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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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20.11.2016, 15:35 | #1 |
Im Traum, da bist du mein, o schöne Esmeralda
Im Traum, da bist du mein, o schöne Esmeralda,
lass mich dein Geliebter sein, o schöne Esmeralda! Seit dem Jahrmarkttag, als ich am Pranger stand, Volk mich gemein verhöhnte, du mir Wasser und Mitgefühl gabst, liebe ich dich, o Esmeralda, Tag für Tag, liebe ich dich, du Schöne, Schönste, im Traum, da bist du mein, o schöne Esmeralda, lass mich dein Geliebter sein, o schöne Esmeralda! |
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22.11.2016, 23:09 | #2 |
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Ich mag es allgemein nicht, wenn man Satzbau der Metrik oder dem Reim wegen über den Jordan gehen lässt.
Neue Erkenntnisse hatte ich nicht. Die Sprache wirkte mir zu altbacken. Am Pranger Oh, schöne Esmeralda. Endlich sehe ich Dich klar. Deine Augen: Himmelblau und tief wie das Meer. Dein Haar: Kohlenschwarz und vom Winde verweht. Deine Lippen: Prall und zart - sie schmecken nach Kirsche. Seit dem Jahrmarktstag... an dem Du verschwommen das Einzige warst was ich wahrnahm in der Hitze der Sonne die brannte wie Feuer, auf meiner Haut. Der Schweiß rinnt hinab. Ließ meine Lippen gesalzen zurück. Schemenhafte Konturen wurden klarer und dann sah ich die schönste Frau der Welt. Mit Augen, himmelblau und tief wie das Meer. mit Haar, Kohlenschwarz und vom Winde verweht. und Lippen, Prall und zart - ich schmeckte sie nie... Oh, schöne Esmeralda. Endlich sehe ich klar. :-) Meine Version der Geschichte in ungewohnt freien Versen. Du siehst also, inspiriert hast Du mich trotzdem. lg Richard |
23.11.2016, 07:31 | #3 |
Mann oh Mann, da macht man sich zum ersten Mal die Arbeit, ein Gedicht exakt im Trochaeus durchzuschreiben (zumindest glaubte ich das am Sonntag) und dann soooo ein Kommentar ....
Na, immerhin überhaupt ein Kommentar Wo bitte habe ich angeblich den Satzbau falsch gestellt? Zeig mir das mal. Von Satzbau und Grammatik her ist alles richtig, das merkst du, wenn du die Sätze in Prosa stellst: Im Traum, da bist du mein, o schöne Esmeralda! Lass mich dein Geliebter sein, o schöne Esmeralda! Seit dem Jahrmarkttag, als ich am Pranger stand, Volk mich gemein verhöhnte, du mir Wasser und Mitgefühl gabst,, liebe ich dich, o Esmeralda, Tag für Tag, o Schöne, Schönste! Altbackene Sprache meinetwegen. Ich habe das Musical gesehen und mich in die Zeit hinenversetzt. Es war mir wichtig, die Schlüsselszene zu beschreiben, als Quasimodo sich verliebt. Er verliebt sich nicht nur wegen ihrer Schönheit, sondern weil sie ihm hilft. Sie gibt ihm zu trinken, als er am Pranger steht, wohin ihn das Volk wegen seiner Gestalt gebracht hat und dort verhöhnt (das fehlt in deiner freieren Version völlig, aber genau darauf kam es mir an). Zunächst hatte ich es etwas anders formuliert, aber dann gemerkt, dass ich mit der Betonung so nicht hinkomme. Und Nachtrag, nachdem ich eben das Gedicht im Beitrag weiter unten durchgegangen bin: Hab den Trochaeus doch nicht korrekt eingehalten. |
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23.11.2016, 07:58 | #4 | |
Zitat:
xXxXxXxXxXxXx (Trochaeus mit Auftakt) Lass mich dein Geliebter sein, o schöne Esmeralda! XxXxXxXxXxXxXx (bei Esmeralda bin ich nicht ganz sicher, wie der Name betont wird) Seit dem Jahrmarkttag XxXxX SEIT dem JAHR markt TAG als ich am Pranger stand, Volk mich gemein verhöhnte xXxXxXxXxX als ICH am PRANGER stand VOLK mich GEMEIN verHOEHNTE du mir Wasser und Mitgefühl gabst XxXxXxXx (hier stimmt es, glaub ich, nicht ganz) DU mir WASser und MITGEFÜHL gabst) oder: du MIR WasSSER und MITgefühl gabst) xXxXxXxXx (upps, hier hat sich Jambus eingeschlichen, Schande über mich) liebe ich dich, o Esmeralda, Tag für Tag XxXxXxXxXxX liebe ich dich, o Schöne, Schönste XxXxXxXxX |
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23.11.2016, 08:29 | #5 |
R.I.P.
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Liebe DieSilbermöwe
die Geschichte vom Glöckner und der schönen Esmeralda hast Du gekonnt gekürzt dargeboten; ich habe sie zweimal gelesen bisher.
Mir gefällt sie. Mit dem Versmaß kenne ich mich immer noch nicht aus. Ich lasse mein Gehör entscheiden. Lieben Morgengruß von Thing |
23.11.2016, 13:21 | #6 |
Liebe Thing,
vielen Dank für das Kompliment und für die Betonung der Esmeralda . Dass du dich allein auf dein Gehör verlässt, finde ich jetzt schon interessant. Ich bin mittlerweile davon besessen, ein Versmaß korrekt anwenden zu wollen. Auch wenn es immer noch nicht so richtig klappt. Über diesen wenigen Zeilen habe ich zwei Stunden gebrütet, ich hätte nie vorher gedacht, wieviel Arbeit das macht |
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23.11.2016, 14:03 | #7 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.489
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Schönsteeee, Naja ist ja Quasimodo der das sagt haha.
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24.11.2016, 00:18 | #8 |
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Hallo Silbermöwe. Ich habe garnicht an das Musical oder den Film gedacht. Ich hatte nicht mal Quasimodo im Kleinhirn. In mir wecktest Du das Bild einer verschwommenen Schönheit, die langsam Konturen annimmt. Der Bildliche Lichtblick der Person am Pranger.
Dein Kommentar weckt in mir das Gefühl, dass Du meine Kritik als nicht ganz konstruktiv empfunden hast. Das tut mir Leid. Ich versuche immer auch etwas positives zu finden. Ich meinte mit meinem Kommentar, dass ich es allgemein nicht so sehr mag, wenn Gedichte in ihrer Sprache zu künstlich klingen. Also so, wie man normalerweise nicht spricht. Und auch wenn ich mich in meinen schnellen Versen sehr frei durch den Wortdschungel bewegte, bin auch ich ein Freund von Versfüßen, Rhythmus und Metrik. Dein Versuch am Trochäus erfreut mich also. Wenn es noch nicht ganz perfekt ist (Pranger hat z.B. zwei Silben), sollte Dich das nicht entmutigen. Leg den Text weg und überarbeite in in ein paar Wochen. Mit neuem Blick wirst Du Wunder leisten können. lg Richard |
24.11.2016, 08:24 | #9 | ||
Forumsleitung
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Zitat:
Zitat:
Wenn in der Literatur, im Theater und im Film so gesprochen würde wie in der Realität, könnte sich kaum ein Publikum dafür begeistern. Selbst dort, wo Sprache natürlich klingt, hat sie nichts mit unserer Alltagserfahrung zu tun. Auch im Film, der (angeblich) von allen Künsten die Welt am realistischsten abzubilden vermag, entsprechen die Dialoge niemals dem, wie man im realen Alltag spricht. Was ein Trochäus mit der Anzahl von "zwei" Silben eines einzelnen Wortes zu tun hat, ist mir nicht klar. Wie sieht es z.B. mit Wörtern wie "Schmuddelwetter" oder "Hochzeitsnudeln" aus? Oder im Falle von Jamben mit "Vereinsprogramm" oder "Bereitschaftsdienst"? LG Ilka |
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24.11.2016, 09:33 | #10 |
Ilka ist wieder im Forum, juchhe!
Welcome back! Vielen Dank für deinen Kommentar! Was die Silbenzählerei angeht, wurde mir gesagt, die solle ich erstmal vergessen. Habe ich gemacht Lieber Richard, du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen. Es war nur so: Ich brütete und brütete über dem Gedicht, bis ich dachte, es passe alles. Und dann kam: "dass Satzbau der Metrik oder dem Reim wegen über den Jordan gehen" - dabei hatte ich mich in jeder Hinsicht angestrengt! Und selbstverständlich kannst du kommentieren, wie du denkst. |
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24.11.2016, 10:45 | #11 |
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Ich werde immer noch missverstanden.
Ich behaupte mal ein Verspaar wie: Ich liebe Dich mehr als alles auf der Welt. Du bist die Frau, die mir am besten gefällt. entspricht eher dem normalen Reden, als: Oh, Frau, die Du bist auf dieser Welt, nichts hier, was mir wie Du gefällt. Beides legitim, aber ich mag die obere "Art" lieber. Und liebe ich dich, o Esmeralda, Tag für Tag, liebe ich dich, du Schöne, Schönste, würde ich eher als liebe ich Dich Esmeralda, an jedem Tag, liebe ich Dich Du schönste unter den Schönen. schreiben. (Versfüße habe ich jetzt mal außen vor gelassen) Und das "Pranger" bezog sich nicht auf den Trochäus sondern Ihre Selbstanalyse als ICH am PRANGER stand VOLK mich GEMEIN verHOEHNTE die nicht ganz stimmig war. Da gab es halt noch etwas Übungsbedarf. Und ich würde die Versfüße und das Silbenzähler nicht vergessen. Man muss die Werkzeuge kennen und beherrschen, damit man die Wahl hat ob man sie einsetzen möchte oder nicht. Und Metrik und Rhythmus sind ein tolles Stilmittel. Also - bitte - weiterzahlen. :-) |
24.11.2016, 11:55 | #12 |
R.I.P.
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Lieber Richard,
wo bleibt dann das lyrisch-poetische, wenn ich meine Verse dem alltäglichen Sprachgebrauch anlehne? Gerade in der Liebeslyrik verzichte ich gerne auf eine eher banale Sprache. Freundlichen Gruß von Thing Geändert von Thing (24.11.2016 um 16:21 Uhr) |
24.11.2016, 15:06 | #13 |
Hallo Richard,
lies meine Selbstanalyse nochmal, die wichtigen Worte werden betont: als ich am Pranger stand, Volk mich gemein verhöhnte xXxXxXxXxX als ICH am PRANGER stand, VOLK mich GEMEIN verHOEHNTE (steht in meinem Beitrag von gestern, 6.58 Uhr, aber auch genauso) "stand" wird nicht betont (wie in deinem letzten Beitrag), ist doch unwichtig (was soll er anderes am Pranger machen als stehen?). Außerdem hättest du dann zwei betonte Wörter hintereinander, was gar nicht stimmig wäre hier. Silben zählen habe ich aussen vor gelassen. Das hat mir ein (sehr guter) Lehrer erstmal so empfohlen. Seitdem verstehe ich das mit der Betonung auch besser. Aber ich freue mich über die lebhafte Diskussion! Und ich gebe Thing und Ilka recht: Was soll Alltagssprache in der Lyrik? In der Kunst? Gerade die nicht alltägliche Sprache macht es doch zu etwas Besonderem. Oder anders ausgedrückt: Wer würde im Alltag sagen: "Es war die Nachtigall und nicht die Lerche" (Romeo und Julia)? In der Alltagssprache würde man sich so ausdrücken: "Jetzt hau doch nicht schon ab! Es ist doch noch Zeit!" Aber bei Julias Satz, da bekommt man Gänsehaut. Geändert von DieSilbermöwe (24.11.2016 um 18:29 Uhr) |
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24.11.2016, 22:48 | #14 |
abgemeldet
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Liebe Silbermöwe,
ich mag Dein Gedicht und den Ausdruck, den Du wähltest, der irgendwie an mittelalterliche Lyrik erinnert. Thing hat ihn letztens auch in ihrem Gedicht „Brüderleins Traum“ angewandt. Beim ersten Lesen kam ich noch nicht auf den Glöckner Quasimodo und Esmeralda. Jetzt, nachdem ich es weiß, kann ich es nicht mehr nachvollziehen, warum ich nicht von selbst drauf gekommen bin. Gern gelesen. Liebe Grüße Dabschi |
24.11.2016, 23:12 | #15 |
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Hi Thing!
Ich habe ja nur über meine Vorliebe gesprochen. Und bis zu einem bestimmten Grad ist mir das auch recht. Das sind Geschmacksfragen, die sich nicht objektiv behandeln lassen. Liebe Silbermöwe! Ich meinte damit, dass Prang -er ein zweisilbiges Wort ist. Und mit den doppeltbetonten Silben hast Du recht. Aber nach dem unbetonten "-er" müsste ja eigentlich eine betonte Silbe folgen. lg Richard |
25.11.2016, 03:24 | #16 |
Schön dein Gedicht, wie sein Spiel und ihr Tanz
hoffe nicht,mit meinem Kommi hinterher zu klappern, aber Idee und gedicht haben mir gefallen, außerdem freu ich mich, dass du wieder da bist, Ilka-Maria!
Halt' es wie du, Thing, nach Gehör. Beim zweiten Lesen hab ich die erste strophe mal gedanklich weg gelassen. Die Spannung war größer und das erlösend gestehende „liebe ich dich, o...“ fiel tiefer. Die selben Worte vorne und am Ende und viermal Esmeralda als Reim nehmen der dazwischen stehenden, tragenden Strophe Kraft, nicht zu viel, aber spürbar und des Gedichts schwebender Schönheit etwas Leichtigkeit, kästeln es für mein Empfinden gleichsam ein. Die selben Worte sollen durch gegensätzliche Platzierung Spannung und Lösen zugleich in sich tragen, was für mich hier aber nicht so recht geklappt hat. Mit der fein gezogenen Steigerung „du Schöne, Schönste“ schwebt der geschundene, ungestalte Koloss gleichwohl verliebt empor und findet im Ende deines gedichts wieder seinen sehnsuchtsvollen Boden. Ja, Silbermöve, so war's auch tatsächlich, damals, in s/w, in diesem Blick von Charles Laughton, mit dem Quasimodos sehnsuchtsvolles Herz den grob verbogenen Leib ganz kurz verlassen konnte, magisch angezogen von lockendem Tanz mit biegsamem Leib aus feurigem Blick! Große Filmkunst, großes Spiel. Dein Gedicht spielt auf dieser Ebene, weil du diese Stimmung eingefangen hast. Ich sehe Tanz, Meute, Qual, Sehnsucht. Respekt für formale Disziplin und Mühe ("...gebrütet...") für's beharrliche Verbleiben im schönen Maß. Sehe jetzt mein Bett, grüße nett. Gut gemacht gut' Nacht. p.S..Tolle Idee, über große Filmszenen zu dichten; wie wär's mit "Ich schau Dir in die Augen, Kleines" in Rick's Cafe oder der Schlußszene "...Beginn einer großen Freundschaft" oder... |
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25.11.2016, 12:56 | #17 |
korrektur
Halt' es wie du, Thing, nach Gehör. Beim zweiten Lesen hab ich die erste Strophe mal gedanklich weg gelassen. Die Spannung war größer und das erlösende Geständnis "liebe ich dich, o...“ fiel tiefer. Die selben Worte vorne und am Ende und Esmeralda, vierfach gereimt, nehmen dem Gedicht Kraft und Leichtigkeit, nicht zu viel, aber spürbar und kästeln es für mein Empfinden ein. Die selben Worte sollen durch gegensätzliche Platzierung Spannung und Lösung zugleich sein, was für mich hier nicht recht geklappt hat.
Mit der fein gezogenen Steigerung „du Schöne, Schönste“ schwebt der geschundene, ungestalte Koloss verliebt empor und findet am Ende wieder seinen sehnsuchtsvollen Boden; wie in diesem Blick von Charles Laughton, mit dem Quasimodos sehnsuchtsvolles Herz den grob verbogenen Leib ganz kurz verlassen konnte, magisch angezogen von lockendem Tanz mit biegsamem Leib aus feurigem Blick! man sollte doch nachts schlafen... schöne Grüße th |
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25.11.2016, 13:38 | #18 |
R.I.P.
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... und beide mußten sterben, weil der böse Frolo (Alain Cuny) es so wollte.
(Ich kenne die Fassung mit Charles Laughton leider nicht. Aber nie war Esmeralda schöner als in Lollobrigidas Verkörperung). |
25.11.2016, 18:52 | #19 |
Also ich habe das (französische) Musical gesehen, was mich inspiriert hat, keinen Film (das mal kurz vorab zur Info), auf DVD. Es hat schon einige Jahre auf dem Buckel, ist aber einfach umwerfend gut.
Liebe Dabschi, ich mag solche Sprache auch , wie man sieht . Danke für deinen Kommentar. Lieber talking head, das "Einkästeln" war gewollt, es ist jedoch interessant zu erfahren, wie es beim Leser ankommt. Vielen Dank für deine ausgiebige Beschäftigung mit meinem Gedicht! |
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25.11.2016, 19:42 | #20 | |
Forumsleitung
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Zitat:
https://www.youtube.com/watch?v=zakXTnke3m0 Die Opening Credits sind zwar in Deutsch, aber der Film ist in Englisch. |
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25.11.2016, 20:15 | #21 |
Hi Ilka,
schön, daß du wieder mitmachst. das freut mich sehr. lg W. liebe Silbermöwe, hier wird ziemlich durch wachau argumentiert. wollen wir mal systematisieren: (1) gefallen Yo, das gedicht tät mir schon gefallen. da bin ich mit dem einen oder der anderen einig. aber sagt das was über metrum und qualität der darbietung aus? (2) Richard 42, der meister des versmaßes du armer Richard, ob so reichhaltiger gefallsucht (alle damen, ein herr) hast du dich fälschlicherweise in die enge/ecke drücken lassen. dabei liegst du im grundton mit deiner kritik völlig richtig. das da droben ist ein ziemliches holterdiepolter. allerdings das weniger mit dem duktus und dem metrum zu tun als damit, daß hier rhythmische dichtung versucht worden ist. mehr auch nicht. Im Traum, da bist du mein, o schöne Esmeralda, xXxXxX / xXxXxXx <<= jambus, sechshebig, mit zäsur nach 3 takten lass mich dein Geliebter sein, o schöne Esmeralda! XxXxXxX / xXxXxXx <<== trochäus, siebenhebig, mit zäsur nach 5 takten Seit dem Jahrmarkttag, XxXxX <<== trochäus, dreihebig als ich am Pranger stand, Volk mich gemein verhöhnte, xXxXxX / XxxXxXx <<== jambus sechshebig, mit daktylischem hebungsprall nach der zäsur du mir Wasser und Mitgefühl gabst, XxXxxXxxX <<== knittelvers mit 4 hebungen liebe ich dich, o Esmeralda, Tag für Tag, Xxxx /xXxXx / XxX <<== knittelvers mit 4 hebungen (mit zäsuren) liebe ich dich, du Schöne, Schönste, Xxxx /xXx / Xx / - - <<== knittelvers mit 4 hebungen (mit zäsuren; wenn man sich ein zweites "Schönste" als pause dazudenkt oder vor das "Schönste" ein "Aller" packt, sinds dann auch vier takte). im Traum, da bist du mein, o schöne Esmeralda, xXxXxX / xXxXxXx <<= jambus, sechshebig, mit zäsur nach 3 takten lass mich dein Geliebter sein, o schöne Esmeralda! XxXxXxX / xXxXxXx <<== trochäus, siebenhebig, mit zäsur nach 5 takten also, lieber mitkommentierende, Richard roch den braten. er war nicht ganz zielsicher, was die genaue ursache seines mulmigen bauchgefühls war (aber wer von uns ist schon perfetto in diesen fragen). oben ist das nun detailliert ausgebreitet (mach ich nicht häufig und sicherlich erst wieder in ein paar wochen, weil man sonst nie zu potte kommt und selber nicht mehr zum schreiben; danke fürs verständnis; aber wer will, kann sich auch ein scheibchen für andere fälle von obigen überlegungen abschnipseln). (3) wortwahl hier ist keiner blöd oder liegt total daneben oder sonstwie. vielmehr sind wir übende, samt und sonders. zusammengefaßt: ich gehöre, wie auch Richard, zu dem teil der gefallsüchtigen, die die idee des textes gut finden, aber an der ausführung durchaus -ähem anfang etwas mehr räusper ähem ende - luft nach oben erkennen. lg W. |
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26.11.2016, 00:32 | #22 | |
abgemeldet
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Zitat:
LG Dabschi |
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26.11.2016, 10:46 | #23 |
walther,
er gefällt mir immer wieder der rhythmische mieder knie gar vor ihm nieder zu ziehen ihn nieder? ich glaube nicht trägt er doch schön das gedicht krieg's selber nicht hin, wäre aber ein gewinn a poem is a naked person rhythmisch kunstvoll gewogen ist's doch schöner angezogen gleich gibt's frische brötchen, was reimt sich drauf? gebracht von zarten pfötchen, freu mich drauf veerschlafene grüße von th "sunday morning" von velvet underground für die wartezeit... |
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26.11.2016, 12:28 | #24 |
Lieber Walther,
ich fühle mich sehr geschmeichelt, dass du dir soviel Zeit genommen und dir die Mühe gemacht hast, mein Gedicht so ausführlich zu kommentieren und analysieren! Das freut mich sehr. Dir verdanke ich es überhaupt, dass ich mich mit Versmaß beschäftigt habe, seit du mich im Juni unter einem meiner Gedichte darauf hingewiesen hast, dass da mehr herauszuholen wäre dafür möchte ich dir nochmal danken, denn das war und ist immer noch ein großer Ansporn für mich. Ich bin leider erst soweit, dass ich mal im Groben die Betonung begriffen habe. Mit Hebungen, Zäsur, Hebungsprall, Knittelvers bin ich im Moment noch überfordert, ich meine, damit ueberfordert, das selbst zu erkennen. Gerade deswegen freut es mich sehr, dass du es hier so ausführlich darstellst. Vielen Dank und ein schönes Wochenende Liebe Grüße DieSilbermöwe |
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26.11.2016, 12:29 | #25 | |
Zitat:
wer von mir eine solche kritik bekommt, darf sich "von" schimpfen. mache ich nur, wenn jemand zeigt, daß ersiees weiterkommen will mit seinerihrerseiner schreiberei. und nur da, wo man nicht gleich erschlagen wird, wenn man mal etwas kritisches anmerkt. "goldrichtig" paßt. wenn die einstellung stimmt, gewinnt man auch. als ich 2002 im damalig noch literaturforumartigen internetraum www.zugetextet.com und auf www.tage-bau.de anfing, erste gehversuche in sachen lyrik zu machen, wollte ich viel und konnte ich wenig. ohne die hilfe und die deutliche ansprache lieber mitstreiterInnen wäre ich heute nicht in der lage, ein sauberes sonett oder einen kunstvollen vers libre zu schreiben. so einfach ist das. ich kann das sogar an einzelnen personen festmachen, die ursächlich für meine drei lyrikbände sind. fast könnte man sagen, ohne sie gäbe es diese bücher nicht (man läge m.e. damit sogar richtig). diesen menschen, die viel geduld mit mir und meiner hartköpfigkeit hatten, bin ich für immer zu großem dank verpflichtet. lg W. |
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26.11.2016, 12:34 | #26 |
Lieber Walther,
unsere Beiträge haben sich gerade überschnitten. Wie gesagt: Ich fühle mich von deiner Kritik sehr geehrt. |
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26.11.2016, 12:36 | #27 | |
Zitat:
kein problem, da nich für. ich möchte das, was man mir gegeben hat, an menschen weitergeben, die es haben wollen. du wolltest, unnu haste den salat. wie ich oben bereits sagte: ohne rückkopplung keine gute lyrik. und ohne den willen, sich weiterzuentwickeln. derdiedas meisterin fällt nicht vom himmel. das ist allemal viel üben, viel lesen, viel sichdiehaare- und mitkritikernraufen, sonst geiht dat nix. ich bin dankbar, einen abnehmer gefunden zu haben. keine angst: ich werde kein schweres gerät verwenden, und meine heimsuchungen werden sich im rahmen halten. viel erfolg und freude weiterhin - das ist eine gute sache, dieser text, aber da geht noch was ... lg W. |
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26.11.2016, 12:38 | #28 | |
Zitat:
Velvet Underground wird genommen. danke und gruß W. |
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26.11.2016, 13:26 | #29 |
dann kann er kommen,
der tag, wie ich ihn mag! hurra, er ist schon da schönen gruß, th |
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26.11.2016, 14:22 | #30 |
27.11.2016, 00:12 | #31 |
abgemeldet
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Liebe Silbermöwe!
Was ich nochmal betonen will. Kein Text wird immer jedem gefallen und keine Kritik ist ausnahmslos objektiv. Du dichtest mit Herz und Köpfchen und solltest das genau so weiter machen, wie Du es die ganze Zeit getan hast: Mit dem Willen Dich weiterzuentwickeln. Ich bin gespannt auf Dein nächstes Gedicht. Weiter so! Und lass Dich nicht entmutigen. Richard (PS: Danke Walther, für das ausformulieren der Gedanken, die ich nicht ausdrücken konnte. Ich hoffe, ich genieße auch mal fachmännischen Besuch von Dir.) |
27.11.2016, 14:27 | #32 |
Hi Richard,
schauen wir mal. stay tuned! lg W. |
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27.11.2016, 15:46 | #33 |
U2...einverstanden! das gefällt dem deutsch-irischen Kulturaustauschaktivisten...danach mit den pogues ab in den warmen summer in siam...vorher mittagsschlaf...fürdert die konzentration...für einen längeren blick in die verslehre...
lg, th |
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