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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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23.08.2005, 20:14 | #1 |
Vaterland
~ * ~ Vaterland Unwissend die Verräter die dich hintergangen In Torheit sie ihr blut'ges Schicksal selbst erwählt Aus Machtgier sie im Kampf dem Todesfeinde dienten Bis dein gerechtes Schwert sie mit dem Blut vermählt' Mein weises Schicksal mich aus tapf'rem Volk erkoren Dir Vaterland allein mein Leben sei geweiht Und ist mein Blute Preis und Zoll deiner Befriedung Für dich ihn zu bezahlen bin ich stets bereit Dem Feinde Aug' in Aug' kommt nun der Augenblicke Voll Ruhmesstolz dein Banner vor der Schlacht zu zieh'n Das Feindeslager rückt jetzt zügig auf zur Mitte Die Höll' bricht gröllend los, zum Kampfe stürm' ich hin! Ein Hieb, ein Schlag, ein Stoß! Ertösendes Gewitter! Den Würmern soll es kläglich an den Kragen geh'n! Das Blut an meinem Schwerte nunmehr schwarz und bitter Seh ich am Horizont schon uns're Flagge weh'n! O Vaterland, zu deinen Füßen leg ich nieder Zu Tausenden des Feindes blut'ge Opfergab' Ob deines Sieges dicht' ich tausend Jubellieder Und stimm' sie an an der Verräter Massengrab So nimm mich auf im Kreise deiner mut'gen Krieger Die Glanz und Sieg der teuren Heimatflur vermacht Vom Walhall nun das Heimatland so treu bewachen Und Feind noch Tod beschmutzen lassen seine Pracht ~ * ~
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03.09.2005, 09:46 | #2 |
RE: Vaterland
Hallo Titus
was ist denn das für ein sonderbarere Hymnus, wirkt als sei er abgeschrieben aus einer Vaterlands-Anthologie des 19. Jahrhunderts, verfasst in einer auch damals schon altertümlichen Sprache. Es klingt gar nicht ironisch, eher sehnsuchtsvoll, postromantisch, sich in hehre dramatische wohlig- vergangene Zeiten hineinträumend? Was ist das nur für ein Gedicht? Warum schreibt dies ein so unger Mensch? Heute? Max Brot |
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03.09.2005, 10:56 | #3 |
Grüß dich max brot,
Ich hatte in der Tat wilhelminische Hymnen a la Wacht am Rhein u.ä. im Hinterkopf bei der Verfassung dieses Textes und habe eben auch die entsprechende Sprache verwendet. Dass das Gedicht nach deinen Worten abgeschrieben wirkt, zeigt mir, dass mir das anscheinend gut gelungen ist. Ich kann dir aber versichern, dass es vollständig auf meinem Mist gewachsen ist. Ich finde derartige Anachronismen sehr interessant, und verfolge darüber hinaus keinerlei Absichten - am wenigsten solche politischer Natur. Vor allem, dass derartige Zeilen so gar nicht in unsere (hoffentlich noch sehr lange andeuernden) friedlichen Zeiten passen, macht für mich den Reiz aus. Über Liebe, Jahreszeiten und ähnliches schreiben heute doch alle. Selbst Hass, Verzweiflung oder Nekromantik ist in der entsprechenden Kategorie dieses Forums zuhauf vertreten. Gerade bei diesem Gedicht ist es mir eher weniger wichtig, zu gefallen. Bestenfalls soll es Aufmerksamkeit erregen. Es hat mir großen Spaß gemacht, es zu verfassen. Ich schreibe eben alles auf, was mir durch den Kopf geht. Auf was man nicht alles durch diese Guido Knopp-Dokus gebracht wird... Gruß titus |
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