|
|
Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
06.05.2014, 23:35 | #1 |
Der Dämmstoff
Man lebte praktisch unverbunden
in Nachbarschaft und blieb sich fremd. Die Hauswand war zum Schutz vor Wunden in jeder Hinsicht stark gedämmt. Es fehlten drinnen Kältebrücken, auf denen man zum Mitmensch schritt, was sparsam war, bescherte Lücken und brachte die Verarmung mit. Ein kleiner Funke, und es brannte der Dämmstoff plötzlich samt dem Haus. Doch als sich so das Schicksal wandte, half man sich gern beim Löschen aus. angeregt durch Ilka |
|
07.05.2014, 12:51 | #2 |
gesperrt
|
Mit Rockwool wär das nicht passiert
|
07.05.2014, 14:34 | #3 |
Klasse, sehr gelungenes Gedicht. Vom Dämmstoff zum Brückenbauer
In der Sonntagschulklasse fiel der Lehrerin auf, mit welcher Inbrunst die Kinder immer den Refrain sangen: "Herr, lass uns ein Brückenbauer sein." Als sie jedoch genauer hinhörte, bemerkte sie, dass sie "Beckenbauer" sangen. |
|
07.05.2014, 15:21 | #4 |
Hallo Babsi, hallo Schriftsteller,
vielen Dank für eure Kommentare. In einer gegen alle Verwundbarkeit gedämmten Seelen gibt es keine Plätze des Fröstelns mehr, die dazu auffordern, die Bücke zu anderen hin zu überqueren. Diese Sparsamkeit im Austausch führt zur Verarmung. Erst ein Ereignis, dass die Dämmung in Flammen aufgehen lässt, schafft Gemeinsamkeit. LG gummibaum |
|
07.05.2014, 23:49 | #5 |
abgemeldet
|
Eine glühende Seele, die sein Gegenüber neu entdeckt hat? Gut eingepackt ist nicht immer sinnvoll. Ich bin für das Zwiebelprinzip. Je wärmer es von außen strahlt, hast Du genug Schutzschichten sie Stück für Stück fallen zu lassen. Dann ist die Sorge vor möglichen Frost kleiner.
LG Täubchen |