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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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30.08.2012, 00:41 | #1 |
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Hyazinthen in Tintenfässern (Zyklus)
Die Sonette sind alle in Anlehnung und Inspiration von einem instrumentalen Lied geschrieben worden. Da ich bezweifle das ich die Lieder verlinken darf unterlasse ich es lieber gleich.
Hyazinthen in Tintenfässern Der Wein verschwommener Gestade rinnt durchs Zwielicht von gelassnem Halberwachen, wo uns der Kinder Träume überdachen, das Rätsel des Bewusstseins blass beginnt und sich zu einem roten Faden spinnt, getränkt in silbernen Gedankenlachen, auf denen wir hintreiben wie in Nachen, durch Dämmerung von samtnem Hyazinth. Verhallend schwelgen wir in lauer Brandung, die sanft und kosend unsre Stirnen traf und der Gedanken flüchtige Umrandung. Wir sinken warm zusammen auf der Böschung und schwenken in kristallnen Kelchen Schlaf und trinken uns in zarte Selbstauslöschung. Die fremde Dunkelheit wiegt uns galant in Kosung und den Pfützen, die uns spiegeln. Geruhsam perlt der Regen auf den Ziegeln der schwarzen Dächer, und ins rote Land. Es streift mich die Berührung deiner Hand wie dein Anlehnen und sanft niederwiegeln. Mein Herz gleicht brodelnden, erhitzten Tiegeln in denen Gift für Seele und Verstand. Wir tändeln wankelmütig durch den Regen und schlingern mit den Fingern in der Nacht, ihr Spiegelbild mit Wellen zu bewegen, bis ihr Gemach aus Anthrazit verflacht, im indisch gelben Morgen von Gehegen, die jenes Unberührte überwacht. Ein blonder Duft schläft am Zypressenhain und weckt was ich vom Sommer kennen müsste, dies dunkle Flüstern deiner weichen Küste am Ufer des Fragments aus Edelstein. Aus diesen Rosen schöpf ich blauen Wein im seichten Schwall verzinkter Traumgelüste, der wie geschmolzner Bernstein um die Brüste sich schmiegt und blank verrinnt auf Elfenbein. Ich schmecke Echos sich durch Sphären dehnen, im Kryptogramm sensibelster Mensur, die zag vibriert im Blutgeäst der Venen. Sie formen über die Klaviatur die infraroten Hieroglyphensträhnen auf Regenbogentränen aus Velours. Das Lächeln warmen Wassers schimmert froh auf welkem Rouge von Schwingen keuscher Fluten, wenn überhitzte Herzen forsch verbluten im Arm der Einsamheit aus Nirgendwo. Die Trägheit deiner Ferne malt dich loh auf Kissen gelber Wogen, wo wir ruhten. Die Sehnsucht lässt mich deinen Ruch vermuten. Ich schreibe dir Sonette in Bordeaux. Es träufeln meine Blicke auf die Wellen, die, Ihres Schicksals Ende nirgends frei, von Macht getrieben die sie nicht erhellen. Der Brandung Schoß zerstiebt an der Bastei, die klaglos wagt, sich Meer und Wind zu stellen und wieder geht ein Jahr allein vorbei. Wenn Tag und Nacht im Himmel sich vermischt, vergilbt Parfüm am Horizont damasten, im Schlaf der Traumreminiszenz zu lasten bis sein diffuser Übergang erlischt. Geburt und Tot sind Wellengang und Gischt, die gleichen Töne der Pianotasten, die in verschiedne Melodien verblassten: ein Regenbogen - Licht im Tau verwischt. Die Gipfel gründen sich in ihren Tälern und Weite lässt sich nur durch weitres Schmälern und alles was erblüht wird gänzlich welk. Nur See und Sonne können Wolken gründen, die stets durchs Land als Fluss in Meere münden; im Wandel wirkt des Himmels Dachgebälk. |
30.08.2012, 22:04 | #2 |
abgemeldet
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Hallo Briefmarke,
Warum solltest du nicht den passenden link dazugeben können? Im Musikfaden ist dies ja auch erlaubt - notfalls wende dich doch einfach an den Admin. (siehe ganz unten auf der Seite (Kontakt). Ansonsten: Deine Lyrik berauscht mich! Davon könnte ich jeden Tag lesen - ich glaube du hast einen Fan ... Ist genau mein Stil. Würde gern auch so schreiben können. Lieben Gruß von Suzette |
01.09.2012, 04:58 | #3 |
Dabei seit: 04/2011
Ort: Die leere Fernbedienung
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Beiträge: 234
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Hallo Suzette,
Dein Kommentar ist wie himmlische Musik. Vielen Dank. Liebe Grüße, Briefmarke. |
01.09.2012, 19:49 | #4 |
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*grins* - na, übertreib mal nicht, im Himmel sind wir ja noch nicht.
Was ich nur schade finde - wenn ich das mal sagen darf (ist halt meine persönliche Meinung): Der Avi-Name paßt so gar nicht zu solch ausstrucksstarker Lyrik. Wie kommst du zu dem? LG Suzette |
02.09.2012, 22:05 | #5 |
Dabei seit: 04/2011
Ort: Die leere Fernbedienung
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Beiträge: 234
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Wie ich zu meinem Namen komme, mir ist beim Anmelden kein "toller" Name eingefallen, also habe ich einfach ein Wort genommen. Briefmarke kam mir da so in den Sinn, wobei es sogar zu meine Lyrik passt, wie ich finde, was daran liegt das Briefmarke in meinen Augen auch nur ein Synonym ist...
Trotz dem Danke. Liebe Grüße, Briefmarke. |
26.12.2018, 23:30 | #6 |
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Sehr schöne Lyrik. Kalckreuth Fan? |
27.12.2018, 18:13 | #7 | ||
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Zitat:
Zitat:
Aber nicht gerade das sinnvollst, dass du texte aus 2012 hier ausgräbst, die noch dazu sehr mangelhaft sind. |
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27.12.2018, 18:45 | #8 |
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Ja, die Texte von Briefmarke sind allesamt sehr ins poetische Korsett gezwungen. Sprich: sie klingen irgendwie gut verdichtet, sind es aber nicht. |
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