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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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02.09.2016, 22:11 | #1 |
AfDer War
Ängste, die haben wir alle, sie sind allgegenwärtig
starke, selbstbewusste Menschen werden damit fertig doch der kleine verzweifelte Mann schafft das nicht bis plötzlich jemand des kleinen Mannes Schweigen bricht. Er besitzt die Macht der Idee – oder die Idee der Macht? Als in seinem Kopf das Bild eines Sündenbocks erwacht das Bild wandelt zur Handlung, zur propagandischen Suggestion beeinflusst schon bald viele kleine Männer der Nation diejenigen, die sich in ihren Ängsten verlier'n beginnen, ihre Ängste in Feindbilder zu projizieren die Aufnahmefähigkeit der großen Masse ist beschränkt, das Verständnis klein, der Wille gelenkt bis auch der letzte sich das Gewollte vorstellen kann Der Zusammenhalt der Gruppe überzeugt auch den letzten kleinen Mann Die Schuld des Sündenbocks legitimiert jegliches Handeln wie schnell kann sich Frustration zu Aggression wandeln? Das eigene Versagen wird vollständig verschoben und aggressive Hemmungen mehr und mehr aufgehoben Aus Aggression wird Hass, aus Hass wird Gewalt es wird nicht nur kühl in unserem Land, es wird bitterkalt pauschalisierte, dauerhaft bestimmte Merkmale beschreiben das Image sodass Hetzerei verdient – und schon gar nicht mehr schlimm ist denn nur durch die Bekämpfung des Feindbildes kann er wieder besser leben, der kleine Mann. Und so bräunt er sich tausend Jahre lang im Sonnenlicht doch so richtig warm in der Sonne, wird ihm nicht verteilt diskriminierende Bilder, er malt fremdenfeindliche Schilder redet sich ein, dass dies der einzige Weg zur Besserung ist während er Parolen singend die Nationalflagge hisst Dies ist kein Gedankenspiel, keine Beführchtung, sondern echt gescheh'n und die Rede ist nicht von 1933, sondern von 2016. |
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04.09.2016, 23:30 | #2 |
Ich denke, das Problem ist hauptsächlich die Unwissenheit die in der Bevölkerung herrscht. Nicht unbedingt die Angst allein, denn diese kann sich durch das Auseinandersetzen der wahren politisch-gesellschaftlichen Lage deutlich mindern. Viele ehemalige Nichtwähler lassen sich schlicht vom Populismus leiten und hinterfragen einfach zu wenig.
LG, MT |
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05.09.2016, 01:42 | #3 |
R.I.P.
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05.09.2016, 07:57 | #4 |
So einfach ist das nun nicht. Wähler-Analysen zeigen, dass der typische AFD-Wähler aus der Mitte der Gesellschaft kommt, kein Hartz4 Empfänger...sondern eher Gutverdiener ist. Die anderen Parteien sind auch nicht weniger populistisch als die AfD. Die Etablierten haben von Anfang an den Fehler gemacht die AfD als eine reine rechtspopulistische Partei einzustufen, was sie aber nur in Teilen ist. Der größere Teil sind mündige Bürger, die sich von Merkel, Gabriel und Co. nicht auf der Nase herumtanzen lassen. Das ist eine Protest-Partei, deren Proteste man unter den Teppich kehren wollte - nun bekommt man die Quittung. Es geht nicht nur um die Flüchtlinge selbst...sondern um eine verfehlte Einwanderungs....Sicherheits und Europapolitik. Das sind, egal wie man dazu stehen mag, berechtigte Zweifel. Wir haben schon zu lange (mit einer kurzen Unterbrechung) eine GROKO. Eine große Koalition kann immer nur eine Notlösung ...darf aber keine Dauerlösung sein. Die GROKO winkt mit einer Mehrheit von über 70% alles was sie will und wie sie lustig ist durchs Parlament. Macht euch mal die Mühe und schaut was die Grünen in ihrer Gründungszeit so alles forderten - es ist normal, dass die AfD sich erst finden und sondieren muss. Noch in den 80ern gab es in den etablerten Parteien Mitgleider mit Nazi Vergangenheit...teilweise mit sehr hohen Ämtern ausgestattet. Die Grünen forderten Sex mit Kindern zu erlauben...und Sarrazin ist heute noch SPD Mitgleid. Die Linken beherbergen Terroristen und Stasi Funktionäre. Sollen also alle mal schön den Ball flachhalten.
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06.09.2016, 20:07 | #5 |
AfD - Und nun?
Zitate:
Kurt Tucholsky soll einmal gesagt haben: "Wenn Wahlen etwas ändern könnten, wären sie längst verboten." Andreas von Bülow zitierte in einem Interview einmal Gerhard Schröder und Helmut Kohl mit den Worten: "Wir regieren die Republik mit dem Fernsehen und der Bild-Zeitung." (heute sollte man unbedingt das Internet nicht vergessen) Anmerkung: Was wäre also der wahre Grund oder der Ursprung des schnellen AfD-Erfolgs? Vielleicht sollte man vor dem Hintergrund und bei dem aktuellen Politik-Spektakel in Deutschland insbesondere drei Dinge nicht vergessen. 1.- Der Erfolg oder Misserfolg von politischen Parteien ist immer direkt von der Wirtschaft bzw. der Industrie abhängig, denn aus diesen Quellen werden sie weitestgehend finanziert. Was also ist das Ziel, die AfD kurzfristig so mächtig zu machen, oder werden zu lassen? Ein Privatbesitzer der AfD ist mir jedenfalls nicht bekannt. 2.- Die Medien haben auch einen wesentlichen Anteil am derzeitigen Geschehen. Die totale, öffentliche Ablehnung der AfD macht viele Menschen schlichtweg neugierig, und wenn man dann im Nachgang noch feststellt, dass verschiedenste Berichte über die AfD einfach verfälscht sind, wirkt dies indirekt wie ein Beschleuniger - vielleicht sogar gewollt? 3.- Eine neue, große Volkspartei, die von allen anderen Parteien offiziell abgelehnt wird, bringt aber vor allem eines, "Politische Unsicherheit bzw. Unruhe". Egal, wie stark sie wird, es wird politisch problematisch. Eine absolute Mehrheit wird die AfD in absehbarer Zeit wohl kaum erreichen, aber sie wird immer einflussreicher. Fazit: Jede(r), die (der) an den Wasser-Farbkasten in der Grundschule zurückdenkt, sollte sich doch noch erinnern: "Wenn man alle Farben mischt, wird´s irgendwann braun." Und die Weimaer Republik sollte ein gutes Beispiel dafür gewesen sein. |
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06.09.2016, 21:02 | #6 | |
R.I.P.
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Zitat:
Dein recht einfach gestricktes Gedicht lastet alle Sünden den Übriggebliebenen Braunen unter der Masse der "Kleinen" an. Alles verkappte Hitlers. Mit dem Tagegeschehen in der Politik gibst Du Dich gar nicht erst ab. DU baust Feindbilder auf. |
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06.09.2016, 23:35 | #7 | |
Forumsleitung
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Zitat:
AnDi liegt völlig richtig, dass die AfD-Wähler aus der Mitte der Gesellschaft kommen. Alle anderen Parteien haben schon lange gewusst, wie sich die Anhängerschaft der AfD zusammensetzt und die Ursachen dessen ignoriert wie Kinder, die glauben, man könne sie nicht sehen, wenn sie ihre Augen mit den Händen bedecken. Sie haben versäumt, dem Volk auf das Maul zu schauen und genau zuzuhören, was die Menschen bewegt. Sie tanzen ferner auf allen Hochzeiten, so dass jede Partei alle Themen vertritt und keine Polarisierung mehr vorhanden ist. Ergebnis: Kaum ein Wahlberechtigter findet in einer Partei eine Heimat, niemand fühlt seine Interessen vertreten. Alle Parteien machen die gleiche Sozial- und Wirtschaftspolitik, Umweltpolitik, Außenpolitik usw. usw. - zugegeben, der eine mehr und der andere weniger, je nachdem, ob man ein bisschen dagegen sein muss, was die Kollegen gerade vorschlagen, aber im Endeffekt ist alles nur noch ein und derselbe Brei, in dem alle rühren. Die "heiklen" Themen werden von unseren Politikern gemieden wie das Weihwasser vom Teufel. Und sie glauben, das "dumme" Volk merkt das nicht. Da kommen aber Fragen wie z.B.: Warum ist es nicht möglich, Deutschland ein klares, verbindliches Einwanderungsgesetz zu geben, obwohl dieses Problem seit Jahrzehnten diskutiert wird?Das sind ketzerische Fragen - ketzerisch, weil sie unbequem sind und niemand wahrheitsgemäß beantworten will. Obwohl das gar nicht nötig wäre, denn das Volk kennt die Antworten längst. Vor allem aber weiß das Volk, dass ihm eine Frage nicht beantwortet wird: Wie wirkt sich, was wir heute oder in den nächsten paar Jahren schaffen, auf die danach kommenden Jahrzehnte aus? Wann und wie kommt die große Endabrechnung? Und wer muss sie bezahlen? Es soll nämlich tatsächlich noch Menschen geben, die sich um ihre Nachkommen und deren Wohlergehen Sorgen machen und gerne ein bisschen weiter als nur bis in die nahe Zukunft planen würden. Aber offensichtlich ist das unter den heutigen Gesichtspunkten, wo es gilt, Mühle zu spielen, unsozial. Wer es für populistisch hält, dass für Europa sichere Außengrenzen und eine kontrollierte Einwanderung gefordert wird, dem gehört es nicht anders, als in das Joch der merkelschen Diktatur genommen zu werden: "Wir schaffen das!" (ins Deutsche übersetzt: "Ihr habt das zu schaffen!"). |
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06.09.2016, 23:51 | #8 |
R.I.P.
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Sind wir hier nicht auf poetry.de? Ich dachte, es ginge hier um Schreibe und Geschriebenes, um dichten und Gedichtetes?
Dein Text ist ganz auf Zeilen mit Endreim im Paar angelegt. Er vereinfacht damit das Lesen, Zuhören, verstehen ganz enorm. Trotzdem hast du keine faden, leeren, notdürftig gefüllten Zeilen dabei, soweit ich es wirklich überblicke. Die starke Ausrichtung auf das Reimpaar (besonders schön finde ich "Image/schlimm ist") gibt dem Text den drive, den er braucht, damit er bis zu Ende gelesen/gehört wird. Denn inhaltlich ist manches etwas theoretisch und das eher Praktische wiederholt sich. Warum schreibe ich immer "gehört"? Weil es vorgelesen doch gar zu "katholisch" (rechtgläubig), gar zu redenhaft daherkommt. Aber als text zu einem Rap kann ich mir das sehr gut vorstellen, weil ich Rhythmus und Zeilenmelodie schon im Text vorfinde und das "Katholische" daran durch die Musik und den Auftritt/die Gestik des Sängers komplett seine negative Kraft verlöre. Gute Nacht Url |
07.09.2016, 00:32 | #9 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Und genau deshalb sind wir auf Poetry. Nicht, um wirres Zeug zu dichten, auch nicht, um Gefühlsduseleien zu äußern oder das Denken auf "best of ..." zu reduzieren, sondern um Themen in Texte zu verpacken, die es so noch nicht gegeben hat. Oder ein Thema zur Diskussion zu stellen, das den Autor bewegt. |
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07.09.2016, 01:15 | #10 | |
Zitat:
So äußerte sich Abraham Lincoln bereits 1886 recht treffend über das Thema der öffentlichen Meinung: "Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen." |
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07.09.2016, 01:25 | #11 |
Auch wenn es wieder nicht ganz hier hin gehört:
Genau in diesen Argumenten Ilka, liegt das Potential der AfD-Wähler. In deinen Worten liegt Angst. Speziell die Angst vor der Zukunft. Diese Ängste entstehen daraus, dass sich scheinbar einige Bevölkerungsgruppen für etwas Einzigartiges halten. Wie ein sicheres Haus dass niemals zerstört werden darf, weil es mir gehört, ich darin sicher wohne und mir das Haus zusteht, weil ich nunmal hier in Deutschland lebe. Ich habe hundert Brötchen in meinem Haus zur Verfügung für mich allein, sicher ist sicher. Ich weiß, dass ich theoretisch auch mit 2 Brötchen satt werden kann, ich möchte aber keine Brötchen entbehren, weil dann das Bild meines Lebensstandarts ruiniert wird. Dass andere Leute manchmal von nur einem Brötchen träumen oder gar nicht wissen, wie ein solches aussieht, ist egal. Ich bleibe bei meinem Wort. Die Unsicherheit/Angst durch Unwissenheit darüber, was eigentlich sogenannte Sicherheit hier bedeutet/ bedeuten kann, ist das (was tatsächlich sogar hauptsächlich) aus der Mitte der Gesellschaft (was für ein Zufall) strömt. Vielleicht wirft morgen jemand eine Bombe über uns ab und alles ist zerstört, auch unser schönes sicheres Haus? Warum fällt es so schwer, sich aus unserem Haus zu wagen, um anderen zu helfen, einfach weil es menschlich ist? LG |
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07.09.2016, 01:40 | #12 | ||
Forumsleitung
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Zitat:
Ich widerspreche auch insofern, als es mir nicht um die Angst vor der Zukunft geht. Mein Beitrag handelt davon, dass die Bevölkerung bzw. das Volk auf berechtigte Fragen keine klare Antworten erhält. Ein Beispiel aus dem Alltag, um es verständlicher zu machen: Wenn ich meine Ersparnisse einer Bank anvertraut habe und eines Tages in den Nachrichten höre, dass dieser Bank der Bankrott droht, und wenn ich dann zu dieser Bank gehe und von einem Angestellten eine plausible Antwort auf meine Frage haben will, ob meine Ersparnisse sicher sind und wie dies gewährleistet ist, und wenn mir dieser dann versucht, mir Gott, die Welt, die deutsche Politik, die finanziellen Verflechtungen im Zeitalter des Globalismus und die todsichersten Rezepte für den Erwerb eines Heiligenscheins zu erklären, und wenn er dann noch im Brustton der Überzeugung zu mir sagt: "Unser Kunden schaffen das!" ... was mache ich da? Richtig! Ich hebe mein gesamtes Geld ab und lege es mir unter mein Kopfkissen! Nicht aus Angst, sondern weil ich meiner Bank nicht mehr vertrauen kann. Oder anders gesagt: aus purem Realismus. Und genau das würdest Du auch tun. Geh mal davon aus, dass die Leute, die AfD gewählt haben, schlicht und einfach keine Polit-Romantiker, sondern knallharte Realisten sind. Sie mögen Sogen fühlen, aber über Ängste denken sie nicht nach - sie rechnen. Es ist ein Fehler, den Durchschnittsbürger für dumm zu halten. Das bekommen die etablierten Volksparteien jetzt zu spüren. Zitat:
Im Zeitalter der Tauschgeschäfte lief es nicht anders: Wer von einem Produkt zu viel hatte, tauschte den Überschuss gegen das, was ein anderer Produzent zu viel hatte. Auch damals war das eine Produkt mehr wert als ein anderes, so dass manche Händler mehr Reichtum anhäuften als andere. Geändert haben sich nur die Tauschmittel, was den Austausch wesentlich bequemer gemacht hat. Der Unterschied zu heute besteht einzig darin, dass mehr Menschen an diesem Tauschgeschäft teilhaben können, weil es keine Sklaverei und keine Leibeigenschaft mehr gibt. |
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07.09.2016, 07:50 | #13 |
R.I.P.
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Ach, Ilka Maria
Wie würdest du dich wohl geehrt fühlen, wenn ich auf deine denkerischen Grosstaten einginge. Aber diesen Gefallen werde ich dir nicht tun. Gedichte sind keine Pudelchen, die von netten Omas zum "Aber-bitte-mit-Sahne"-Stammtisch geschleppt werden, wo sich die "Tanten" über sie beugen. Ich geh jetzt Kaffee trinken, du rettest die Welt, idnem du sie den Dummen erklärst. So haben wir eine gute Arbeitsteilung. Url |
07.09.2016, 08:16 | #14 |
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