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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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20.04.2019, 18:25 | #1 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Aschbach-Markt, wo alle Säufer der Welt einst geboren wurden und wohin sie auch wieder zurückkehren.
Alter: 28
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Der letzte Gäle
Dein Gewand, es klafft in Rissen
Und in Fetzen hängt dein Rock, Feuchte Erde ist dein Kissen Und dein Speer ein Haselstock. Bis an diese fernen Buchten, Bist du, Gälenkind, gelaufen, Um in namenlosen Schluchten Dir vor Gram das Haar zu raufen. Während deiner Sippe Töter Fett an Irlands Wiesen werden Und ein jeder ihrer Köter, Jedes Schwein in ihren Herden Besser speist, als du mein Sohn, Reißt in Stücke dich der Hohn. Hier an dieser schroffen Küste Plagen dich die Rachgelüste, Nagt an dir der Hass, die Pein Wie der Wind an Fels und Stein. Wenn ich nur zu sammeln wüsste Deines edlen Stammes Rest! Wenn ich nur zu wirken wüsste, Dass dich nie der Mut verlässt! Alles was ich tote Mutter, Hier in deinem letzten Traum, An den Brunnen voller Butter, Jeder Blüte, jedem Baum, Jedem morgenfeuchten Tann, Und den Quell´n, die überfließen Immerfort genießen kann, Ist das pure Glück, die Wonne Unter einer fernen Sonne, Ist das Paradies, ein Platz Voller Wunder und voll Rast Und zu allem Gegensatz, Was du, Gälenkind, noch hast. |
21.04.2019, 00:16 | #2 |
abgemeldet
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exzellent in seiner erzählung. bin total mitgenommen erinnert mich entfernt an den film ROB ROY mit dem von mir geliebten LIAM NEESON...habe ich 5 mal oder mehr noch gesehen.
https://www.youtube.com/watch?v=w0-2kzujLA8 VLG R |
21.04.2019, 00:35 | #3 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Aschbach-Markt, wo alle Säufer der Welt einst geboren wurden und wohin sie auch wieder zurückkehren.
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Aaaaah Rob Roy McGregor, toller Mensch, toller Film
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21.04.2019, 11:29 | #4 | |
Forumsleitung
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Eine schöne, wortreiche Personenbeschreibung.
Mir ist aufgefallen, dass in dem Text viel Tempo steckt, jedenfalls liest man ihn automatisch schnell herunter. Ich hatte mir überlegt, woran das liegen mag. Wahrscheinlich an den Paarreimen. Erst dachte ich, es sei der Rhythmus, aber Uhland hat für seine Ballade "Bertran de Born" das gleiche Metrum angewandt, trotzdem klingt es bei ihm getragen. Allerdings dichtete Uhland seine Ballade in Kreuzreimen. Zitat:
Insgesam ein gelungenes Gedicht, das ich gerne gelesen habe. |
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21.04.2019, 14:25 | #5 |
abgemeldet
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hatte mir gestern noch den film ROB ROY aus meiner videothek genommen. und begonnen anzusehen. nur leider ist das noch eine DVD und die kam auf dem 4Kplayer eher komisch verkleinert auf die beamer-leinwand. habs dann aufgegeben...
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21.04.2019, 16:46 | #6 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Aschbach-Markt, wo alle Säufer der Welt einst geboren wurden und wohin sie auch wieder zurückkehren.
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@Ilka: Danke für Deine Kritik! Dass meine letzten beiden Gedichte etwas mehr Schwung und Tempo aufweisen, ist mir auch schon aufgefallen. Möglicherweise hat es damit zu tun, dass die meisten Sätze im Gedicht versübergreifend sind, oder es liegt, wie Du sagst, an den Paarreimen. Die verwende ich üblicherweise kaum. Mal sehen, wie die nächsten Gedichte sich gestalten. Ich bin jedenfalls froh, dass ich den gewagten Wortneuschöpfungen abgeschworen habe, wie sie in meinen früheren Gedichten zu finden sind. Wenn ich die so überfliege, fällt mir erst auf, wie die Zeiten sich ändern.
@ Ralfchen: Na da schau her, haben meine Verse Dich so in den Bann geschlagen, dass Du nicht umhin konntest, Dich in die Highlands zu beamen? Eine funktionierende DVD wär ich Dir auf alle Fälle vergönnt gewesen! Denn niemals nehmen sie uns ... unsere DVDs! |
22.04.2019, 09:19 | #7 |
Lieber andaristan,
auch wenn Mutter/Butter für mich sehr reimgeschuldet klingt , gefällt mir dein Werk doch gut. Gern gelesen! Liebe Grüße Gylon |
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22.04.2019, 10:00 | #8 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Aschbach-Markt, wo alle Säufer der Welt einst geboren wurden und wohin sie auch wieder zurückkehren.
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Danke für das Lob, Gylon! Du hast recht, es klingt reimgeschuldet, aber beim Reimen auf Mutter schien mir die Variante mit Butter am besten, da in den Beschreibungen der keltischen Anderwelten oft von Quellen aus Butter die Rede ist. Eigentlich schon seltsam, dass alles mit Essen zu tun hat, was sich auf Mutter reimt. Butter, Futter, Fischkutter
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