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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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06.08.2015, 16:16 | #1 |
Beutezug
Hallo Ihr,
ich bin neu hier und das ist mein erstes Gedicht, dass ich hier veröffentliche. Seit ich ein Kind war, schrieb ich immer wieder Gedichte. Mir machte das schon immer Spass und da ich hier anscheinend Gleichgesinnte gefunden habe, werde ich es gleich mal wagen etwas von mir zu posten. Oben Auf dem Baum, Man sieht sie kaum Da sitzt versteckt, von Blättern verdeckt Die Spinne Sie stiert nach unten und umher schwarze Augen gefühllos leer wartet, verharrt in aller Stille Fressen das ist ihr einziger Wille Auf einmal ein Schmetterling Er flattert munter umher Alles so leicht Nichts fällt ihm schwer Ziel ist erreicht Und er setzt sich auf eine der Blüten Der Nektar von ihr wird ihm genügen Seelenlose Augen starren ihn an Alles gespannt, warten und dann Ein Sprung, ein Biss und Aus Und die Spinne hat Ihren Schmaus |
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06.08.2015, 17:31 | #2 |
Forumsleitung
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Na ja, das liest sich ganz nett, hat aber mit dem "Schauspiel" der Natur wenig zu tun. Ein Tiger mag sich auf die Beute stürzen - aber eine Spinne? Und dann auf so etwas Dünnes wie einen Schmetterling? Was hätte denn eine Spinne lieber: Nicole Kidman oder Melissa McCarthy?
Eine Spinne wartet nicht darauf, dass sich ein Insekt auf eine Blüte setzt und dann ohne Rückendeckung überfallen werden kann. Sie spannt ein klebriges Netz, das möglichst unsichtbar bleibt. Dann muss sie ihre Beute "zubereiten", bevor sie genießbar wird, das heißt, sie muß sie mit Verdauungssäften weich machen. Das ist harte Arbeit. Was das "seelenlos" angeht, kann sich das jeder Dichter, der sich in der Tierwelt tummelt, sparen. Ab welcher Ordnung ein Tier ein Seelenleben haben könnte, ist nicht erforscht, unsicher und somit nur Spekulation. Wir wissen von Hunden, dass sie treu sind und nach dem Ableben ihrer Bezugsperson das Fressen aufgeben; wir wissen von Kühen, die weinen, wenn ihnen ihr Kalb genommen wird; aber wir haben noch nie eine Spinne weinen sehen, wissen aber wohl, das die Weibchen ihre Begatter an die Kinderchen verfüttern, wenn sich jene nicht rechtzeitig davonmachen. Diese Tatsache reizt zu einer gewissen Analogie. Mit der Seele hat es also eine eigenwillige Bewandtnis. Bei Menschen, Hunden, Papageien, Wölfen, Erdmännchen, Elefanten und Hängebauchschweinen mag sie eine Rolle spielen ... aber bei Spinnen, Anneliden, Heuschrecken und Stechmücken? Jedenfallst stimmt das Verhalten der Spinne in Deinem Gedicht nicht. Sie ist kein Überfall-Räuber, sondern sie hat einen Bauplan, den sie geduldig verfolgt und sich dann auf die Lauer legt - mit Hunger im Leib. Und wenn der Bauplan nicht aufgeht, ist ihr Leben gelebt. Manche Netze, geduldig gesponnen, bleiben nämlich leer. Sie hat keine Möglichkeit gehabt, zu sondieren, ob der ausgesuchte Platz ihr das gewünschte Ergebnis bringen kann. Du solltest das Gedicht nochmal schreiben und den Schmetterling durch eine fette Fliege ersetzen - wenn Du Deine Spinne liebst. Lieben Gruß Ilka |
06.08.2015, 18:12 | #3 |
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Man weiß von Elefanten, die man im Kühlschrank gesperrt hatte, dass sie diesen nicht wieder verließen, wenn die Besitzer umgezogen waren und den Kühlschrank zurückließen. Wasserbüffel würden im Sitzen nie die Beine übereinderschlagen, wie es z.B. die Artgenossin Cindy von Marzahn macht.
Stabheuschrecken haben bis zu zehn Wochen lang Sex, weil sie hoffen, dass die Partnerin beim Vorspiel einschläft, Katzen können eine Menschenallergie haben und weibliche Schimpansen prostituieren sich vor Entzückung, wenn Poesieger schreibt. Wir wissen hier bescheid, lieber nichtganzdicht, Spinnen springen nicht auf Schmetterlinge wie Reiner Calmund aufs Buffet, sie haben einen Plan und wunderbare Schmetterlingsragoutrezepte, aber leider keinen Plan B, und dann kommst du da her, bezeichnest uns als Gleichgespinnte und machst unsere ganze heile Spinnenwelt kaputt. Und nun starren dich seelenlose Kommentatorenaugen an, ducken sich hinter dem Monitor und lauern auf Beute, schicken dann ihre Elitekampfkommentatorin vor, ein Griff, ein Biss, und schon hauen wir dich in die Pfanne, das Gelbe nach oben. Wir verdauen dich dann mit einem frisch gezapften Bier. Ach ja: Herzlich willkommen! Jeronimo |
06.08.2015, 18:13 | #4 |
Spinnen
Da muss ich widersprechen. Natürlich gibt es viele Netzspinnen, aber auch sehr viele andere andere Arten und sehr wohl Angriffsräuber wie die Wolfsspinnen von der es über 600 Unterarten gibt.
Desweiteren gibt es sogar falltürspinnen welche aus einem Loch heraus das sie sogar abdecken blitzschnell vorbeilaufende Insekten attackieren und sie ins Loch ziehen. Es gibt Wasserspinnen die unter Wasser Attackieren, Springspinnen, Laufspinnen und und und.... Vielleicht solltest du ein bisschen über die biologischen Eigenarten recherchieren. Und die Seele spielt bei einer Spinne keine Rolle, deswegen ist sie ja seelenlos. Und nein ich liebe meine Spinne nicht. Eine Spinne frisst das was sich ihr bietet. Sie macht keinen Unterschied sondern schlägt zu insofern sie die Chance dazu hat. Egal ob Schmetterling oder Fliege. Gruß nichtganzdicht |
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06.08.2015, 18:16 | #5 |
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Widersprechen darf man erst nach 1500 Beiträgen.
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06.08.2015, 18:27 | #6 |
Das tut mir jetzt schon leid ich wollte auch nicht widersprechen sondern nur nicht das sich mangelndes Biologiewissen verbreitet
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06.08.2015, 18:42 | #7 |
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Ich hab das Gefühl, das wird noch ein längerer Faden..
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06.08.2015, 19:04 | #8 |
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Bitte nicht die Trödelspinne vergessen.
Die gemeine Trödelspinne ist ein durchaus amüsantes, jedoch sehr depressives und doch wiederum possierlich- sadistisches und auch suizidgefährdetes Individuum in der Fauna unseres Planeten. Sie ist ein Witz der Evolution, wenigen bekannt, jedoch von Eingeweihten geliebt. Sie sind Nichtschwimmer. Sie trödeln den lieben langen Tag umher und vertrödeln ihre Zeit mit Kartenspiel. Es ist nicht bekannt, dass Trödelspinnen Netze bauen, jedoch trägt die weibliche Art dieser Spezies überwiegend Netzstrümpfe. Sie ernähren sich von effibrierten Palatofen, gern auch gebacken oder gegrillt. |
06.08.2015, 19:19 | #9 |
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Bisher war das hier sachlich und rein wissenschaftlich, aber nun fangen einige zu spinnen an.
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06.08.2015, 19:23 | #10 |
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Ich wollte nur, dass sich nicht mangelndes Biologiewissen verbreitet.
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06.08.2015, 19:41 | #11 |
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Ilka sortiert wohl noch ihre 34000 Bücher, aber dann macht sie euch alle platt wie die Schwarze Witwe.
Bis dahin können wir ja über meine Wäschespinne reden, eine Kreuzung zwischen Spiderman und Kampfspinne, die sich selbsttätig zusammenfaltet, sobald sie voll behängt ist. Und bitte keine negativen Äußerungen über das schöne Gedicht. Ich bin froh, dass wir hier jemanden mit einem ehrlichen Nick haben. Hallo Jonny, welche Farbe trägt die zarte Spinne denn auf ihren Hinterteil? Lass mich raten: braun..? Jeronimo |
06.08.2015, 19:50 | #12 |
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Arachnophobe Grüße!
MFG |
06.08.2015, 20:03 | #13 |
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So eine hab ich schon..
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06.08.2015, 20:12 | #14 |
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Meine kann Origaminetze. Mit denen sie sich dann die Sterne vom Himmel holt.
MFG |
06.08.2015, 20:20 | #15 |
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Mal etwas mehr als sonst.
MFG |
06.08.2015, 22:19 | #16 |
R.I.P.
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Zwischen hohen Halmen
ging ich spazieren im Regen, sah eine Spinne das Netzlein weben, hab an diesem Tag nichts Schöneres mehr gesehen. Am Spinnrad sitzend grüßt euch Merith |
06.08.2015, 22:35 | #17 | |
Zitat:
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06.08.2015, 22:52 | #18 |
Im Netz der Spinne kein Ausweg in Sicht
Mit jeder Bewegung steigt die Panik in Dir Du spürst die Nähe des jüngsten Gericht Ohje was passiert nun in Bälde mit mir Ich sehe Arachne nähert sich still Und spüre dass sie mein Leben jetzt will Sie beißt und das Gift dringt nun tief in mich ein Die Kraft sie reicht nicht mal um vor Schmerzen zu schrein Das Leben verlässt mich wie eine Kerze erlischt die Spinne hat mich in Ihrem Netze erwischt So als kleines heiteres Gute Nacht Gedicht gedacht Ihr wisst ja ich bin nichtganzdicht |
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06.08.2015, 23:07 | #19 |
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Hallo nichtganzdicht,
mir fallen eigentlich schon die Augen zu, aber ich möchte Dich an dieser Stelle noch schnell ganz herzlich begrüßen. Ich hab Dein Gedicht sehr gern gelesen und die Beiträge hierzu waren auch sehr unterhaltsam - thats poetry! Lieben Gruß Letreo |
07.08.2015, 07:24 | #20 |
Hallo Ihr Lieben,
Freut mich sehr, dass ihr mich so lieb aufnimmt und dass mein Gedicht so einen grossen Respons verursacht hat. Ich masse mir nicht an, dass meine Gedichte gut sind, es macht mir nur viel Freude welche zu verfassen. Umso schöner ist es zu sehen, dass man gelesen wird. Anscheinend polarisiere ich ein bisschen, was aber nicht beabsichtigt war. Einen schönen guten Morgen Lieber Gruss Nichtganzdicht |
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07.08.2015, 10:03 | #21 |
Forumsleitung
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Ihr Lieben,
natürlich weiß ich, dass es Springspinnen und Taranteln und dergleichen gibt, aber wie bekomme ich das mit dem Bild im Gedicht zusammen? Wenn es sich um ein solches Exemplar handelt, was macht sie dann oben auf dem Baum? Ich dachte immer, solche Spinnen - vor allem die Taranteln - verstecken sich in Erdlöchern oder sonstwo am Boden, und das scheint mir auch wesentlich kräftesparender zu sein. So hatte ich das jedenfalls mal in einer Reportage gesehen, da hatte die Spinne beim Beutefang allerdings Pech, denn sie hatte sich ausgerechnet an einer großen Wespe (spider wasp) vergriffen, von der sie nach einem längeren Kampf erledigt wurde. War eine spannende Angelegenheit, wie David gegen Goliath. Gibt es auch im Internet: https://www.youtube.com/watch?v=fN5xvBSHYlI Also meinetwegen ein Baum und eine Springspinne. Und was ist,wenn die Baumblüte vorbei ist und kein Schmetterling mehr angeflattert kommt? Dann muss sie Käfer fangen, aber da ist die gefiederte Konkurrenz auf den Bäumen sicherlich dagegen. Liebe Grüße, Ilka Ach ja, dies noch: Willkommen bei Poetry, Nichtganzdicht! |
07.08.2015, 10:24 | #22 |
ja da hast Du recht. Spinnen wie Taranteln sind Wolfsspinnen ( ca. 100Unterarten ) und die Leben auf dem Boden. Der Kampf Grabwespe gegen Tarantel ist sowieso ziemlich legendär. Da die Grabwespe zwar körperlich total unterlegen ist, sich aber derart geschickt bewegt, dass der Kampf immer 50/50 ist. Meist ist sogar die Wespe der Angreifer, weil sie für Ihr Ei einen Wirt brauchtl.
Springspinnen ( ca. 5000 Unterarten ) sind meist viel kleiner und leben nicht nur auf dem Boden. Einige der Springspinnen kleben sogar einen Spinnenfaden auf dem Untergrund fest auf dem sie sich gerade befinden, damit sie beim Sprung nicht runterfallen können wenn die Attacke misslingt ( sie sichern sich ähnlich wie ein Bungiespringer ). In Südamerika greift die grösste aller Vogelspinnen ( Theraphosa blondi - mit bis zu zwölf Zentimeter Körperlänge und einer Beinspannlänge von bis zu 30 cm ) sogar Baby-Löwenäffchen an. |
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07.08.2015, 10:48 | #23 |
Forumsleitung
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Über Vogelspinnen wusste mein Vater eine Menge zu erzählen: In dem britischen Lager in Ägypten, in dem er über zwei Jahre als POW verbrachte, war immer ein Exemplar ans Schwarze Brett genagelt, damit jeder wusste, wie die Viecher aussahen. Da wurde auch kein Stiefel angezogen, ohne ihn vorher umgedreht und kräftig geschüttelt zu haben. Die Sorge galt jedoch eher den Skorpionen und Schlangen. Aber das ist ein anderes Thema.
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07.08.2015, 19:58 | #24 |
gesperrt
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07.08.2015, 20:56 | #25 |
R.I.P.
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07.08.2015, 20:58 | #26 | |
Zitat:
@ngd Ich finde, Schmetterling und Spinne gehen auch als Metapher für lieb und böse durch. Damit bist du dann raus aus dem Spinnenlexikon. |
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08.08.2015, 15:46 | #27 |
Hallo, nichtganzdicht/er, (super !)
na, da hast du aber eine besonders nette, informative Willkommensvorstellung geboten bekommen. Werd wohl heut nacht von Spinnen träumen, du Spinnenexperte. Viel Spaß hier, simba |
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10.08.2015, 11:26 | #28 |
Vielen Dank Simbaladung,
1.) für die nette Begrüssung 2.) für das Lob Ich wünsche Dir einen schönen Montag |
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