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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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16.11.2019, 20:53 | #1 |
den scheiß holunderbusch
den scheiß holunderbusch
vor meinem fenster säbel ich ab dann werden sichtbar die scheiß hügel dahinter und die scheiß felder dahinter und die scheiß wälder dahinter und die scheiß menschen dahinter werden sichtbar und alles dahinter wird sichtbar das keiner absäbeln kann das keiner je wird absäbeln können und das ich lieb habe deswegen. |
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16.11.2019, 22:22 | #2 |
abgemeldet
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servus -
endlich wieder mal ein text der mich gefangen genommen hat. du weißt wie selten das passiert. klare sprache, klarer ungeschönter welten-blick. vlg r |
16.11.2019, 23:18 | #3 |
Thx Ralfchen. Das freut mich
L.G Patrick |
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17.11.2019, 10:21 | #4 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber milchmirzucker,
den Scheissholunderbusch abzusaebeln, was hast Du Dir dabei gedacht? So etwas wagten sich selbst die alten Germanen nicht. Vielleicht beschaeftigst Du Dich mal mit der mythischen Bedeutung dieses Gewaechses. Liebe Gruesse, Heinz |
17.11.2019, 15:24 | #5 |
Autsch...einfach nur autsch...
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17.11.2019, 18:27 | #6 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Autsch - ist das eine Selbstkritik?
Ich halte es mit Goethe, der mal formulierte: "Bedenke wohl die erste Zeile!" Du schreibst mir, das ganze Ding habe mit dem Holunderbusch nichts zu tun. Weshalb dann der Holunder in der ersten Zeile (im ersten Vers)? Manche Begriffe sind schwergewichtig und verleiten den Kundigen zu genauerem Hinsehen. Wahllos und einfach in ein Gedicht hinein geschmissen, zeugen sie von Unbedachtsamkeit. Autsch! Heinz |
17.11.2019, 18:31 | #7 |
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Was genau ist an der mythischen Bedeutung vom Holunder schwergewichtig?
Du meinst wegen Frau Holle? |
17.11.2019, 18:42 | #8 |
Nein Heinz...man kann auch an dem Inhalt eines Gedichtes vorbeireden. Und genau das tust du gewaltig. Was sagt der Text denn eigentlich? Hast du ne Idee, oder willst du nur deinen, dir heiligen, Holunderbusch vor Missbrauch retten?
Ach so...Nachtrag: denk mal drüber nach, warum da nicht der Stechapfelbaum steht. Aber wenn du dich daran aufhägst, lies doch einfach: " das scheiß gestrüpp" und dann sag was konstruktives zu dem Text. |
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18.11.2019, 00:35 | #9 | |
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Zitat:
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18.11.2019, 00:49 | #10 | |
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Zitat:
nun darin sehe ich nicht das problem. Heinz ist nicht nur ein alter persönlich gut bekannter freund, er kritisiert aus einer dedanken-welt, die anderen schon mal fremd erscheinen kann. ich finde den text genial weil er das aussagt was sich mir erschliesst. und holunder hat im österr. dialekt acuh die bedeutung von absolut blöder scheiße...so habe ich es verstanden: red keinen holunder das ist holundert das bedeutet shit und schwachsinn des redenden. |
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18.11.2019, 12:09 | #11 |
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Hallo Ralfchen,
vielen Dank für Aufklärung! Was den Holunder betrifft: Ich finde das nicht fremdartig. Im schlimmsten Falle eher interessant. Ob die Mythologie des Holunder im Zuge des Gedichtes von MMZ zwingend Berücksichtigung finden muss, halte ich für höchst fragwürdig. Ich denke eher, dass es dem Ziel der Profilierung diente. Denn nen scheiß Holunder hatte ich auch bei mir im Garten stehen, den ich entgegengesetzt allen Respekts gegenüber Frau Holle niedermähte, weil er mir die Sicht auf einen dahinterliegenden wunderschönen Kirschbaum versperrte. |
18.11.2019, 13:28 | #12 |
Durch die Anhäufung des Wortes "scheiß" gefällt es mir einfach nicht. Ist diese massive Wiederholung wirklich ein Stilmittel, das etwas Besonderes trägt? Daran zweifelt AlteLyrikerin.
P.S. wirkt auf mich eher wie das penetrante Aussprechen eines verbotenen Wortes durch ein trotziges LyrI. |
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18.11.2019, 13:43 | #13 | |
Zitat:
Wenn Du die Gefühlslage an sich für ausdruckswert hälst, nur den obigen Stil jedoch nicht, wie würdest Du das ausdrücken, ohne dabei die obige Intensität zu reduzieren? Ehrliche Frage. Ahoy P. |
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18.11.2019, 14:51 | #14 | |
abgemeldet
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Zitat:
ich verstehe AL in ihrer ablehnung, muss mich aber dir anschliessen, weil man das wort scheiße nicht stigmatisieren sollte und es absent oder weniger zahlreich dem text die intensität stehlen würde. vlg r |
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18.11.2019, 15:35 | #15 |
Hallo liebes Ralfchen,
meine Frage war nicht rhetorisch gemeint, war also keine Meinungsäußerung. Ich werde meine Meinung erst bilden, wenn AL eine Alternative vorschlägt. Vielleicht wird die ja besser sein. Ich bin offen ... P. |
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18.11.2019, 15:40 | #16 |
Mir gefällt der Text so wie er ist. Die scheinbar zwanghafte Wiederholung des Wortes "scheiß" macht doch erst den Reiz aus und transportiert genau das richtige Gefühlt. Finde ich.
LG k |
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18.11.2019, 16:36 | #17 |
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18.11.2019, 16:47 | #18 |
Mir fällt gerade folgendes auf: Egal durch welche Pflanze der Holunderbusch ersetzt würde, der Säbel würde immer etwas treffen, das für den einen oder anderen wertvoll ist. Beim Säbeln kann man es nicht allen recht machen. Soll man also erst gar nicht über den Holunderbusch streiten, sondern vielmehr über den Säbel? Genau da knüpft das Ende des Gedichts an: Da sind dann Sachen, die sind unsäbelbar.
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21.11.2019, 16:40 | #19 |
Man begehrt immer das, was man nicht haben kann.
Komischer text, im Sinne der Komik, nicht seltsam. Ich verstehe aber die Überlegungen zum Holunderbusch, auch wenn ich sie nicht hatte: Der Holunderbusch gibt dem Text den Titel, beim Rest bleibst du ja sehr allgemein (Wälder, Felder, Menschen). |
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21.11.2019, 17:17 | #20 |
Die Diskussion hätte man sich eigentlich sparen können, hätte man den Fokus auf die letzten beiden Zeilen gelegt. Wer an der Wirklichkeit im Allgemeinen leidet und den Willen besitzt sie zu ändern, kann keine kleine Erlösung darin finden, sich dem Unabdingbaren hinzugeben. Wer viel will, viel, das zu erreichen unmöglich scheint, wird unter Umständen seine Liebe in die Notwendigkeit, gerade der Dinge werfen, an denen er leidet. Ohne das Wort "scheiß" könnte der Kontrast zu den letzten beiden Zeilen nicht hergestellt werden.
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