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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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24.06.2017, 09:05 | #1 |
Deutschland geht es gut!
Deutschland geht es gut!
Den Deutschen geht es wahrlich gut, hat „Mutti“ einst gesagt. Die Bürger schäumen da vor Wut - sie wurden nicht gefragt. Die Oma hier von nebenan, hat eine Mini-Rente, und stellt sich bei der Tafel an: Das sorgt für Glücksmomente. Mein Nachbar, der bekommt Hartz 4, macht einen Mini-Job. Das Amt hat ihn stets im Visier - er wird vom Amt gemobbt. Die Enkelin von Oma Ruth verdingt sich oft als Nutte. Die Armut fordert den Tribut, doch „Mutti“ ist das schnuppe. Den Deutschen geht es viel zu gut, hat „Mutti“ einst erzählt. Und ich - ich zeigte meinen Mut: Ich hab sie nie gewählt! |
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24.06.2017, 10:47 | #2 |
abgemeldet
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Hauptsache mich betrifft es nicht. In meinem Level ist nämlich alles ganz anders.
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24.06.2017, 11:10 | #3 |
R.I.P.
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Lieber Pit Bull -
flott-flott heruntererzählt, die Misere.
Mutti hat den besonderen, kritischen Politikerblick, der alles ausblendet, was ihr nicht paßt oder gefällt. Zur Strafe habe ich auch sie nicht gewählt. Ich hab auch die Kohlbirne nicht gewählt, die jetzt beweihräuchert wird, als sei der Tod ein Heiligmacher. Widerlich, wie Walser ihm nachhimmelt - von hinten. LG Thing |
24.06.2017, 11:52 | #4 |
Lieber Pit Bull,
das ist ja das Tragische, sobald man sich in der Regierungsebene aufhält scheint man den Blick für die Realität zu verlieren. Ich glaube "die ” wissen gar nicht was an der Basis los ist und regieren voll am “Volk” vorbei. Natürlich geht es uns nicht schlecht aber es könnte uns besser gehen. Liebe Grüße Schnulle |
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24.06.2017, 12:27 | #5 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Ich finde das sehr interessant. Wenn ich ein kritisches Gedicht über Deutschland schreibe, heisst es:
Zitat:
Schreibt aber ein Mitglied der Dreierbande einen deutschlandkritischen Text, beginnen sofort die Lobhudeleinen. Es geht für manche hier nicht darum was geschieben wird, sondern wer es schreibt. |
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24.06.2017, 12:47 | #6 | |
R.I.P.
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Hallo, PitBull -
Zitat:
Natürlich existiert das alles nicht mehr - CDP hat alles löschen lassen. Inclusive alle ihre Deutschlandschmähungen und grenzwertige Erotik. Erst im Mai 2017 hat sie, die seit Juli 2006 User/in ist, wieder fest Postings eingestellt. Ich habe so etliche ihrer Beschimpfungen gespeichert - aber was soll das bringen? Friede ihrer Asche. Die Dreierbande hat mich intuitiv an die Viererbande in China erinnert. Wer kennt sie noch? CDP ganz gewiß. Natürlich geht es um d a s, was geschrieben wird; g e n a u s o darum, von w e m es geschrieben wird. |
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24.06.2017, 12:51 | #7 | |
Zitat:
Auf die anderen Kommentare gehe ich später ein. Danke aber erst einmal. VG Pitti |
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24.06.2017, 12:57 | #8 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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24.06.2017, 12:58 | #9 | |
R.I.P.
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Zitat:
Roß und Reiter!! |
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24.06.2017, 12:58 | #10 |
@ Poesieger
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24.06.2017, 12:59 | #11 |
24.06.2017, 13:03 | #12 |
Forumsleitung
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Wäre es nicht eine Heldentat für alle, die auf hohem Niveau in Deutschland meckern, sich an die Grenzen der Zwanderungsrouten mit einem großen Schild zu stellen mit einer abschreckenden Warnung, um alle Einreisewilligen vor unserem unsozialen, ausbeuterischen und mit reiner Willkür regierten Staat zu schützen?
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24.06.2017, 13:03 | #13 | |
R.I.P.
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Zitat:
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24.06.2017, 13:04 | #14 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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24.06.2017, 13:21 | #15 | |
R.I.P.
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Hallo, Corazon -
Zitat:
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24.06.2017, 13:26 | #16 | |
Zitat:
Kann ja sein, daß es Menschen gibt, die nur hoch schauen oder gern auf Augenhöhe bleiben, doch es gibt Gott sei Dank auch Menschen, die nach unten schauen - zur Unterschicht - und sich für ihre Belange interessieren. Und glaub mir, aus der Mittelschicht sind schon so einige in die Unterschicht abgerutscht, spätestens mit Eintritt in die Rente. |
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24.06.2017, 13:55 | #17 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Natürlich wird jetzt wieder die Moralkeule geschwungen: mangelnde „Empathie“. Bevor Mitleidstränen eingefordert werden, sind jedoch mehrere Dinge in Augenschein zu nehmen. Die eine davon ist vielleicht für dich überraschend, aber eine „Unterschicht“ gibt es schon lange nicht mehr. Es gibt vielmehr eine Vielzahl fein abgestufter Schichten oder eher sogar mit fließenden Übergängen. Dann diese Kampfbegriffe „Armut“ und „in die Unterschicht abrutschen“? Wenn ich mir die meisten Lebensläufe von Leuten ansehe, die einen sozialen Abstieg hingenommen haben, zeigten sich meistens eigene Fehlleistungen, falsche Entscheidungen, nicht wahrgenommene Chancen und dergleichen – in manchen Fällen sogar bewusst die Akzeptanz einfacher Verhältnisse, wenn z.B. eine Frau ein Kind haben, aber trotzdem ohne Lebenspartner leben will. Dann gibt es natürlich die unterste Schicht, nämlich die Penner, die auf der Straße leben, nicht selten jedoch, weil sie Alkoholiker sind, was sie ja auch offen zeigen. Es kommt eben auf den Einzelfall an und ob tatsächlich der Staat für jede eingebüßte Stufe auf der sozialen Leiter tatsächlich mitverantwortlich ist. Wer mit dem Begriff „Armut“ um sich wirft, sollte erst einmal nachsehen, was dieser rein statistische Wert überhaupt aussagt. Er hat eine Bemessunsgrenze, und alles, was darunter fällt, ist „arm“, selbst der potentielle Erbe eines größeren Vermögens, das seine Eltern und Großeltern in 70 Friedensjahren angehäuft haben. Ich kenne junge Männer, die ihr Studium nicht beendet und keinen eigenen Beruf gelernt haben, weil Papa ja schon genug Vermögen unterm Hintern hat. Der Begriff „Armut“ ist das Lieblingswort der Gewerkschaftler, die angesichts schrumpfender Mitgliederzahlen kräftig davon Gebrauch machen, um den Rest ihres Klientels nicht auch noch zu verlieren, schon deshalb muss ein solcher Begriff gepflegt werden. Wer nicht Mitglied ist, interessiert die Gewerkschaftler überhaupt nicht, selbst wenn ein Mensch noch so bedürftig sein sollte. Der eigentliche Pauperismus der Frühindustrialisierung, als die Menschen mangels Fabriken und Arbeitsplätze auf der Straße saßen, umfasst eine ganz andere Dimension, zumal es damals weder Sozialhilfe noch Rente oder ärztliche Versorgung gab. Die Leute waren unterernährt und hatten nur die Kleidung, die sie auf dem Leib trugen. DAS war Armut – nicht die heutigen Fettsäcke, die sich heute die Caddies im Supermarkt bis über den Rand zuladen, stangenweise Zigaretten kaufen und auf den bösen, bösen Staat schimpfen, weil er ihnen nicht wie der Nikolaus die Gaben freiwillig und kostenfrei vor die Tür legt. Aber mit dem Wort „Pauperismus“ kann heute natürlich kein Gewerkschaftler und kein Statistiker mehr arbeiten, weil der Begriff historisch viel zu klar besetzt ist und im Gegensatz zu „Armut“ eine klare Definition hat. Tatsächlich haben wir gar kein Armutsproblem, sondern unser eigentliches Problem sind die Auswüchse des Kapitalismus. Deutschland geht es nicht nur gut, sondern viel zu gut. Das Gedicht ist nichts weiter als Polemik mit einer Aufzählung äußerst fragwürdiger Beispiele. |
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24.06.2017, 15:08 | #18 |
DEUTSCHLAND geht es gut. Ich höre Beethoven, habe in NRW mit dem Ruhrgebiet den besten, aufregendsten, dichtesten Kulturraum in ganz Europa direkt vor der Tür, was mir aber meine Freunde in Stuttgart und München schon nicht glauben wollen. Ich habe Zeit, genügend Mittel und wähle aus. Politiker sorgen für Infrastruktur und Frieden.
Der Sozialhaushalt ist seit langem der größte. Private Stiftungen schwimmen steuerbegünstigt im Geld. Die Sozialkassen sind voll. Die Vermögen wachsen. 1993 besaßen 10 % vom Vermögen aller 44 %, heute 52 %. 1993 gab es Vermögenssteuer, Spekulationssteuer bei Wertpapiergeschäften und einen Spitzensteuersatz von 53 %; heute wäre das in manchen Augen blanker Sozialismus. Jeder hat Angst vor Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, Finanztransaktionssteuer. Die prozentuale Belastung durchschnittlicher Einkommen mit Abgaben, Steuern, ÖPNV, Kommunikation, Energie ist noch angestiegen trotz Tarifsteigerungen, ganz zu schweigen von dem Niedriglohnsektor und nicht tarifgebundenen Bereichen, und die Arbeit ist bis zum Anschlag verdichtet, getaktet, controlled. Zur Belohnung kann man sich nur noch im Niemannsland zwischen Magdeburg und Berlin (beispielhaft) Eigentum leisten, in Verdichtungsräumen nicht mehr. Libanesen und Albaner kaufen ganze Wohnblocks und errichten dort Einflussbereiche; Investoren kommt das Geld steuerbegünstigt aus den Ohren, ein kleiner Altersplatz schon frisst den Lebensertrag, Insovenzverwalter und Gutachter feiern mit unverschämten Honoraren rauschende Feste auf dem Rücken der "Freigesetzten". D hat den größten Niedriglohnsektor in Europa, eine große Gewerkschaft hat neulich Leiharbeit für 4 Jahre grundsätzlich erlaubt. Am Wochenende war ich für 10 EUR bei Kafka im Berliner Ensemble und bei einer Premiere in der Schaubühne; Spitzentheater! Der Klangbrei von Springsteen im Olympiastadion hat 107 EUR gekostet! Hartz 4 ist 3,5 % höher als die alte Sozialhilfe, 350.000 Menschen zusätzlich bekamen Anspruch auf Beratung, Vermittlung, Förderung und ihre Arbeitslosigkeit wurde auch in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung gezählt. Versicherte rutschten schon nach einem Jahr in die Bedürftigkeitsprüfung. Von 150.000 Zugewanderten wussten wir lange nicht, wer sie sind. Das ist Staatsversagen, von Frau Merkel ganz persönlich verantwortet. Die Länder, Kommunen und Ehrenamtler, Wirtschaft und freie Träger haben es dann doch geschafft, womit sie von vorneherein spekuliert hat. Jetzt ist ihr ein Platz im Geschichtsbuch sicher. Anders als Kohl, Schröder, Schmidt, Brandt hätte sie sonst dafür nichts zu bieten außer "Deutschland geht es gut". Jeder einzelne hier kann froh sein, dass die Parteien ihre Aufgabe als Träger der politischen Willensbildung tatsächlich erfüllen, inhaltlich arbeiten und Personal auswählen. Wer sonst bitte, könnte das? Welche Pappnasen sonst an die Macht kommen, sieht man in der Türkei, USA, Russland, Ungarn... Gleichwohl, die Teilhabe an Vermögen, Bildung, Wohnraum, ist dramatisch ungleich, ja ungerecht. Armut heute ist weniger Teilhabe, nicht verhungern. Wieviel davon individuell verursacht ist, weiß ich nicht; der Mißbrauch von Sozialleistungen liegt in Industriegesellschaften bei ungefähr 10 %; auf der Kapitalseite nicht weniger. Ich möchte nicht woanders leben. Fragt bloß nicht, was das mit einem Lyrikforum zu tun hat! |
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24.06.2017, 18:54 | #19 |
Forumsleitung
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24.06.2017, 19:18 | #20 |
abgemeldet
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Ich komme zurück zum Gedicht:
Ich habe es (das sage ich oft) gern gelesen. Es kratzt aber an der Oberfläche ohne mir etwas "Neues" zu bieten. Die Welt ist halt ungerecht. Ist so. Trotzdem jammern wir alle auf hohem Niveau. Früher war definitiv nicht alles besser. Was das Gedicht auch nicht behauptet. Stilistisch bin ich zwar ein großer Freund des Reims, finde aber hier, dass das Gedicht mit dem "dunklen Thema" eine Spur zu fluffig und unterhaltsam rüber kommt. Irgendwie passen Form und Thema nicht ganz zusammen und bei dem Thema fehlt mir der neue Gedanke. Meine Zeit verschwendet hat das Gedicht aber nicht. Gern gelesen! Richard |
25.06.2017, 04:11 | #21 |
R.I.P.
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Hallo, PitBull -
noch mal:
Das Gedicht ist ein wenig blutarm, die Satire hätte ein paar Strophen mehr brauchen können, wie Richard L schon schrieb. Hallo, talking head: Sehr gut! Grüße von Thing |
25.06.2017, 06:44 | #22 |
Natürlich gibt es Armut in Deutschland,
es nennt sich meist nur anders - Schulden. Gruß |
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25.06.2017, 08:57 | #23 | |
Zitat:
Zur Definition: "Kennzeichen von Polemik sind oft scharfe und direkte Äußerungen, teilweise auch persönliche Angriffe. Häufig wird mit den Mitteln der Übertreibung, der Ironie und des Sarkasmus gearbeitet." Das trifft bei meinem Gedicht nicht zu, daher weise ich den Vorwurf der Polemik hiermit aufs Schärfste zurück. @Schnulle, Thing, talking head, Trembalo: Danke für eure meist positiven Rückmeldungen. @Richard42: Danke für die konstruktive Kritik. VG Pitti |
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25.06.2017, 08:58 | #24 |
thing, danke schön,
Euch allen einen schönen Sonntag |
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25.06.2017, 09:01 | #25 |
25.06.2017, 09:06 | #26 |
R.I.P.
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Na klar doch - Zähne zusammenbeißen und durch!
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25.06.2017, 09:31 | #27 |
Forumsleitung
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Diese Definition greift zu kurz, außerdem hat der Begriff längst einen Bedeutungswandel hinter sich. Grundsätzliches Merkmal ist u.a. das Bestreben, unsachliche Argumente durchzusetzen.
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25.06.2017, 09:33 | #28 |
R.I.P.
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25.06.2017, 09:33 | #29 | |
Zitat:
Wie kannst du nur so stur sein? |
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25.06.2017, 09:36 | #30 |
Forumsleitung
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Pittis Gedicht lesen und nachfragen, wie es sein kann, dass bei derart miserablen Zuständen in Deutschland die Wohlstandskrankheiten rapide zunehmen - um nur mal ein Gegenargument zu bringen. Das Gedicht ist an Einseitigkeit nicht zu übertreffen und zeichnet von unserem Staat ein völlig falsches Bild.
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25.06.2017, 09:41 | #31 |
Forumsleitung
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Mag sein. Es hat jedoch nichts mit Sturheit zu tun, trotzdem zu wissen, dass diese Tatsachen nicht repräsentativ sind für ganz Deutschland. Die positiven Gegen-Tatsachen werden einfach verschwiegen.
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25.06.2017, 09:59 | #32 | |
Zitat:
Und ja, es gibt auch den Deutschen Bürger, dem es weitestgehend gut geht oder den Deutschen Bürger, der bspw. wohlhabend/vermögend ist. Doch darum geht es in meinem Gedicht eben nicht. Der Vorwurf der Einseitigkeit zieht hier also nicht. |
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25.06.2017, 10:02 | #33 |
Lesezeichen für Deutschland geht es gut! |
Stichworte |
deutschland, hartz 4, visier |
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