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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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31.01.2018, 01:34 | #1 |
Dabei seit: 10/2006
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Beiträge: 7.879
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Die Pianistin
Natascha, als du ganz bescheiden die Bühne betratest,
von höflichem Beifall begrüßt und graziös dich verneigtest, verfing sich mein Blick in der goldblonden Mähne, dem Ausschnitt der Bluse, die spärlich die Brüste bedeckte und kaum noch gedacht ich des Zweckes des Abends, Chopin und Ravel mit französischen Walzern, gespielt auf dem Flügel, zu hören. Was kann ich euch sagen vom Tanze der Finger auf Tasten, dem Spiel deiner Füße mit beiden Pedalen, den Klängen, die zart erst, dann perlend und mächtig ertönten und Herzen berührten und Tränen des Glücks aus den Augen mir trieben? Hinauf, hinauf in die Wolken und höher entschwebt meine Seele, getragen von zaubrischen Tönen; ich fühle dem siebenten Himmel mich näher und lausche begeistert und flieg mit den Engeln davon. |
31.01.2018, 06:56 | #2 |
Hallo Heinz,
Musik ist neben der Liebe die schönste Macht, die die Seele in andere Sphären entführen kann. In Deinen mitreissend schönen Zeilen schwingt erst die Beschreibung der Situation, dann die Aktion der Pianistin und dann die Reaktion der verzauberten Seele gedanklich himmelwärts mit. Ich konnte das sehr gut nachempfinden... take care |
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31.01.2018, 07:52 | #3 |
Lieber Heinz,
wirklich wunderschöne Blankverse! Verzaubernd, man meint, mit im Saal zu sitzen und Natascha anzuschauen (nicht nur die Musik zu hören). LG DieSilbermöwe |
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31.01.2018, 10:14 | #4 |
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Lieber Pathos,
die gemeinte Pianistin kannst Du Dir auf Youtube (Nadia Singer, eine in Russland geborene Deutsche, die mit Lutz Görner als Moderator auftritt) ansehen und anhören. Mich hat sie restlos begeistert - beim letzten Stück, einem Konzertwalzer von Ravel, hab ich gedacht, sie würde den Flügel zerlegen. Meine Absicht, hast Du auf den Punkt genau erkannt und ich danke Dir sehr für Deinen Kommentar! Liebe Grüße, Heinz |
31.01.2018, 10:19 | #5 | |
Jap! Ein Heinz-Gedicht.
Ein paar bescheidene Vorschläge: (ein Doppelpunkt, wenige Zeitformkorrekturen und ein "deiner" verschoben, um den Bezug zu Natascha sofort klarzumachen.) Zitat:
Prima |
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31.01.2018, 10:21 | #6 |
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Liebe Silbermöwe,
vielen Dank für Dein Lob! Ich denke, es sollte "rüber gekommen" sein, dass das lit. Ich von der visuellen Empfindung (schau Dir mal Bilder von der jungen Dame namens Nadia Singer an) zur restlosen akustischen Verzauberung hingerissen wurde. Du kannst mir glauben: Bevor mir die Tränen kommen, muss da schon einiges dem Flügel entlockt werden. Sie war fantastisch und ich empfehle Dir: Hör Dir diese blonde Hexe mal auf YouTube an. "Blankverse" sind es allerdings nicht. Blankverse sind ungereimte, fünfhebige Jamben. Herzlichen Dank für Dein Lob! Liebe Grüße, Heinz |
31.01.2018, 15:17 | #7 |
Hi Heinz
ich dacht nach der bluse spielt sie gleich blues das ende ist mir zu plötzlich zu wenig musik die tränen sind zu schnell da 7. himmel ist süß engel ist schön natascha wird zum engel alles keine kritik nur gefühlt LG Laura |
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31.01.2018, 16:54 | #8 |
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Neufassung, MiauKuh sei Dank!
Die Pianistin Natascha, als du ganz bescheiden die Bühne betratest, von höflichem Beifall begrüßt und graziös dich verneigtest, verfing sich mein Blick in der goldblonden Mähne, dem Ausschnitt der Bluse, die spärlich die Brüste bedeckte und kaum noch gedacht ich des Zweckes des Abends: Chopin und Ravel mit französischen Walzern, gespielt auf dem Flügel, zu hören. Was kann ich euch sagen vom Tanz deiner Finger auf Tasten, dem Spiel deiner Füße mit beiden Pedalen, den Klängen, die zart erst, dann perlend und mächtig ertönten und Herzen berührten und Tränen des Glücks aus den Augen mir trieben? Hinauf, hinauf in die Wolken und höher entschwebt meine Seele, getragen von zaubrischen Tönen; ich fühle dem siebenten Himmel mich näher und lausche begeistert und flieg mit den Engeln davon. Lieber MiauKuh, danke für Dein Lob und danke für Deine Verbesserungsvorschläge! Zwei davon habe ich in die Neufassung übernommen. Dass ich in der dritten Strophe die Zeit gewechselt habe, hat zwei Gründe: 1. das Gefühl des Schwebens in andere Sphären in der Vergangenheitsform widerstrebt mir, weil es immer gegenwärtig ist, wenn ich mir (wie gerade jetzt, weil Nadia Singer im Hintergrund eine Tarantella spielt) diese Virtuosin anhöre. 2. wollte ich in der dritten Strophe die hellen Vokale haben. Mit "entfloh" und "flog" würden mich zwei dunkle Vokale stören. (Eigentlich greife ich damit zu einem "Trick", der oft in Märchen angewendet wird - der abrupte Wechsel der Vergangenheitsform in die Gegenwart - "sie gingen durch den Wald, die Sonne versank, da gurrt ein Täubchen und sie bleiben verwundert stehen". Habe ich Dein Einverständnis? Liebe Grüße, Heinz |
31.01.2018, 17:22 | #9 |
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Liebe LauraM,
Du denkst also bei dem Namen Natascha (erstes Wort des Gedichts), Chopin, Ravel und französischen Walzern (vorletzter und letzter Vers der ersten Strophe) an Blues? Das darfst Du, wenn Du mir gestattest, dass ich bei Laura an "lorbeerbekränzt" denken darf. Du bemängelst "zu wenig Musik". Bei aller Wortgewandtheit ist es schier unmöglich, dieses musikalische Universum, das sich beim Spiel dieser Virtuosin auftut, auch nur ansatzweise in Worte zu fassen. Ich habe versucht, durch das gewählte Metrum (nenn es Amphiebrachys -xXx xXx ...- oder Daktylus -Xxx Xxx...) sozusagen im Walzerrhythmus wieder zu geben, was sich da während des Konzerts (Französische Konzertwalzer) in die Ohren schmeichelte, den Herzschlag beschleunigte und in furioser Virtuosität in die Seelen hämmerte. Nicht mit einem Blues, aber in einem anderen Rhythmus, lass ich Nadia Singer jetzt für Dich das "Adagio cantabile aus der Pathétique von Ludwig van Beethoven" für Dich spielen - Du müsstest nur YouTube anklicken und dann dieses Stück auswählen. Liebe Grüße, Heinz |
31.01.2018, 17:43 | #10 |
31.01.2018, 18:02 | #11 |
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Ist sie nicht in jeder Hinsicht phantastisch?
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05.02.2018, 00:50 | #12 |
ich habe es in den letzten tagen immer wieder angehört
bin leider nicht so gut drauf es ist so schön es tut gut solche gedichte müsste man schreiben Görner habe ich schon oft auf youtube gedichte sprechen gehört aber eine bluse hat sie nicht an LG Laura |
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05.02.2018, 01:01 | #13 |
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Liebe LauraM,
nee, bei den YouTube-Aufnahmen nicht. Aber ich habe sie ja auf der Bühne in Düsseldorf erlebt. Lutz Görner hatte ich (bis auf die letzten beiden Veranstaltungen mit Nadia Singer) zum letzten Mal vor vierzig Jahren als Rezitator erlebt. Damals wohnte er in Köln und ich habe ihn auf der Bühne bei mindestens einem Dutzend Veranstaltungen in Köln, Wuppertal, Gelsenkirchen genossen. Als er nach der wende nach Weimar gezogen war, hat er dort mit meinem Freund eine CD produziert. Der war ganz erstaunt, dass Lutz Görner für mich ein Begriff war und wollte mit mir nach Weimar fahren, um die Aufnahme einer zweiten CD mit Lutz Görner zu besprechen. Leider ist mein Freund kurz vor der Fahrt nach Weimar gestorben und so habe ich nur eine CD mit der Stimme meines Freundes. Er rezitiert, abwechselnd mit seiner Frau Irma Münch Liebesgedichte aus fast 1000 Jahren Lyrik. So, jetzt hast Du mich dazu gebracht, dass ich vorm Schlafengehen nochmal den Beethoven anhöre. Gute Nacht! Heinz |
05.02.2018, 17:20 | #14 |
Lieber Heinz,
schließe mich allen Komplimenten an, sowohl denen über das - optimierte - Gedicht, als auch denen über die mit ihren Fingern tanzende Nadja (aus dem tropischen Russland ) Bemerkenswerter (Klavier-) Anschlag, tänzerisch in Zeilen gefasst! Liebe Grüße, Georg |
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05.02.2018, 19:17 | #15 |
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Lieber Georg,
da scheint ein Kenner der Materie meine Begeisterung für diese Künstlerin zu teilen. Herzlichen Dank für Dein Lob - ich überlege, ob ich diese kleine "Hymne" den beiden (Nadia Singer/Lutz Görner) mal zuschicke.Die Erwähnungihres sehenswerten Busens wird sie nicht vom Klavierhocker pusten, sie macht einen recht robusten Eindruck. Schade, dass es keine Bilder gibt, auf denen sie sich ganz nach Horowitz-Manier lässig hinfläzt und geheimnisvoll lächelt. Die Dame, scheint mir, hat Humor. Liebe Grüße, Heinz |
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