|
|
Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
25.12.2017, 00:20 | #1 |
Allein Sein
Ich bin gerne alleine.
Nicht einsam sondern alleine. Dazwischen liegt ein großer Unterschied, vielleicht, sogar etliche Kilometer. |
|
25.12.2017, 00:45 | #2 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.489
|
Abstand und die Überwindung dessen, oder sein dasein ist die Grundlage des Seins. Las ich grad bei Sartre.
Ein wichtiges Thema, wie wirkt sich das aus? |
25.12.2017, 14:22 | #3 |
Wahrlich, ein wichtiges Thema.
Wirkt wie ein Stück Freiheit |
|
25.12.2017, 23:30 | #4 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.489
|
Freiheit kam gestern im selben Buch.
Freiheit ist bei ihm, sich selbst aus dem Gesamtzusammenhang heraus nehmen um dich einigen Aspekten des seins die du auch aus dem Zusammenhang heraus nimmst gegenüberzustellen. Also du stehst mit deinem kleinen Teil sein, einem riesigen von dir nie komplett erfassbarem Sein gegenüber. Und dennoch gibt es die Möglichkeit einzelne Teile dieses großen Seins zu beeinflussen indem du sie durch eine Frage herausangelst. Mit der Frage meint er sicherlich die praktische Prüfung. Also das Gegenteil von Glauben, der Zweifel prüft. Also alles was du glaubst zu wissen durch Prüfung oder eine Frage anzweifeln ist unsere Fähigkeit zur Freiheit. Da liegt wohl auch der Abstand, ob du dich selbst anzweifelst oder nur die Bedingungen, Wer die Bedingungen anzweifelt, Warum grade kein anderer da ist... Das Allein sein ist ja durch den Glauben herbeigeführt. Auch die Einsamkeit, ist geknüpft an den Glauben mit jemand anderem wäre alles besser. Und diese Bedingung das es mit jemand anderem Besser ist, hast du wohl erfolgreich angezweifelt. So das sich die Bedingungen an deine Situation anpassen konnten, Allein ist es besser. Wer es nämlich allein schön findet, der versucht niemand an sich zu binden. Sondern diese Art Zweifel weiterzuverschenken, wie du es mit deinem Gedicht getan hast. |
26.12.2017, 00:37 | #5 |
Sich selbst aus dem Gesamtzusammenhang heraus nehmen ist meines Erachtens nach die beste Möglichkeit sich selbst zu überdenken, zu sehen, zu ordnen. Viel Platz könnte mehr Platz für die Gedanken sein..
Das ist Freiheit, über sich selbst denken, und nur sich selbst wahrnehmen. Es ist ein erstrebenswertes Ziel, sich selbst im Gesamtzusammenhang zu verstehen. Oder ist es nur erstrebenswert wenn man das größere Sein, den Gesamtzusammenhang, als solchen sieht? Ich glaube viele Augen sind geschlossen, es fehlt die weite Sicht. Alleine sein, müsste ich es beschreiben, so würde ich sagen, dass es ist, wie als umhülle mich ein Schleier aus Seide, der zu allen Seiten hin mit meiner Umgebung verläuft. Weich und kostbar. Ich verlaufe nicht, aber mein Exterieur, ich selbst bleibe ich, aber alles andere scheint einen Sinn zu ergeben, einen Zusammenhang aus Allem. Wie schön klar der Sternenhimmel ist, sieht man nur wenn es um einen herum dunkel ist. Der Blick ist ungefälscht von künstlichen Lichtern. |
|
26.12.2017, 01:17 | #6 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.489
|
Der Sternenhimmel is ja Lichtjahre entfernt und manche Sterne gibts garnicht mehr, fast wie Irrlichter im Moor hier.
Achso, jetz verstehe ich das mit dem Schleier, du bist das eigenständige Wesen unter diesem Schleier und sich dessen bewusst. Kling wie ne gute Vorstellung, von was hast du die abgeleitet. Der Schleier, Hat der Schleier denn dann ein Muster drauf. Also ist die Realität wie ein Film auf dem Schleier, ein lebendiges Muster. Also wäre da dann theoretisch nichts, wenn du den Schleier hochhebst und drunter durch kucken willst? Die Gesamtheit als erstrebenswertes Ziel halte ich auch für fragwürdig. Unser Wesen wird ja aus Begrenzungen und Blockaden geformt. Gesamtheit würde das Wesen auflösen. Aber der Schleier gefällt mir, sind es aber nicht irgendwie mehrere Schichten des Schleiers? Auf der untersten Schicht sind nur Wünsche und Vorstellungen zu sehen oder eben nicht da. Auf der nächsten ist das Triebhafte Wunsch dasein. Und auf der nächsten ist die intuitive Wahrnehmung der Wirklichkeit. Auf dem nächsten das Wahrnehmen von sich selbst. Auf der nächsten das Wahrnehmen des Atmens. Und der letzte ist endlose Schwärze. Aber für wen denkst du dann in Worten? Ich finde es meist anstrengend nicht verstanden zu werden, somit muss ich ja vorraussetzen einen Zuhörer zu haben, also nicht allein zu sein. Selbst das Denken an sich ist ja eine Art Selbstgespräch bei dem ich in gewissem Sinne nicht allein bin, der Gedanke ist ja bei mir. Allein sein müsste dann meiner meinung nach sein, einem Gedanken keinen Ausdruck verleihen und nicht verstanden werden wollen. |
30.12.2017, 18:45 | #7 |
Hallo
Ein trefflicher Text. Du hast recht.- Wer alleine ist und dann einsam der kennt diese Güte nicht, weil er nichts mit sich anzufangen weiß. So mancher sagt :"Mir ist langweilig, da er geistig still steht. Er hofft-andere könnten ihm das geben woran ihm mangelt. lg Berndus guten Rutsch |
|
31.12.2017, 09:06 | #8 |
gesperrt
|
Schön philosophisch auf den Punkt gebracht.
Gem |
01.01.2018, 20:07 | #9 |
Merci Gemini & Berndus,
allen natürlich ein frohes neues Jahr! |
|
01.01.2018, 20:58 | #10 | |
R.I.P.
|
Zitat:
Alleinsein Alleine sein Allein das Sein... da sein Das Sein (Die Grundlage des Seins: Geboren werden. Leben. Sterben. Samt Variationen. Wie die Tonleiter die Grundlage so mancher Musik ist) Las ich gerade in meinem Oberstübchen) BG Thing |
|
01.01.2018, 21:03 | #11 |
Gast
|
Re: Allein Sein
Liebe Thing,
ausgezeichnet kommentiert! Ich wünsche Dir ein wunderbares 2018! LG H. H. Karg |
04.01.2018, 09:47 | #12 |
"Das Eis ist nahe, die Einsamkeit ist ungeheuer – aber wie ruhig
alle Dinge im Lichte liegen! Wie frei man athmet! Wie viel man unter sich fühlt!" -Nietzsche Ein zweischneidiges Schwert. Da liegt der Unterschied zwischen Sartre und Nietzsche. Ein wenig Sehnsucht nach dem ambivalenten ist nicht wegzudenken. Ein kleines Stück Philosophie, großartig. Erinnert mich ein wenig an die "nicht leben wollen" oder "sterben wollen" Debatte. |
|
04.01.2018, 10:46 | #13 |
Gast
|
Re: Allein Sein
Nihilopheles,
und was ist mit denen, die nicht sterben wollen, aber auch nicht leben können? LG H. H. Karg |
04.01.2018, 12:51 | #14 | |
Zitat:
Nach meiner Meinung: Klar ist, dass es eine paradoxe Situation ist, aus der es vom logischen Standpunkt aus keinen Ausweg gibt. Wer nicht leben kann, aber nicht sterben möchte, der hängt ja am Leben, auch wenn es für ihn keinen Reiz mehr hat / nie hatte. Da kein Todeswunsch existiert (so mutmaße ich einfach mal, natürlich a priori weil ich mich nicht in dieser Lage befinde) muss es etwas geben, was hält. Das zu finden wäre dann die Aufgabe der ich mich verschreiben würde. Ich hoffe das ist soweit schlüssig, so intensiv habe ich allerdings noch nicht über diese Lage nachgedacht. Danke für die Anregung! |
||
04.01.2018, 18:13 | #15 |
Danke Nihilopheles für dein Kommentar, das ist lieb, viel wert.
Liebe Grüße |
|
Lesezeichen für Allein Sein |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Allein allein | Isabel Seifried | Düstere Welten und Abgründiges | 3 | 09.07.2021 21:30 |
Allein sein | Cosiii | Liebe, Romantik und Leidenschaft | 3 | 31.10.2017 18:24 |
Das tägliche allein sein unter Fremden | Issevi | Gefühlte Momente und Emotionen | 3 | 09.03.2015 22:59 |
Mensch sein, heißt es sein zu wollen... | sonderling | Philosophisches und Nachdenkliches | 35 | 01.11.2011 15:38 |
Frei sein - allein sein | Utopia | Theorie und Dichterlatein | 0 | 31.05.2008 23:17 |