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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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15.12.2019, 23:54 | #1 |
Einsamkeit ist tödlich
Die Einsamkeit ist wie ein trüber Nebel,
wenn man keine Freude hat in der Zeit. Sie legt über das Gemüt einen Knebel und tägliche Stunden werden Ewigkeit. Fand Herzen, die schon früh verblühten, wahrlich aus dem Lauf der Zeit verrückt. Sah Seelen, die im Tode sich verfrühten und lebensmüde Greise schwer gebückt. In uns reift eine nahende Ferne. Für Einsame, die nach Nähe sinnen, ist sie jenseits aller Dunkelsterne und lässt sie hoffend neu beginnen. Wenn Betrübte, die nichts gefunden, arg enttäuscht, auseinander gehen, schlägt die Sehnsucht tiefe Wunden und alle Liebe liegt in ihren Wehen. Es soll Liebe in unsren Herzen reifen, bis die Todesklauen nach uns greifen. Trübsal und Kümmernis, geht hinfort, an einem tiefen, kühlen, dunklen Ort. |
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16.12.2019, 01:02 | #2 |
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Hi Versauen,
Dein Gedicht erinnert mich an zwei Gedichte. „In allen meinen Spiegeln“ von AD und „Ich will!“ von Thing. Trotz der Unglätte des Handwerks rühren mich die Zeilen irgendwie an. Nicht immer ist Einsamkeit einsam oder Depression grau. Richtig depressiv und ratlos empfinde ich Dubai. Richtig vereinsamt sind Menschen in Großstädten. Wenn sich ein seelisches Loch trotz Futter nicht füllen lässt. Die Konsequenz: Das Loch wird immer größer. Gern gelesen! Vlg EV |
16.12.2019, 01:20 | #3 |
Danke für Lob und Kritik
Hi Eisenvorhang,
eigentlich wurde ich von Rilkes Gedicht „die Einsamkeit ist wie ein Regen“ inspiriert. Freilich lese ich hier ab und an „Best of Poetry“ vermulich ist mir daher nahe- liegendes wie Things „Uns reift nun eine große Ferne“ in den Sinn gekommen. https://www.aphorismen.de/suche?text...er+Maria+Rilke Wegen der Unglätte, vermutlich wäre das Gedicht im Paarreim flüssiger gewesen? Die letzten 4 Zeilen haben mir Mühe gemacht, daher habe ich den Wechselreim weggelassen. |
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16.12.2019, 01:22 | #4 |
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servus VA -
geiler text-----echte scheiße, dass du so wenig schreibst. das fehlt mir. hoffe du bist bald wieder mehr hier. dein r |
16.12.2019, 01:32 | #5 |
Hallo Ralfchen,
schön das Du mich vermisst hast und das dir meine Zeilen gefallen haben. Schaue öfters mal hier rein und ich muss anerkennen, dass Du immer besser wirst. Vielleicht schreibe ich in Zukunft öfter etwas, ich war halt noch sehr Nachtragend wegen der Sperre. LG |
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16.12.2019, 01:36 | #6 |
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ja - ich verstehe dich. danke für deine beurteilung, dass dein alter freund sich ein wenig verbessert.
aber wichtiger ist, dass du für die leser mit deinen textarbeiten hier bist. bussi r |
16.12.2019, 14:36 | #7 | |
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Damit wollte ich dir nicht unterstellen, dass du geklaut hast.
Es ist doch an sich schon ein Lob, wenn ein Gedicht etwas übertragen und rühren kann. Mit der Unglätte meinte ich die Metrik - ich finde nicht, dass ein Gedicht wie dieses eine perfekte Metrik braucht, aber die Metrik sollte zum Thema, Inhalt und Klang passen. Ich meine damit, dass es sich gut lesen lassen sollte. Wie andere darüber denken weiß ich nicht. Alles halb so wild Vers-Auen. Mir gefällt das Gedicht! vlg Zitat:
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23.12.2019, 05:43 | #8 | |
Danke und nichts für ungut ;-)
Zitat:
stimmt es mich mild. Ab wann ist etwas geklaut, bzw. kopiert? Hat jemand ein Urheberrecht auf eine angefangene Satzzeile wie z.B. „Die Einsamkeit ist wie ein….?“ Ich würde mich hüten eine ganze Satzzeile zu klauen. Aber um etwas Ganzes zu konstruieren, sind manche Satzbausteine die man so im Sinn hat, schon hilfreich. Hoffe nun, dass ich die Unglätte durch den Paarreim ausgleichen konnte? Die Einsamkeit ist wie ein trüber Nebel, sie umwebt Gemüter mit einem Knebel. Wenn man keine Freude hat in der Zeit werden tägliche Stunden zur Ewigkeit. Fand Herzen, die schon früh verblühten, und Seelen die im Tode sich verfrühten. Sah Greise aus dem Zeitenlauf gerückt, die sich müde plagen, schwer gebückt. Im Dasein weilt eine nahende Ferne, sie gleicht dem blühen der Sterne. Einsame, die nach Nähe sinnen, lässt sie hoffend neu beginnen. Für Betrübte, die nichts gefunden, reißt die Sehnsucht tiefe Wunden. Und beim Auseinander gehen, liegt ihre Liebe in den Wehen. Es soll Liebe in unsren Herzen reifen, bis die Todesklauen nach uns greifen. Trübsal und Kümmernis, geht hinfort, an einem tiefen, kühlen, dunklen Ort. |
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23.12.2019, 06:49 | #9 | |
Einsamkeit zu zweit, führt oft zu Streit
Zitat:
Hatte da stets das Gefühl, dass ich was im Leben verpasse wenn ich nicht vor Ort bin. Nun fühle ich mich in einer Disco alt, einsam und verlassen. :-( Schlimmer als die Einsamkeit sind unerwünschte Gäste. Trotz Vernetzung und hoher Bevölkerungsdichte vereinsamen die Menschen. Manche Leichen liegen oft unentdeckt und monatelang in ihren Wohnungen. Erst wenn die Zahlungen ausbleiben, wird von Amts wegen nachgeschaut. Ansonsten schaut man erst nach wenn es unerträglich zu stinken beginnt. |
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23.12.2019, 10:58 | #10 |
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Ja, es geht wohl vielen so.
Ich lebe auch mehrere Jahre bereits allein, nur stört mich das im Vergleich zu anderen wohl nicht so sehr, habe zwei drei Kontakte im Internet, die ich aktiv zu pflegen versuche und das reicht mir völlig - die Verstrickungen in sozialen Kreisen sind in der Regel immer die Gleichen, erst letztens wieder in der Hundeschule erlebt. Es ist immer wieder Dasselbe. Weswegen ich mich unter Menschen einsam fühle - wenn ich dann zuhause bin, fühle ich mich sicher und kann die Ruhe genießen. Als ich jünger war, war das noch etwas anders, aber meine Jugendzeit war bis auf ein paar Ausnahmen eigentlich auch wunderschöne. Jetzt wo ich langsam auf die 40 zugehe, wandeln sich die Dinge etwas, aber auch nicht zwingend zum Negativen. Ich glaube der Begriff der Einsamkeit ist kein einfaches Thema. Viele Profis und andere Menschen behaupten ja, der Mensch sei ein sehr soziales Wesen. Meine Beobachtungen bestätigen eher das Gegenteil. Der Mensch kommt mit sich und mit anderen nicht zu rande. |
26.12.2019, 21:50 | #11 |
Hallo Vers-Auen,
mir gefällt Dein Ausdruck sehr gut. Der Inhalt spricht mich ebenfalls an. Das ist heute ein großes Thema. Vereinsamen die Menschen an ihren PC´s? Oder sind sie weltoffen? Ich denke, das Internet kann ein persönliches Gespräch nicht ersetzen. Doch hat es andere Vorteile. Liebe Grüße Silver
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01.01.2020, 01:25 | #12 |
Neuer Versuch mit umarmendem Reim.
Hallo Silver,
es freut mich, dass dir meine Zeilen gefallen haben. Mir ist schon oft aufgefallen, dass in Foren oftmals Einsame, und auch Menschen mit einem körperlichen Leiden verweilen. Die Einsamkeit ist wie ein trüber Nebel, wenn man keine Freude hat in der Zeit. Es tickt in uns eine Leere aus Ewigkeit, sie fesselt die Seele mit einem Knebel. Sah Herzen, die schon früh verblühten, sind wohl aus dem Zeitenlauf verrückt. Fand lebensmüde Greise arg gebückt, und Engel die im Tode sich verfrühten. Für Einsame, die nach Nähe sinnen, erblüht weit, eine nähernde Ferne. Sie gleicht dem leuchten der Sterne und lässt uns hoffend Neubeginnen. Wenn Betrübte, die nichts gefunden, sehr enttäuscht, auseinander gehen, liegt die Sehnsucht in ihren Wehen, und weilt in endlos Trauer-Stunden. Es soll Liebe in unsren Herzen reifen. Trübsal und Kümmernis, geht hinfort, an einem tiefen, kühlen, dunklen Ort, wenn die Todeskrallen uns ergreifen. Weil die Zeilen 10-11 Silben haben, könnte man auch ein Sonett - Gedicht daraus machen. Ich wünsche allen Lesern und Schreibern, ein frohes und glückliches neues Jahr. |
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