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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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07.11.2007, 16:47 | #1 |
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Eigenartig
Du meintest,
er sei ein Wolf im Schafspelz. Doch wenn er vorbeigeht, drehst du dich jedesmal nach ihm um, und wenn er mit den Augen winkt, trottest du ihm allzu bereitwillig nach. Dabei hat er sein Fell nie abgestreift, geschweige denn dich zu vernaschen versucht. |
07.11.2007, 17:20 | #2 |
ui. das zeigt gerade ein riesiges Stück von dem, über das ich nachdenke. Man merkt irgendwie, dass der andere sich gar nicht für einen interessiert und sobald da doch ein kleiner Funken Hoffnung ist, springt man gleich drauf an. Trotzdem war da wohl nie was. Man glaubt, den Wolf, das andere Gesicht, dahinter zu sehen und doch kennt man den anderen aus seiner Sicht gar nicht.
Das Bild vom "wolf im Schafspelz" ist irgendwie... ein wenig veraltet? zumindest wirkt es so auf mich. Wahrscheinlich weil es ein zu oft gehörtes Sprichwort ist. trotzdem liefertes mE nach einen interessanten Einstieg in das Gedicht. Dass in der zweiten Strophe noch einmal das "schaf" aufgegriffen wird, widerstrebt sich mir irgendwie... ich musste den zweiten Vers drei mal lesen, bevor er sich klanglich ein wenig gefügt hat und ich mir Kommata um das Tierchen vorgestellt hab. Ich weiß nicht, irgendwie würde ich hier das streichen, dass das lyr.Du metaphorisch ein Schaf darstellen soll. Unterstützt zwar die erste Strophe bildlich gesehen, wirkt aber auf mich irgendwie überflüssig... Ein Mensch würde sich nicht unbedingt nach einem Schaf umdrehen , man stellt sich schon zwei Schafe oder eben Menschen vor... Dafür gefällt mir die folgende Strophe wieder ziemlich gut. Das 'trotten' als Verb würde auch schon den Schafcharakter hervorholen. Ich überlege, ob das lyr.Du nicht vielleicht hinterher trotten sollte? Vielleicht zu einfach. Das mit dem "wahren Gesicht" finde ich auch zu leicht formuliert irgendwie. Würde vlt eher auf die Schafsmaske eingehen und nicht so offensichtlich sagen, dass er dem lyr.Du "noch nicht einmal | sein wahres Gesicht [...]zeigt". glg. |
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07.11.2007, 20:24 | #3 |
RE: Eigenartig
Hallo Albatros,
ist es denn nicht vielleicht das, was vielen reicht? Die übertünchte Wand... Und mitunter braucht man sein geträumtes Glück um glauben zu können "glücklich" zu sein. Deshalb? trabt so mancher den 2Wolf im Schafspelz" hinterher und deshalb fallen irgendwann so viele Träume zusammen, die es doch garnicht gab... Naja, immer nur mein Gefühl zu dem Gedicht und ich lieg nicht immer voll im Trend. Und doch ist dieses Gedicht nach wie vor aktuell und immer aktuell bleiben. Wo ich diese Weisheit schon wieder her hab ? Gern gelesen Jeanny |
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07.11.2007, 20:52 | #4 |
RE: Eigenartig
da meint jemand einen wolf in einem schaf zu erkennen.
und merkt nicht, dass dieser wolf gar keiner ist, sondern ein schaf im schafspelz. die gefahr geht doch eindeutig vom betrachtenden schaf aus. der sogenannte wolf ist doch völlig teilnahmslos, er entsteht als "gefahr"doch nur im kopf des betrachters. das schaf erträumt sich einen wolf, eine faszination. wenn du darauf hinauswolltest, habe ich es eigentlich gern gelesen. die angst vor der teilnahmslosigkeit des anderen? sprachlich überzeugt es nicht wirklich, war sicherlich ein kurzer einfall. mfg |
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08.11.2007, 19:03 | #5 | ||||||||||
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Hallo Ihr,
@cute fighter
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Auf jeden Fall danke ich dir sehr für deine wie immer sehr konstruktiv empfundene Kritik. P.S. Was heißt glg bei dir am Schluß? @Jeanny Zitat:
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Schön, dass es dir gefallen konnte. @el Fön Man kann es von zwei Seiten betrachten. Von der des lyrI's und der des lyrD's. Zitat:
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Euch Dreien wie immer besten Dank für Euer Interesse. LG Albatros |
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08.11.2007, 19:12 | #6 |
Gast
Beiträge: n/a
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RE: Eigenartig
Ein tolles Gedicht, was mir echt riesig gefällt.
So wie es sich liest, könnt man fast meinen, dass das Schaf im tiefsten Inneren ein Wolf ist und sich aber das Wolfsfell nicht überziehen kann, da dies zu einfach wäre. "Auch egal, weis jetzt nicht einmal mehr ob dies überhaupt noch so rüber kommt, wie ich es gemeint habe" Auf jeden Fall, sehr gern gelesen, ist mein vorläufiger Favorit für das November-Gedicht. Gruß, dendelma |
08.11.2007, 19:29 | #7 | |
gesperrt
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RE: Eigenartig
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Als psychologisch/soziologische Aufgabenstellung aber wie gesagt ganz nett. |
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09.11.2007, 14:21 | #8 | |||||
RE: Hallo Ihr,
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vielleicht wenn du die szene an einen bestimmten ort legen würdest? mfg |
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10.11.2007, 14:45 | #9 | |
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RE: Eigenartig
Hallo,
@dendelma Schön, dass du dich so dafür erwärmen konntest. Manchmal ist es auch die eigene Eitelkeit, die einem sich in die falsche Richtung verrennen lässt. @Sateb Deis Rhi Zitat:
@el Fön Da habe ich dich wohl missverstanden. Allerdings liegt es immer beim Betrachter selbst, was er aus einer Aussage herausliest. Du beurteilst den Text anders, wie ich oder ein anderer. Selbstverständlich war meine Intention, dass das lyrD einen sicheren Hafen im lyrI besitzt, diese Sicherheit aber für etwas vages aufzugeben bereit wäre, aus Gründen, die sich der Leser selbst nach seinem Gusto herauslesen kann. Tut mir leid, wenn ich hier zunächst Verwirrung gestiftet habe. Euch Dreien wie immer lieben Dank für Euer Interesse. LG Albatros |
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