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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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29.11.2017, 22:51 | #1 |
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Klingeling ...
Isch war heut uff’m Weihnachtsmarkt,
der war net anners als letzt‘ Jahr, und selbst beim Krippespiel des Paar gehört, beim Deibel, eingesargt! Fällt dene gar nix Neues ein? Was soll isch dadevon denn halte? Es bleibt halt alles wie beim Alte: Nur Schlabberworscht und lauwarm Wein. Mit Schmalzebrot und mannich Knofi stand isch gleich widder blöd im Wald: Des Brötsche war zwei Woche alt und ich in de Gemaa de Doofi. Dageche kann mer sisch net wehre was soll da aaner wie isch mache? Die ziehn’se halt so dorsch, ihr Sache. Soll sich doch jeder um sich schere! 29.11.2017 |
30.11.2017, 11:51 | #2 |
Das chan ma mache
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01.12.2017, 18:47 | #3 |
Das nenn ich mal ein originelles Gedicht! Eigentlich habe ich es nicht so mit dem Plattdeutsch, aber hier gefällt's mir.
Isch woll Hessisch.... |
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01.12.2017, 19:28 | #4 |
Forumsleitung
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03.12.2017, 01:09 | #5 |
Liebe Ilka,
eine neue Sprachform, die Dir sehr gut liegt! Sorry, ein bischen taucht Heinz Schenk vor meinem geistigen Auge auf, aber ich musste wirklich schmunzeln, als ich Dein Gedicht las. Den Zustand der Hilflosigkeit auf dem Weihnachtsmarkt kenne ich nur zu gut, alles in allem ist es doch eher ein Gruppenbesäufnis. Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, aber im sommerlichen Biergarten fühle ich mich wohler. Hat mir Freude bereitet, Dein Gedicht! Liebe Grüße aus dem südfränkischen (und damit halb-hessischen) Nordbaden, Georg |
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03.12.2017, 10:33 | #6 |
Forumsleitung
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Wie kann es anders sein als gebürtige Offenbacherin ...
Trotzdem unterscheiden sich die Offenbacher von anderen Südhessen: Sie sprechen viele Wörter nasal aus, was auf den französischen Einfluss der Hugenotten zurückzuführen ist, die während der Zeit ihrer Verfolgung in Offenbach Zuflucht fanden. Deshalb stößt man auch auf etliche französische Namen bei Standortbezeichnungen, wie z.B. d'Orville-Park, Andréstraße und Bernardstraße, Hospiz Fanny-de-la-Roche usw. |
03.12.2017, 13:09 | #7 |
Hi Ilka!
Süperb, muss isch saache, so vonne Kannapé wech! - Um gleich 2 weitere französischstämmige Begriffe zu zitieren ... Mit bayrischen oder österreichischen Mundartgedichten kann man mich jagen, der breite, derbe Dialekt eignet sich in meinen Ohren reichlich wenig für Lyrisches - aber dies hier ist - so lang es um erheiternde Inhalte geht - "'n anner Schnack"! Weihnachtsmärkte: Geschäft mit billigem Glühwein und Kitsch in allen Varianten! Im Deckmäntelchen von Tradition und Überliefertem ein beinhartes Geschäft für solche, die für jene Geschäfte, mit denen man wirklich reich wird, zu bildungsfern sind. Wenn man dort hingeht, um die großen Augen der eigenen Kleinkinder zu genießen, kann ich das noch nachvollziehen - aber sich die Füße stundenlang am Glühweinstand kaltzustehen, nur um sich in sozialem Kontext einen ansaufen zu können - DAS war mir immer zu hoch! Gern gelesen! LG, eKy |
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10.12.2017, 01:23 | #8 |
abgemeldet
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Köstlich, liebe Ilka. Ich hab's erst auf hessisch und dann auf sächsisch gelesen, was ein Spaß.
Lieben Gruß Letreo |
10.12.2017, 02:04 | #9 |
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Jetzt muss ich mich nochmal melden, wegen Erich und Letreo:
Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Gedichtchen so einschlägt. Dabei fühle ich mich im Hessischen gar nicht sattelfest, zumal alle 10 km rundum von mir entfernt sich das Hessische anders anhört. Die Frankforter babbeln ja schon ganz anners als die Leut in Offebach. LG Ilka |
11.12.2017, 01:13 | #10 |
Ha, ha, ha! Das ist treffend und lustig!
LG g |
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