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15.08.2016, 21:58 | #1 |
Merith
Gestern Mittag ist um 14 Uhr unsere Merith an einem Krebsleiden verstorben.
Die meisten User von uns kennen sie von Poetry, wo sie den „Nachtfaden“ ins Leben gerufen hat, der dort einer der erfolgreichsten Fäden überhaupt ist. Ich hatte bis zuletzt Kontakt zu ihr und musste ihr versprechen, nichts öffentlich über ihren Zustand zu sagen. Ich bin tieftraurig, denn ich habe sie nicht nur als gute Lyrikerin kennengelernt, sondern auch als einen lieben, vorurteilsfreien Menschen, der viel Humor hatte. Man schreibt nicht einfach ein paar Zeilen und hakt dann einen Menschen ab. Sie ist mir ein Vorbild an Güte und Ehrlichkeit und Menschlichkeit, das ich nie erreichen werde. Sie bleibt in ihren Zeilen mir und uns erhalten, und wo immer sie jetzt auch ist, sie ist nicht weg und nicht aus unseren Herzen, sie bleibt immer bei uns. Welche Leiden und Ängste, Hoffnungen und Verzweiflungen ihr widerfuhren, geht niemanden etwas an. Sie wollte keine Mitleidheischerei, sie wollte nicht, dass ihr Sterben von dummen plappernden Leuten thematisiert wird. Sie hat ihren Nachtfaden geliebt und die Menschen, die darin geschrieben haben. Sie hat sich über jedes einzelne Haiku gefreut und nie verstanden, warum einige ihren Wunsch nach einer stillen Lyrikecke innerhalb eines lauten Forum nicht respektieren wollten in ihrer so wichtigen Selbstdarstellung. Sie hat Anfragen und PNs nicht beantworten können, aber die Sorge vieler User hat sie sehr bewegt. Merith war eine Freundin, verschwiegen und ehrlich und aufrichtig. Sie hat die Menschen nach ihren Worten und Taten und ihrem Herzen eingeschätzt, nicht nach ihrem Besitz. In ihren letzten Stunden war sie nicht allein, sondern von ihrer fürsorglichen Familie umgeben, für deren Liebe ich den allergrößten Respekt habe. Ich habe wiedermal einen Freund verloren, viele User eine Freundin und Poetry eine stille Künstlerin der Kurzlyrik. Aber ich habe auch das Andenken einen Menschen gewonnen, den ich sehr geschätzt und geachtet habe. Dafür bin ich bei aller Traurigkeit sehr dankbar. Sirius Auferstehung Irgendwann geh ich fort Und werde frei sein Überlasse Euch der sicheren Sterilität. Ich gehe ohne zu wissen, wohin quer durch eine öde Wildnis Und lasse die Welt dort zurück Dann wandere ich unbeschwert wie ein müßiger Atlas. Merith Ruhe in Frieden, Merith! |
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15.08.2016, 22:11 | #2 |
R.I.P.
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273
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Hallo Sirius/scrabblix
Ich danke dir, dass du uns nicht im Ungewissen lässt. Und sende dir freundliche Grüsse, die auch ein wenig Merith gelten, wenn auch zu spät. Url |
15.08.2016, 22:13 | #3 |
abgemeldet
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Ich bin tief betroffen von dieser Nachricht und wünsche der Familie und den Freunden von Merith viel Kraft, um den derben Schicksalsschlag zu verarbeiten.
Liebe Merith, wir waren nicht immer einer Meinung, aber ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du in Frieden ruhst. Einen letzten Gruß von Dabschi |
15.08.2016, 23:48 | #4 |
abgemeldet
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Liebe scrabblix,
danke, dass du die Nachricht hier übermittelt hast. Bin ebenfalls tieftraurig, da ich noch immer voller Hoffnung war, dass es anders kommt... M erith e in letzter Gruß r uhe in Frieden i n lieber Erinnerung t rost deinen Lieben h ab dich gern Letreo |
16.08.2016, 07:09 | #5 |
Engel küssen sich.
Während die Welt sich verliert, schwebt einer still ins Herz. Lieber Sirius, liebe scrabblix, Vielen Dank, dass ihr uns so einfühlsam und wertschätzend von ihrem Ableben berichtet habt. Ich weiß, sie hätte gelächelt beim Lesen dieser Worte. . Das Haiku soll an ihren Nachtfaden erinnert, der fein gesponnen Zwischenmenschliches und Sehnsüchte verwob..... berührt... anna amalia |
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16.08.2016, 07:17 | #6 |
Ich bin bestürzt über diese Nachricht. Ich hatte Merith schon länger hier vermisst und allmählich befürchtet, dass sie nicht mehr zurückkehrt.
Ich wusste nicht, dass sie krank war. Sie wird mir immer als ein sehr lieber Mensch in Erinnerung bleiben. |
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16.08.2016, 09:53 | #7 |
R.I.P.
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Diese Nachricht ist wie ein Schlag in den Solarplexus.
Der Nachtfaden war der Silberfaden, der sich durch das Forum zog. Trotz aller Vorbehalte: Ich werde Merith vermissen. Geändert von Thing (16.08.2016 um 13:50 Uhr) Grund: Ergänzung |
16.08.2016, 10:34 | #8 |
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583
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Liebe scrabbelix, lieber Sirius,
ich kannte Merith nicht so lange und intensiv wie viele von Euch; wir sind irgendwann über unsere Gedichte auf einander zu gekommen. Und Merith hat mich gefragt, ob ich mit ihr befreundet sein möchte, sie nannte es: Einen Freundschaftsantrag stellen. Ich war damals gerührt über ihre Anfrage und hatte mich sehr darüber gefreut. Schon kurze Zeit danach war sie nicht mehr im Forum aktiv. Ich las gestern Eure Nachricht. Ich bin wirklich traurig; auch, weil ich sie nicht weiter kennenlernen durfte. Vielen Dank Euch beiden, für Eure liebevollen, fast zärtlichen Zeilen über Merith und: Gute Reise Merith ... Zaubersee |
16.08.2016, 13:21 | #9 |
R.I.P. liebe Merith ...
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16.08.2016, 14:22 | #10 |
Liebe Merith.
Mit Dir hat die Welt ein Lächeln verloren, die Sonne verlor an Glanz und auf Erden wurde es etwas finsterer. Für mich warst Du ein besonderer Mensch, liebenswert und aufrichtig. Ich habe jetzt eine besondere Freundin verloren, deren Bild ich für immer in meinem Herzen tragen werden. Ich danke Dir für jedes Wort, für jeden Satz, für jedes Gedicht. D A N K E in tiefer, aufrichtiger Trauer.....twiddy |
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16.08.2016, 20:09 | #11 |
Forumsleitung
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Merith …
… Du hättest gerne geschrieben - nicht nur in Poetry, wie ich weiß, sondern „richtig“ geschrieben. So hast Du es zwar nicht ausgedrückt, dazu warst Du zu bescheiden, aber Du hast bedauert, dass Dir die Lebensumstände jedes Mal einen Strich über das leere Blatt gezogen haben, sobald Du Dich in der Lage wähntest, den Bleistift spitzen und loslegen zu können. Die Pflicht, diese missgünstige oberste Instanz, stand pünktlich auf der Schwelle und hieß den Bleistift wegzulegen und das unbrauchbar gewordene Blatt in den Papierkorb zu werfen. Was Du „mit Leib und Seele“ begonnen hattest, so teiltest Du mir mit, musstest Du aufgeben. Der Liebe wegen. Du wurdest in einer Situation gebraucht, die alle Kräfte kostete, und da blieb für das Schreiben kein Eckchen mehr frei. Dabei waren Deine ersten Gehversuche erfolgreich gewesen. In den Reihen, in denen Du Dich für kurze Zeit bewegtest, kamen Deine Texte gut an. Du erwähntest Deinen „Orangensommer“. Es ging darum, dem Leser den Geschmack einer Frucht literarisch zu vermitteln. Auf diesen Text, den Du 2014 in Poetry einstelltest, reagierten nur zwei Userinnen: Dabschi und Simbaladung. Sie reagierten positiv, trotzdem warst Du enttäuscht, dass es nur diese beiden waren, auch wenn Du Dich darüber nicht beklagtest. Was war in Poetry anders als in Deinem damaligen Literatenkreis, der den Text wesentlich wohlwollender aufnahm? Ich weiß es nicht. Ich hatte zunächst auch nicht auf Deinen Text reagiert. Das kam erst eineinhalb Jahre, nachdem Du ihn eingestellt hattest. Ich hatte mich gewundert, weshalb Du, nachdem Du aus Deiner Pflicht entlassen warst, nicht wieder Deine alte Passion aufnahmst und Dich dem professionellen Schreiben zuwandtest. Als Du dann auch noch in Poetry nicht mehr auftauchtest, dachte ich: Oh weh, sie hat die Nase gestrichen voll! Dabei wollte sie doch nur kurz verreisen. Diese kurze Reise musste wohl genügt haben, um sich von Poetry zu entwöhnen … so dachte ich. Ich ahnte nicht, wie krank Du warst. Ich wünschte, es gäbe für Menschen wie Dich noch etwas nach dem Tod. Es müsste nicht das Paradies sein, aber vielleicht der immerwährende Duft von Orangen. Ilka |
16.08.2016, 20:23 | #12 | |
abgemeldet
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Zitat:
Deine Zeilen konnte ich zum Ende nur noch verschwommen lesen, weil sie mich tief berührten ... |
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16.08.2016, 21:21 | #13 |
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269
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Merith und ich kannten uns nicht persönlich, aber in jedem Text und in jedem Kommentar steckte ein Funke Ihrer Persönlichkeit. Mag er auch noch so klein gewesen sein, er war da. Im Laufe der Zeit ist aus diesen Funken ein lebendiges Bild entstanden. Ein Bild dass ich schätzte und mochte. Diese Bild werde ich bewahren!
Zur Nacht werde ich an Dich denken und wenn der neue Tag erwacht wird er in einem anderen Licht erstrahlen weil Du fehlst Mein tiefes Mitgefühl an Familie , Freunde und Bekannte. Gylon Liebe scrabbix, lieber Sirius, ich danke euch ganz herzlich für eure Benachrichtigung. Leider haben sich meine Befürchtungen bewahrheitet. Merith hätte Ihren Nachtfaden an keinem Ort der Welt vernachlässigt wenn Sie bei Gesundheit gewesen wäre. Nehmt einen lieben Gruß mit hinüber zu Euch! Liebe Grüße Gylon |
16.08.2016, 21:35 | #14 |
Eine gute Dichterin, die sicherlich einen Verlust für dieses Forum bedeutet.
Auch wenn ich sie nicht wirklich kannte tut es mir für diejenigen, die es taten sehr leid das sie einen solchen Verlust hinnehmen mussten. Versard |
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16.08.2016, 21:46 | #15 |
abgemeldet
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Auch ich möchte mich hier anschließen, obwohl ich erst seit Kurzem im Forum bin und Merith nicht kennenlernen durfte. Habe ein bißchen gestöbert und auch den von Ilka erwähnten "Orangensommer" gelesen, der mich, wie auch viele andere Texte, sehr beeindruckt hat! Wie schade, dass sie nicht mehr hier ist ...
Lucy |
16.08.2016, 22:58 | #16 |
abgemeldet
Dabei seit: 06/2014
Ort: Brandenburg (im hintersten Loch)
Alter: 29
Beiträge: 573
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Eine sehr traurige Nachricht und mir bleibt nichts anderes übrig, als mich meinen Vorrednern anzuschließen: Mein Beileid an jedwede nahe und entfernte Angehörige. Ich hoffe, dass Merith die Erfüllung finden wird, in Frieden ruhen zu können.
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17.08.2016, 08:39 | #17 |
Letzte Stunde
Du schweigst in dieser letzten Stunde der Zeit, die dir noch offen steht. Kein Wort, kein Laut entweicht dem Munde von dir, mit der die Hoffnung geht. Den Hof gekehrt, gemacht die Gärten und längst die Ernten eingebracht, folgst du schon bald den neuen Fährten weit grenzenlos in diese Nacht. Das Firmament, ein Meer der Sterne, nimmt dir dann Zeit und Raum. Du treibst inmitten dieser Schwärme so losgelöst und merkst es kaum. Hans-Walter Voigt Du hast uns verlassen, liebe Merith, doch deine Worte leben weiter. Sie werden getragen von deiner Liebe zum Leben und zu den Menschen. Es ist eine Liebe, die du uns allen zurückgelassen hast, die bleiben wird und die über den Zeiten lebt. In unserem letzten Dialog im Frühling sprachen wir von der Sehnsucht, die schon immer das Leben von uns Menschen bestimmte. Deine Sehnsucht hast du mitgenommen auf die letzte Reise, auf deinen Weg zur Erfüllung. Ich werde dich niemals vergessen. Walter |
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24.08.2016, 18:10 | #18 |
Dabei seit: 03/2013
Beiträge: 1.890
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meine gedanken sind mit denen, die Merith begleitet haben.
ich möchte dieses https://www.poetry.de/showthread.php?t=50234 hierlassen. es mag hoffnung geben. Walther |
09.09.2016, 14:56 | #19 |
Wir kannten uns nicht wirklich gut, doch spürte ich von Anbeginn; dein Wesen, voller Edelmut, gab allen deinen Worten Sinn. Auf welchem Wege Du auch bist, Du wirst ihn nicht alleine gehn, denn wer im Leben Vorbild ist, wird auch im Tod nicht einsam stehn. Es weht der Wind der Ewigkeit, auf jeden Tag folgt eine Nacht, auch Du bleibst uns für alle Zeit - als Stern, der hoch am Himmel wacht. |
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