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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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05.04.2015, 20:03 | #1 |
Versteck
Flughafen
Die Stimme schleicht aus dem Versteck. Ganz langsam, weicht, bleibt alsbald weg. Das Auge glänzt, tränt, schickt das Leben weit hinfort, zum Aufwärtstreben. Urlaub Die Stimme schlich aus dem Versteck, ist wieder hier. Doch du bleibst weg. Das Auge glänzt, lacht, schickt den Gruß zu dir, mit einem dicken Kuss. Abschied Die Stimme lebt für ihr Versteck, mal ist sie da, doch fürder weg. Das Auge tränt, doch ohne Glanz. Du bist verloren, das wohl ganz. Surreal Die Stimme schreit, ich schreie mit! Verstecken ist der letzte Schritt. Das Auge glänzt, die Wut lebt weiter, du hasst ihn doch? Das Wetter heiter. Begreifen Die Stimme flieht, will weg von mir, ich möchte doch nur hin zu dir. Das Auge glänzt, die Tränen weg, ich suche mir bald ein Versteck. |
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06.04.2015, 09:53 | #2 |
abgemeldet
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Die Stimme ist ihr eigenes Versteck und mit den Gliederungen versuchst du ihr auf die Spur zu kommen, welche flieht und schreit, etc. Und wer sie besitzt oder wen sie besitzt muss sich dann so wie hier äußern.
MFG |
06.04.2015, 13:53 | #3 |
Hey litteralia,
ich kommentiere ja nicht so oft... Aber dieses Gedicht gefällt mir persónlich einfach verdammt gut. Und ich finde da gehört mehr hin als der kryptische Kommentar über mir Bisher ist es ehrlich gesagt das Gedicht zu diesem Thema des Flugzeugabsturzes, das mir am besten gefällt. Du hast das Thema auf eine wunderbar lyrische Weise verarbeitet, die auf mich irgendwie eine Art Magie ausübt, die mir wirklich gut gefällt. Du gliederst das Gedicht "hart" mit den Überschriften auf, aber beginnst jede Strophe gleich. Damit zeigst du, wie man sich die einzelnen Phasen des Gefühlslebens eines Beteiligten vorstellt und gleichzeitig wird klar, dass irgendwie doch alles zusammengehört. Dass du die Stimme als Sinnbild für einen geliebten Menschen wählst finde ich interessant. Für mich sind es ja eher die Augen (jaja, wissen wir ja ). Aber die Stimme ist da genauso gut geeignet, wie auch Hände oder was auch immer. Und mit der Stimme lassen sich auch nur so eindringlich die Bilder zeichnen, die du wohl im Kopf hattest. Am besten gefällt mir, dass du den Abschnitt "Surreal" mit reingenommen hast. Und der enthält die einzige Frage des Gedichtes, ob beabsichtigt oder nicht, ich finde das ist wirklich sehr eindrucksvoll umgesetzt. Dass es insgesamt metrisch eher lax geschrieben ist, empfinde ich nicht einmal als störend. Man merkt sehr, dass du metrisch einfach top bist. Selbst wenn du dich nicht streng an eine Form hälst, verwebst du die Silben so, dass der Lesefluss nicht gestört wird. Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung wie du das machst Ich habe dann letztendlich nur einen qirklich Kritikpunkt: Zweite Strophe ("Urlaub") Vers 3 und 4. Zum einen Gruß auf Kuss, kann man sicherlich mal machen, passt hier aber irgendwie nicht zum Rest des Gedichtes. Genauso "mit einem dicken Kuss" selbst. Für mich fällt das sehr raus aus der Sprache des restlichen Gedichtes. Allerdings kann es gut sein, dass das auch absichtlich ist. Es bezieht sich ja auf die Abschiedsfloskeln, denke ich und da ist der "dicke Kuss" ja nichts ungewöhnliches. Es fällt, m.M.n., also auf. Wenn es beabsichtigt ist, dann ist das gut so. Falls nicht, dann war das meine einzige Kritik Jetzt hab ich echt viel geschrieben, aber es kam so über mich ^^ Liebe Grüße, Meishere |
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06.04.2015, 15:46 | #4 |
R.I.P.
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Hallo, Litteralia und Meishere -
nach dem ausführlichen Kommentar bin ich sehr verunsichert. Eigentlich erleichtert, daß ich meine Gedanken dazu nicht schon vorher geschrieben habe. Liebe Grüße vom Thing |
06.04.2015, 15:54 | #5 |
Liebe Thing,
deine Gedanken würden mich trotzdem interessieren. Lieber Meishere, ich danke dir für deinen ausführlichen Kommentar. Um zunächst auf deine Kritik einzugehen: Der Reim ist wirklich grauenhaft, ich weiß, aber ich wollte damit wirklich auf die bekannten Floskeln eingehen. Dann danke ich dir für das wundervolle Lob, mich hat das Thema beschäftigt und auf kurz oder lang war für mich klar, dass daraus ein Gedicht entstünde. So, hier ist es Liebe Grüße Jana |
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