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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen. |
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09.01.2016, 09:38 | #1 | |
Heute mal nicht die Welt retten
Sind die Studenten die wahren Schuldigen?
Was kann Deutschland tun um wieder einigermaßen brauchbare Bürger heran zu züchten? Junge Menschen, die für irgend etwas stehen und im besten Fall auch einstehen. Rächt es sich jetzt, dass da seit vielen Jahren nur noch blutleere Pfeifen unsere Universitäten bevölkern? Wir viele von euch wissen, mache ich schon seit Jahren darauf aufmerksam und klage es an Zitate Zitat:
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09.01.2016, 14:07 | #2 |
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Jetzt fühle ich mich auch richtig wichtig! weil ich mein Studium abgebrochen habe. Und meinen ganzen Humor für meine Ehefrau zurückhalte für eine dermassige unbefleckte Emfängnis dass es an unpolitischer Gebärung nur noch so neue Standards hageln wird, wie das Wetter immer den Strich durch die Rechnung macht. auch durch Leben irgendwelcher Leute die gewohnheitsmäßig mal in dieses und mal in jenes Scheinwerferlicht gerissen werden. Wenn nämlich niemand mehr ein total unbedarfter Versager sein dürfte, müsste ja jeder irgendwann zu unserer eigen Kopie werden, da wir ja wachrütteln um besser schlafen zu können und einfach Gefangene der Sprache sind und den Ausgang da suchen wo die Mauer am dicksten ist.
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09.01.2016, 14:58 | #3 | |
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Zitat:
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09.01.2016, 16:58 | #4 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Sich abschaffen.
Wie Züchtest am Besten? Um Hochleistungskühe zu haben, brauchst Hochleistungsfutter und musst auch die Hochleistungsmilch jeden Tag abpumpen. Sonst platzt der Euter. Jeder erntet was er säht. Monokulturen sind anfälliger gegen Parasitenbefall, da die sich Milliardenfach vermehren können. Es gibt ja auch gute Schüler die schlecht im Schreiben sind, oder gute Schüler die langsam sind oder gute Schüler die kein Englisch können oder oder oder und die fallen alle durchs Raster der Monokultur die Toleranz gegenüber der Gleichschaltung predigt. Die Lösung hat die Wissenschafft schon längst, aber die durchsetzung wird wohl erst stattfinden wenn mal ne andre Partei als CDU oder SPD an die Macht kommt und das wird nie sein. Kann jeder nur selbst was tun, die Abhängigkeit zum System das seinen Bürgern keine Selbständigkeit zutraut oder neue Lösungen erlaubt, hat schon in der DDR nich geklappt. Statt Schulpflicht sollte es einen Schulgutschein geben und Schulen nach Wunsch ausgewählt werden, das diese auch einen Konkurenzkampf haben, wie der Kapitalismus, mit ihren Konzepten. Das sie etwas tun müssen um für Schüler intressant zu sein. |
09.01.2016, 17:24 | #5 | |
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Zitat:
Das Bildungsniveau wird im Namen einer fragwürdigen Gleichmacherei immer weiter abgesenkt. Die Eliten entstehen woanders und laufen der angeblichen Chancengleichheit zuwider: Die wohlhabenden Familien schicken ihre Kinder ins Ausland und lassen sie ein paar Jahre in Berkeley, Lausanne etc. studieren. Zurück in Deutschland laufen sie den "Durchgeschleppten" alle Ränge ab. Zur Politik: Wessen Eltern viel in die Ausbildung ihrer Kinder investiert und sie ins Ausland geschicht haben, werden ihnen nach ihrer Rückkehr kaum eine Karriere in der Politik empfehlen. Die Gebiete der Elite sind Wirtschaft und Wissenschaften. Politik ist eine Zuflucht für die Gescheiterten, die Weltverbesserer oder - falls es sie tatsächlich noch gibt - die Staatsdiener aus Überzeugung. |
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09.01.2016, 17:45 | #6 |
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Autonom und Autark genau das wäre schön.
Das Monopol das der Staat sich einmischen darf muss gekippt werden. Ja und zu allem anderen, recht hast Ilka. Wird zeit das die zerfallenen Hochkultur umkippt, das gibt zwar erstma 1000 Jahre Mittelalter, aber danach wird alles wieder ähnlich. Das sind nur Phasen in der Zivilisation. Alle sind voller Eifer Könige zu werden oder die letzte Wahrheit zu entdecken, weils so lange verboten war und langsam wird uns klar warum. |
09.01.2016, 18:23 | #7 | |
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Zitat:
Die Sache ist doch so, dass Chancengleichheit vorgegaukelt wird, während in Wahrheit für eine Bildung auf hohem Niveau immer mehr bezahlt werden muss. Also sind die Schüler im Vorteil, deren Eltern sich das leisten können. Kinder, die gegen die Vorstellungen ihrer wohlhabenden Eltern rebellieren, sind ebenso die Ausnahmen wie Kinder aus unteren Schichten, die den kometenhaften Aufstieg schaffen. Von einer Dreiklassengesellschaft kann man heute wohl nicht mehr sprechen, aber von einer vielschichtigen Gesellschaft, und da finden Übergänge allenfalls über einige wenige Sprossen nach unten oder nach oben statt. Den großen Sprung nach oben schaffen die wenigsten, die nicht mit dem goldenen Löffel geboren wurden. |
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09.01.2016, 19:08 | #8 |
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Ja das Passiert wenn sich die Leute von Narzisten regieren lassen und sich von ihren Emotionen lenken lassen bei Entscheidungen in denen der Verkäufer die Kontrolle über die Empfindungen hat.
Das wird ja schon dem normalen kleinen Verkäufer beigebracht und im größeren Rahmen mit nötigem Kleingeld und Ideenreichtum funktionierts noch besser. Ich weiß nicht warum manche Menschen noch daran glauben das die ihnen was gutes tun wollen. Die welche die schönen Mechanismen in Gang gebracht haben wollten etwas gutes tun, wie Duden, der Typ der die Algemeinbildung eingeführt hat oder die Philosophen und der Erfinder unsres demokratischen Systems oder des Sozialsystems. Und das wird von den Nachfolgern nur noch benutzt. Nur jetzt ne rein hypothetisch: Die Arbeitsämter könnten statt einen sinnlos zu nerven zu einer Art Prüfungskommision umgewandelt werden, an die die Firmen die Prüfungsaufgaben geben welche sie von einem Bewerber erwarten. Schulprüfungen werden abgeschafft. Und um sich bei einer Firma bewerben zu können, macht man diese Prüfung beim Arbeitsamt. Und die Vorbildung kannst dir selbst aussuchen, mit dem Schulgutschein oder nur zu Hause lernen oder von Kumpels, bei Praktikas oder was auch immer. Um im endefeckt diese Prüfung beim Arbeitsamt zu machen, so ist es ganz egal wieviel deine Ellis ausgeben für die Bildung. Sie können sich auch Zeit nehmen oder es ganz dir überlassen sich zu kümmern. Aber das System will uns nischt gutes, es tut nur seine Pflicht. Und das andere war nicht sarkastisch gemeint, eher nach Oswald Spenglers Sicht: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Un...es_Abendlandes |
09.01.2016, 19:22 | #9 |
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09.01.2016, 19:30 | #10 |
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Toll ich hab es begriffen!
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09.01.2016, 19:52 | #11 |
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einfachso?
und wie hat sichs angefühlt? |
09.01.2016, 20:30 | #12 |
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Wie ein perfektes rotes Tofucurry.
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10.01.2016, 07:40 | #13 |
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Dieser ewige Nihilismus des deutschen Volkes - was früher einmal revolutionärer Idealismus war, das ist heute der Nationalsport der Sozialkritik. Die wahre Ironie allerdings ist, dass die Bastarde der décadence nun ebenso in diesem Chorus mitsingen, in den Gräbern der Jugend nach irgendeiner Form der Rebellion suchen - Hah! Die gesamte deutsche Hemisphäre beklagt sich über dies Problem oder jene Unstimmigkeit; seien es nun die Feministen, die jede einstige Etikette als ihrem Geschlecht feindlich verwerfen, seien es nun die Grass, Wecker und Biermann, die verzweifelt versuchen, ihren einstigen Ruhm durch die ewig gleichen Gemeinplätze erhalten zu wollen und dann natürlich noch die verbrämten Erben Georg Schönerers und Charles Maurras', die so gerne die Reinkarnation der Nationalstaaten erleben möchten - "Liebe, Liebe, Liebe!" hie, "Ordnung, Ordnung, Ordnung!" da.
Nun aber ist es ausgerechnet die Jugend, die die "Züchtung brauchbarer Bürger" - was oder wer immer das auch sein soll - notwendig macht. Es ist also genau der Gesellschaftsteil, der sich feinsäuberlich aus der ganzen Scheiße heraushält, welcher nun als Schuldiger auf die Anklagebank geführt wird. Die Jugend soll nun dafür einstehen, was die Alten von ihr fordern - der Henricus Institoris unseres Kreises fordert also etwas ein, für das andere - wir nämlich! - arbeiten sollen. Wir bedanken uns, müssen aber respektvoll ablehnen. Die Suppe wird von jenen ausgelöffelt, die sie auch gekocht haben. https://www.youtube.com/watch?v=bV37CClYr-U Die Kultur - ach Gottchen...! Die Kultur! Wo bleibt das "Engagement", wo bleibt eine rebellische Jugendkultur?! In der FAZ steht nun einmal nichts über das, was sich auf den Straßen der großen Städte ereignet - das "Telefon", das von unserer geschätzten Nihilistin als "Werkzeug der gesellschaftlichen Erkenntnis" angepriesen wurde, wird einem nun einmal nicht die Wehen und Nöte der neuen Generation mitteilen. Man sieht's: Die alte Generation lebt in metaphysischen Fieberträumen, die von Nationen und Vernunft handeln, und erbaut sich politische Luftschlösser, die ihrem Gutdünken nach die erwünschte Wirkung erzielen werden - aber diese Praxis sollen gefälligst andere ausführen. Völlig abgetrennt von den Sorgen, den Nöten und den Hoffnungen meiner Generation theoretisieren Dinosaurier über "Genealogie und Psychologie der neuen Jugend" - wir sehen also Wissenschaftler ohne Wissenschaft, Propheten ohne Religion, Intellektuelle ohne Intellekt. Denn wie verschwommen sie die Realität sehen, kann man gut daran beobachten, wie widersprüchlich ihre Aussagen sind: "Ich habe keine Ahnung, wie's in den Schulen aussieht", wird behauptet, denn man will ja "lernen". Aber nur wenige Tage später werden dann pseudofundierte Aussagen über jenes Schulsystem gemacht. Der "brauchbare Bürger" soll gezüchtet werden - dass aber nun jenes kleine Wort "brauchbar" voll und ganz der Interpretationsfreiheit unterliegt, macht die Sache nötig kompliziert: Was ist denn ein "brauchbarer Bürger"? Eine Gegenbewegung konzipiert sich - wider dieser widerlichen Konsumidiotie, dem ganzjährigen "Black Friday", gegen diesen Dekadentismus! Und es sei bemerkt, dass jene, die sich heute das Maul über meine Generation zerreißen, als Apologeten dieses Dekadentismus aufgetreten sind. In den einsamen Ecken der Städte, in den Seitenstraßen, in den Straßenbahnen und unter Eisenbahnschienen hat sich eine ganz neue Jugendkultur gebildet - in den Armenvierteln herrscht nicht die endlose Kriminalität sondern Kameradschaft, in den Bars und Diskotheken wird über Philosophie diskutiert und die eigene Tugend gelebt. Wie, frage ich, soll da jener, der zeitlebens einen ganz bestimmten Dunstkreis nie verlassen hat, über seinen winzigen und verbrauchten Tellerrand blicken? Im Folgenden wollen wir dann sehen, woran es eigentlich mangelt - jedenfalls wollen wir kurz zuvor noch einige Feststellungen machen: Es ist erstaunlich, dass gerade jene, die unbedingt auf "Kultur" und "Bildung" bedacht, fast nicht in der Lage sind, eine Tastatur zu bedienen. Tippfehler sind etwas allzu Menschliches, aber das, was zeitweilig von den gewaltigen Vertretern des Intellektualismus fabriziert wird, grenzt fast an verbaler Vergewaltigung. Aber, wie uns diese Vertreter lehren, darüber "heulen" dürfen wir nicht - das bringt nichts. Die verbrauchte Akademie Es mag erstaunlich klingen, dass ich, nachdem ich mir einigen Frust über diesen lächerlichen Provokantismus von der Seele schrieb, tatsächlich zustimme - teilweise zumindest. Die Akademie ist in der Tat verbraucht; dies ist allerdings nicht die Schuld meiner Generation und auch nicht der "Gleichmacherei". Der Karrierismus spielt hier eine ganz besondere Rolle - in der Gesellschaftsformation des Kapitalismus entsteht ein Prozess der Vergöttlichung des Produktes - Konsumidiotie. Und durch die weitere Arbeitsteilung schließlich entsteht eine Quasi-Notwendigkeit an bestimmten Berufen - es folgt also eine Konzentration der Studiengänge: Informatik, Jura, BWL und das Ingenieurswesen. Diese Konzentration, wie die Arbeitsteilung überhaupt, hat zur Folge, dass sich nicht alleine ein erstaunlicher Karrierismus herausbildet, sondern ebenso eine Verarmung der Allgemeinbildung - es müssen immerhin nur noch die Grundkenntnisse einer bestimmten Sparte für diese oder jene Tätigkeit erlernt werden. Das Problem der "Unbildung" ist also tatsächlich ökonomischer Natur. Das polit. Engagement der Jugend ist vor allem dem Faktum geschuldet, dass der Staat wie ein gewaltiger Moloch über allem lastet - Veränderung durch Engagement wirkt hoffnungslos, wirkt vergeblich; und nachdem, durch Computer und Handy, die Vereinsamung der Perversion des Lebens die Hand reichte, wollen wir - ich spreche hier nicht als Theoretiker sondern als "Erfahrener", als Fürsprecher meiner Generation - mehr und mehr von diesem Leben mitnehmen. Deshalb gewinnt auch die Doxomanie wieder Oberhand und hieran liegt es, dass Menschen sich dazu entschließen, in die Berge Afghanistans zu wandern und dort dem IS als Vorkämpfer zu dienen. Was birgt dies Leben noch für uns?! Die Langeweile und Monotonie eines Lebens, dass unsere Mütter und Väter errichteten, befriedigt uns in keiner Weise mehr - deshalb wollen wir reisen, deshalb wollen wir dem ewigen Alltagstrott entfliehen. Wir fühlen uns, als lebten wir im Mausoleum der Geschichte - eine Vergangenheit, die uns fasziniert, eine Zukunft, die weder unsicher ist noch frohlockt sondern nichts weiter als unendliches Siechtum verspricht. Unsere Eltern waren "Rebellen" und sind nun heute das Gegenstück dessen geworden, gegen das sie einst ankämpften - was bleibt also uns?! Schlusswort Es ist nicht damit getan, dem Jugendlichen von heute "Dummheit, Faulheit und Leidenschaftslosigkeit" vorzuwerfen - das ist übelste Heuchelei. Die gesellschaftliche Entwicklung hat unmittelbar zu diesem Punkt geführt und jetzt steht diese Sozietät vor der Aufgabe, eine passende Synthese herbeizuführen - und das wird sie. Und das wird nicht geschehen durch die AfD, auch nicht durch die "Linke" - es wird von jenen durchgeführt, erschaffen, die heute von den Alten verdammt werden. Das wir allerdings in dieser Verteufelung eine Adelung sehen, sollte noch erwähnt werden. Bis dann, ihr Dekadenten! Lebt wohl, ihr Epigonen! P.S.: Was habt ihr, als Generation meine ich, eigentlich vollbracht?! Ich sehe nichts, was einer Erwähnung wert wäre - ich sehe auch keine "Elite". Die Wissenschaften in Deutschland verlieren ihre Lehrstühle - wie jüngst in der Paläontologie geschehen - und das sind Handlungen jener, die in einer besseren Zeit geboren wurden. Von unseren Eltern bleibt eigentlich nichts übrig - ihr hinterlasst uns einen politischen Scherbenhaufen. Ich sehe keine bahnbrechenden Erfindungen, keine Ideale, kein gar nichts. Ihr, die ihr die "Eliten" hervorhebt und einen besonderen Intellektualismus predigt, ihr habt eigentlich nichts vollbracht. Ich frage mich, wer auf die Anklagebank gehört... |
10.01.2016, 08:08 | #14 |
Nichts als Ausreden, Rechtfertigungen und Schuldzuweisungen...lieber Larkin.
Im Endeffekt bestätigt das nur all diese Studien. Das Phänomen der lethargischen, blutleeren Studenten ist nicht neu - betrifft die letzten 20 -30 Jahre. Es geht darum diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Denn wenn Blutarme unterrichten und erziehen, dann sind Blutarme das Ergebnis. Dass die Studenten sind wie sie sind, daran kann es keine Zweifel geben - wer daran Schuld ist...das bringt uns nicht weiter - wir müssen nach dem "Was" und nicht nach dem "Wer" fragen. Es ist ein Problem der Gesamtgesellschaft, das ist auch mir klar, nur waren die Studenten seit eh und je ein Indikator für den Zustand unserer Gesellschaft. Das Engagement der Studenten für Benachteiligte hatte seit der Deutschen Revolution Tradition. Sie gingen ja nicht für sich selbst, sondern für Andere auf die Straße. Das ist schon lange vorbei - man hört nur noch dann was von ihnen wenn es um ihre eigenen Belange geht. Die Frage bleibt also bestehen: Wie lässt dich das durchbrechen? Heines Spruch aus dieser Zeit, "Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um meinen Schlaf gebracht", steht symbolisch für kritische Inellektuelle. Heute schlafen die alle schön durch, da macht sich kaum noch jemand Gedanken über das Große und Ganze. Um ihren Sclaf gebracht sind sie nur dann wenn es um sie selbst geht. |
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10.01.2016, 08:28 | #15 |
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Ich will das gar nicht bestreiten - das habe ich auch nur teilweise und ebenso habe ich mich darum bemüht, die Vorgänge hinter diesen Ergebnissen zu durchleuchten - siehe Absatz drei. Ich bin längst über das Stadium der gehaltlosen Anschuldigung und Hetze hinaus. Allerdings wird hier wieder mit äußerst totalitären Idealtypen gehandelt; das, was diesem gesellschaftlichen Idealtypus - quasi der "dumme Student" oder "dumme Jugendliche" - entgegengehalten werden kann, sind zum einen die kulturellen Entwicklungen, wie ich sie beschrieb und zum anderen gibt es vereinzelt durchaus noch Studentenunruhen - wie zum Beispiel an der Ludwig-Maximilian-Universität zu München im Jahre 2009. Ich bin über die Vorgänge von damals relativ gut unterrichtet, weil ich bis vor Kurzem persönliche Kontakte in die dortigen Kreise hatte.
Wie ich schrieb: die immer rigidere Arbeitsteilung und die Vereinsamung durch die "Vergesellschaftung der Virtualität" - wie ich sie nenne, andere nennen es einfach "Internet" - sind die Auslöser einer solchen Entwicklung. Sie betreffen sowohl die alte wie die neue Generation. Und deshalb empfinde ich es auch ungerecht, meiner Generation all diese negativen Prädikate anzuhängen. Ich gehe weiterhin damit konform, dass insbesondere die Schulen ausgedehnte Reformen brauchen - allerdings, und das sei gesagt, sehe ich nicht, wie die Verkrustung unserer Gesellschaft durch tiefgreifende Reformen noch aufgehalten werden soll; jeder Politiker, und seien es die Propagandisten der AfD, wird jetzt durch einen unglaublichen Fetischismus in den Sog der Ereignisse gezogen - reformiert wird gar nichts mehr werden können. Im Allgemeinen teile ich ja deine Abneigung gegenüber den heutigen Studenten - aber es wäre gefährlich und dumm, sie samt und sonders zu negieren und zu "beschuldigen", wie man auch meine Generation gerne beschuldigt. Ich sehe all diese Vorgänge jedoch nur als Geburtshelfer einer neuen Epoche. |
10.01.2016, 09:46 | #16 | |
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Zitat:
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10.01.2016, 09:47 | #17 |
Nehmen wir mal ein aktuelles Beispiel:
Noch vor 3 Wochen wurde jeder, der die Worte "Abschiebung", "härtere Strafen", "Begrenzung der Zuwanderung", usw in den Mund nahm als Ausländerfeind bezeichnet. Heute, nach Köln, hörst Du die gleichen Sätze von allen führenden Politiker - plötzlich treten sie alle als Hardliner auf. Das ist purer Aktionismus und hat mit besonner Politik überhaupt nichts zu tun. Die Politiker, die der Polizei seit Jahren die Mittel kürzen, deren Hilferufe ignorierten, schieben nun der Polizei die Schuld zu und tönen "Wir müssen die Polizei aufrüsten"- Ganz gleich wo der Einzelne politisch steht, das kann sich doch kein Bürger gefallen lassen - das müsste jedem vor Augen führen, dass da etwas nicht stimmt. Nunja, der Durchschnittsdeutsche spürt schon lange nichts mehr, ist ebenso wie die Politiker ein Fähnchen im Wind. Kein Wunder, denn die Politiker gehen aus diesem Volk hervor. Wenn ich nun die "erwachsenen" Intellektuellen unseres Landes nehme, dann sind die alle gut unter und wollen nichts riskieren. Also hier das verdummte Volk und dort die ängstlichen Intellektuellen - da bleiben doch nur noch die Studenten. Man würde ihre Rufe zumindest wahrnehmen, da man ihnen eine gewisse Vernunft und Bildung unterstellt. Es geht nicht darum, dass die Studenten für oder gegen eine Partei auf die Straße gehen, sondern gegen Aktionismus, Heuchelei und Verarschung. Die Politiker denken und handeln, ebenso wie das Volk, nur noch von Schlagzeile zu Schlagzeile. Wenn sie jedoch keinen Denkzettel bekommen, dann geht das immer so weiter. Ich kann nicht immer erst dann handeln, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. |
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10.01.2016, 10:02 | #18 | |
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Resignation?! Nein, ganz im Gegenteil - da liegt dann der falsche Tonfall drinnen. Man muss allerdings sagen, dass es mit der Qualität der Schulen in Bayern auch nicht mehr weit her ist - wenn Kinder bei diesen dusseligen Sportspielen mit einem Hitzeschlag ins Krankenhaus gefahren werden, sehe ich das nicht als hohe Bildungsqualität. Ferner ist das bayerische Schulsystem auch in der Hinsicht aufs schärfste zu kritisieren, dass es eine unerhörte Gewalt auf eine Familie ausüben kann. Die Jugendämter genießen dort quasi Narrenfreiheit - und überhaupt ist das Jugendamt in ganz Deutschland einer der großen Augiasställe; Fehler über Fehler, und dazu Fehler, die nicht rechtlich verfolgt werden, obwohl eine rechtliche Grundlage dazu besteht.
Zitat:
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10.01.2016, 10:13 | #19 | |
Zitat:
Dagegen sollten sich die Menschen wehren! |
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10.01.2016, 10:13 | #20 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Dabei muss ich mich gar nicht aufregen, denn erst die Generationen nach mir werden dafür ihre Federn lassen müssen. |
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10.01.2016, 10:17 | #21 | |
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Zitat:
Das unterstreicht jedoch meine Beobachtung: Mit der Bildung in Deutschland ist es nicht besser geworden. Und das ist euphemistisch ausgedrückt. |
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10.01.2016, 10:22 | #22 | |
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Zitat:
Allerdings sehe ich das ein wenig ... positiver. Gerade weil es diese "Kulturrevolution" gab, kann nun eine neue Form der Kultur entstehen - gerade weil unsere Zeit gewissermaßen "kulturlos" ist - und zwar in mehrfacher Hinsicht - wird es wieder Manifeste wie die des Marinetti geben und die Hinwendung zu Strömungen, die durch diesen kulturellen Wandel ins Hintertreffen gerieten - architektonisch-künstlerisch der Jugendstil, literarisch-dramatisch der Futurismus u.a. - werden eine neue Welle kulturellen Strebens hervorrufen. Und das wird u.a. die Aufgabe meiner Generation sein. Man kann ein historisches Gleichnis ziehen: die Epoche Voltaires und darauffolgend der französischen Revolution schlachtete die Antike aus wie keine andere geschichtliche Periode zuvor - und diese kulturelle Transformation des Alten zu etwas Progressivem hat ihre Wirkung bis ins frühe XX. Jahrhundert gezeitigt. Nicht anders wird es im 21. Jahrhundert sein - nur "wir" werden wesentlich mehr haben, dass man ausschlachten kann. Denn hier muss ich dir widersprechen: Die 60er und 70er waren die letzte Epoche, in welcher ernsthafte Philosophie und überhaupt Wissenschaft getrieben wurde. Und diese geistige Arbeit konnte nur durch den Geist der 68er angestachelt werden - gerade gesellschaftlich hat jede Münze zwei Seiten. |
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10.01.2016, 10:23 | #23 | |
Zitat Ilka-Maria
Zitat:
Und Sprecher der neuen Generation waren einst die Studenten, doch denen scheint alles egal zu sein. |
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10.01.2016, 10:33 | #24 | |
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Zitat:
Die Studenten mögen zwar die Finger auf die Wunde gelegt haben, aber wo in der deutschen Geschichte haben sie denn jemals den deutschen Michel aus dem Schlaf geweckt? |
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10.01.2016, 10:59 | #25 |
Es reicht aus, dass sie den Finger in die Wunde legen. Zum Handeln sind dann auch andere aufgerufen. Und sie haben schon jede Menge bewirkt, in ihrer weltweiten Solidarität mit den amerkanischen Studenten den Vietnam-Krieg deutlich verkürzt, Hierarchien abgebaut, usw...
Sie haben keine Startbahn-West verhindert oder den Bau von Atomkraftwerken, aber dafür gsorgt...dass dies wenigstens so sicher und umweltverträglich wie möglich gemacht ist...den Politikern die Gewissheit gegeben...dass ihnen jemand auf die Finger schaut. Darum geht es. |
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10.01.2016, 11:49 | #26 |
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Beiträge: 5.474
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Yeah die Rentnergruppe im Video is geil, das kommt auch in Mode, Uhrwerk Orange.
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10.01.2016, 17:32 | #27 |
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Habt ihr es alle noch nicht verstanden?
MFG! |
10.01.2016, 19:19 | #28 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Larkin, ich bin dabei
Ich bin dabei und Poesieger bestimmt auch.
Lasst uns eine neue Kultur kreieren, was schreiben wir auf die Fahne? Jugendstil ist ja schon ziemlich alt. Von den 68 gibts schönere Gemälde. Das psychologische Jahrhundert ist ja vorbei. Ich glaube die Aufgabe der Jugend ist es jetzt ein Gesamtweltbild aus diesen vielen Puzzleteilen zu machen, in der Art von Richard Precht. Obwohl der mir meiner Meinung nach ein bisschen zu viel kritisiert und damit sein Bauwerk gleich wieder zu nichte macht. Ja aber ihr seid gefragt diese ganze Vielfallt mal zusammenzufügen, das du nicht durchdrehst wenn du die ganzen Wissenschafften ankuckst und dir jeder Arzt eine Diagnose aus seinem Fachgebiet anbietet. Damit dem Durchschnittsbürger statt Algemeinbildung ein Weltbild zur Verfügung steht auf dem er aufbauen kann. Alles andere kann man glaub ich mit dem Denken nicht ändern, Freunde tauchen von allein auf, wenn deinen Weg gehst. Hobbys gibts viele, Diskusionsrunden in Kneipen, Theater, Straßenmusiker, Religionen und und. Da geb ich dir recht, alles da. Seinen Kampfgeist in Bezug auf Rechtschreibung zu äußern, ist immerwieder intressant, wie Frauen die sich über unordnung aufregen. Der Mensch lässt sich so leicht von Äußerlichkeiten blenden. Hab mich schon ausführlich mit dem Thema befasst, aber tut jetz nichts zur Sache. Meine Worte sind abgeschabte A u V Artikel die ganz versteckt für 2 Euro hinten in der Ecke liegen. Für mich war sowas immer ein Schatz. Oder die Bücher die die Bibliothek verkauft für 2-3 Euro. Ich schreib auch zuviel von sonem Durchschnitt, es gibt auch heute noch außergewöhnliche Persönlichkeiten in verschiedenen Foren oder da draußen auf der Straße. Ja und zum Rebellieren gibts nich wirklich was, macht ja keinen Spaß wenns erlaubt ist oder die Eltern damit schon erfolglos warn. Ich will auch garnichts verändern, nur für mich. Und wenn ich was schreibe braucht ihr euch nich angegriffen fühlen. Ich hab mich da auch schon reingesteigert, das Zeug hat alles seine Bedeutung verloren. Was intressiert mich das noch was die andern machen, is doch jedem seine Sache. Ich weise nur darauf hin wie nutzlos es mir erscheint. Egal was wir tun ob wir nun Kindersoldaten, Prostituierte, Bankkaufleute, Steuerberater, Waldbewohner, Einbrecher oder oder oder sind... hauptsache wir haben freude dran, dann ist doch alles gut. Wenn das Leben einen Deprimiert oder Wütend macht, dann wird sich schon ein Protestmarsch bilden, wie in der DDR. |
10.01.2016, 19:32 | #29 |
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Wir steigern uns nirgends rein, das erkennt man hier ganz deutschlich.
MFG! |
10.01.2016, 20:08 | #30 |
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Nierosumjel Sjem
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10.01.2016, 23:06 | #31 | |
Dabei seit: 07/2015
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10.01.2016, 23:12 | #32 |
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Könnte vom Ansatz her schon mal ähnlich gesagt worden sein.
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