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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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01.11.2019, 12:09 | #1 |
Der Narzisst
Der Narzisst
Mein Wort, es wiegt - Ob wahr, ob Lüge Gleich, jedem Sinn sein Zweckgewicht Es bringt mich vor, das zur genüge Ich stehe gern im Rampenlicht Mein Publikum ersehnt das gerade Weil schräges meist zu schwierig ist Sie merken nicht mal wenn die Made Ihr krankes Hirn von innen frisst Zum Präsident lass ich mich wählen Damit der Pöbel Führung hat Wer das nicht will den werd ich quälen Und mache ihn mit Bomben platt Raketen fliegen und gefallen der Welt, die nach dem Simplen giert Ich drück‘ den Knopf und winke allen Doch nicht mal einer applaudiert |
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01.11.2019, 13:26 | #2 |
Forumsleitung
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Das Gedicht ist für meinen Geschmack zu plakativ und klischeehaft. Herauszulesen ist, dass es auf Donald Trump abzielt ("Präsident"). Wahrlich kein Sympathieträger, aber wer glaubt, dass die Art, wie er sich der Öffentlichkeit gegenüber präsentiert, nur auf Narzissmus und Selbstinszenierung beruht, irrt sich. Er ist nicht der erste Staatschef, der sich das Aussehen eines "Schwachkopfs" gibt, um die Welt in die Irre zu führen. Vielmehr stehen hinter vielen seiner Entscheidungen knallharte weltpolitische Ziele, die darauf ausgerichtet sind, die Großmachtstellung der Vereinigten Staaten zu erhalten, die sich im Augenblick einem enormen Konkurrenzdruck stellen müssen.
Man kann Trumps Auftritte und Äußerungen für abscheulich oder lächerlich handeln, aber es wäre ein Fehler, ihn zu unterschätzen. Abgesehen davon haben vor ihm U.S.-Präsidenten, darunter "Friedensnobelpreisträger" Obama, mehr Bomben fliegen lassen als Trump in seiner bisherigen Amtszeit. |
01.11.2019, 14:44 | #3 | |
abgemeldet
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Zitat:
https://www.youtube.com/watch?v=nmTG2WjqGBE |
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01.11.2019, 15:05 | #4 |
Forumsleitung
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Das galt schon für viele ander U.S.-Präsidenten: Reagen, der "Schauspieler"; "Lincoln", der "Linkische, Unbeholfene", Kennedy, der "Schwache", Washington, der "Zaudernde, der den Unabhängigkeitskrieg nicht wollte", Truman, der "Chancenlose im Wahlkampf" u.a.m.
Jeder Staatschef hat seine Schwächen, denn sie sind auch nur Menschen. Bei unseren Kanzlern war das nicht anders. |
01.11.2019, 15:12 | #5 |
Danke für eure Beiträge. Abgesehen davon halte ich es für ein Gerücht, dass Menschen wie Trump ihren populistischen Nonsens gezielt als Mittel zum Zweck einsetzen. Gerade Trump hat überhaupt keine Ahnung von Politik, Wirtschaft und Menschenführung. Da ist kein großer Plan hinter den Tweets. Trump irgendsowas anzudichten ist naiv und realitätsfern.
P.S. Obama musste den Dreck von Bush wegräumen, sollte bekannt sein. Ich dachte du bist so gut in Geschichte Ilka und dabei ist das ganze gar nicht so lange her... Trump führt einen Wirtschaftskrieg, da fliegen zwar keine Bomben, es gibt aber trotzdem Tote. |
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01.11.2019, 15:31 | #6 | |
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Zitat:
Trump weiß genau, was er tut, schließlich kann er aus einem Tank von Beratern schöpfen. Er braucht auch keine Menschenkenntnis, sondern Leute, die ihn stützen. Was Obama betrifft, hatte er nach dem Abzug der amerikanischen Soldaten aus dem Irak die Kehrtwende gemacht und wieder einige Tausend Soldaten in den Irak geschickt. Das hatte nichts mehr mit Bush zu tun, sondern mit den neuen Entwicklungen im Land. In Afghanistan war es ähnlich. Obama konnte seine Versprechungen nicht halten. Auf Vorgänger zu verweisen ist billig, denn erstens gibt es immer Alternativen, zweitens würde niemand sagen, die Amerikaner hätten nur versucht, den Schutt der Russen in Afghanistan zu beseitigen (oder z.B. auch den Mist, den die Franzosen in Indochina hinterlassen hatten). Weiterhin hat Obama sein Versprechen nicht eingelöst, Guantanamo abzuschaffen. Mit Geschichte hat das nichts zu tun, sondern mit jüngster Zeitgeschichte und aktuellem politischen Geschehen. |
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02.11.2019, 08:58 | #7 |
Das klingt ja geradezu bewundernd und befürwortend. Mal abgesehen von seinen Tweets, die absolut wirr und sinnlos sind gebe ich dir recht, eine Agenda hat Trump schon. Diese Agenda beruht aber vornehmlich auf der schwachsinnigen Annahme, dass Protektionismus die wirtschaftlichen Probleme der USA löst. Selbst wenn das stimmte, wären die Maßnahmen rücksichtslos und zumindest mit meinem ethischen Selbstverständnis nicht zu vereinbaren. Das betrifft natürlich auch seine anderen merkwürdigen Agendapunkte wie z.B. seine Einwanderungspolitik.
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02.11.2019, 09:26 | #8 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Befürwortend? Mein Kommentar stellt keine Bewertung der U.S.-Politik dar, sondern eine Erklärung für Trumps Entscheidungen. Ich teile deine Meinung, dass Wirtschaftsboykotts in Trumps Sinne keine Wirkung zeigen werden. Starke Staaten kann man damit nicht in die Knie zwingen. Andererseits kann er als Präsident nicht tatenlos zusehen, wie China den U.S.A. das Wasser abgräbt. Was könnte er sonst tun? Mit Sicherheit nicht die Waffen ausgraben. Sein "Aktionismus" in Sachen Einwanderung ist nicht ernst zu nehmen. Das ist Propaganda und nichts Neues in der U.S.-Politik. Grenzzäune gibt es bereits genug in den U.S.A., aber ein so großes Land mit so langen Grenzen und so vielen Küsten kann sich gar nicht total abschirmen. Für Leute, die legal einwandern wollen, liegen die Hürden verdammt hoch. Wer nicht mehr jung genug ist, um angenommen zu werden, muss entweder eine Menge Geld einführen oder, noch besser, unternehmerische Absichten nachweisen, die Arbeitsplätze schaffen können. Trump nimmt den Mund deshalb so voll, weil er den Amerikanern damit zeigen will, dass er er seine Wahlversprechen nicht vergessen hat. Er wird alles tun, sie umzusetzen, auch wenn sie unsinnig erscheinen und er immer wieder im Kongress scheitert. Aber wie gesagt: Mir geht es um das Warum. Eine Bewertung liegt mir fern, und in die Zukunft sehen kann ich so wenig wie jeder andere Mensch. Jede politische Entscheidung kann erst dann bewertet werden, wenn sie Geschichte geworden ist, aber selbst dann sind die Meinungen selten einhellig. Trotzdem meine ich, dass dieser Grundsatz allgemeingültig sein sollte, und zwar für alle Menschen in jeder Position oder Situation: Never, ever, underestimate your rival. |
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