|
10.09.2015, 13:14 | #67 | |||
abgemeldet
|
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich bin wirklich verwundert, dass hier mit Begrifflichkeiten so wurschtig umgegangen wird. Hallo! Dies hier nennt sich "Dichterforum"! Ihr wollt Dichter, d.h. Sprachexperten sein! |
|||
10.09.2015, 13:19 | #68 | |
Zitat:
CDP |
||
10.09.2015, 13:20 | #69 |
Wikipedia ist jetzt auch nicht gerade die verlässliche Quelle.
|
|
10.09.2015, 13:21 | #70 |
abgemeldet
|
Die Jury für das "Unwort des Jahres" auch nicht?
Was gilt dann als verlässliche Quelle? Die PI-News? Nee, Spaß. Springers "Welt" dürfte wohl kaum als linkslastig gelten. http://www.welt.de/kultur/article138...Shitstorm.html |
10.09.2015, 13:25 | #71 |
10.09.2015, 13:36 | #72 | ||
abgemeldet
Dabei seit: 06/2014
Ort: Brandenburg (im hintersten Loch)
Alter: 29
Beiträge: 573
|
Zitat:
...ich habe den Grund für meine Analogie dargelegt. Ich will mich nicht ewig wiederholen müssen. Ich füge aber noch etwas hinzu: Wenn es um die politische Landschaft in Deutschland geht, würde ich mir wünschen, dass ihr Grad nicht stets mit einer Swastika gemessen wird. Zitat:
|
||
10.09.2015, 13:41 | #73 |
R.I.P.
|
[QUOTE=Larkin;376175
Du willst gar nicht wissen, was ich darauf geantwortet habe... [/QUOTE] Doch. Aber ich bin leider dialektisch allzu ungeübt. |
10.09.2015, 13:49 | #74 |
10.09.2015, 13:50 | #75 |
abgemeldet
Dabei seit: 06/2014
Ort: Brandenburg (im hintersten Loch)
Alter: 29
Beiträge: 573
|
Mein Dasein als Demi-Adonis ist eine wahre Last, ich kann's dir sagen...! Deshalb habe ich im Laufe der Jahre einige Antwortmöglichkeiten verfasst, um die kreischenden Verehrerinnen auf Abstand zu halten.
Ohren gespitzt! Die akademische Variante - erfordert eine Kenntnis ästhetischen Gedankenguts Man erklärt der betreffenden Person lang und breit, warum "Schönheit" etwas allzu relatives ist - wer es gerne skeptisch oder zynisch mag, der fügt noch hinzu, dass sie etwas Vergängliches ist und somit ganz und gar nicht erstrebenswert. Ziel ist es, der betreffenden Person begreiflich zu machen, dass Schönheit nicht nur Meinung sondern sinnloser Sorgenherd ist. Die feministisch-selbstbewusste Variante Man ist empört und fragt - außer sich vor Wut - "ob das alles ist", was interessiert. Man will, das muss klarzumachen sein, erklären, dass man nicht auf seine äußerlichen Attribute reduziert werden will und nicht bloße Bettgeschichte ist. Außerdem betont man die Bedeutung innerer Werte. Ziel ist es, den Gesprächspartner schreiend in die Flucht zu schlagen. Die normal-langweilige Variante Man sagt: "Danke!" Funktioniert eigentlich immer! |
10.09.2015, 14:00 | #76 | |
abgemeldet
|
Zitat:
sorry, unsere Beiträge von vorhin hatten sich überschnitten. Sprache bestimmt unser Denken und ist umgekehrt Ausdruck unseres Denkens. Wurde der Begriff „Gutmensch“ bis vor ein paar Jahren nur von wenigen zur Diffamierung Andersdenkender verwendet, so ist er heute sehr verbreitet. „Gutmensch“ gilt den Rechten nur als anderer Ausdruck für „Judensau“ u.ä., wie in den beiden Artikeln deutlich wird. „Ratten und Schmeißfliegen“ sind per se auch nur einfache Wörter. Kommt halt immer drauf an, welche Absicht man verfolgt, wenn man diese Begriffe verwendet. Der „Gutmensch“ im Nazi-Jargon dient dem Zweck, einen Menschen verächtlich und damit mundtot zu machen. Es geht nicht um das Wort allein, sondern um die Ideologie, die dahinter steckt. Verbieten soll und kann man gar nichts, darauf aufmerksam machen sollte man schon. Du lässt es dir gefallen, wenn dich jemand als "Kommunistenschwein" beschimpft? Würdest du dich von solchen Typen auch schlagen lassen? Ich gratuliere dir zu deiner Duldsamkeit. Wenn die Nazis an der Macht wären, kämst du jedoch damit nicht weit. Lieben Gruß Rosenblüte |
|
10.09.2015, 14:03 | #77 |
Forumsleitung
|
Ändert nichts, weil ich erstens Wikipedia nicht für maßgeblich und verbindlich halte und weil ich zweitens das Wort "Gutmensch" ausschließlich in dem von mir beschriebenen Sinne anwende. Mit einem aufrichtig ethischen Verhalten hat das nichts zu tun, solchen Menschen habe ich nichts vorzuwerfen.
Der Begriff "Gutmensch" ist in Gegenwehr zu den absurden Auswüchsen der Political Correctness und der Wucherung von Euphemismen entstanden und ist in diesem Zusammenhang durchaus berechtigt. Gute und weniger gute Menschen gab es dagegen schon lange vor der Installation einer Begriffspolizei. Was den Sprachgebrauch angeht, finde ich es z.B. unerträglich, von einem "Senior, der wackelig auf den Beinen ist", zu sprechen, statt ihn wie früher knapp und markant als einen "Tattergreis" zu bezeichnen. Das gibt es eben nur bei den "politisch (über-)korrekten" Deutschen, die unbequemen Dinge zu beschönigen, statt treffende und griffige Bezeichnungen zu gebrauchen. Unsere Sprache wird dadurch nicht reicher, sondern ärmer. Zum Glück lassen sich aber gerade die Schriftsteller von solchen Entwicklungen nicht beeindrucken und schreiben nach wie vor, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. |
10.09.2015, 14:07 | #78 | |
R.I.P.
|
Zitat:
Daumen hoch. In meinem privaten Sprachgebrauch steht die neue "Political correctness" an letzter Stelle. Inakzeptabel. Ach, übrigens: Wurde "Onkel Toms Hütte" (der mir nicht gefiel) schon politisch korrekt überarbeitet? |
|
10.09.2015, 14:11 | #79 | |
abgemeldet
Dabei seit: 06/2014
Ort: Brandenburg (im hintersten Loch)
Alter: 29
Beiträge: 573
|
Zitat:
mir geht es weniger darum, irgendeine Ideologie zu enttarnen (oder als solche schlicht und einfach zu diffamieren), als vielmehr auf die Gefahr hinzuweisen, dass gerade die eigentliche Opposition eine erstaunliche Angst vor bestimmten Wörtern entwickelt hat. Meine Aussagen waren also nicht sosehr an dich gerichtet als vielmehr eine allgemeine Beurteilung. "Neger", "Gutmensch", "Rasse", "Ideologie", "Diktatur" und weiß Gott wie viele Begriffe sonst werden gerade von der eigentlich humanistisch-progressiven Szene als "Unwörter" gebrandmarkt und aus dem Gebrauch gestrichen - es erinnert mich mehr und mehr an die Bücherverbrennungen des "braunen Mobs", wenn ich mir diese Regulierung besehe. Überhaupt erscheinen mir viele - nicht du, andere - Sonnenkönige des Humanismus, viele "Linke" und gerade auch überaus viele Pazifisten und Internationalisten als wesentlich gleichgeschalteter, radikaler und faschistischer als ihre eigentlichen Kontrahenten. Natürlich nehme ich es nicht hin, wenn mich jemand als "Kommunistenschwein" bezeichnet. Aber ich werde deshalb nicht rot vor Wut - ich antworte mit einer geballten Ladung Satire. Und ich hätte, aufgrund meiner politischen Ansichten, bereits einige Zeit vor der Herrschaft der Nationalsozialisten einige Probleme gehabt. Unter anderem auch durch das eigene Lager... Liebe Grüße, Larks |
|
10.09.2015, 14:14 | #80 | |
abgemeldet
|
Hallo Thing,
Zitat:
Jawoll! Werfen wir alle zivilsatorischen Errungenschaften über Bord, beleidigen einander und schlagen uns wieder die Köppe ein. Und wann gibt's die nächste Hexenverbrennung? Gruß Rosenblüte *** Hallo Larkin, genau! Lass dir nichts gefallen, weder von Nazis noch von Gleichgesinnten! Ich gebe dir recht, dass Sprachregelungen nichts nützen, wenn sich am Denken, das dahinter steht, nichts ändert. Gruß Rosenblüte |
|
10.09.2015, 14:24 | #81 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
DIE ZEIT, 28.12.2009: http://www.zeit.de/2009/53/DOS-Gutmensch |
|
10.09.2015, 14:32 | #82 | |
R.I.P.
|
Zitat:
Ich halte es nicht für eine globale zivilisatorische Errungenschaft, daß man z.B. seinen Nachbarn nicht mehr "Rabauke" nennen darf, sondern "Lärm und Ärger verurachender Mitbürger" titulieren muß. Kinder, die mit matschenden Pfirsichen auf die Haustiere und Haustüren zielen, sind keine "Gören" - nee, die sind "in ihrer Handlungsfreit nicht genügend gezügelte Ergebnisse von Erziehungspersönlichkeiten". Irgendwo hört es doch auf! Demnächst darf man garantiert nicht mehr sagen, daß man friert wie n Eskimo. |
|
10.09.2015, 14:47 | #83 |
10.09.2015, 14:51 | #84 |
R.I.P.
|
|
10.09.2015, 15:13 | #85 |
Jemand, der auf Kosten anderer Gutes tut oder tuen will, der ist nicht wirklich ein Gutmensch...sondern nur ein weltfremder Vollidiot. Und das trifft auf 95% der heutigen "Gutmenschen" zu -weshalb der Begriff so in Verruf gekommen ist. Diese Gutmenschen sehen sich als solche, weil sie mal hier und da einem Flüchtling eine Banane und übrig gebliebene Wndeln reichen. Der Flüchtling ist aber kein Zoo -Tier und der Besuch in einem Lager kein Zoo-Besuch. Die Verantwortung reicht weit darüber hinaus - doch dagür will der Gutmensch dann keine Verantwortung mehr tragen...weil er es gar nicht kann - verlangt aber, dass andere es tun. Zugekiffte Müslifresser in Birkenstocksandalen, die unseren Staat ruinieren.
|
|
10.09.2015, 15:19 | #86 |
Das Wort "Gutmensch" ist inzw. zum Hasswort der Gegenwart geworden !
Siehe dazu Artikel von "Die Welt" http://www.welt.de/kultur/article138...Shitstorm.html VG Pitti |
|
10.09.2015, 15:32 | #87 | |
R.I.P.
|
Zitat:
Das macht mir immer noch nicht klar, wie das Wort als abwertender Begriff entstehen konnte. Obwohl ich einen Spruch meiner Mutter noch im Gedächtnis habe: "Gut gemeint ist nicht immer gut getan" (wenn ich sagte: Ich habs doch nur gut gemeint!") |
|
10.09.2015, 16:41 | #88 | |
Zitat:
|
||
10.09.2015, 16:43 | #89 |
abgemeldet
|
Also am besten gar nichts tun.
Meine Mutter, ebenfalls eine kluge Frau, hatte am Arbeitsplatz ein paar lustige Sprüche an der Wand hängen. Einer davon lautete: "Wer viel arbeitet, macht viele Fehler. Wer wenig arbeitet, macht wenig Fehler. Wer gar nicht arbeitet, macht gar keine Fehler. Wer keine Fehler macht, wird befördert." In diesem Sinne, pennt mal schön weiter, dann wird ganz bestimmt alles gut. Hier noch ein interessanter Beitrag zum Thema Gutmensch: "Was an Gutmenschen schlecht sein soll" von Amelie Fried |
10.09.2015, 16:56 | #90 |
Forumsleitung
|
Rosenblüte, wir reden aneinander vorbei. Vom Nichtstun ist nicht die Rede, sondern vom Missionseifer der - ich sage es mal mit dem früher üblichen Begriff - Gutmeinenden.
Ich habe gestern einem ausländischen Mitbürger aus der Patsche geholfen, weil er mich wegen Hilfe ansprach; aber ich käme niemals auf die Idee, dies als eine besonders gute Tat anzusehen oder gar Druck auf andere Leute auszuüben, unbedingt genauso zu handeln. Ich habe nicht nachgefragt, nicht an der Wahrheit seiner Worte gezweifelt oder sonstwie lange gefackelt, sondern einfach gehandelt, weil ich es als meine Pflicht ansah. Fertig. Und welch ein Wunder: Ich bin dadurch nicht zu einem anderen Menschen geworden, sondern bin so gut und so fies geblieben, wie ich vorher war. Gutmenschen tun dagegen nichts als predigen oder Lichterketten anzünden - aber natürlich nur in bestimmten Fällen, nicht für jeden. |
10.09.2015, 17:10 | #91 |
Normalerweise mache ich das nicht, möchte aber sagen, dass ich Deinen Kommentar als sehr angenehm empfand, Ilka. Eben: einfach machen und diesen ganzen Begrifflichkeitsscheiss vergessen. Nicht zu fassen, an was sich hier aufgehalst* wird!
MfG Für Thing: *Wortspiel, natürlich sinnentfremdet. |
|
10.09.2015, 17:46 | #92 |
abgemeldet
|
Hm, nach den letzten Beiträgen dachte ich, "einfach machen" würde gerade den naiven "Gutmenschen" ausmachen. Andere wieder sehen ihn als das Gegenteil, nämlich als wichtigtuerischen Nichtsnutz. Jeder scheint eine andere Vorstellung davon zu haben, was ein "Gutmensch" sein soll. Aber als Schimpfwort eignet er sich allemal.
Noch ein letzter Beitrag zu diesem Unwort, aber dann ist gut: http://www.diss-duisburg.de/2011/11/...gma-gutmensch/ Da jeder seine eigene Vorstellung im Kopf zu haben scheint und das wohl für alle Zeit so bleiben soll, bringen uns Recherchen auch nicht weiter. Ich würde mir eine sachliche Auseinandersetzung wünschen, die ohne verbale Attacken und Kampfbegriffe auskommt. Aber das ist schwer. (Ich rede ja selbst von der "braunen Brut".) Wünsche euch einen schönen Abend! Rosenblüte |
10.09.2015, 18:30 | #93 |
gesperrt
|
Gut, nun haben wir „gelernt“ von jenen guten Menschen, die es wissen müssen, und die immer einen passenden Ausländer zur Hand haben, um ein Beispiel zu geben, dass Gutmenschen nur ein Haufen asozialer Linker sind, meist auch noch Schmarotzer, die nur dämliche Ratschläge haben und sonst nicht weiter tun als halt Lichterketten anzünden.
Wie nennt man eigentlich jene, die nicht nur Lichterketten anzünden, und die ganz genau wissen, was für DEUTSCHLAND gut ist? Die meinen es doch auch nur „gut“, wenn sie am Abfackeln sind, am Hetzen und am Demonstrieren? Und die dazwischen, die ihren Hass und ihren Abscheu vermutlich nur großkotzig in Kneipen und Foren artukulieren, also diese kopfnickenden Mitläufer, wie nennt man die? Gute Menschen gibt es demnach überhaupt nicht, und wenn, sind es keine Gutmenschen, „gut“ sein hängt ja auch vom Standpunkt ab. Für einen schlechten Menschen ist Gutsein immer etwas zu tiefst doofes, naives und volksschädigendes, um im Vokabular der Nationalkonservativen zu bleiben. Die konnten schon immer alles über einen Kamm scheren. Es gibt also noch viel zu definieren im Land, das Celan so treffend beschrieben hat. Jeronimo |
10.09.2015, 19:33 | #94 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
Nichts gegen Aufrufe zur Mithilfe und Menschlichkeit - aber bitte ohne die moralische Keule. Jeder Mensch muss das Recht haben, über sein privates Engagement selbst zu entscheiden und im Falle der Verweigerung die Rechtfertigung dafür schuldig zu bleiben. Wer die Wahrnehmung dieses Rechts als unmoralisch verwirft, ist für mich ein "Gutmensch", denn er setzt alles daran, einen Verweigerer zum "Schlechtmensch" zu diskriminieren. Nur dadurch werden doch solche aberwitzigen "Kampfbegriffe" in die Welt gesetzt. |
|
11.09.2015, 06:31 | #95 | |
Zitat:
VG Pitti |
||
11.09.2015, 10:59 | #96 |
R.I.P.
|
"Gut gemeint, ist nicht immer gut getan" - verewige ich in meinem "Sprüche-Buch".
Ich weiß nicht so recht, ob es hierher passt, aber es geht mir gerade so durch den Kopf: Ein angeblich guter Freund macht mich fix und fertig, tätschelt anschließend gönnerhaft meine Hand. "War aber nicht bös gemeint". Merith |
11.09.2015, 11:03 | #97 | |
R.I.P.
|
Zitat:
|
|
11.09.2015, 21:21 | #98 |
Ihr habt es hoffentlich alle gehört oder gelesen: Der Bund plant Immobilien - und Eigenheim-Besitzer zu enteignen...um in deren leeren leerstehenden Häusern Flüchtlinge einzuquartieren. Das ist Kommunismus in Reinkultur und in seinem hässlichsten Gewand. Wenn sich der Deutsche auch das gefallen lässt, dann versteh ich die Welt wirklich nicht mehr.
|
|
11.09.2015, 21:30 | #99 | |
R.I.P.
|
Zitat:
Noch hält unser Grundgesetz dafür nicht den Steigbügel. Sag mal - in welches Horn stößt Du? LG Th. |
|