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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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12.07.2022, 20:20 | #1 |
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Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
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Russland, Gedanken zu
Mein Russland,
Heimat der stolzen Roten Armee, was dich heute treibt tut manchen sehr weh. Keiner versteht deine begründeten Sorgen, begreift nicht deine Furcht vor der NATO im Morgen. Du bist nicht mehr so gross wie einst als CCCP, dein Reich ist geschmolzen wie in der Sonne der Schnee. Du fühlst dich klein und bedroht, willst diese Fesseln wieder lösen, bist für den Grund deiner Furcht immer nur das Reich des Bösen. Nun fühlt sich ein Land von dir massakriert, doch im Westen weiss keiner was wirklich passiert. Man weiss in Europa nicht was ist gelogen, was frei erfunden, der vermeintlich Böse wird verurteilt in Sekunden. Russland ich stehe zu dir, mögen mich andere niederschrein, deine wahre Grösse macht deine Feinde ganz klein. |
15.07.2022, 11:33 | #2 | |
Zitat:
mit solchen heroischen Gedichten tu ich mich immer schwer, da sie mit einem martialem Nationalstolz daherkommen, der auch nicht mehr infrage gestellt oder kritisch betrachtet werden will. Aber gut, deine aufrichtigen Gefühle lassen dich schwelgen, und sie werden zur Zeit bestimmt besonders intensiv angesprochen. LG Donna |
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15.07.2022, 12:37 | #3 |
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Liebe Donna,
ich betrachte mein Gedicht nicht als heroisch, ich sehe das Gedicht eher als eine solidarische Geste mit den Missverstandenen und zu Unrecht in die Ecke gestellten Völkern oder Nationen, hier aus aus aktuellem Anlass am Beispiel Russlands. Nationalstolz liegt mir fern, dafür habe in zu vielen verschiedenen Ländern gelebt und habe nicht nur eine Staatsangehörigkeit, die russische ist allerdings nicht dabei. Ich sehe nicht nur bei Russland wie andere Nationen versuchen ein Land oder eine Bewegung klein zumachen, ich habe erlebt wie die kolumbianische FARC von der EU über 10 Jahre als terroristische Organisation eingestuft wurde, bis man das vor wenigen Jahren auch nur gezwungenermassen korrigierte. Momentan ist halt Russland dran und der Grund sind mal wieder die US Amerikaner für die, und auch für deren jetzigen dementen Präsidenten, Russland immer das Reich des Bösen bleiben wird. In Deutschland ist ja alles heilig was die Amerikaner tun und das wird irgendwann ein böses Erwachen geben. Dazu kommt die Macht der Medien die ein Bild zeichnen was mit der Realität nichts zu tun hat. Ich schwelgen nicht in meinen Gefühlen, ich bin nur von tiefer Trauer erfüllt. Corazon |
15.07.2022, 13:43 | #4 |
Hi coracon,
Russland hat meine volle Sympathie. Feindbilder mag ich nicht, ob Ami, Russe, Chinese, Iraner oder Israeli... Ich hatte mich ja schon im thread von Hans Gedicht über die "gebundene Freiheit" mit der verletzten russischen Seele ausgelassen. Auch ich leide mit. Mir tut es weh, dass junge Russen in einen Krieg hineingezogen und an der Front verpulvert werden, nur um der Angst und dem Bedrohungsgefühl eines Autokraten zu folgen und nachzugeben, um seine großrussischen Träume zu verwirklichen oder um seinen Einfluss und Gewicht in der Welt auszubauen - oder weißt du genau, warum junge Russen oder Ukrainer aufeinander schießen und sterben müssen? Oftmals sind ja in Familien beide Wurzeln vorhanden. Wie schizzophren muss das sein? Wenn ich mich mit russischen Intellektuellen unterhalte, die aus dem Land geflohen sind, weil sie um ihr Leben fürchen, bekomme ich ein anderes Bild gezeichnet, als du es vermittelst. Auch sie sind solidarisch mit ihrem Volk, sie sind höchstemotional und leiden. Das Geschehen in Kolumbien ist für den Außenstehenden so unbegreiflich wie der Nahe Osten. Doch außenstehen können wir längst nicht mehr. Ein Freund von mir hat in Kolumbien die ersten Toten gesehen, die vor einem Dorf "rumlagen". Ich weiß nicht, wer dahinter gesteckt hat, ob Revolutionäre, Kontrarevolutionäre, Drogenmafia oder ausländische Handlanger. Aber erkläre das der Welt. Eine Monokausalität (wie z.B. das Gefälle von reich und arm) wird es nicht geben. Und wer sie mir mit einfachen Feindbildern versucht zu erklären, macht mich skeptisch. Da mischen zuviele Interessen mit. Es geht um Einfluss und Macht, und jede Seite kämpft natürlich immer nur für das Gute, sonst würde sie nicht derartig ihr Leben riskieren. Wer sich um differenzierte Sichtweisen bemüht liegt vermutlich am ehesten richtig. LG Donna |
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15.07.2022, 19:01 | #5 |
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16.07.2022, 02:45 | #6 |
Intellektuelle sind doch auch "ganz normale aus dem einfachen Volke", liebe Corazon, ist doch kein Widerspruch, oder wo siehst du ihn? Frag mich nicht, was genau einen Intellektuellen auszeichnet. Ich würde sagen, belesen und gebildet, jedenfalls lieber breit als einseitig informiert, sie schätzen den Austausch, den Zugang zu freien Medien, weil sie gerne verschiedene Zeitungen vergleichen, und wissen um den Unterschied zwischen freier Meinung und Unterdrückung, weil sie ihn zum Teil selbst erfahren mussten. Die Wortwahl "intellektuel" ist mein höchst subjektiver Eindruck. Speziell gemeint sind eine Schriftstellerin, die von der Situation in ihrem Lande berichtete, die nicht mehr zurück kann und Schwierigkeiten in ihrer Heimat hätte, in der ihr Mann bereits inhaftiert wurde, es sind, zwei arbeitslose Journalisten, die nicht mehr auf Sendung gehen und frei berichten können, und ein Musiker, der bereits inhaftiert worden war, weil er sich im falschen Moment auf die Straße getraut hatte, der sein Land über alle Maßen liebt. Sie erzählen von den Zuständen vor Ort. Ich kenne aber auch Russen in Deutschland, die für Putin und sein Anliegen brennen und sich hierzulande sehr wenig akzeptiert fühlen, weil sie darin wenig Anklang finden, die sich von Ukrainern verraten und verkauft fühlen und Putins Worten und Feindbildern widerspruchslos folgen.
Kann mir gut vorstellen, dass du den amerikakritischen Blick einer Kolumbianerin mit der russischen Propaganda teilst, das du dich in dieser gemeinsamen Haltung tief verbunden, solidarisch und verstanden fühlst. Meistens sind es ja Ungerechtigkeiten, die uns unversönlich und kompromisslos machen und nach Verständnis suchen lassen. L.G. Donna |
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16.07.2022, 06:39 | #7 | |
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Zitat:
ich bin keine Kolumbianerin. Belesen und gebildet ist mancher. Ich auch. Ich schätze auch den Zugang zu freien Medien und lese nicht nur eine Zeitung. Dennoch bin ich keine Intellektuelle. Jemand der Karl May Bücher liest wird dadurch auch nicht zum Geografie-, Nahost- und Nordamerika Experten. Der Begriff "Intellektueller" hat für mich durch meine Erfahrungen mit Menschen, die sich für solche hielten, einen extrem negativen Beigeschmack. Die Schilderung von traurig tragischen Einzelschicksalen dient nur dazu, die Realität zu verzerren und den Leser in eine bestimmte Richtung zu manipulieren. Das sieht man am deutlichsten bei den Berichten der "Seenotretter" die immer wieder schwangere Frauen und Kinder vor dem Ertrinken retten. Wenn sie dann an einem sicheren Hafen ankommen sind allerdings meist fast ausschließlich Männer an Bord. Noch ein Wort zu dir: Auch wenn ich vielleicht vieles anders sehe schätze ich deine ruhige, sachliche Art mit mir zu diskutieren und dein Wissen und deine Bildung, beides setzt du ohne jede Überheblichkeit und Selbstherrlichkeit ein, das verdient meine Achtung und meinen Respekt und ich danke dir dafür. Corazon |
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16.07.2022, 11:02 | #8 | |||
Sorry, ich bin von deinem eingestellten Foto mit Kind und Ortsangabe "geframed" bzw. geleimt worden. Ist wie mit den Flüchtlingsbildern. Rückschlüsse sind zurecht unzulässig, und wahrscheinlich bist du ein Mann, aus der Queer Szene oder... scheißegal, du bist wer. Und in zehn Jahren diskutieren wir vielleicht mit einer KI, die uns eine ganz andere Welt glauben macht.
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Da wird die gerettete schwangere Frau Empörung evozieren, wenn es um Schleuserbanden oder Spendenaktionen gehen soll, da werden herumstreunende junge Männer gezeigt, wenn es um Grenzschutz und Arbeitsplätze gehen soll. Aber die meisten haben sich in ihrer Meinung ja schon vorher positioniert, und orientieren sich nur an dem, was sie in ihrer Meinung bestätigt. Du wirst einen xenophoben Mitbürger, der Angst vor dem schwarzen Mann und einer "Flüchtlingschwemme" aus Afrika hat, mit keinem schwangeren Bildchen zur Gastfreundschaft bewegen können. Anders herum wird es für den menschenfreundlichen Erdenbürger eine Schande bleiben, dass Hunger und Armut nicht vor Krieg und Machtinteresse geht. Er wird nicht verstehen können, dass Getreide nicht zu seinen Abnehmern gelangt, und in einer Propagandaschlacht verkommt. Die Erfahrung, Kultur und Erziehung/ Prägung ist letztendlich maßgebend und gibt uns die Brille vor, mit welcher wir die Welt betrachten. Auch wenn wir uns nicht ohne Vorurteile orientieren können, ist der Bewusstseinsgrad entscheidend, welches Pferd wir reiten wollen resp. können. Vor diesem Hintergrund kann ich mich nicht beschwingt auf das glorreich kämpfende Pferd einer stolzen roten Armee begeben, die sich durch fremdes Land wütet. Ich mag auch nicht deiner Lesart von Gut und Böse folgen, von guten Russen und bedrohlichem Westen, weil ich nunmal im Westen lebe, und keinen Russen bedrohen will. Aber wie gesagt, man muss solche Standpunkte im Kontext begreifen, und da hatte ich mich mit einer vermeintlichen Kolumbianerin beschäftigt. Irgendetwas wird deinen Standpunkt und deine Realität festgelegt und ausgebildet haben, irgendetwas wird dich diese Zeilen schreiben lassen. Zuallerletzt werden sich diese durch gezieltes Framing oder durch Argumentationen beeinflussen lassen. Wir sind schließlich auf Bestätigung programmiert, und fühlen uns da wohl, wo sie uns widerfährt. Mich haben Begegnungen und Gespräche mit Menschen geprägt, die mir von ihren Erfahrungen berichtet haben. Na klar, könnte ich auch in einer sehr kritischen Haltung deren grundsätzliche Manipulationen und Unglaubwürdigkeiten annehmen, aber einem Flüchling aus Syrien oder einer sich verfolgt fühlenden Schriftstellerin aus Russland glaube ich erst mal, warum denn nicht? Ich glaube auch den Iraneren hierzulande, die nicht mehr zurückkehren wollen, und mir von den Zuständen von zuhause erzählen. Ungerechtigkeiten und Unterdrückungen lassen sich schon erfahren, nicht nur aus Büchern. Inwieweit und ob sich damit mein Weltbild bestätigen lassen will, weiß ich nicht- wie siehst du das bei dir? |
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16.07.2022, 12:25 | #9 | ||
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Zitat:
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Mein Weltbild ist geprägt durch meine Erziehung, meine Erfahrungen und durch die Kultur in der ich aufwuchs, natürlich. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen schlecht sind und man keinem vertrauen kann. Ich habe erlebt, dass es Völker gibt, die für eine Demokratie nicht reif genug sind und für die eine Diktatur hilfreicher ist. Wenn sie nicht gerade von gewissenlosen Despoten regiert werden. Ich verachte wie alle Südamerikaner die USA, dafür gibt es genügend Gründe aber das ist jetzt nicht das Thema. Wie mich andere sehen ist mir bekannt, ich habe mich damit abgefunden. Man kann nicht alles haben. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende! Corazon |
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16.07.2022, 13:08 | #10 | |
Zitat:
Dessen Bevölkerung finanziell ausgenutzt wird mit überteuerten unzureichenden Gesundheitszuwendungen, nur weil die Maschinen teurer sind als deren Anwender und kranke sogar sterben lässt wenn sie Lebensnotwendige Verpflegung benötigen, nur weil diese unbezahlbar wird. Ein Land in dem Schulen lehren die rechte Hand zur Amerikanischen Flagge zu heben und die National Anthem zu rezitieren um "Freiheit" zu veräußern und diese mit aller Gewalt einzubläuen und sogar bei Verfehlung bestraft, oft traumatisierend. Ein Land das aus Manipulation besteht und dessen Weltbild noch dem vorm ersten Weltkrieg gleicht in welchem wir deutschen noch allesamt Bayrische Weißwurst-Sauerkrautnazis sind, obwohl die Mehrheit mittlerweile aus Europa geformt wird, dessen Anteil auch deutsche sind die Oktoberfest nicht mal kennen. |
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16.07.2022, 18:25 | #11 |
Nun, dabei gilt es, gerade, uns nicht mehr instrumentalisieren zu lassen, und Hassgesänge anzustimmen. Der Erbfeind Frankreich darf ruhig begraben liegen, und auch der Kosovo braucht keine Dose der Pandorra. Solche kontrapunktischen Töne könnte ich in einer ernstgemeinten Diskussion ernster nehmen, als ins Horn von Nationalismen und Egosimen, von Feindbildern oder Vorurteilen zu stoßen.
Der Ami ist so böse wie der Russe, Der Israeli ist so böse wie der Iraner, nur die Strippenzieher sind leider oft Knallköpfe. lG. donna |
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16.07.2022, 19:50 | #12 | |
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Zitat:
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16.07.2022, 22:51 | #13 | ||
Zitat:
Es scheint vermutlich deutsch zu sein anderen Ländern sagen zu müssen wie sie leben sollen...man hat die Freiheit zu entscheiden, wurde aber gewaltlos zum Denken angeregt...Systemvorschläge auf denen man Aufbauen kann und sie natürlich auch verbessern. Andere Länder fliegen in Zwillingstürme um Lebensweisen zu erzwingen. Oder platzieren Schläfer an Knotenpunkten um ihren Willen durchzusetzen. Oder schirmen äußere Medien ab um manipulative Kontrolle zu erlangen. Da wäre mir lieber ich bekäme "nur" erzählt wie ich es besser machen könnte. Zitat:
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16.07.2022, 23:11 | #14 | |
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Zitat:
Jedes Land hat so seine Marotten. Da muss man nachsichtig sein. |
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19.07.2022, 13:40 | #15 |
Nun, für manchen mag es noch eine stimmige Welt mit stabilen Koordinaten geben, in welcher der Russe mit Putin, Amerika mit Trump oder Deutschland mit Adolf gleichgesetzt werden kann, wo es noch feste Grenzen, oder feste Grenzvorstellungen in den Köpfen gibt, mit verlässlichen Feindbildern und Bösewichtern. Da hat jedes Land eben so seine Marotten, seine Herrscher die es verdient und seine Vorlieben, aber vor allem seine Souveränität, die einem anderen Land heilig zu sein hat. Ist Taiwan souverän? Ist Ukraine ein eigenständiger Staat? Wem gehört Honkong ist Tibet souverän? Existiert das deutsche Reich, Groß Serbien oder eine weiße herrschende Klasse? Ist das Zarenreich tot?
Wer Wälder abholzt, Flüsse vergiftet oder staut, Kriege anzettelt, oder Flüchtlingsströme lenkt, wer auf Gewalt, Macht, Dominanz oder Cyber Krieg setzt, wer Atombomben baut oder Destabilisierungen und gezielte Desinformationen betreibt... hat längst seine Grenzen verlassen. Das sind keine Landesmarotten, welche Nachsichtigkeit und Toleranz erfahren dürfen. In der jetzigen Welt müssen wir schleunigst zu einem gemeinsamen Vokabular und zu gemeinsamen Werten finden. Das ist zwar sehr anstrengend, aber auch aufregend und schön. Die Blickrichtung dieses Gedichtes hilft bei einem solchen Ansinnen leider nicht sehr viel weiter. Es baut wie althergebracht auf Abgrenzung und Konfrontation, Beifall klatschen mag ich da nicht, lG Donna |
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20.07.2022, 17:38 | #16 | |
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Zitat:
Dass ein Leser nun zu diesem Gedicht Beifall klatscht habe ich natürlich nicht erwartet. Schliesslich entspricht es nicht dem Grundkonsens der zur Zeit vorherrschenden Meinung und man würde sich unbeliebt machen da etwas positives verlauten zu lassen. Und wer will schon unbeliebt sein? Daher verstehe ich deine Zurückhaltung. Corazon |
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21.07.2022, 04:50 | #17 | |
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Zitat:
Putins Vokabular steht seit 2005 fest, nur hat ihm niemand richtig zugehört. Von einer gleichen Sprache mit dem Westen, dessen Werte er als dekadent bezeichnet, ist dieses Vokabular weit entfernt. Es ist für ihn auch nicht sonderlich anstrengend, mit seinen stockkonservativen Werten den Westen zu unterwandern. Dazu braucht man nur ein paar Milliarden Rubel, und davon hat er genug. Also weshalb sollte es sein Anliegen sein, sich auf gemeinsame Werte (welche sollen das denn sein?) zu einigen, wenn er mit Korruption und der weltweiten Installierung seiner Höflinge sein Ziel, Russland wieder zu einer eurasischen Großmacht zu erheben, realisieren kann? Ein russischer Tycoon sagte einmal: "Ihr glaubt, mit uns Schach zu spielen. Aber ihr könnt nicht gewinnen, denn wir halten uns an keine Regeln." |
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21.07.2022, 06:57 | #18 | |
Zitat:
Für jeden hält der Altkanzler ein passendes Zitat bereit, sonst wäre er in seiner Ambivalenz nicht das, was er ist. Beim Arzt hatte ich übrigens neulich folgende seiner Zitat gelesen: "In der Krise beweist sich der Charakter" oder " Mut zur Zukunft!" Letzteres braucht Visionen. Ich bin aber weniger an Visionen, sondern an der Gegenwart interessiert, welche die Zukunft wesentlich gestaltet. Obwohl ich z.B. demokratische Prozesse bevorzuge, bin ich mir nicht sicher, ob sie überall greifen können. Wenn wir uns in diesem Zusammenhang dem "Erbfeind" Frankreich zuwenden, oder Frankreich seinem Erbfeind England. Oder England seinem Erbfeind Spanien, so hat der Status quo viele Versöhnungsgesten und Prozesse durchlaufen. Die dahinterstehende Haltung seiner Macher ist dafür entscheidend, dass Menschen heute friedlich miteinander umgehen und sich besuchen und austauschen können. Das halte ich letztendlich für eine enorme Kulturleistung. Bei einer Intifada kann sich zwar Wut Hass und Zorn entladen, sie dient aber kaum einem inneren Friedensprozess, und je nachdem auf welcher Seite man steht, und was man erlebt hat, wird es sogar Menschen geben, die dein Gedicht nichts anderes als Gewaltverherrlichung empfinden. Die Bewusstwerdung der Sprache hat mEa. nichts mit Visionen zu tun, eher aber etwas mit Sensibilisierung oder Achtsamkeit. Ich schätze daher die komplizierte und mühsame Arbeit der Brückenbauer, der Diplomaten und Verhandler, ich schätze die Sprache der freundlichen Gesten und die integrative Arbeit von Menschenfreunden. Mit dem Bunsenbrenner und dem Benzinkanister mal draufhauen und Dampfablassen kann jeder. l.G.donna |
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21.07.2022, 08:09 | #19 | |
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Zitat:
Corazon |
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21.07.2022, 15:38 | #20 | |
Zitat:
Was will Coracon? Will sie Brücken bauen, den Krieg anheizen, verstehen, oder ein einfach mal ein Statement in den Äther schicken und Partei ergreifen? LG Donna |
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21.07.2022, 16:30 | #21 |
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21.07.2022, 21:03 | #22 |
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Es gab bereits viele Menschen, die wussten was sie wollten und das nie bekommen haben.
Frauen haben es, wenn sie intelligent sind und ein Mindestmaß an Attraktivität besitzen, in der Regelt leichter. Wir alle bekommen anscheinend das was wir brauchen. Für was es auch immer bestimmt sein mag. |
22.07.2022, 03:54 | #23 | |
Zitat:
Es erklärt aber auch, warum Spitzenpositionen von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft mit diesen Frauen überproportional besetzt sind, und warum attraktive Frauen im Schnitt ein wesentlich höheres Einkommen - bei gleicher Leistung wohlbemerkt - haben als ihre hässlichen Kollegen. Die bekommen einfach immer , was sie brauchen und haben wollen. Zumindest ist das bei der stolzen Roten Armee so Und an dieser Stelle kann ich Corazon auch sehr gut verstehen - wäre ich auch mächtg stolz auf die Truppe. l.G.Donna |
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22.07.2022, 09:11 | #24 | |
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Zitat:
auch Frauen wie ich, die nicht herausragend intelligent und attraktiv sind haben Möglichkeiten, die ihnen viele Türen öffnen. Die Bekleidung spielt da eine grosse Rolle habe ich gelernt. Seit ich mir ein bestimmtes T-Shirt gekauft habe und es trage wenn ich Kontakte zu wichtigen Menschen suche, habe ich kaum Probleme meine Ziele zu erreichen. Man muss natürlich auch konsequent sein und keine leeren Versprechungen machen. Mein T-Shirt für wichtige Anlässe: https://www.poetry.de/album.php?albu...pictureid=3714 Ich möchte aber dennoch darum bitten das Gedicht um das es hier geht zu kommentieren und nicht irgendwelche Nebensächlichkeiten. Danke! Corazon |
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22.07.2022, 11:07 | #25 | |
abgemeldet
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Zitat:
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23.07.2022, 02:52 | #26 |
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Lieber petrucci,
als ich darum bat sich bei Kommentaren auf das Gedicht zu beziehen anstatt auf irgendwelche Nebensächlichkeiten erwartete ich nun wirklich nicht einen Kommentar von dir der lediglich aus einem Zitat meines Beitrags garniert mit drei Satzzeichen besteht. Was soll der Quatsch? Corazon |
23.07.2022, 09:03 | #27 |
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Aktualisierte, korrigierte und ergänzte neutralere Fassung:
Mein Russland, Heimat der Roten Armee, was dich heute treibt tut manchen sehr weh. Keiner versteht deine begründeten Sorgen, begreift nicht deine Furcht vor der NATO im Morgen. Du bist nicht mehr so gross wie einst als CCCP, dein Reich ist geschmolzen wie in der Sonne der Schnee. Du fühlst dich klein und bedroht, willst diese Fesseln wieder lösen, bist für den Grund deiner Furcht nur das Reich des Bösen. Nun fühlt sich ein Land von dir massakriert, doch im Westen weiss keiner was wirklich passiert. Man weiss in Europa nicht was ist gelogen, was frei erfunden, der vermeintlich Böse wird verurteilt in Sekunden. Im Gegensatz zu andern hältst du deine Versprechen, hältst eisern zusammen was andere versuchen zu brechen. Dein unumschränkter Herrscher ist intelligent und eiskalt, Wer ihm widerspricht wird meistens nicht alt. Andere Länder, andere Sitten, wer wüsste das nicht? Dennoch sehen dich manche deshalb gern vor Gericht. Deine Aggression zieht sich hin, keiner weiss wie lange noch, und aus blühenden Landschaften wird ein schwarzes Loch. Ich kann nur hoffen, du erreichst bald dein Ziel, und der Westen erkennt er erhoffte zuviel. Deutsche Panzer der NATO am Wolgastrand. Wer an solche Visionen glaubt hat die russische Seele verkannt. |
23.07.2022, 09:49 | #28 |
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Vielleicht bin ich nicht auf dem neuesten Stand, aber die Rote Armeee war die Armee Stalins und danach der Sowjetunion. Ganz sicher bin ich mir nicht, wann sie umbenannt wurde, jedenfalls existiert sie unter dieser Bezeichnung schon lange nicht mehr.
Ich will mich deswegen auch nicht streiten, sondern das einfach mal zu bedenken geben. Denn den stolzen russischen Soldaten gibt es zumindest in dem jetzigen Krieg nicht mehr. Das sind ausgehobene, meist besoffene Leute aus dem großrussischen Hinterland, die von Putin verheizt werden. Allmählich gehen sie ihm jedoch aus, weil die einigermaßen noch nüchternen jungen Männer in Scharen aus Russland flüchten. Von stolzen Soldaten habe ich ein anderes Bild. |
23.07.2022, 11:37 | #29 | |
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Zitat:
Rote Armee - irgendwann war jedenfalls Russland mal Heimat der Roten Armee unabhängig davon wie sie sich heute nennt. Corazon |
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23.07.2022, 12:18 | #30 |
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Richtig, man nannte sie auch "Bauernarmee", denn sie bestand aus Patrioten, die etwas zu verteidigen hatten. Das bekamen Napoleons und Hitlers Soldaten deutlich zu spüren. Heute sind es zwangsausgehobene Hinterwälder, die besoffen marodieren und über Zivilisten herfallen. Falls sie es überhaupt bis an die Front schaffen und nicht schon zu Beginn ihrer "Laufbahn" von den eigenen "Kameraden", die nicht minder besoffen sind, zum Krüppel gepeinigt oder totgeschlagen werden. Für Putin sind diese Menschen Gesocks, um das es ihm nicht schade ist.
Wer militärisch Erfolg haben will, sieht zu, dass er sich um die Aufnahme in den Kreml bewirbt in der Hoffnung, für Putins Garde rekrutiert zu werden. Jede andere russische Uniform ist der Freifahrtschein in Elend und Tod, und das oft genug schon in der Kaserne. |
23.07.2022, 13:08 | #31 |
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Vielleicht liegt er mit der Einschätzung gar nicht mal daneben und hat eine elegante Lösung gefunden das Gesockse aus dem Verkehr zu ziehen. Wenn ich in den Deutschland News lese was sich in den Schwimmbädern in Berlin abspielt, da würde sich mancher sicher auch wünschen das Gesockse beim Militär zwangszuverpflichten. Nur sind das halt fast alles Ausländer, da bräuchte Deutschland erstmal eine Fremdenlegion.
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23.07.2022, 13:44 | #32 |
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Das ist ein anderes Thema. Warum versuchst du, von deiner idealisierten Armee, die für dich immer noch stalinrot ist, abzulenken? Was heute marodiert, ist der wodkagetränkte Müll aus einem Hinterland Moskaus, das vom Kreml aus zu groß ist, um regiert werden zu können.
Putin war schon bei Amtsantritt mit den Ausdehnungen des Landes überfordert. Daran hat sich nichts geändert. Spätestens am Ural hört seine Macht auf. Abgesehen davon, dass er den Nachfolgern des KGB, also dem FSB verplfichtet ist. Ohne ihn ist er ein Nichts. Er käme aus dieser Nummer nicht heraus, selbst, wenn er wollte. Es ist ein Irrtum, zu glauben, Putin handele souverän. Er ist eine Figur im Spiel der Geheimdienstler und Oligarchen, die ihn reich gemacht haben, indem sie das russische Volk ausrauben. Russland ist Putin nur ideologisch wichtig, aber als Land für sein Volk völlig schnuppe. Da darf jeder über die Klinge springen, solange der Rubel in seine Kasse rollt. |
23.07.2022, 14:53 | #33 | |
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Ich bin nicht deiner Meinung glaube aber nicht, dass du meine respektierst.Das wäre ja mal ganz was neues. |
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