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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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04.09.2016, 11:19 | #1 |
Für später
Rom, Paris, Hamburg, Budapest
Alles in einer Woche und Berlin an einem Tag Wir haben keine Zeit Komm, knips ein paar Fotos für unser Erinnerungsalbum Dann werden wir uns später An leuchtenden Farben sattsehen Noch später erzählen wir unseren Kindern Was haben wir damals die Zeit genossen In Rom, Paris, Hamburg, Budapest Und Berlin an einem Tag Schnellebigkeit Nicht für uns |
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04.09.2016, 11:48 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo, Silbermöwe,
ein hübscher Happen kurz vorm Mittagessen, der mir sehr gemundet hat. Zu meckern gibt es nichts, nur minimale Änderungen fände ich angebracht: 1. Schnelllebigkeit bitte mit drei "l" 2. Den Vers "Rom, Paris, Hamburg, Budapest" (XxXXxXxX) empfehle ich leicht umzustellen in: "Hamburg, Rom, Paris und Budapest" (XxXxXxXxX) Beim Vers "Alles in einer Woche" würde ich an die Aufzählung von Städten denken und "Alle in einer Woche" formulieren. und "Was haben wir damals die Zeit genossen" - "Wie haben wir..." Ansonsten: Wer kennt sie nicht, die mit der Videokamera durch ein Museum sausen, um den Freunden zuhause zu zeigen, was man alles "erlebt" hat (und schlimmstenfalls, wie es einem Bekannten passiert ist) vergaß, eine Kassette einzulegen. Leben aus zweiter Hand sozusagen - gut gemacht! Gruß, Heinz Geändert von Heinz (04.09.2016 um 13:20 Uhr) |
04.09.2016, 12:37 | #3 |
Dankeschön
Mit der "Schnelllebigkeit" hat mir das Handy wohl einen Streich gespielt; ich hatte es ursprünglich mit drei "l" geschrieben. Bei den anderen Empfehlungen bin ich mir noch nicht sicher, ob mir trotz der gleichmäßigeren Betonung in deinem Vorschlag mein erster Entwurf nicht doch besser gefällt, da ich hier ein "und" vermeiden wollte. Ich werde drüber nachdenken. Aber deine konstruktive Kritik freut mich sehr. |
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04.09.2016, 12:48 | #4 |
Liebe Silbermöwe,
der Rhythmus deines Textes lässt sich in meinen Augen nicht mit den üblichen Versfüßen fassen. Nicht, dass es nicht möglich wäre, aber es erscheint mir nicht sinnvoll. Ich habe eine ziemlich klare Vorstellung davon, wie das Gedicht vortragen würde. Die Hebungen bilden dabei sehr starke Akzente, denen sich die Senkungen und Pausen entsprechend unterordnen. Die Verse bilden dabei weitgehend eigenständige Einheiten, auch wenn sich der Sinnzusammenhang teilweise über zwei erstreckt. Pausen an den Enden passen jedenfalls. Den ersten Vers würde ich nicht wie von Heinz vorgeschlagen umgestalten, denn das könnte die Illusion einer regelmäßigen Rhythmisierung aufbauen und sich im weiteren Verlauf störend auswirken. (@Heinz: Betonst du Budapest auf der ersten und der letzten Silbe?) Rom, Paris, Hamburg, Budapest Für mich fügen sich die vier Hebungen in einen rhythmisch sehr interessanten 4/4-Takt ein (hier schlagweise unterteilt): Punktierte Achtel, Sechzehntel | Viertel | Achtel, Achtel | 3 Achteltriolen Im weiteren Verlauf des Gedichtes wird stetig variiert, was gut zum rastlosen Hin und Her passt, das inhaltlich beschrieben wird. Sind die letzten beiden Verse als Distanzierung vom vorstehenden gemeint oder als lügt sich da jemand in die eigene Tasche? Freundliche Grüße von Stachel |
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04.09.2016, 12:52 | #5 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.474
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Ja hab mir auch Letzt mal am Steppenrand den Sonnenuntergang angesehen, weil so ein Licht auf den Wolken lag, eine Lichtkante über der Wolke. Plötzlich bremste einer auf den Parkplatz hinter mir mit seinem Luxusschlitten... kam mit dem Handy angerannt machte 3 Fotos und rauschte wieder ab. Ob er es auf Facebook postet?
Wenn ich so eine Reise machen würd dann mit Suldi der Schaufensterpuppe um sie in jeder Stadt mal kurz zu knipsen. Lustig ist auch das Millionen Leute das selbe knipsen. Total Recall |
04.09.2016, 13:17 | #6 |
Lieber Stachel,
deine ausführlichen Erläuterungen habe ich mit großem Interesse und Freude gelesen. Danke ich werde das Gedicht nochmals unter diesen Aspekten durchgehen. Zu deiner Frage zu den letzten beiden Versen: Da lügt sich jemand in die eigene Tasche, würde ich sagen oder er glaubt es tatsächlich selbst. Lieber Frankie, nette Anekdote! Vielleicht hatte er auch eine neue Kamera Vor sechs Jahren war ich mal im Louvre in Paris. Viele drängten sich vor dem Bild der Mona Lisa und knipsten es - ich auch. Was überkommt einen da? "Wenn alle ein Bild davon haben, will ich auch eins haben" wahrscheinlich. Außerdem hat das tatsächlich Spaß gemacht. |
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04.09.2016, 13:32 | #7 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo, Stachel,
Budapest - wie betone ich das? Budapest besteht, wie wir wissen, aus den Stadtteilen Buda und Pest und noch einem weniger bekannten. Ich spreche Budapest, wobei die Betonung der ersten Silbe nicht so stark ausfällt wie z.B. bei Bude. Die Ungarn sagen Budapescht, der Duden gibt mir Recht. Was machen wir nun? Wir schnappen uns eine Piroschka und lassen uns Budapescht in die Ohren flüstern Liebe Grüße, Heinz |
04.09.2016, 13:54 | #8 | |
Zitat:
Das habe ich auch schon mehrfach gehört, allerdings immer von Deutschen. Bei der landestypischen Aussprache, die in der Wikipedia verlinkt ist, klingt aber kein "sch". Duden.de widerspricht dir. Dort ist die Betonung ausschließlich auf der ersten Silbe verortet. Keine Ahnung, was du machst. Mir reicht die obige Beantwortung meiner Frage, denn es geht mir nicht um "Recht haben", sondern um die Erfahrung, wie und warum andere etwas machen. Jeder spricht anders und Sprache wandelt sich. Du betonst die erste und die dritte Silbe. Das ist ok und bringt in bestimmten Situationen andere Ergebnisse. Freundliche Grüße von Stachel |
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04.09.2016, 18:46 | #9 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo, Silbermöwe
das Tonbeispiel ist die deutsche Aussprache. Morgen treffe ich sowieso eine Ungarin, die wird es mir in Ungarisch und Deutsch vorsprechen. Budapest - ich denke, darauf können wir uns vorerst einigen. Da der zweite Stadtteil aber "Pest" heißt, ist eine leichte Betonung wohl in Ordnung. Deutsches Beispiel: Stralsund. Die Nichtossis sagen meistens Stralsund, die Einwohner der Hansestadt sagen richtig Stralsund (Stral von Strela). Gruß, Heinz |
13.09.2016, 19:36 | #10 |
abgemeldet
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Milbersoewig.
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13.09.2016, 20:09 | #11 |
R.I.P.
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13.09.2016, 20:11 | #12 |
abgemeldet
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Mew ist fesch. Das hier nicht.
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13.09.2016, 20:12 | #13 |
R.I.P.
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Dann ist es eben flott.
Ich disputiere nicht. |
14.09.2016, 07:18 | #14 | |
Zitat:
freut mich sehr, dass dir das Gedicht so gut gefällt Noch ein allgemeiner Gedanke zum alles fotografieren müssen: Es ist schon komisch, eigentlich kann man sich ja auch Bilder von Städten an die Wand hängen, ohne jemals dort gewesen zu sein. Aber es ist nicht dasselbe: Wenn man sagen kann, dort war ich und eine Erinnerung damit verknüpft ist, sagen einem Bilder mehr. Man denkt nicht nur an den Ort, wenn man die Bilder anschaut. P.S. Was meinst du mit rätselhaft? Poesieger hat nur meinen Nicknamen verulkt bzw. adjektiviert - Milbersoewig ich find's lustig. |
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14.09.2016, 08:48 | #15 |
R.I.P.
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Ach so - ein Anagramm!
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14.09.2016, 23:53 | #16 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Da ist man ja urlaubsreif, wenn die einwöchige Städtereise vorbei ist und dann noch Berlin an einem Tag. Für Berlin empfehle ich die City-Tour. https://www.google.de/url?sa=t&rct=j...hGrhCrbHKP35Yw Zitat:
https://www.google.de/search?q=Asiat...OyCfgQ_AUIBigB Zitat:
Dir ist es gut gelungen, die Schnelllebigkeit in Deinem Gedicht einzufangen. Ich fühle mich sehr gehetzt und muss nun erst mal wieder zur Ruhe kommen. Gerne gelesen. Liebe Grüße Dabschi |
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16.09.2016, 08:22 | #17 |
Liebe Dabschi,
jetzt kommt ja das Wochenende, da kannst du dich von der Hetze ausruhen Es freut mich, dass ich das, was ich mit dem Gedicht ausdrücken wollte, so gut rübergebracht habe Ich liebe Städtereisen. Die Reise nach Paris vor sechs Jahren in Paris mit meinem damaligen, inzwischen schon länger verstorbenen Lebensgefährten, das war einmalig und eine wunderschöne Erinnerung. Wir nahmen mit, was wir kriegen konnten Anstrengend war es, aber sehr lohnend. |
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30.09.2016, 19:09 | #18 |
Ich liebe Städtereisen
Wien
oder überall hin mit Dir Es ist schön mit Dir, bin noch nicht richtig hier, Zipfer trinken wir. Hatte auf Wien keinen Bock, geh' doch schon so lang am Stock. An Hand und Stock im schönen Rock Bahn, Bus, Weg bezwungen, Fotos gelungen, am Abend Gläser geklungen, herbei kamen ungezwungen zwei nette Paar mit grauem Haar; alte Lieder gesungen; näher zu Dir gleich am ersten Tag wie ich's mag. Wien, wir fahr'n wohl nochmal hin. Liebe Silbermöwe; hab' dein Zitat zur Überschrift genommen, weil der Satz so schön ist und auf Anhieb überzeugende Strahlkraft hat. Liebe auch Städtereisen, und dein Gedicht mit Wiederlesensfaktor hat mir gleich gefallen! Waren in diesem Jahr in Wien und Berlin; "Berlin in Geberlaune" ist hier als Antwort zu lang. "Wir nahmen mit, was wir kriegen konnten", ist ein starker Satz. Wird mehr und mehr zu meiner Maxime. Zeit und Beweglichkeit sind absolute Parameter, Geld spielt auch eine Rolle, aber der Sinn für Schönes gibt Ziel, Lust und Vergnügen. Hab's gern gelesen! Küss die Hand. |
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01.10.2016, 11:25 | #19 |
Lieber talking head,.
vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Wenn du möchtest, kannst du "Berlin in Geberlaune" gerne hier posten - es macht nichts, wenn es lang wird. |
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04.10.2016, 00:39 | #20 |
In Geberlaune
Berlin, nie ganz fertig, gehauen in immer neue Mauern, beschenktest uns mit erhabenem Tanz, des Theaters Glanz, rasantem Punk und großen Festen. Des Gebens voll, ohne Lust zu nehmen, warfst hinab, als wenn es gar nichts wär, Stern um Stern, fingen jeden gern. Heißem Herzen entsprang sein Gesang, gut bei Stimme, sicher stehend vor hämmernden Brandung, grad' noch unser Kind, jetzt ein Hüne auf des Punkers Bühne. Wilder Tanz vertreibt aus des Cassiopeias dunklem Raum fremde, süße Nebel; ist kein Traum, in deutschem Wort und deutlicher Sprache geht’s temporeich zur Sache im Konzert und auf Vinyl von „Nord“. Dann Peymann! Solch Leidenschaft und Können sind der Hauptstadt sehr zu gönnen. Nette Dramulette gibt der Theaterhüne, er kann's auch auf der Bühne. Im Hof Sekt, Kuchen, Buletten, große Geste, kluger Vortrag, schöner Klang aus Streichquartetten, dreihundertfach verschenkt zu ehren Hermann Beil, den Jubilar von Rang. Von soviel Glück unverhofft umhüllt steigt strahlender Glanz dir in die Augen; dies Fest in grün läßt meine Liebe neu erblühn, Reich verschenkt in Tanz und Gesang, weiß eingedeckt auf langen Tischen, lebendig in manch freundlicher Begegnung, umfängt alsbald uns neues Glück in des Präsidenten Garten, der mit Geschick für's Sommerfest schön ausgeschmückt; wir feiern mit und sind entzückt. Am Ende unsrer Reise wird’s in der Oper nicht komisch, eher leise. Bachs vollständig schöne Musik berührt uns tief auf getanzte Weise. Mit neuer Liebe im Ehegetriebe hoffen wir, dass es so bliebe; geht sie dahin, fahr'n wir wieder hin. Berlin, wie leicht es dir doch fällt, dich immer wieder zu verschenken. ------------------------------------- liebe grüße und gut nacht |
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