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21.01.2020, 15:45 | #1 |
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Gustav und die goldene Gans (Für Silver)
Gustav und die goldene Gans
(Für Silver) Hans Ganauser - damals noch Zehn, liebt Grimm, Disney und Halloween. Als Fan von Ganter Gustav Gans, sagt er sich oft: Der Kerl der kanns: Nach zwanzig Jahren Pubertät, kam Gustls Reife – etwas spät. Er kommt nie aus dem Bett heraus, studiert lang-breit nur Micky-Maus: Wie dieser Gustav muss er werden, mit Mega-Glück schnell hier auf Erden. Doch braucht man dazu auch Moneten, sonst geht der Glücks-Traum in die Flöten. Er heuert an als Toy-Boy-Stricher, da macht er Basis-Knete sicher. Doch bald war ihm das nicht genug: Dem Fish-Sign fehlt der große Zug. Zum Glück bucht' ihn die wahre Dame: Kaj Anserina war ihr Name. Die weltweit-Franchise Bettzeug-Chain, machte sie reich – für ihren Spleen: Gus quakt und fickt sie ungestüm, verkleidet in ein Ganskostüm. Dann Nagelbett im Luxus-Stall, bekackt von Gänsen überall. Nach crazy wirren Sex-Quartetten, kam Puppenspiel mit Marionetten. Dann nimmt sie Gus vor den Altar, weil er der feinste Sklave war. Doch das ging nur mit Suff einher, bald war der Vino-Keller leer. Danach machte die Kaj ihn clean: Ein Jahr in einer Zelle drin. Durch Folter, Brot in Einzelhaft, hatt' Gus zur Tat sich aufgerafft: Was nützt der alten Gans die Knete - Dekapitiert mit Busch-Machete? *** Die Alte ruht nun tiefgefroren und unser Held ist neu geboren. Er lebt in strahlend reichem Glanz: Nun ist er endlich Gustav Gans. |
21.01.2020, 16:13 | #2 | |
Zitat:
Gans köstlich. Nee echt, hab mich schlappgelacht. Nur zwei kleine Anmerkungen. Die erste wegen des Metrums. Die zweite wegen der Verdorbenheit. Gern gelesen! BG Elysium |
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21.01.2020, 16:22 | #3 |
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servus E -
danke für die geduld den quargel zu lesen. zum metrum: Kaj nimmt IHN vor den altar, anders würde es heißen - wie du richtig meinst - dass sie gänse-sex vor dem altar hätten und das wäre mir nun doch zu pervertiert für manche leser wie die forenheiligen und es könnten flüche auf mich gesprochen werden. und ja - das wäre der gipfel der verdorbenheit lieber Elysium!!!! bist du sicher: Der Kerl der kanns...oder doch du hast recht ich bin da einfach zu schlecht in reimtechnik. danke für deine hilfe...bessere es gleich aus... vlg r |
21.01.2020, 16:31 | #4 | |
Zitat:
Elysium |
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21.01.2020, 17:31 | #5 |
Ralfchen,
k.a. ob ich es dir mal sagte aber: " quargel " ging in meinen Wortschatz ein, seit ich es bei dir mehrfach las. Liebe Grüße |
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21.01.2020, 17:57 | #6 |
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21.01.2020, 22:09 | #7 |
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21.01.2020, 22:12 | #8 |
Vielen Dank
Ralfchen, bei der ersten Strophe musste ich auch schmunzeln.
Ganz nett verwortet. Den Inhalt, tja kann ich nicht beurteilen. Meinen Dank für Deine Bemühungen. LG Silver |
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22.01.2020, 04:12 | #9 | |
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Zitat:
es ging mir nicht darum dir etwas NETT zu beantworten, sondern um die suche nach einer ANDEREN STORY. das mag mir nicht gelungen sein. wie du es siehst. aber der text des Hans Ganauser ist tatsächlich eine wahre geschichte die durch die medien ging. und ich kenne die fadenscheinig wirkenden prots auch persönlich. und damit kam ich zur annahme dass eine wahre geschichte besser sein müsste als ein märchen. vlg r |
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22.01.2020, 07:52 | #10 |
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Märchen sind wahre Geschichten, Ralfchen. Sie zeigen lediglich die Psyche und die Entwicklung des Menschen in verschlüsselten Bildern - ähnlich wie unsere Träume, von denen jeder ebenfalls real ist.
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22.01.2020, 14:06 | #11 | |
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Zitat:
danke Ilka - du hast es so erklärt wie ich es - unwissend nicht konnte - und richtig ist. wie man sieht denkt das alte ralfchen dass alle märchen wirkliche geschehnisse und alle wirklichen geschehnisse märchen sind. danke für deine aufklärung. vlg r |
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22.01.2020, 15:34 | #12 |
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Stimmt inzwischen auch, nur nennt man das alternative Fakten, und der Meister der modernen Märchen ist Donald Trump. Was der in Davos alles von sich gegeben hat ... du meine Güte! Wenn ich das nicht im Auto gehört hätte, wäre ich vor Lachen glatt vom Sitz gerutscht. Da war mehrfach die Rede von "... is the greatest the world has ever seen before ...". Jetzt kennen wir die ultimative Wahrheit: Die Welt begann ihre Existenz exakt mit der Staatsgründung der U.S.A. Das war sozusagen der Urknall.
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22.01.2020, 15:40 | #13 |
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...und die fast vollständige Ausrottung der Indianer!
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22.01.2020, 16:11 | #14 |
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22.01.2020, 20:41 | #15 |
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Wie du mit Worten jonglieren kannst, ist eine Kunst für sich!
Hut ab! |
22.01.2020, 21:16 | #16 |
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Das geht auf die Kappe der europäischen Kolonisten wie auch der von deutschen Herzögen in die Kolonien verkaufte Söldner. Übrigens nimmt die amerikanische Bevölkerung in den U.S.A. seit vielen Jahren wieder kontinuierlich zu. Indianer sind auch längst mit der U.S.-Bevölkerung vermischt, z.B. haben die Sängerin Cher und der Schauspier Tommy Lee Jones indianische Vorfahren.
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22.01.2020, 21:45 | #17 |
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Aber ohne die Europäer, gäbe es keine Amerikaner, oder?
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22.01.2020, 22:44 | #18 |
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Richtig. Aber der Kontinent wurde im 15. Jahrhundert von Europäern entdeckt, die USA im 18. Jj. nach dem Unabhängikeitskrieg gegründet, und diese Begründer waren immer noch mit den Mutterländern verbundene Europäer, die ursprünglich gar keinen eigenen Staat anstrebten. Ihre Nachkommen waren noch bis zu drei Generationen danach mehr europäisch als amerikanisch, vornehmlich holländisch (siehe die holländische Gründung von New Amsterdam, das spätere New York), englisch, deutsch, französisch und spanisch geprägt.
Die Auseinandersetzung mit den Indianern begann bereits mit der Besiedelung, und da war an eine gezielte Ausrottung noch nicht zu denken. Das war erst das radikale Denken von Gererälen wie Sherman und Sheridan. Davor gab es so komplizierte Vorgänge wie Vereinbarungen, die gebrochen wurden, der Schutz von Siedlern während der Expansion nach Osten, die vielen Kriege, die die Stämme selbst untereinander führten, der technisch weiter vorangeschrittene Stand der Europäer, nicht zuletzt aber auch der Handel mit Alkohol, Waffen und das Einschleppen von Krankheiten aus Europa, gegen die die Indianer nicht immun waren, so dass sie wie die Fliegen starben. Dazu kam das Stammesdenken, das eine Vereinigung der Indianervölker, um mehr Macht gegen die Weißen zu bekommen, unmöglich war. Darin ähnelten sie den afrikanischen Stämmen oder auch dem Clandenken arabischer Völker, die durch ihre partikularen Interessen gegen die national organisierten Europäer immer wieder zu deren politischen Spielbällen wurden. Lediglich die Indianer in den Gebieten der großen Seen waren imstande, sich als die bekannten "Fünf Nationen" dauerhaft zusammenzuschließen. Letzendlich hatte diese an sich kluge politische Maßnahme ihnen nicht genützt, weil sie sich im Unabhängigkeitskrieg auf die Seite der Engländer gestellt hatten, die den Krieg gegen die Kolonien verloren. Es kamen also viele Dinge zusammen, nicht zuletzt auch die unterschiedliche Entwicklung des industriell ausgerichteten Nordens und des feudal wirtschafteten Südens mit seinen Baumwollplantagen, ein Konflikt, der zum Separationkrieg führte. Die Industrialisierung und die Zuwanderung förderte die Ausbreitung der Bevölkerung nach Westen und drängte die Indianervölker immer weiter zurück. Der Entschluss, Reservate für sie einzurichten, war die letzte unrühmliche Konsequenz, um die Siedler bei der Landnahme zu schützen, denn aufgrund des zu starken kulturellen Unterschieds war an ein friedliches Zusammenleben nicht mehr zu denken. Wenn von einer gezielten Ausrottung indianischer Völker die Rede sein konnte, dann in Mittelamerika durch die Spanier und Portugiesen. Hier lag das Interesse eindeutig darin, sich an den Schätzen dieser Völker zugunsten der Heimatländer zu bereichern, damit diese ihre Kriege auf dem europäischen Kontinent und auf dem Antlantik finanzieren konnten. |
22.01.2020, 23:58 | #19 |
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Was ich mich frage ist, warum man damals die Indianer übern Haufen geschossen hat? Wieso ging man das nicht diplomatischer an oder wurden die Europäer unmittelbar nach Ankunft von den Stämmen angegriffen?
Das macht irgendwie überhaupt keinen Sinn - der EU'ler geht ins fremde Land und tötet. Waren die damals im 15. und 16. Jahrhundert so drauf? Eigentlich waren die doch recht gesittet, noch halb im Mittelalter, schon fast Aristokraten, oder? Das Ende des Mittelalters war ja gegen ende vom 15. Jahrhundert, oder? Und die Bestherrschaft kam doch erst später? Naja, das Mittelalter war teilweise wirklich recht rau... Hm |
23.01.2020, 00:40 | #20 | |
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Zitat:
Die Spanier hatten gute Gründe, sie "zusammenzuschießen" und ihren König zu töten. Als sie, nur ein paar hundert Leute, auf die Azteken stießen, standen sie einer riesigen Übermacht von Tausenden gegenüber, die zwar technisch zurück, aber immerhin bewaffnet waren. Wenn sie sich nicht von der Knallerei dieser berittenen Spanier, die einige ihrer Krieger niederstreckten, hätten beeindrucken lassen, wäre die Geschichte anders verlaufen. Aber weil sie sich diese Technik nicht erklären konnten - niemand hatte die Krieger angefasst, aber trotzdem waren sie tot -, liefen sie davon, falls der Hergang richtig überliefert ist. Die Reichtümer, über die dieses Königreich verfügte, waren ein durchaus schlagendes Argument, das Reich zugunsten der spanischen Krone zu plündern. Ein anderer Grund für die Ausrottung der Azteken waren die barbarischen Bräuche, Menschenopfer zu bringen, was die Spanier anwiderte. Auf Adel beruhende Herrschaftsformen sagen nichts über sittliches Verhalten und kultivierte Bräuche aus, falls du auf humane Werte anspielst. Da brauchst du dir nur die Hinrichtungspraktiken im königlichen England im Spätmittelalter ansehen. Wer in dem Film "Braveheart" genau hingesehen hat, dem ist nicht die Szene entgangen, in der zwei Kapuzenmänner die einzelen Stadien dessen Hinrichtung dem Volk vor der Zeremonie als "Appetizer" vorgespielt haben. Das Mittelalter endete um das Jahr 1500, also mit dem Übergang zu den Wissenschaften, den Gründungen von Universitäten, dem Vorabend der Reformation und der massiven Zunahme der Hexenverfolgungen, deren Höhepunkt bis weit in das 17. Jahrhundert reichte. |
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23.01.2020, 00:49 | #21 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe Ilka-Maria,
Du weißt (ich nehme jedenfalls an, dass Du es weißt), dass ich ein großer Armenien-Fan bin. Um ein Haar hätte ich im letzten Jahr eine Armenierin geheiratet. Cher ist mit Sicherheit die Tochter des John Sarkasian (Amerikaner, aber wie der Name verrät - bei fast allen Armeniern, die ich kenne, endet der Familienname ...ian oder yan - hat ihr Vater eindeutig armenische Wurzeln. Ihre Mutter hieß Georgia Holt, hieß vorher Jackie Jean Crouch und hat nachweislich deutsche, französische, irische und englische Wurzeln und möglicherweise indianische. Andere Personen mit armenischen Wurzeln sind z.B. - Andre Agassi, Tennisstar (eigentlich Agassian) - Hovhannes Adamian, Pionier des Farbfernsehens - Charles Aznavour: Sänger, Schauspieler und Botschafter Armeniens in der Schweiz - Aram Chatschaturian: Komponist (u.a. "Säbeltanz" und "Spartakus) - Hrant Dink, Journalist und Menschenrechtler (ermordet) - Atom Egoyan: Filmemacher (ein großartiger Film, u.a. mit Charles Aznavour) - Arthur Abraham, zeitweise Boxweltmeister - Susianna (Susi) Kentikian, Weltmeisterin Boxen Բարի՜ գալուստ։ (Bari galust! - Ich grüße Sie) Heinzdchan |
23.01.2020, 01:41 | #22 |
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Heinz -
ich bin ein großer fan der ARMENIER, KURDEN, JUDEN und anderer verfolgter menschen/Völker. hatte die wahnsinnsgelegenheit CHARLES in einem theater in hollywood bei einer kleinen performance für seine freunde zu sehen. es waren ELISABTEH TAYLOR, mit BURTON, SAMMY DAVIES und viele andere dort. wir hatten die Karten von Arnold bekommen, der verhindert war. ein unsagbar faszinierender abend. vlg r |
23.01.2020, 01:52 | #23 |
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Um Armenier geht es im Augenblick nicht, Ausgangspunkt der Diskussion war die angebliche Ausrottung der Indianer durch die Amerikaner. Die Beispiele Cher und Tommy Lee Jones habe ich im Zusammenhang mit der Verschmelzung von Indianern mit der weißen amerikanischen Bevölkerung gebracht. Wie lange es zurückreicht, wann diese Vermischung stattfand, und wieviel Anteile indianischen Blutes dabei noch in der Einzelperson vorhanden ist, war nicht mein Thema. Schließlich kann ich auch nicht wissen, ob ich vielleicht polnische oder russische Vorfahren habe und wie lange das her sein mag, denn es wäre durchaus möglich.
Ich finde nicht alles gut, was die U.S.-Amerikaner machen, aber sie sind nicht besser und nicht schlechter als die Menschen anderer Staaten auf dieser Erde. Man kann ihnen z.B. die Sklaverei vorwerfen, aber sie war innerhalb von 100 Jahren überwunden - in vielen anderen Ländern gibt es sie heute noch, aber da redet niemand darüber. Man kann den Amerikanern die Todesstrafe vorwerfen, aber sie wird in immer weniger Staaten, in denen sie noch gilt, angewendet. Man kann ihnen vorwerfen, im Vergleich zu Europäern ungebildet zu sein - ein Argment, das ich oft höre -, aber sie lernen schon als Kinder, eine giftige Schlange von einer harmlosen zu unterscheiden und sich vor Snapping Turtles in acht zu nehmen, abgesehen davon, dass die U.S.A. die meisten Nobelpreisträger hervorgebracht haben und die Museen in Washington D.C. aus Bildungsgründen kostenlos besucht werden können. Ich könnte die Liste endlos fortsetzen, denn es gibt zu jedem Argument ein Gegenargument, nur nicht für diejenigen Europäer, die stur ihre eigenen Maßstäbe anlegen. |
23.01.2020, 02:02 | #24 |
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stimme 100pro mit dir überein. Lucy und ich hatten ein jahrzehnt drüben gelebt und die menschen waren einfach super. ja - ok der prozess den Micky und ich gegen SWB geführt hatten ging daneben. so what? thats life. wir hätten ein appeal filing machen können. sie boten uns vor dem beginn 5 mio USD und unser legal, Larry Strick sagte: No guys, we'll get all their profits for the next 14 years. na ja sie hatten mein konzept radikal verändert und sperrten die silver pages nach einem jahr mit 200 mio verlusten zu. die YELLOW PAGES GOLD CARD von eurem ralfchen wäre genial gewesen...so what?
das wars. der rest war total perfekt. |
23.01.2020, 08:17 | #25 |
zum Inhalt des Gedichtes
Hallo zusammen. Ihr kommt also über die Ausrottung mancher Gänsearten zur fast vollständigen Ausrottung der Indianer. Das habe ich nun soweit verstanden. Die wahre Geschichte von Gustav kannte ich nicht. Jedes Individuum hat meiner Meinung nach ein Recht auf Leben in Freiheit. Es ist eine Schande, was den Indianern angetan wird, sie werden ihres Landes und am Ende auch ihrer Kultur beraubt. Und, was die Gänse betrifft, in Deutschland gibt es einen Verein zur Rettung der vom Aussterben bedrohten Tierarten.
Danke für die Aufklärung. LG Silver |
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23.01.2020, 09:13 | #26 | |
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Zitat:
Der Fehler an der Sache ist nur, dass es schon immer den Zusammenprall von unterschiedlich entwickelten Kulturen gab und ganze Völker daran zugrundegingen oder dazu gezwungen waren, in neuen Völkerschaften aufzugehen. Deshalb gibt es "den Amerikaner", genausowenig wie es jemals "den Germanen" gab und wie es auch niemals "den Deutschen" geben wird. Nur nebenbei sei erwähnt, dass die indianischen Kulturen Nordamerikas keineswegs untergegangen sind, sondern von Powhow-Festen und anderen Gebräuchen bis hin zum stammestypischen Handwerk bis heute gepflegt und auch viele Indianerdialekte noch gesprochen werden. Jeder, der Lust dazu hat, kann noch heute die Sprache der Apachen lernen. |
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23.01.2020, 09:19 | #27 | |
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Zitat:
Der Fehler an der Sache ist nur, dass es schon immer den Zusammenprall von unterschiedlich entwickelten Kulturen gab und ganze Völker daran zugrundegingen oder dazu gezwungen waren, in neuen Völkerschaften aufzugehen. Deshalb gibt es "den Amerikaner", genausowenig wie es jemals "den Germanen" gab und wie es auch niemals "den Deutschen" geben wird. Nur nebenbei sei erwähnt, dass die indianischen Kulturen Nordamerikas keineswegs untergegangen sind, sondern von Pow Wow-Treffen und anderen Gebräuchen bis hin zum stammestypischen Handwerk bis heute gepflegt und auch viele Indianerdialekte noch gesprochen werden. Jeder, der Lust dazu hat, kann noch heute die Sprache der Apachen lernen. |
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23.01.2020, 11:31 | #28 |
Hallo Ilka-Maria,
Aus Wikipedia: zitat:
"Heute lebt nur noch ein verschwindend geringer Teil der Indianer von ihren traditionellen Wirtschaftsweisen, einige kombinieren noch – freiwillig oder notgedrungen – überlieferte Selbstversorgungs- mit marktwirtschaftlichen Strategien. Die meisten sind mehr oder weniger in die euroamerikanische Lebensweise assimiliert." Das meinte ich. Die Indianer werden leben nicht mehr überall in ihrem Land. Sie müssen sich anpassen und können ihre Lebensweise und Kultur nicht weiterführen wie bisher. Natürlich unterliegen wir ständig den Veränderungen. Doch die Indianer in Reservaten mit reichlich Alkohol, der preiswert ist, zu versorgen, damit die Sucht zu fördern und ihnen keine Chance auf Bildung und Entwicklung zu geben, das schätzt nicht ihre Kultur und Werte. Zitat Reservationen-Welt der Indianer: https://welt-der-indianer.de/indiane...e/reservation/ "Die Indianer leben heute meist in sogenannten Reservaten oder Reservationen, also bestimmten Gebieten, die ihnen zugewiesen worden sind. Sie leben nicht freiwillig dort. Im letzten Jahrhundert durften sie sogar nur dort leben, heute könnten sie natürlich auch irgendwo in den USA leben. Aber wenn sie mit dem ganzen Stamm zusammen leben wollen, bleibt nur das Reservat." "Trotz dieser Verbesserungen ihres Lebensstandards haben die Navajo – wie auch die anderen Indianer in den Reservationen -jedoch weiterhin mit großen sozialen Problemen zu kämpfen. Etliche Stammesangehörige sind bettelarm. In ihren Häusern gibt es weder Strom noch warmes Wasser. Weil sie das Leben nur schwer ertragen können, haben sich viele in den Alkohol geflüchtet." "Für zahlreiche Amerikaner und Touristen aus aller Welt sind die Indianer in den Reservationen nicht mehr als eine Touristenattraktion. Man lässt sie sich vorführen und kauft begeistert ihre kunsthandwerklichen Arbeiten. Verständnis für die Schwierigkeiten des indianischen Lebens inmitten einer weißen Umwelt gibt es nur selten. Davon zeugt auch, dass vor wenigen Jahren europäische und amerikanische Gesellschaften auf einem heiligen Berg der San-Carlos-Apachen in Arizona eine astronomische Station errichteten. Die Indianer protestierten gegen die Entweihung ihrer regelmäßig benutzten sakralen Stätte – ohne Erfolg..." Genau das ist das Problem, die Indianer werden unterdrückt. LG Silver Geändert von Silver (23.01.2020 um 11:33 Uhr) Grund: Ergänzung |
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23.01.2020, 12:18 | #29 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo Ilka-Maria,
was habe ich denn da angerichtet? Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Deine Bemerkung, Cher habe indianische Wurzeln, eine unbewiesene Vermutung ist, ihre armenischen Wurzeln mindestens zu 50% armenisch sind, weil der Herr Papa Armenier war, Heinz |
23.01.2020, 15:05 | #30 |
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servus Heinz -
du hast nichts angerichtet. wir haben uns nur ein wenig vom text und seinen multiplen doppelsinnigkeiten abgewandt. etwa jener, dass Walt Disney sehr viel aus den märchen borgte und das praktisch jede - oder eine große anzahl - filmstories ihre grundlage in märchen haben. |
23.01.2020, 20:37 | #31 | |
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Zitat:
Wenn wir heute den Begriff "Völkermord" verwenden, dann doch nur in Verbindung mit politischen Motiven und um zeitgenössische Feindbilder zu rechtfertigen. Und damit sind wir wieder bei den U.S.-Amerikanern und dem Vorwurf der Indiandermörder und Sklavenhalter. Wir Deutschen, die Millionen von Juden, Sinti, Roma, Slawen, geistig Behinderte, sexuell "abnormal" orientierte Personen und sonstiges "unwertes Leben" auf dem Konto haben, maßen wir uns die Hybris an, über andere Nationen zu richten. Ausgerechnet wir, die bis in die 1970er Jahre hinein die Frauen in ihren Rechten beschnitten, preußische Zucht und Ordnung predigten, Jahrhundertelang in der Landwirtschaft Knechte, Mägde und Tagelöhner ausbeuteten, den Menschen keine Freizügigkeit erlaubten, Männer zum Kriegsdienst zwangen, ganze Kohorten nach Amerika als Söldner verkauften und nebenbei uns - wenn auch verspätet - vor allem in Afrika als Kolonialherren dicke taten. Ich könnte noch ein paar weitere deutsche "Tugenden" aufzählen, durch die Millionen von Menschen an unzähligen Fronten verheizt wurden. Mir geht es um die einseitige Sicht, mit der manche Nationen an den Pranger gestellt werden. Und gerade wir Deutschen haben die Chuzpe, uns als die Moralprediger hervorzutun, ohne seit über 70 Jahren in einem Konflikt verwickelt gewesen zu sein, der uns gezwungen hätte, vom hohen Ross herunterzukommen, weil wir um unser Leben hätten kämpfen müssen. Steckt man nämlich in einer Situation drin, nützt es nicht viel, die politischen Hintergründe und eventuellen Schuldfragen zu wägen - man handelt mit all seinem Aggressionspotential, das einem zur Verfügung steht. Du solltest dich mal über die Balkankriege informieren, da wurden die friedlichsten, anständigsten Männer und Frauen zu hasserfüllten, grausamen Mordmaschinen, und das, obwohl sie kulturell auf Augenhöhe mit dem Gegner standen. Von romantischen Vorstellungen über das Wesen des Menschen und über die vermeintlich "edlen" Naturvölker (sie waren nie edel) sollte man sich verabschieden. Der Mensch ist von seiner Natur her auf kleine Einheiten - Horden, Gruppen, Clans - ausgelegt. Jeder, der nicht dazugehört, wird als Fremder und als potentieller Feind angesehen. Das ist dem Menschen immanent, weil er sozial und emotional immer noch in der Steinzeit lebt, und da er zu 80 bis 90 Prozent aus Emotionen besteht, hilft der Verstand nicht weiter (allenfalls die Vernunft). Wäre es anders, benötigten wir keine Korrektive wie z.B. Gesetze, Polizei, Richter und moralische Regelungen. Das Fenster zur Welt ist nicht sauber und wird es nie sein. |
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25.01.2020, 15:36 | #32 | |
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Zitat:
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25.01.2020, 17:01 | #33 | |
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Zitat:
Die Franzosen, die den Sklavenhandel von Nîmes aus in großem Stil betrieben? Die Holländer und Briten, die ihre Forts an der afrikanischen Küste aufgebaut hatten und mit den afrikanischen Königen und Fürsten handelten, nämlich Güter aus Europa gegen afrikanische Kriegsgefangene? Die südamerikanischen Baumwollpflanzer (darunter viele Iren), bei denen die afrikanischen Sklaven oft besser behandelt wurden als im freien Norden, wo sie zum Prekariat gehörten? Sehr viele dieser afrikanischen Sklaven waren in der Tat Kriegsgefangene, die vom Sieger an die Europäer verhökert wurden. Wer nicht jung und kräftig genug war, um getauscht zu werden, wurde umgebracht, denn überflüssige feindliche Esser brauchte der Sieger nicht. Das Bild vom netzbewaffneten Europäer, der auf "Sklavenfang" ging, ist ein Klischee aus alten Tarzan-Filmen. Dazu kann ich dieses Buch empfehlen: https://www.amazon.de/Das-Sklavensch...s=books&sr=1-3 Also: Wen willst du zur Rechenschaft ziehen? |
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