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23.03.2020, 17:08 | #1 |
Warum ist die Lage in Italien so schlecht?
Menschen, die ohne Begleitung durch ihre Angehörigen sterben "wie die Hunde". Ein Gesundheitssystem, das zumindest in Bergamo, so gar nicht mehr genannt werden kann. Eine viel höhere Sterblichkeitsrate als in anderen Ländern mit Coronabefall.
Liegt das wirklich daran, dass Italien vielleicht zu zögerlich reagiert hat und die Gefahr anfangs unterschätzte? Mich würden ernsthafte Analysen wirklich interessieren. Aber ich denke, das wird erst nach dem Ende der akuten Krise wirklich möglich sein. |
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23.03.2020, 17:20 | #2 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Das ist zwar kein Beweis, aber ein erster Hinweis, weshalb gerade Norditalien so stark betroffen ist. |
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28.03.2020, 23:19 | #3 |
Warum es in Italien solche Ausmaße annimmt, ist schwer zu sagen.
Es ist wahrscheinlich ein Konglomerat verschiedener Ursachen. Altersstruktur spielt genauso eine Rolle, wie die Zustände im Gesundheitswesen und die übliche Begrüßung mit Küsschen. Es gibt auch Aussagen, dass es in Italien regelmäßig zu kritischen Situationen kommt. Da verlässliche Zahlen schwer zu erhalten sind, kann man sich kein Bild machen. Diese Corona Krise ist ind bleibt widersprüchlich und rätselhaft. Während Länder in Afrika, Asien und Südamerika keine nennenswerten Fallzahlen haben, scheinen hoch industriealisierte Länder der Lage kaum Herr zu werden. In Schweden gibt es, by the way, keinerlei Einschränkungen. |
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29.03.2020, 04:13 | #4 |
Weitere Ursachen
In Italien werden nicht so viele Alte nicht ins Altersheim abgeschoben.
D.h. die jüngeren können die kranken und alten Menschen anstecken. Die Luftqualität hat sich durch das Virus nachweislich verbessert. Andersherum gibt es eine Theorie, nach der schlechte Luft Covid-19 hilft, sich zu verbreiten. Das Portal "heise online" berichtet über italienische Wissenschaftler, die untersuchen, ob die Viren sich mit Staubpartikeln in der Luft besser ausbreiten können. Die Theorie wird allerdings noch kontrovers diskutiert. Ein Gegenargument lautet, dass Smog-belastete Lungen schlicht anfälliger für eine Infektion sind. https://www.rtl.de/cms/corona-und-klima-4507321.html Ist euch auch schon aufgefallen, wie nun an Sonnentagen, der Himmel so schön blau ist? Zuvor hat man so gut wie nie ein vollkommen blauen Himmel gesehen, meist war er milchig getrübt bzw. mit Kondensstreifen durchzogen. In den 60er bis anfangs 70er Jahren, war der Himmel noch schön dunkelblau. Zurzeit haben wir einen Flugverkehr wie anno 1955. |
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29.03.2020, 08:37 | #5 |
Corona gibts schon seit Jahrzehnten in einem immer neuen Gewand. Corona soll der Grippe mega ähnlich sein, doch die Grippe-Toten interessierten in der Vergangenheit niemanden. Und es gab wegen Grippe auch nie eine Krise.
Was hier momentan medial abläuft, ist absolut nicht nachvollziehbar. Erst die Medien mit ihrer TV- und Radio-Corona-Dauerbeschallung sorgen im Volk für Angst und Schrecken. Viele verfielen in Hamsterkäufe und Klopapier ist ständig ausverkauft. Das sieht sehr nach Panik aus. Unglaublich, was die Medien da mit den Leuten machen. Einzig die Kleinunternehmen, Restaurants, Cafes, Kneipen, Frisöre usw. leiden unter der Corona-Krise. Viele Leute sind inzwischen in Kurzarbeit und bangen um ihre Arbeitsplätze. In meinem Umfeld ist bisher noch keiner infiziert oder erkrankt und ich selbst bleibe ganz entspannt, passe mich den Gegebenheiten an und warte ab, bis der ganze Zirkus vorbei ist. |
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29.03.2020, 12:02 | #6 | ||
Danke für Eure Gedanken zum Thema!
@Ilka-Maria: Wenn die Anwesenheit chinesischer Menschen dort signifikant höher ist, dann ist das ein nachvollziehbarer Aspekt.
@BladeRuner: Prekäre Verhältnisse im Gesundheitssystem gibt es in mehreren Ländern Europas, da die politischen Macher von der öffentlichen Finanzierung zur Privatisierung gewechselt haben bzw. das System kaputt sparen. Da wäre eine abschließende mit Zahlen untermauerte Statistik sicherlich interessant. @Vers-Auen: Zitat:
@Pit Bull: Zitat:
Herzliche Grüße an Euch alle, AlteLyrikerin. |
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29.03.2020, 12:58 | #7 |
Forumsleitung
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Das ist nicht nur gefühlt, in Italien leben tatsächlich viele Menschen in Großfamilien. Der Grund ist simpel: In Italien verfügen weitaus mehr Private über Wohneigentum als in Deutschland. Aber auch bei weniger Platz ist das Zusammenwohnen keie Problem, weil sich in Italien das Leben zum großen Teil im Freien abspielt, selbst wenn es "nur" auf dem Dachgarten ist.
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29.03.2020, 13:45 | #8 | |
Zitat:
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29.03.2020, 16:57 | #9 |
Hallo Pit Bull,
nur die nackte Zahl 25000 sagt noch nichts wesentliches aus. Sieh mal hier: https://www.tagesschau.de/faktenfind...leich-101.html da wird das Ganze genauer analysiert, und man kann erkennen, warum die aktuelle Zahl der Corona-Toten nicht mit dem von dir genannten wert verglichen werden kann. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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31.03.2020, 07:59 | #10 |
Hallo AlteLyrikerin,
ich lese zurzeit ein Buch über den Ausbruch der "Spanischen Grippe" 1918, der letzten großen Pandemie vor der jetzigen. Ungeachtet ihres Namens brach diese auch in Asien aus (nicht in Spanien) und Italien war stark betroffen (die entsprechenden Passagen im Buch schaue ich noch einmal nach). Obwohl das schon über 100 Jahre her ist, ist man heutzutage kein Stück weiter als damals, was den Umgang mit einer Pandemie betrifft. Soziale Isolierung, Schulen schließen, das kannte man damals schon, aber auch damals haben nicht alle das gleiche gemacht. Hallo Pitti, ja, allmählich kann man die Dauerbeschallung nicht mehr hören.... Wer keine Angst hat, krank zu werden, hat zumindest jetzt Angst um seinen Job. LG DieSilbermöwe |
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31.03.2020, 10:45 | #11 | |
Liebe Silbermöwe,
das Buch würde mich auch interessieren. Kannst Du bitte Autor und den genauen Titel angeben. Herzlichen Dank dafür. Zitat:
Was mich aktuell aber empört ist etwas anderes. Bei meinen Sterbebegleitungen musste ich noch nie jemanden allein lassen. Dabei habe ich mit Kittel, Mundschutz und Handschuhen auch Patienten besucht, die gefährliche Keime hatten, und mich nie angesteckt. Nun lässt man die Menschen in den Pflegeeinrichtungen völlig allein sterben, weil wir nicht genügend Schutzkleidung haben. Für diese verlangen profitoptimierende Anbieter inzwischen utopische Preise! Bleib gesund! AlteLyrikerin. |
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31.03.2020, 16:54 | #12 |
Das Buch heißt "1918 - Die Welt im Fieber" von Laura Spinney.
Ich hatte es schon hier erwähnt: https://www.poetry.de/showthread.php?t=16218&page=53 |
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