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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen. |
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11.08.2012, 22:59 | #67 |
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Da ich nicht lüge, wenn ich sage, dass ich mich nicht vor dem Tod fürchte, muss ich in Ilka-Marias Augen ein Ignorant sein. Auch mich plagt eher die Sorge um alle Hinterbleibenden und die Art und Weise des Dahinscheidens.
Ganz ehrlich gesagt, ärgere ich mich über diese Grausamkeit der Natur, da ich doch gern wüsste, wie es mit der Menschheit weitergeht. Das All birgt auch noch so viele Geheimnisse. Ich wäre gern in der Lage, das Verhältnis von Raum und Zeit in all seinen Nuancen bewusst zu erfahren. Unbewusst werden wir es alle erfahren. Unbewusst werden wir sogar den Augenblick begleiten, in dem alle Materie wieder in sich zusammenstürtzt und sogar die Zeit ins Nichts mitreisst. Es gibt noch so ungeheuer viele Dinge, die der Tod dem bewussten Leben raubt. Das ist das eigentliche Dilemma. |
12.08.2012, 00:05 | #68 | |
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Zitat:
Fürchtest Du den Tod, hast Du Angst vor ihm, oder treibt Dich die Sorge wegen Deiner lieben Hinterbliebenen um, für die Du Dich unentbehrlich hältst? |
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18.11.2012, 13:15 | #69 | |
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12.08.2012 0:05 Uhr
Zitat:
Und hat hier jemand etwas von Unentbehrlichkeit geschrieben? Bist Du sicher, dass Du diese wirklich einfache Ausführung verstanden hast, die ich schrieb? Bane |
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18.11.2012, 14:13 | #70 |
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Olle Kamellen. Was weiß ich denn, was ich vor Monaten geschrieben habe? Ich lese das doch jetzt nicht nochmal nach.
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18.12.2012, 16:25 | #71 |
Dabei seit: 12/2012
Ort: Schatten
Alter: 39
Beiträge: 15
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manchmal sehe ich den tod als eine art erlösung. wie wäre das, endlich wirkliche ruhe zu haben? ruhe vor der existenz, dem atmen müssen, dem "müssen" an sich. wohl die einzig wahre freiheit, aber dennoch unvorstellbar und leider auch unauslebbar für uns alle.
meistens jedoch hänge ich an dieser welt, der gegenwart, den vielen kleinen Freuden unserer zeit. ich verdränge dann den tod, nicht nur meinen eigenen, sondern auch die vielen tode der anderen um mich herum. menschen sterben, zu jeder zeit, gerade jetzt, während ich hier sitze und schreibe und ihr dort sitzt und lest. menschen hungern, menschen leiden, die welt ist grausam. aber wenn wir uns vor all dem fürchten, sind wir nicht mehr lebensfähig. zu viel wahrheit vertragen wir nicht. |
20.05.2015, 21:57 | #72 | |
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Zitat:
Und wer weiß schon so genau, was nach dem Tod noch alles passiert. Niemand, der unter uns Lebenden darüber berichten konnte, war jemals tot ... |
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20.05.2015, 22:16 | #73 |
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20.05.2015, 22:28 | #74 |
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Neu darüber nachgeacht:
Furcht? Ja. Es geht um die Bekanntschaft mit einem Fremden, die mir nicht erspart bleiben wird. Er ist mein Vertragspartner, und er wird eines Tages einfordern, was ihm zusteht. Furcht, weil das Leben zu viel bietet, um es lassen zu wollen. Jeder Zeitpunkt ist zu früh: Es gibt zu viel, an das man sich immer noch erinnern möchte, zu viel, das noch zu erledigen ist, zu viel auf dem Stundenplan, zu viel ...zu viel ... zu viel ... So viel süßes Eis, dass noch gelöffelt werden will. Ein neuer Film, ein neues Buch, ein neuer Reiz. Doch eines Tages wird mein Vertragspartner vor mir stehen und sagen: "Schluss!" Er wird mir die Erinnerungen löschen, die Verpflichtungen nehmen, meine Geschmacksnerven töten, die Bücher zuschlagen, die Kinoleinwand schwärzen und alle Reize töten. Das alles wird er tun, mein Vertragspartner. Und davor soll ich mich nicht fürchten? |
20.05.2015, 22:44 | #75 | |
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Zitat:
Diese Zeilen hier von Dir kann ich sehr gut nachempfinden. |
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20.05.2015, 22:50 | #76 |
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Ob ich den Tod fürchte...
...Eigentlich nicht direkt. Da fürchte ich mich mehr, alt zu sein und zu merken, es geht dem Ende zu. Meine Nachbarn (75 und 79 glaub ich) sitzen schon viele Jahre nur zu Hause rum und tuen Tag für Tag das Selbe. Sie rauchen, saufen sich zu (nur sie), telefonieren mit den Kindern und streiten, gehen zum Bäcker, fahren 3 km zum Einkaufen und gehen ihrem "Hobby" nach: er züchtet Tauben und sie hat zwei Hunde. Davor hab ich schon Angst, Tag für Tag herumzusitzen und sozusagen auf den Tod zu warten. Mehr ist es nicht, er hat einen Katheter im Herzen, bei ihm gehts dem Ende zu. Klar, da wärs ja dann immer so, dass man "auf den Tod wartet", weil man einfach nicht mehr jung ist, wo man noch was weiß ich alles erlebt, sondern seine Ruhe hat nach vielen Jahren Arbeit. Aber trotzdem ist das ich weiß auch nicht. Vor einsamen Sterben widerum, hab ich schon Angst. Keiner da, der einem die Hand hält, der sagt, er liebt dich,... |
20.05.2015, 23:02 | #77 | |
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Zitat:
die Gedanken, die Du hier beschreibst, kann ich total nachvollziehen. Aber das Interessante am Leben ist ja, dass alle Menschen unterschiedlich sind. Manche Menschen sind seit dem 18. Lebensjahr dauerhaft Hartz-Vier-Empfänger und glücklich dabei. Andere schuften noch mit 76 Jahren und könnten sich ein Leben ohne Arbeit nicht vorstellen. Sie fallen einfach um, wenn der Tag gekommen ist ... Ich spreche aus Erfahrung, weil meine beiden Seniorenchefs so drauf sind ... |
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20.05.2015, 23:10 | #78 |
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Ja da hast Du natürlich Recht, Moni.
Mein anderer Nachbar wird bald 70 und ist so fit, er betreibt Ackerbau und geht nebenbei im nächsten Dorf arbeiten und hat noch einen Staplerführerschein abgelegt und er hilft auch den anderen Bauern im Dorf. Das Häufchen Geld darf einfach nicht kleiner werden... - Generell hilft da jeder jedem, da könnt ich jetzt wieder erzählen, aber das passt hier nicht in Things Thread. LG Lara |
21.05.2015, 06:58 | #79 | |
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Zitat:
Du hast Dich in einem anderen Thread mit dem Thema "Alleinsein" und "Einsamkeit" auseinandergesetzt. Für mich ist das keine komplizierte Frage: Jeder Mensch ist von seiner Geburt bis zu seinem Tod grundsätzlich einsam, egal, wieviel soziale Kontakte er hat und von welcher Qualität sie sind. Er kann nur aus seinem eigenen körperlichen und geistigen Gefängnis heraus die Welt wahrnehmen. Kein Mensch kann mit den Augen eines anderen Menschen sehen, dessen Gefühle völlig identisch empfinden, seine Gedanken eins zu eins haben, seine Entscheidungen widerspiegeln und sich überhaupt sicher sein, dass dieser andere Mensch auch nur ein Prozent der Welt genauso auslegt wie er selbst. Alles bleibt nur Annäherung, Vorstellung und Interpretation. Jeder Mensch hat nur sich selbst. In keiner Situation wird ihm das bewusster werden als beim Sterben. Da nützt ihm keine Liebe und kein Händchenhalten mehr, er muss diesen Weg ebenso alleine gegen wie alle alle anderen Wege zuvor. Soziale Kontakte, Liebe, Zusammenhalt, Familie - das alles hilft, das Leben zu erleichtern oder überhaupt zu überleben, aber an der individuellen Einsamkeit ändert das gar nichts. Jeder Mensch kann nur sich selbst leben, niemals einen anderen Menschen. |
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21.05.2015, 09:36 | #80 |
Ich glaube, jeder Mensch hat auf eine andere Art, angst vor dem Tod.
Ich möchte hier Dabschi Recht geben, langes dahinsterben, verbunden mit großen Schmerzen, mit der Würdelosigkeit der Hilflosigkeit...nein, das möchte sicherlich niemand. Das Unvermeidliche, also den Tod selbst, den fürchte ich nicht. Ich lebe, also werde ich auch sterben. Der Tod ist m.E. das Ende aller Gefühle und Wahrnehmungen. An ein Leben nach dem Tod, egal wie, glaube ich nicht, das wäre dann der Beginn der Sinnlosigkeit. Die Verblödung des Menschen, beginnt in den Kirchen. Also keine Bange vor dem Kommenden, genießt das Leben und seid dankbar für diese Zeit. |
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21.05.2015, 13:05 | #81 | |
Zitat:
Wenn man aber erfährt, dass man bald sterben muss, oder im Sterben liegt, sieht die Sache auf einmal ganz anders aus. Oft fangen dann selbst hartgesottene Atheisten an zu beten...Weil sie genausowenig wie alle anderen wissen, ob und was da noch kommt. Das macht Angst. Viele, darunter auch ich, haben mehr Angst vor der Wiedergeburt, vor einem möglichen Wiedergeborenwerden, als vor dem Tod. Ich habe auch bemerkt, dass etliche hier die Angst vor dem Sterben mit der Angst vor dem Tod verwechseln. CDP (NGAP) |
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21.05.2015, 13:13 | #82 |
R.I.P.
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273
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Ich hab noch keinen eigenen.
Wo kriegt man den günstig? url |
21.05.2015, 13:22 | #83 |
Ja, die Frage ist natürlich falsch gestellt, sogar das Fragezeichen fehlt. Dennoch ist es bischen unhöflich, den Fragesteller so vorzuführen. Oder? CDP (NGAP) |
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21.05.2015, 13:25 | #84 |
R.I.P.
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Fürchtet Ihr den eigenen Tod....
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21.05.2015, 17:03 | #85 |
R.I.P.
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21.05.2015, 20:06 | #86 |
abgemeldet
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Liebe Ilka,
dass jeder seinen eigenen Weg gehen muss, ist ja wohl klar. Wenn man noch die Hand gehalten bekommt von der Familie und zurückblicken kann, auf das was man "geschaffen" hat und wie sein Leben so war, da ist man doch froh. Man freut sich, etwas Besonderes, was sowieso jeder ist, gewesen zu sein und Menschen hat, die einen lieben und durchs Leben begleiten. Jedoch ist es natürlich möglich, dass man sich auch dabei einsam fühlt, wie ich es auch gesagt habe. Genau davor habe ich Angst. Das "Keiner da der einem die Hand hält,..." war nur ein Beispiel vom allein sterben. Ich weiß nicht, weshalb ich das so vermischt hab, ich bin oft verwirrt und verpeilt...oder müde, tut mir leid Ilka... Lara |
21.05.2015, 20:10 | #87 |
Interessant. Meines "Zwillingsgeschwisters"...
Das scheint mir die Zwittervariante einer Zwillingsschwester oder eines Zwillingsbruders zu sein. Im Internet findet sich bestimmt irgendwo auch eine Seite auf der dieses Wort als grammatikalisch richtig erwähnt wird. Auf alle Fälle mag ich so Wortschöpfungen. Was hätte man bisher auch sagen können für double sex Zwillingsgeschwister? Der Tod eines solchen Zwillings wäre ein doppelter Verlust, daher würde ich ihn auch mehr fürchten als den eigenen, einzelnen Tod. CDP (NGAP) |
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21.05.2015, 20:15 | #88 |
abgemeldet
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Fia de auf!
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21.05.2015, 20:19 | #89 |
R.I.P.
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273
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wenn ich über diese frage frotzle, hat das nichts mit der fragestellerin zu tun.
ohne furcht vor dem eigenen tod keine gedichte, ohne zwilling kein zwillingsgeschwister, ohne frotzeln kein gar nichts. u. |
21.05.2015, 20:27 | #90 |
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Du hast nichts vermischt, Lara, Du gehst das Thema vielmehr von einer sozialen Sichtweise her an. Für mich ist es ein philosophisches Problem, weil ich Menschen als Gefangene ihres Körpers und Geistes sehe, und das wird immer eine Trennlinie zu allen anderen Menschen auf dieser Welt sein, ob sie einem die Hand halten oder nicht. Dieses Nicht-verschmelzen-Können des Inividuums mit einem anderen Individuum stellt für mich die totale Einsamkeit dar.
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21.05.2015, 21:00 | #91 |
Nein, Jonnny. Der Tod ist nicht mein favorisiertes Thema. Ich habe ihn etliche Menschen holen sehen, die mir sehr nahestanden, er ist für mich kein Thema mit dem ich in Hobby-Dichter Kreisen rösten möchte.
In diesem Thread ist mir nur aufgefallen, dass hier nicht über den Tod geschrieben wird sondern übers Sterben. Wie so oft hier: Thema verfehlt. Auch erinnerte mich ein Beitrag daran, dass in Deutschland, oder besser in Deutsch, kein Unterschied zwischen eineiigen und zweieiigen Zwillingen gemacht wird, wo letztere doch nur Geschwister sind. Das finde ich komisch. CDP (NGAP) |
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21.05.2015, 21:12 | #92 |
abgemeldet
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Nun ja, Corazon. Der Tod hängt mit dem Sterben zusammen. Hier war die Frage, ob man sich vor dem Tod fürchtet. Wenn man seine Meinung äußert kommt man eben auch zu dem Sterben, es lässt sich fast nicht verhindern, außer man gibt eine kurze Antwort ab und wird dann nur wieder blöd angemotzt und man bekommt unnütze Kommentare an den Kopf geworfen, die dann meines Erachtens wirklich Themaverfehlung sind.
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21.05.2015, 21:30 | #93 |
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Jeder stirbt für sich allein,
doch niemand will da einsam sein. Ging mir gerade so durch den Kopf. Auch hier finde ich Deinen Kommentar wieder sehr bemerkenswert, liebe Lara ... |
21.05.2015, 21:31 | #94 |
R.I.P.
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21.05.2015, 22:26 | #95 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Es ist nicht sinnvoll, das Sterben vom Tod zu trennen. Nicht nur gehören diese Begriffe eng zusammen, ihnen angegliedert sind noch etliche weitere Begriffe. Menschen fürchten sich vor dem gesamten Paket, das aus Altwerden, Gebrechlichkeit, Vergeßlichkeit, Verwirrtheit, Krankheit, Siechtum, Autonomieverlust, Sterbeprozess und Tod besteht. Dieser Prozess beginnt schon früh, aber das nehmen wir nicht wahr, solange wir noch genügend Spannkraft haben. Bis wir erstmals spüren, dass eine Fähigkeit verloren geht oder eine schwere Krankheit zupackt, wir im Beruf von Neuerungen überrollt werden, die uns überfordern, oder einfach die Treppe zu unserer Wohnung hinauf nicht mehr ohne Verschnaufpausen schaffen. Die Beine werden schwerer, die Füße klobiger, die Gelenke breiter, die Haare dünner, die Finger- und Fußnägel brüchiger, die Zähne schiefer und die Lungen atemloser. Die Haut wird trockener, der Blutdruck höher, und die Aussichten auf einen Herzinfarkt oder Hirnschlag steigen, wie auch Darm- und Brustkrebs statistisch zunehmen. Außerdem erhält man mit jedem Tag eine neue Ahnung davon, wieviel Knochen, Muskeln und Sehnen ein Mensch hat - den Blick in ein Anatomiebuch kann man sich sparen, man weiß es. Dantes Inferno ist nichts dagegen. Zitat von Woody Allen: "Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich will nur nicht dabei sein, wenn es passiert ...". In diesem Wörtchen "dabei" liegt sehr viel Weisheit. Allen hätte auch sagen können, er wolle nicht "da" sein, wenn es passiert, aber er sagte "dabei". |
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22.05.2015, 01:05 | #96 |
Man kann das auch etwas kürzer und präziser sagen:
Wir wissen, was Sterben heisst, heissen kann. Deshalb verursacht es uns Furcht. Wir wissen aber nicht, was der Tod ist, keiner weiss, ob sein Glaube, seine Vermutungen, zutreffen. Deshalb verursacht er uns Angst. Spätestens dann, wenn es soweit ist. CDP (NGAP) |
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22.05.2015, 06:38 | #97 |
Forumsleitung
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22.05.2015, 07:10 | #98 |
R.I.P.
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22.05.2015, 09:22 | #99 |
Du wirst sicher überrascht sein, aber das ist mir bekannt. Deshalb habe ich ja die beiden unterschiedlichen Begriffe entsprechend zugeordnet.
Ich. Doch. CDP (NGAP) |
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