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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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03.08.2007, 02:57 | #1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Ungleichung
Hat weiser Männer Geist den Menschen denn umsonst gelehret,
Dass drei nicht eins und eins nicht drei? Wer falsche Rechnungen entgegen der Vernunft verehret, Der wird im Geiste niemals frei. |
03.08.2007, 03:25 | #2 |
Die Vernunft befreit? oO
sie ist eher ein Hemmnis welches uns das Ausbrechen aus Gefängnissen verwehrt. |
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03.08.2007, 03:36 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Ich finde, Vernunft kann in manchen Situationen schon recht nützlich sein...
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03.08.2007, 08:26 | #4 |
abgemeldet
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RE: Die Religion
Hi Antares,
ich finde, die Aussage deines Vierzeilers bleibt zu vage. Du müsstest m.E. hier noch etwas präzisieren. Denn es wird dem Leser nicht ganz klar, was du mit der Gleichung 3 ungleich 1 beabsichtigst. Weil Religion ist ja keine Sache, die durch eine mathematische Formel ausgedrückt werden könnte. LG Albatros |
03.08.2007, 10:47 | #5 |
Oh je, jetzt wird hier schon so fleißig über Vernunft diskutiert... Ich für meinen Teil verstehe ja nicht, wo jetzt so die Diskrepanz ist zwischen Vernunft und Glauben, aber ich denke, ich bin eine sehr liberale Christin.
Auch wenn ich der Aussage nicht zustimmen kann, sagt mir dein Gedicht vom Handwerklichen her zu... Die rhetorische Frage, als Einstieg ist super. Sie macht neugierig und hält zum Weiterlesen an. Mir gefällt die Ungleichung aber ganz besonders. Es geht doch um die Dreifaltigkeit, oder?!? Und so nüchtern betrachtet hast du ja auch recht. Daher würde ich das so lassen. Stimmig sind auch die letzten beide Verse. Ansich stört mich bis auf die Aussage eigentlich nichts an dem Gedicht... Lass es so. Präziser muss da nichts sein, das wäre dann zu plakativ! Zur Aussage nochmal: Mich stört, und da stimme ich Albatros im Ansatz erstmal zu, dass du Mathematik und Religion hier in einen Topf wirfst. Dass Glauben und Naturwissenschaft zwei völlig unterschiedliche Dinge sind, ist doch eigentlich klar... Ich denke, du vergleichst hier ein wenig Äpfel mit Birnen... Liebe Grüße, Isa |
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03.08.2007, 12:08 | #6 |
Huhu,
mit dem 3 ungleich 1, beziehst du dich wohl auf die Dreieinigkeit. Damit ist "Die Religion" hier das Christentum und die Vernunft eine einfache Ungleichung. Ganz genau in diesem Punkt kritisierst du das Christentum. Durch diese Unvernunft begibt sich der Christ in geistige Gefangenschaft, ist sozusagen der Lüge Knecht. Diese Lüge wird sogar noch angebetet, was die Unfreiheit verstärkt. Es geht aber nicht um den Rechenfehler eines Schülers, sondern um seine Dickköpfigkeit den Fehler nicht eingestehen zu wollen. Dem entsprechend passt auch der schulmeisterliche bis altkluge Auftritt des Textes, der auf mich einen leicht humoristischen Einfluss hat. Handwerklich stimmig, inhaltlich nicht so unklar, wie meine Vorredner es verstehen. Nur den Titel sollte man etwas konkretisieren. Der Übertrag auf andere Religionen hinkt sonst, aufgrund des Fehlens der Dreieinigkeit. LG Last |
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03.08.2007, 13:31 | #7 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo,
vielen Dank für die Auseinandersetzung mit dem Text. Mit "drei ist eins und eins ist drei" meine ich in der Tat die Dreifaltigkeit. Den Text farf man nichts so ernst nehmen; ein wenig Polemik ist drin, aber keine bitterböse Abneigung - vielmehr ist er im Spaß geschrieben. Von Mathematiker oder der Mathematik oder von irgendeiner Naturwissenschaft an sich rede ich hier nicht. Mit dem Geist weiser Männer kann man Aufklärer meinen. Das Wort "Rechnung" heißt soviel wie Überlegung (ratio: Berechnung, Überlegung etc.) und versucht eine Verknüpfung zur Zahlenspielerei mit "drei uns eins" herzustellen. Natürlich kann Christentum und Glauben zusammenpassen. Wer vieles jedoch Wort für Wort glaubt, wie es z. B. bisweilen in Amerika geschieht oder in manchen evangelikalen Kreisen, der handelt wider natürliche Vernunft, was ich auszudrücken versucht habe ein vernünftiger Glaube ist wichtig (den habe ich hoffentlich auch) und den möchte ich auch niemandem nehmen. Der Titel ist in der Tat zu pauschal. Man könnte ihn evtl. ganz weglassen. |
03.08.2007, 13:36 | #8 |
Jetzt versteh ich es schon besser.
Titelvorschlag: sonst nimm doch die Ungleichung als Überschrift. Oder einfach nur "Ungleichung"... |
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03.08.2007, 13:38 | #9 |
Gast
Beiträge: n/a
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Der Vorschlag ist gut; das übernehme ich so. Vielen Dank
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03.08.2007, 13:59 | #10 |
RE: Ungleichung
Hallo Antares, ein schöner Vierzeiler nur eine Frage, wenn auch rethorisch und eine These-das haucht den Geist der Aufklärung. Interessant wie dualistisch unser Denken doch geprägt ist- siehe Diskussion.
Oft wird ja leider der Begriff Glaube nur den drei großen Monotheismen unserer Zeit zugeschrieben. Wobei wiederum einer dem anderen selbiges wieder abspricht. Jedenfalls mit so einem kleinen Vierzeiler kann man große Diskussionen lostreten. Und das spricht für die vier Zeilen. Lg Christoph |
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04.08.2007, 01:09 | #11 | |
Zitat:
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04.08.2007, 01:50 | #12 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Störfaktor
Abgesehen davon, dass mir Deine recht eigenwillige "Logik" verschlossen bleibt und abgesehen davon, dass hier nicht der Ort ist über Fragen zu diskutieren, wann vernunftgemäßes Handeln in welcher Situation sinnvoll ist, in welcher Situation aber die Neigung vorzugehen habe, berührt es einen Text nie, wenn der Autor etwas über diesen sagt. Ich könnte auch sagen, Vernunft sei Unsinn, wie Du es augenscheinlich zu meinen glaubst, wie Dein erster Beitrag hier verrät - und ich glaube Dir auch gerne, dass Du dies so siehst und nach dieser exmaexe Dich ausrichtest, wenn Du sagst, die Vernunft sei "eher ein Hemmnis" (Der Text in Anführungszeichen war jetzt übrigens ein Zitat) Und wenn ich nun eben sagen würde, Vernunft sei Unsinn, dann wäre der oben stehende Vierzeiler in sich immer noch stimmig und geschlossen. Vernunft muss nicht in allen Lebenslagen das beste Mittel sein. Ich möchte mich da nicht festlegen, weil es doch recht mühsam wäre, sämtliche nur denkbare Lebenslagen, Konflikte und ihre Lösungen auf die Anwendung der Vernunft zu überprüfen. Aber das wäre ja eine Aufgabe für Dich. |