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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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14.01.2020, 16:15 | #1 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Mensch und Unmensch
Der Mensch ist ein Fehltritt aus Teufel und Gott,
er trägt dich auf Händen, stößt dich zum Schafott. Er nährt dich am Busen, er blutet dich aus, er bietet dir Heimat, jagt dich aus dem Haus. Mal ist er barmherzig, mal intolerant, mal ist er dein Retter, mal meuchelnde Hand. |
14.01.2020, 17:45 | #2 |
Forumsleitung
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Ich bin etwas ratlos. Wer ist "er"?
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14.01.2020, 17:48 | #3 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Natürlich der Mensch bzw. der Unmensch mit seinen zwei Gesichtern. Erklärt sich das nicht von selbst?
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14.01.2020, 19:22 | #4 |
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14.01.2020, 19:57 | #5 |
abgemeldet
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14.01.2020, 20:08 | #6 |
Forumsleitung
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Nö, iss nicht so. Ich, z.B. tue niemandem etwas. Und ich lasse mir auch nichts mehr tun, diese Zeiten sind vorbei. Tür zu, Riegel vor - und gut iss.
Ich trage auch niemanden auf Händen, bin niemandens Retter, sondern allenfalls sein Helfer in der Not, und was Heimat ist, muss jeder für sich selbst rausfinden. Natürlich hat jeder Mensch seinen Abgrund, aber das muss sich nicht zwangsläufig auswirken. |
14.01.2020, 20:20 | #7 |
abgemeldet
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Bei Gedichten wie dem hier, oder auch deinem Ilka, finde ich es persönlich immer schwierig ein gutes Verhältnis zu der unvermeidbaren "Überhöhung" herzustellen.
Die Menschen sind x/y/z -> Abwertung. Hier löst sich die Perspektive vom eigentlichen Menschsein ab, in dem es sich nicht als Mensch versteht, obwohl das Gedicht ja von Menschenhand geschrieben wird. Also muss man darauf achten, dass man direkte Bewertungen vermeidet und sie irgendwie umschreibt. Also nicht, der Mensch macht dies und das, deswegen ist er so und so... Vielleicht wäre es besser über die Taten zu schreiben und nicht über den Menschen, die dann aber ein Urteil über den Mensch geben. Was weiß ich: Der größenwahnsinnige Ami, der im Grunde die Indianer niedergewalzt hat. Ja, nicht nur die Indianer! Oder Südamerkika, oder Afrika, oder Nordkorea, oder oder oder. Sowas finde ich immer interessant. Ich sehe es als schwierig an, mich in einer Gutmenschenrolle zu überhöhen. Bin fest davon überzeugt, dass jeder in seinem Leben mal ein ziemliches Arschloch gewesen ist. Mindestens einmal - es gibt doch keinen, der vom Leben verschont bleibt und keinem, der nur im Keller wohnt... Hm.. Das LI könnte auch die Sicht des boshaften des Menschen sein, das im Dialog mit der guten Seite steht, als etwas, was sich verändern will. Es gibt so viele Möglichenkeiten! Eigentlich krass. |
14.01.2020, 20:26 | #8 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Aber das ist ein anderes Thema. Wenn wir anfangen, von den Taten der Menschen statt nur von seinem Wesen zu reden, sind wir schnell bei der philosophischen Frage, ob es einen freien Willen gibt oder nicht. Das ist ein weites Feld, erst recht, wenn man betrachtet, was die heutigen Hirnforscher dazu sagen. Würde wohl den Rahmen sprengen. |
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14.01.2020, 20:31 | #9 |
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Wieso würde das den Rahmen sprengen? Ist doch toll, wenn man über sowas reden kann. Sowas regt Gedankendomino an!
Aber heute ist irgendwie das Niveau unten, schon der ganze Tag ist komisch... Ich finde folgende Frage interessant: Was spricht gegen einen freien Willen? Und hängt der freie Wille eng mit einem Bewusstsein zusammen (Ich-Bewusstsein). Ja, der Europäer, ich hätte es anders ausdrücken sollen. Hätte, wenn, Fischkette. vlg EV |
14.01.2020, 20:36 | #10 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Offensichtlich gibt es der neueren Hirnforschung nach keinen freien Willen. Man hat nämlich in Experimenten durch Messungen festgestellt, dass jeder Entscheidung bzw. Handlung, die ein Mensch durchführt, vorher bereits unbewusst der Impuls dazu vorangeht. Das ist jetzt die Kurzfassung, wie ich sie an einem Stammtisch präsentieren würde. Natürlich sind diese Vorgänge wesentlich komplizierter. Aber nein, nicht mehr heute dieses Thema. Sonst denke ich vielleicht noch an den berühmten Roten Knopf und Donald Trump, dieses Kind im Männeranzug. |
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14.01.2020, 20:38 | #11 |
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Ja, es gibt im Hirn ähnliche Anlagen wie den Carpenter-Effekt.
Na gut, Ilka. Ich stürze mich in die Schrift. Dir einen schönen Abend. |
15.01.2020, 08:33 | #12 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Was der Einzelne tut oder nicht tut, ist für das Gedicht völlig irrelevant und das "Du" ist der Leser.
Inspiriert hat mich einerseits dein Gedicht "Der Mensch", Ilka-Maria, und andererseits "Ich bin der Eine und bin Beide" von Stefan George. Der Mensch ist Fluch und Segen, das wird niemand bezweifeln. |
15.01.2020, 10:17 | #13 |
Hallo an Dich Nöck,
ich würde sagen, alles menschlich, was Du hier beschreibst.
Jeder trägt das Gute und das Böse in sich. Hoffen wir, dass das Gute am Ende siegt. Wie kann die Welt so am Ende sein, wenn es doch so viele gute Menschen gibt? Weil die schwer mit Veränderungen klar kommen, sich jeder selbst der Nächste ist und wir bequem sind. Also schwimmen wir in der Masse mit. Danke für die Anregung. Silver |
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15.01.2020, 10:21 | #14 |
Forumsleitung
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Ich bezweifele durchaus, dass man den Menschen einfach als Fluch und Segen bezeichnen kann. Wie alle Lebewesen ist er so, wie die Natur ihn geschaffen hat. Wer sollte das moralisch verurteilen? In der Natur gibt es keine Moral. Der Mensch ernennt sich selbst seine Richter.
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15.01.2020, 11:01 | #15 |
Hallo,
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15.01.2020, 12:57 | #16 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Der Mensch ist ein Wesen mit Stärken und Schwächen und er kommt in unzähligen Variationen vor. Deshalb kann niemand behaupten, der Mensch sei so oder so. Zudem prägt die eigene subjektive Erfahrung jeden auf ganz bestimmte Weise, deshalb sollten wir andere Meinungen tolerieren und nicht als falsch oder absurd abstempeln.
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