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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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19.11.2006, 17:44 | #1 |
Nebelland
Ein dichter, schwerer, grauer Nebel lastet auf dem Land.
Der Blick auf Reste eines sterbenden Waldes verdeckt, von Eigenheimen, schmutzig, weiß im Klinkergewand. Mein suchendes Auge hat diverse Masten entdeckt. Der Giebel eines Hauses beherrscht die öde Szene; bedrohlich eintönig er in grauen Himmel strebt. Ein Plastikstuhl öffnet sich nass vom Tau die Vene. Er hat nur einen Sommer lang gelebt. |
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19.11.2006, 19:24 | #2 |
gesperrt
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RE: Nebelland
...deine bilder beeindrucken mich wieder sehr stark!
lg norbert |
19.11.2006, 19:52 | #3 |
nein, nicht stimmig. ich kann (noch) nicht genau sagen warum. jedoch sind die bilder stark. ja.
wahrscheinlich ist es das zusammenspiel der tristen szene zusammen mit der -für dieses gedicht- unnötigen erwähnung des nebels und des waldes und dem tau der vene. auch ohne diese eine metapher und die erste zeile deines gedichtes verliert es nichts an seiner bedeutung. dann würde es mir sehr gut gefallen. i`m back lycrael |
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21.11.2006, 17:27 | #4 |
RE: Nebelland
Hallo Demon,
du beschreibst mit deinem Text die Verschandelung der Natur durch Einheitssiedlungen, (Funk)masten und Plastikmöbel. Das ist an sich lobenswert, doch überzeichnest du nach meinem Empfinden maßlos. Was hat der Nebel damit zu tun, der macht auch ein Märchenschloss düster. Der Plastikstuhl, der sich die Vene öffnet ist sicher originell, passt aber nicht zum romantischen Blick. Vom Ausdruck her finde ich den Text auch etwas Adjektiv überladen (dichter, schwerer, grauer Nebel). Siehe meine subjektive Einschätzung bitte weniger als Kritik, sondern mehr als konstruktive Anmerkung. LG Perry |
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22.11.2006, 19:50 | #5 |
Hallo Norbert,
vielen dank, das Bild ist der Blick aus dem Wohnzimmerfenster nach der Lektüre eine tollen Gedichtes auf Hymnia, das mich dazu verleitete mal etwas anderes zu schreiben. @lycrael, est ist einfach die gekürzte Fassung einer Beobachtung an einem langweiligen Sonntagnachmittag mit ein bisschen Sarkasmus am Schluss. Reimschema und versmaß stimmen nun. Die Syntax ist sicherlich Geschmackssache. Die Gefühle? Ja die Gefühle entsprechen einer Inversionswetterlage vom Gleichmaß geprägten, regulierten Gesellschaft. Hallo Perry der romantische Blick ist ja nun dem suchenden Auge gewichen, das passt vom Versmaß besser ud macht das Gedicht noch ein bisschen eintöniger. Ja die Adjektive geben halt meine melancholisch - depressive Stimmung wieder. Ich finde die Projektion auf den Plastikstuhl am Schluss ganz neckisch... LG demon17 |
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