallen wollen, es ist eine Genugtuung. Liebe Grüße Hera |
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29.11.2022, 23:50 | #6 |
Forumsleitung
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Das hast du aber nicht geschrieben.
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29.11.2022, 23:52 | #7 |
Sie hätte sich gefreut, wenn ich gesagt hätte, sie sei 1A Material.
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30.11.2022, 00:07 | #8 |
Forumsleitung
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Das kannst du einer Dumpfbacke erzählen.
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30.11.2022, 00:18 | #9 |
Schon klar, dass ich das manchen nicht klarmachen kann.
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30.11.2022, 07:58 | #10 | |
Hallo Hera,
mit diesem Text hast du mich überrascht, im positiven Sinne. Du erzählst lapidar und ohne Ausschmückungen eine Episode aus deinem Leben. Mich interessieren die Erlebnisse anderer Menschen oft, besonders wenn sie etwas preisgeben, von dem ich keine Ahnung habe, also in diesem Fall die Rotlicht-Meile, die ich persönlich noch nie gesehen habe. Zitat:
LG DieSilbermöwe |
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30.11.2022, 08:40 | #11 | |
Zitat:
Ich gebe gerne zu, dass Bukowski schon von Kindesbeinen an, einer meiner Götter ist. Natürlich schrieb ich dies, mit ihm im Hinterkopf. Liebe Grüße Hera |
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30.11.2022, 09:40 | #12 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Von Bukowskis Stil und seiner Schilderung als Angehöriger einer Subkultur ist Heras Text ohnehin so weit entfernt wie unsere Erde von der nächsten Galaxis. So wie sie in diesem Text schreibt, wird man bei Bukowski nirgendwo etwas finden. Gegen seine Arbeiten ist Heras Text (der übrigens mit einem Gedicht null zu tun hat) geradezu bieder und harmlos. Gerade deshalb beschränkt er sich offensichtlich auf die Herabwürdigung von Frauen zu Objekten in Form von "Material", um wenigstens damit Eindruck zu schinden. Und die Ausrede, einer Frau würde die "Arbeit" im Rotlichtmilieu (fast immer unter Zwang und in Abhägigkeit), Freude bereiten, sie wolle ja nur ihr schönes Outfit vorzeigen, ist völlig absurd und albern. So einen Käse hätte Bukowski niemals jemandem auf die Nase zu kleben versucht, um seine Texte zu verteidigen. Ich vermute, es wäre ihm ohnehin egal gewesen, wie ein Leser über sie denkt. |
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30.11.2022, 09:47 | #13 |
Das vehemente Eintreten für hohe Ahnen, die man glaubt schützen zu müssen, ist mir aus vielen Foren bereits hinlänglich bekannt.
Ich finde es mur noch lächerlich und unreif und es lohnt sich nicht für mich, mit solchen Götzendienern zu diskutieren. Ich habe nicht gesagt, dass ich der einzig legitime Nachfolger von Bukowski bin, obwohl das nahe liegen könnte, bei all dem nutzlosen, saftlosen Geschreibe, das ich sonst so vorfinde, sondern, ich schrieb, ich fand sein Zeug immer ganz geil und ich lernte den empfindsamen Mann, der dahinter hervorschaute mit der Zeit echt lieben. Sonst nix. |
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30.11.2022, 10:19 | #14 |
Forumsleitung
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Warum tust du es dann?
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30.11.2022, 10:24 | #15 | |
Zitat:
Während sie selbst Kopiergerät spielen um auf Teufel komm raus verglichen zu werden. Man kann sich von ihnen lösen um auf eigene Beine zu kommen, oder man kann sie ein Leben lang nutzen um dem eigenen Schreiben einen Sinn zu geben. |
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30.11.2022, 10:37 | #16 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Kaum ein Hobby-Schreiber ist darin fit. Vor allem erkenne ich mehrfach jeden Tag an Texten, dass durch falsche Kommasetzung der Sinn eines Satzes völlig kaputtgeht oder sich dadurch die Aussage in das Gegenteil des Gewollten umkehrt, ohne dass der Autor/die Autorin dies überhaupt merkt. Auch fällt mir auf, dass oft falsche Wörter verwendet werden, weil ihre wirkliche Bedeutung gar nicht erfasst worden ist. Wenn ich darauf hinweise, reagieren die Urheber solcher fehlerhaften Texte oft beleidigt, weil sie sich für Koryphäen halten. Oder sie reden sich mit fadenscheinigen Argumenten heraus. Gut zu schreiben ist aber harte Arbeit, das schüttelt man nicht aus dem Handgelenk, und "saftige" Inhalte reißen einen Text dann auch nicht heraus. Den Vorwurf, vom Ausdruck her schlecht zu schreiben, kann man Hera allerdings nicht machen, ihre Texte lassen sich ordentlich und flüssig lesen. Lediglich bei der Interpunktion hat sie oft ihre Probleme. Auf das Gesamte bezogen habe ich allerdings schon viel Schlimmeres gesehen. Wer jedoch nicht kritikfähig ist, wird sich nie weiterentwickeln. Was dieses Wort bedeutet, könnte man auch mal genauer besehen: Man ent-wickelt sich, nämlich aus seinen falschen Vorstellungen. |
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30.11.2022, 11:01 | #17 | |
Zitat:
So wie es sein sollte. Stilkonventionen, Ästhetik, Ausdruck kurzum, dichterische Qualität gepaart mit eigenem Anspruch. Hin zum Wiedererkennungswert. Und nicht dieses Verhalten als wäre man bereits als Meister vom Himmel gefallen und habe einen Namen in obigen Gefilden sicher. Es gibt kein panta rhei wenn man selbst ein Stoppschild hält, um sich auf einem Namen in Höhen zu katapultieren und dessen Schwanz zur Unkenntlichkeit zu reiten. Aber die Rechtschreibung ist ganz hübsch, ja. |
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30.11.2022, 11:07 | #18 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Aber das Thema will ich hier gar nicht ausweiten, es soll eine Nebenbemerkung bleiben. |
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30.11.2022, 11:12 | #19 | ||
Zitat:
Zitat:
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30.11.2022, 11:23 | #20 |
Gut, dass die lieben Tanten wissen, wo der Weg lang geht.
Dass sie dabei oft zu Medusen mutieren, die aufstrebende Jungautoren mit ihren schlangenumwölkten Blicken versteinern, das erkennen sie freilich in ihren Selbstgerechtigkeitsorgien nicht. Ich habe sicher ein überdurchschnittliches Sprachgefühl, aber die Zeichensetzung ist noch ein Feld, das mich zum Wachstum herausfordert, das gebe ich gerne zu. Wenn ich Zeit habe, nutze ich auch dafür eine App, zur Kontrolle. Meine Helden sind Kleist, Büchner, Hölderlin, Nietzsche, Benn und Bukowski und je nach Laune nähere ich mich dem einen oder anderen an, ohne ihn zu kopieren. Ich schreibe gerne in unterschiedlichen Zungen, weil ich, wie womöglich viele hier, eine eher multiple Persönlichkeit bin. Liebe Grüße Hera |
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30.11.2022, 11:25 | #21 | |
Zitat:
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30.11.2022, 11:41 | #22 |
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Da hast mit deinen Tanten sicherlich einen Vorteil. Ich war auf Profi-Schreiber und Lektoren außerhalb meiner Familie angewiesen.
Vorbilder habe ich allerdings keine (wozu auch?), und Hölderlin finde ich schrecklich. Was deine Persönlichkeit angeht, hast du vor allem einen Hang, Texte in vorauseilendem Gehorsam mit Gender-Sternchen zu verhunzen (was übrigens gegen die Forenregeln ist, denn wir wollen hier Texte lesbar halten) und User zu beleidigen, deren Meinung dir nicht passt. So würde ein erfahrener, von sich überzeugter Autor nie handeln. |
30.11.2022, 12:21 | #23 |
Da könnte ich jetzt zwanzig Zitate bringen von Bukowski und auch von den anderen, die ich immer sehr lustig fand und die das Gegenteil beweisen. Es geht doch auch, um die Freude an der Reibung und manche herbe Geste ist letztlich ironisch, humorvoll gemeint. Eine Künstlerin ohne Starallüren ist oft sehr langweilig.
Ich habe das Gefühl, du propagiert hier Autor*innen, die die Mentalität von Buchhaltern haben. Im Wettkampf werden immer erst die letzten Reserven mobilisiert. Ich bin übrigens ein glühender Fan des Schwergewichtsboxens und ein Kampf der nach Punkten entschieden werden muss, langweilt mich nicht wenig. Liebe Grüße Hera |
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30.11.2022, 12:31 | #24 |
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Du verwechselst hier etwas, Hera. Wenn ich etwas über die versifften, versoffenen und gescheiterten Subkulturen erfahren will, lese ich Bukowski oder höre mir eins seiner selbstgesprochenen Hörbücher an (im Vorlesen ist er sehr gut), aber dem misslungenen Nachahmungs- oder auch nur Anlehnungsversuch eines Hobbytexters kann ich keine Leidenschaft entgegenbringen, denn da erfahre ich nicht einmal einen Schatten über Menschen am Rande der Gesellschaft. Es genügt nicht, "saftig" zu schreiben, denn das allein ist kein Qualitätsmerkmal und schafft noch keine Atmosphäre, die glaubhaft ist. Das ist nichts weiter als "make believe" in simpelster Ausführung. Das ist ungefähr so, als würde versucht, Hitchcock mit einem schwachen Drehbuch, einem unfähigen Kameramann und schlechten Schauspielern zu erreichen.
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30.11.2022, 12:38 | #25 |
Ja, Goethe war gut, ja, nee, is klar.
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30.11.2022, 12:40 | #26 |
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Ohne "name dropping" kommst du offensichtlich nicht aus. Allerdings ist das kein Argument. Es ist völlig wurst, wen von den alten Dichtern man gut oder nicht gut findet. Wer schreibt, sollte sich selber auf die Finger sehen und vor allem für die Kritik seiner Leser offen sein.
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30.11.2022, 12:54 | #27 |
Beuys hätte den Fettstuhl nie kreiert, wenn er die "Kunstkenner" gefragt hätte.
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30.11.2022, 13:07 | #28 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Hör doch auf mit deinen lächerlichen Argumenten. Du bist weder Bukowski noch Beuys, nicht mal ein Abklatsch davon. Wozu sollte das auch gut sein? Mach dein Ding wie Hera Klit, und gut damit. |
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30.11.2022, 13:13 | #29 |
Vorher, hätten sie es nicht gutgeheißen.
Dass es heute überall Beuys-Ausstellungen gibt, ist mir bekannt, die in Darmstadt besuche ich regelmäßig. Heute gehen die Volkshochschullehrer*innen rein und sind begeistert. Würde das Gleiche oder Ähnliches, ein Unbekannter machen, würden sie freilich kotzen. Liebe Ilka-Maria, du verstehst leider viele meiner Kommentare anders, als sie gemeint sind. Es hat wohl keinen Sinn mit uns. Schönen Tag noch. Hera |
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30.11.2022, 13:27 | #30 |
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Das ist auch Blödsinn. Beuys' Werke werden seit Jahrzehnten ausgestellt. Den "Blitzschlag mit Hirsch" hatte ich Ende der 80er auf der Documenta 8 gesehen.
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30.11.2022, 13:44 | #31 | |
Zitat:
was meinst du mit apodiktischer Aussage in Bezug auf meinen ersten Kommentar hier im Thread? Es kann ja nicht die Bedeutung sein: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Apodiktische_Aussage, denn das ist eine Aussage, deren Wahrheitswert unstrittig ist. Du meintest doch das Gegenteil, denke ich, oder??? LG DieSilbermöwe |
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30.11.2022, 13:56 | #32 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Man könnte es auch so erklären: Eine Feststellung wird mit derartig felsenfester Überzeugungskraft geäußert, dass andere Diskutanten keine Chance mehr haben, mit eigenen Argumenten dagegen anzugehen. |
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30.11.2022, 17:02 | #33 |
Natürlich, wenn es bei der Documenta steht, dann muss es ja gut sein.
Nach allem, was ich von dir weiß, (aus deinen Kommentaren) würdest du es nie akzeptieren, wenn es dir ein "Hobbykünstler" zeigen würde. Du würdest es "widerlich" finden, wie mein Gedicht. Sonst nix! |
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