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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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21.10.2017, 20:39 | #1 |
gott mit uns
gott mit uns
ganz freiwillig hatte er sich gemeldet sein vater war ja general das abi bekam er doch noch verliehen und in turnen hatte er stets eine eins bei rostow erschoß er den ersten feind er traf ganz leicht die wattierte jacke die sprang in die luft und fiel auf den bauch später pflückte er sich den stern von der mütze dann traf er noch oft und einmal erstach er einen posten von hinten mit dem seitengewehr sicher war er ein held und er hätt einen orden befördrung und längeren urlaub verdient doch jetzt liegt er bei noworossijsk auf dem rücken unterm auge hat er ein schwärzliches loch ein andrer schuß traf ihn ins genitale ein dritter genau in sein koppelschloß kameraden ziehn hin und die feinde ziehn wieder um beide kümmert er längst sich nicht mehr einer nimmt ihm die goldene erstkommunionuhr überm einschußloch höhnt der blutige wunsch gott mit uns |
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22.10.2017, 10:12 | #2 |
Hallo Peter,
dieser Mensch wurde in einem Geist erzogen, der ihn zum freiwilligen Töten und Sterben bereit machte. Für Gott und Vaterland. Aber die Realität war anders. Keine Ehre und Auferstehung. Leid verursacht, sinnlos gestorben, beraubt und vergesen. Illusionslos geschildert. Gern gelesen. LG g |
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23.10.2017, 17:48 | #3 |
Lieber Peter von Glatz,
eine bedrückende Szenerie schilderst Du mit einer starken Wirkung. Sehr gern gelesen! Liebe Grüße Gylon |
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29.10.2017, 18:36 | #4 |
gott mit uns
Grüß Gott, Ihr beiden, gummibaum und Gylon! Ein herzliches Dankeschön Euern freundlichen Zeilen! Dachte schon, da kämen wütende Proteste von Soldaten: "Darüber redet man nicht!" Hab da mal in Euern Gedichten geschnuppert: Ist immer wieder faszinierend, die verschiedenen Formen, die mannigfaltigen Inhalte, die da hervorquellen, die unterschiedlichsten Anlässe, aber auch Gleiches mit eigenem Empfinden, doch anders oder ähnlich ausgedrückt, aber nie ebenso. Besonders gefallen mir die Naturgedichte. Mag nur hoffen, daß "des Lebens Glut, die schon verweht", nicht alsobald "ermattet stirbt". Ja, unsere Sprache ist schön, aber leider hab ich auch manch Häßliches gelesen (nicht bei Euch!). Und jetzt hab auch ich "einfach nichts mehr zu sagen". Macht's gut! Servus, P v G .
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