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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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12.02.2017, 00:13 | #1 |
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Fundstelle
Ich bin schon sehr lange
kein mehr junges Reh, nicht mehr Feder, Spange, schwach von Kopf bis Zeh. Doch fand trotzdem Stärke, neuen Lebenssinn ging nochmal zu Werke, zimmerte am „Drin“. Fand des Lebens Gleichnis. Das des Todes auch. Gott blieb ein Geheimnis. Ob ich ihn noch brauch? 11.02.2017 |
13.02.2017, 09:33 | #2 |
Warum brauchtest du neuen Lebenssinn? Was ist denn mit dem alten passiert?
Dein Gedicht gibt mir ein seltsames (aber positives) Gefühl des Alter(n)s. Es gefällt mir. |
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13.02.2017, 10:40 | #3 |
R.I.P.
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Liebe Ilka-Maria -
ich finde die beiden Anfangsverse der dritten Strophe "groß", besser gesagt weise.
Aber hier Ich bin schon sehr lange kein mehr junges Reh, lief mir eine Gänsehaut über den Rücken. Ausgerechtnet von Dir eine sehr unschöne Inversion! Tipp: Ich bin schon sehr lange nicht mehr "junges Reh" oder junges Reh kursiv statt mit Gänsefüßchen. Lieben Gruß von Thing |
13.02.2017, 12:58 | #4 |
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Frage das lyrische Ich - aber rechne nicht mit einer Antwort.
Ich als Autorin habe bisher noch keinen "Sinn des Lebens" feststellen können. Ich agiere in dem Leben, in das ich hineingesetzt wurde, teils, um zu überleben (Arbeit, Geld verdienen), teils aus Spaß (Lustgewinnung), teils aus Instinkt (Lebenserhalt ist besser als Selbstaufgabe). Gäbe es kein Leben auf dieser Erde, gäbe es keine Reproduktion, keine Nahrungskette, keine Revierverteidigung, und kein Lebewesen wüsste von der Existenz unseres Planeten. |
13.02.2017, 18:42 | #5 |
Dabei seit: 11/2008
Ort: bye the Godfarther! The God? the God!..... Father!
Alter: 40
Beiträge: 949
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dann brauchst du mut zum neuen. Ich kenne viel dei immer noch in ihrem ersten beruf sidn und ncihts anderes kennen. Aufrgund miener drogenerfahrungen musste ich oft den job wechseln.
Ganz zu anfang 16 trug ich jeden samstag sonntag um die 8 stunden prospekte aus weil wir zuhaus euach kein geld hatten. danach war ich erstmals am telefon, harte kaltaquise. Und später auch im lage und so. als ich das erstemal in einem laden angestellt war, kahm ich mir vor als wie später als ich nach nem halben jahr zwangsweise auf dem boden schlaffen das erstmal wieder in einem richtigen bett lag. aber manch einer von uns hat ja gelernt niemals aufzugeben egal wie hart es ist und was es für entbeerung kostet. ich frage mich bei deinem gedicht ob du bei lebenssinn nicht eine tochter meinst? Die meisten frauen wünschen sich nämlich mal ein mädchen zu haben. |
15.02.2017, 13:34 | #6 |
Hallo Ilka-Maria,
da wir das Ziel (vielleicht zum Glück) nicht kennen, bleibt uns nur der Weg als Antrieb das Leben zu meistern. Sich dabei immer wieder zu hinterfragen und nach neuen "Fundstellen (zum Glück gibt es viele)" zu suchen, hilft die Freude am Dasein nicht zu verlieren.
LG Perry |
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15.02.2017, 14:07 | #7 | |
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Zitat:
stimmt es wirklich, dass der Weg das Ziel ist? Ich bin anderer Meinung. Vielleicht kennst du die Situation, nach etwas zu suchen, es aber partout nicht finden zu können, obwohl du genau weißt, dass es da ist. Und dann gibt es noch das Finden, ohne etwas gesucht zu haben, weil einem plötzlich "die Augen aufgehen". Nicht der Weg ist das Ziel , sondern das Finden. Danke für deine Ausführungen. LG Ilka |
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15.02.2017, 16:01 | #8 |
Hallo Ilka-Maria,
ganau das ist das Thema meines Textes "verwundert", in dem sich keine Antworten finden und so nur das Leben selbst als Wunder bleibt.
LG Perry |
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15.02.2017, 17:38 | #9 |
R.I.P.
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18.02.2017, 11:43 | #10 | |
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583
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Liebe Ilka-Maria,
eine Fundstelle fand ich hier … schöner Titel, nachdenkliche machendes Gedicht. Zitat:
Der Weg ist das Ziel ist natürlich auch eine Modeaussage. Aber ob es das Finden alleine wäre? Man stelle sich sein Leben aus ausschließlichem Finden vor … ohne die Zwischenräume, die vielleicht schöne oder auch hässliche Bilder hinterließen, Fehlten nicht Gerüche, Geräusche, Gefühle, Verwicklungen, Weichenstellungen,u.v.m. die vor oder nach den Fundstellen kamen? Was wäre z.B. aus dem Märchen Rotkäppchen geworden, ohne das vom Wege abkommen, obwohl ja das Ziel war, der Großmutter den Wein zu bringen. Also was ich sagen möchte ist, dass man meiner Meinung nach das Finden und den Weg nicht voneinander trennen kann. Das Leben ist das Ziel, mit allem drum und dran. Das Leben ist wohl die ganze Fundstelle … schönes Gedicht! Für die letzte Zeile: Es scheint wohl eine Tür dorthin zu geben, zu der der Schlüssel fehlt. Sie ist hier eine Wahrscheinlichkeit. Weil sie eventuell doch wichtig werden könnte. Mir gefällt vor allem diese letzte Zeile. In ihr schwingt für mich: Hoffnung, Resignation, Stärke, Selbstvertrauen und Neugier/Wissbegier mit. Liebe Grüße Mara |
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18.02.2017, 12:13 | #11 | |||
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Zitat:
schön, dass dir meine Verse etwas sagen. Zitat:
Zitat:
Mit dem "Finden" meine ich natürlich nicht, abzuwarten und alles Geschehen dem Zufall zu überlassen. Vielmehr sollten die Menschen das Sehen nicht verlernen oder es wieder neu erlernen. Oft bedarf es keines langen Wegs, etwas Wertvolles zu finden, denn es liegt näher als erwartet. Es gibt eine Ballade über einen Jäger, dessen Magd ihm treu dient und das Haus richtet, während er täglich einem edlen Wild nachjagt, das ihm nie zu erlegen gelingt. Als er eines Tages wieder von der vergeblichen Jagd nach Hause kommt, hat die Magd ihre Habseligkeiten gepackt und schickt sich an, ihn zu verlassen. Der Jäger erschrickt zutiefst. Bevor die Magd geht, sagt sie ihm zum Abschied: "Vergiss mich nicht, ich war das Glück ..." Know what I mean? Liebe Grüße und vielen Dank für die ausführliche Beschäftigung mit dem Gedichtchen. Ilka |
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18.02.2017, 23:59 | #12 | |
Dabei seit: 11/2014
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Beiträge: 2.583
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Liebe Ilka-Maria,
Zitat:
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19.02.2017, 01:28 | #13 |
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DER TÖRICHTE JÄGER
von Gustav Falke Er zog hinaus, das Glück zu fangen, und jagte mit erhitzten Wangen bis in den späten Abendschein. Umsonst, es war ein schlimmes Jagen, er kehrte müde und zerschlagen in seine warme Hütte ein. Da saß in schlichtem Werkelkleide, dem wilden Jäger schier zuleide am Herde eine stille Magd. Sie reichte ihm den Trunk, den Bissen und ging zu Hand ihm, dienstbeflissen, wie es dem müden Mann behagt. Sie hatte still sich eingefunden und ungefragt, vor Jahr und Stunden, und ihre Treue nahm er hin. Heut saß sie blass zu seinen Füßen: er ließ sie seinen Unmut büßen, das flüchtige Wild lag ihm im Sinn. "Und muss ich mich zu Tode hetzen, es soll mein heißes Herz ergetzen", rief er und rief sein letztes Wort, und kehrte grollend ihr den Rücken und setzte über Traumesbrücken die Jagd nach seinem Wilde fort. Am Morgen, eh die Vögel girrten, erwacht' er. Seine Blicke irrten schlaftrunken über Bett und Wand und hin zum Herd. Da stand im Scheine des Feuers, bleich am weißen Steine, die Magd, ihr Bündel in der Hand. "Wohin? Was treibt dich?" - "Lass mich wandern, mein Dienst gehört jetzt einem andern, leb wohl, ich kehre nicht zurück." Schon stand sie draußen vor der Pforte, er hört' nur noch die Abschiedsworte: "Vergiss mich nicht, ich war das Glück." |
19.02.2017, 02:01 | #14 |
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… oh, wunderbar, das ist also die ganze Ballade! Toll, dass Du sie eingestellt hast. Meine Gänsehaut ist bestätigt. Danke!!!
Gute Nacht Ilka - Maria |
19.02.2017, 02:08 | #15 |
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Es ist viel mehr als eine Ballade. Ich weiß, dass du es weißt.
Dir auch eine gute Nacht. |
19.02.2017, 16:17 | #16 | |
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Zitat:
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