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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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07.11.2017, 18:37 | #1 |
Blickkontakt
Verfingst du dich zuweilen nicht
mit mir im Labyrinth der Blicke und fandest meiner Seele Licht darin auf jener schmalen Brücke von Aug zu Auge, deren Dauer so zeitlos ist und so zerbrechlich, dass unwillkürlich uns ein Schauer begreifen ließ, was unaussprechlich in jenem Bogen schwang, der heilig der Weile war, die er umspannte? Wir blickten fort, beinahe eilig, wo uns ein Ewiges erkannte. |
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07.11.2017, 18:49 | #2 |
Hi eKy,
so wortgewandt und zauberhaft habe ich noch keinen scheuen Blickkontakt beschrieben gesehen! Einfach toll! Gruß, Tiger |
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07.11.2017, 19:30 | #3 |
Hi Tiger!
Vielen Dank! Es tut wieder mal gut, ein ausgesprochen positives Echo zu vernehmen nach gewissen Reaktionen/Argumenten gewisser User in letzter Zeit, nach deren lautstarken Maßgaben ich nur viel zu lange und verschwurbelte Sätze verwende, kitschig und schmalzig schreibe, altbacken und überholt! Nicht, dass ich's geglaubt hätte, aber es tut schon weh, vor allem, wenn man weiß, dass es anders ist - zumindest aus der eigenen Sicht. So sehe ich dank deiner Worte nun, dass ich damit nicht allein bin, und das tröstet über vieles hinweg, was diese unleidlichen Gemüter an Schaden getan haben an meinem zarten, waidwunden Wesen und Gemüt! LG, eKy |
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07.11.2017, 21:15 | #4 |
Lieber Erich,
ich find Deine Zeilen schon gelungen. Was mich verwundert, dass ist Dein Ausspruch: "zarten, waidwunden Wesen und Gemüt!". Hatte eher gadacht, Du bist da unverwundbar . Aber Scherz beiseite. Habe auch nicht alle Diskussionen verfolgt, aber Dein Stil, den ich durchaus schätze, ist eben in unserer Zeit etwas gewöhnungsbedürftig. Die kurzen knappen Ansagen die heute an der Tagesordnung sind spiegeln sich eben auch in der Lyrik wieder. Viele sind garnicht mehr willens oder teilweise auch nicht in der Lage Deinen Gedankenkonstrukten auch nur ansatzweise zu folgen. Deshalb sollte man trotzdem immer das machen von dem man überzeugt ist das es auch gut ist, nicht jeder Modeströmung folgen auch wenn die Beifallsbekundungen dann etwas zarter ausfallen. Aber die Diskussion zu zeitgenössischer Lyrik hatten wir ja schon, allerdings hatte ich an einigen Deiner jüngeren Diskussionsbeiträge eine leichte Wandlung bemerkt. Ist dem so? Beste Grüße St. |
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07.11.2017, 22:25 | #5 |
Lieber Erich,
dein Gedicht macht den Blickkontakt sehr kostbar. Mit Freude gelesen. LG g |
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08.11.2017, 01:33 | #6 |
Hi Stefanius!
Ich habe ja nichts gegen moderne Spracheffizienz, aber bedauerlicherweise leidet die Reichhaltigkeit der Sprache darunter, und mittlerweile sogar die Grammatik! Ich habe auch kein Bedürfnis, zeitnahen Sprachgebrauch zu "spiegeln" - ich schreibe, wie es MIR gefällt und Freude bereitet, und das ist nun mal die gehobene Sprachhabung klassischer Lyrik zwischen dem 18. und dem frühen 20. Jhdt. Wenn das kaum einen mehr interessiert, was schert es mich! Ich schreibe ja nicht, um Selbstdarstellung zu zelebrieren oder mich bei einem Publikum lieb Kind zu machen. Ich schreibe so wie ich denke, dass es gemacht werden sollte, um vor allem mir selbst zu gefallen. Hi Gum! Vielen Dank für die Kostbarkeit deines Wohlgefallens! LG, eKy |
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08.11.2017, 16:25 | #7 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Aschbach-Markt, wo alle Säufer der Welt einst geboren wurden und wohin sie auch wieder zurückkehren.
Alter: 28
Beiträge: 351
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Genial das Gedicht!
Eines Tages solche Lyrik zu schreiben, wäre für mich ein erstrebenswertes Ziel. Gruß, Andaristan |
08.11.2017, 18:21 | #8 |
Sehr feine Wortwahl und Aussagekräftig. Das Einzige, was mich stört, ist der Lesefluss. Es liest sich doch ein wenig holprig.
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08.11.2017, 19:53 | #9 |
Hi andaristan!
Vielen Dank für das positive Feedback! Hi Freienweide! Auch dir Dank. In punkto flüssiger Lesbarkeit liegt die Messlatte wohl bei jedem anders, und meinen Gedichten wird im Allgemeinen ein sehr melodischer Duktus nachgesagt. Kann sein, dass mir hier der Inhalt wichtiger war als die Sprachmelodie. LG, eKy |
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08.11.2017, 21:34 | #10 |
Dabei seit: 04/2011
Ort: Die leere Fernbedienung
Alter: 37
Beiträge: 234
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Hallo Erich...
Tolles Stück mal wieder. An Holpirgkeiten konnte ich nichts erkennen. Da bist du aber eigentlich auch immer sauber. Das angesprochene mit den zu langen Sätzen kann ich zu Teilen nachvollziehen und würde es diesbezüglich auch nicht übertreiben. Ab einer gewissen Spanne wird es kontraproduktiv. Dies aber nur nebenbei - das Thema gehört hier nicht zum Gedicht. Oder doch? gut gedichtet. LG, Briefmarke. |
08.11.2017, 23:27 | #11 |
Top! Dieser Text ist verdammt gut!
Sehr sehr gern gelesen und mitgefühlt! |
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09.11.2017, 17:02 | #12 |
Hi Briefmarke!
Das obige Gedicht enthält einen sehr langen Satz, von daher würd's schon passen. Allerdings kann man auch sehr lange Sätze so gestalten, dass sie klar und übersichtlich bleiben und dem Leser einen gut verfolgbaren roten Faden vorgeben - es sei denn, es mangelt so einem Leser an adäquatem Sprachvermögen oder Intellekt ... Hi Skaylar! Vielen Dank für das euphorische Lob! LG, eKy |
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09.11.2017, 18:08 | #13 |
Hallo Erich,
ich sags dir ehrlich wie ichs denke: Ach was, das ist nicht zu verschwurbelt. Es entspricht eben dem Labyrinth der Blicke... Der kann schon mal so sein... LG Sonnenwind |
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09.11.2017, 18:26 | #14 |
Forumsleitung
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Hat das wirklich ein Kritiker wortwörtlich so bezeichnet? Dann muss ich widersprechen. Deine Gedichte sind inhaltlich und stilistisch anspruchsvoll, außerdem derart akribisch durchdacht, dass nichts Abgedroschenes und Überflüssiges darin vorkommt. Das ist alles andere als Kitsch.
Man kann einen Stil mögen oder nicht, man kann Nüchternheit dem Pathos vorziehen und umgekehrt, aber mit dem Urteil "Kitsch" sollte man vorsichtig sein. |
09.11.2017, 18:30 | #15 |
Das seh ich auch so.
Je öfter ich den Text lese, desto besser gefällt er mir. |
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09.11.2017, 23:47 | #16 |
Hi Sonnenwind, Ilka!
Ich bin eben geprägt von der Lyrik meiner Kindheit und Jugend, das waren Goethe, Schiller, später Rilke. Moderne Lyrik kam am Rande vor, konnte mich aber nie begeistern. Vielen Dank für euer positives Feedback! LG, eKy |
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27.11.2017, 21:09 | #17 |
abgemeldet
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Hallo Herr Kykal,
vielen Dank für diese Zeilen. "dass unwillkürlich uns ein Schauer begreifen ließ, was unaussprechlich in jenem Bogen schwang, der heilig der Weile war, die er umspannte? Wir blickten fort, beinahe eilig, wo uns ein Ewiges erkannte." Das Fettgedruckte passt nicht in dieses Gedicht! Es ist sprachlich sehr rund und fein bis zu diesen zwei Zeilen. Weil so viel "ei" darin vorkommt, lässt es sich weniger gut lyrisch lesen und erfassen. Und "heilig der Weile war" - ich glaube, das können Sie viel besser!!! Ich kann Kritik leider nicht besser ausdrücken. gky |
27.11.2017, 22:06 | #18 |
Hi gursky!
Von jemandem, der andere so förmlich per Sie anredet, hätte ich eher einen Nick wie "Herr Gursky" erwartet ... Du darfst gern glauben, dass ich es besser kann, es darf hier ja jeder glauben, was er möchte. Ich glaube zB, dass ich dein Argument mit den zu vielen "ei"s nicht nachvollziehen kann und dass meine Version mir so gefällt, wie sie ist. Du siehst - alles Glaubenssache. Kleiner Tipp zur verbindlicheren Darreichung von Kritik (falls von Interesse): Eigene Überzeugungen in unrelativierten Aussagen wirken herrisch oder arrogant. Statt "Das Fettgedruckte passt nicht in dieses Gedicht!", was sehr selbstüberzeugt rüberkommt und dem anderen praktisch keine eigene Meinung erlaubt, wäre es viel freundlicher, das Ganze in eine Frage zu packen: "Könnte es nicht sein, dass das Fettgedruckte nicht so recht in dieses Gedicht passt?" Es kommt auch gut, extra zu betonen, dass dies deine eigene subjektive Meinung oder ein Gefühl ist, indem du zB anfügst: "Für mich hört es sich zumindest so an." Da fühlt sich dein Adressat nicht vor den Kopf gestoßen, sondern als Mensch ernst genommen und mit einbezogen, indem du zwar deine Ansicht diplomatisch darlegst, die Entscheidung darüber aber ihm überlässt. Vielen Dank für deinen ansonsten ja positiven Kommi. LG, eKy |
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28.11.2017, 10:21 | #19 |
Guten Morgen Gott,
und schönen Tag auch. LG St. |
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28.11.2017, 16:20 | #20 |
Hi St!
Wie darf ich das verstehen? Hältst du mich für eine Art Lyrikgott, oder willst du mir so zu verstehen geben, dass du mich für arrogant und herablassend hältst? Beides trifft nicht zu. Okay - nicht sehr ... LG, eKy |
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28.11.2017, 18:29 | #21 |
Hi Erich,
ja, das in der letzten Antwort fand ich etwas daneben, betrifft mich zwar nicht, aber da ich in dem Faden drin war habe ich es unweigerlich mitbekommen. Mit Deinen Schülerchen wirst Du es machmal nicht einfach haben, das ist mir schon klar, aber im Forum sind auch durchaus denkende und erwachsene Menschen zu Gange, insofern mußt ich den kleinen Seitenhieb mal loswerden. Deine Klassikadaptionen find ich durchaus gut, dahin ging meine Kritik auf jeden Fall nicht. Auch wenn es nicht so absolut meins ist, aber das ist ja Geschmacksache. Vielen gefällt sicher auch nicht was ich mache, insofern ist ja gut, dass jeder seine Meinung frei sagen darf. Beste Grüße St. |
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28.11.2017, 20:55 | #22 |
Schon okay, ich bin nicht gekränkt oder so. Die "Belehrung" war auch mit Augenzwinkern gemeint, nachdem gursky so distanziert kommentierte und frei eingestand, Kritik nicht "kundenfreundlich" vermitteln zu können.
Als "Gott" wollte ich mich damit keinesfalls hinstellen. Immer wird man missverstanden ... Warum also nicht mit eigenen Eindrücken aushelfen, wo ich doch selbst gewisse soziale Defizite kompensieren muss. Ich spreche sozusagen aus eigener Erfahrung! Und außerdem: Wenn es gursky nicht passte, wäre es erst mal an gursky, sich diesbezüglich zu echauffieren, oder? Man muss nicht immer gleich vorauseilend den Kümmerer markieren - erst mal abwarten, wie's beim Adressat rüberkommt ... LG, eKy |
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28.11.2017, 22:56 | #23 |
abgemeldet
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Hallo eky
ja da hast Du natürlich recht und ich bin mir sicher, zu verstehen was Du meinst. Natürlich wollte ich niemanden vor die Tür ******. Was Deine Tipps anbelangt zur Formulierung von Kritik! In bin alles andere als devot und wenn in meinen Augen etwas nicht wohin passt. Dann passt es nicht. Ich treibe diese Aussage soweit und behaupte, es stört mich regelrecht! Das ist allerdings mein Problem und nicht Deins. Meinen Respekt für deine Schreibe hast Du. Und dabei belassen wir es jetzt auch! Gruß zur Nacht |
28.11.2017, 23:45 | #24 |
Alles klar!
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