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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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18.01.2014, 09:33 | #1 |
Gast
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Die Städte
Die Städte
©Hans Hartmut Karg 2014 Nationen wollen ihre Siege, Länder führen ihre Kriege, Nur die Städte treiben Handel, Wollen Frieden, wollen Wandel. Immer waren Stadt und Land Für den Bürger interessant, Denn die Stadt, sie macht uns frei, Selbst wenn Landeier dabei. Nur die Länder wollen Macht, Eitelkeiten, Herrschaft, Pracht, Wollen andre dominieren Und mit Pompsucht imponieren. Städte wollen Schönheit leben, Ihren Bürgern Wohlstand geben, Freiheiten, Kultur ausleben Und nach neuen Sinnen streben. * |
18.01.2014, 13:09 | #2 | |
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Zitat:
Das ist so das, was MIR nach dem Lesen Deines Gedichtes so einfiel - mach' damit, was Du willst! LG Pedroburla PS: Dein Gedicht ist jedoch gut geschrieben - obwohl es mir nicht sehr "aktuell" zu sein scheint, auch im 19.Jahrhundert entstanden sein könnte ... |
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18.01.2014, 16:35 | #3 |
Hallo DrKarg,
erinnert mich an die freien Reichsstädte, die natürlich keine Kriege wollten, weil die lukrativen Geschäfte zum Erliegen kamen. Andere Städte waren, solange sie noch Macht erlangen konnten, doch auch recht militant (Venedig). Liberalen Geist und ein Fortschrittsdenken gab es aber, denn Städte waren und sind Zentren der Wissenschaft und des kulturellen Austausches, vereinen aber bürgerlichen Wohlstand und proletarische Armut, sind Schauplätze von Repräsentation und Revolution. Wir steckten ohne sie allerdings noch im Feudalismus. LG gummibaum |
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19.01.2014, 11:27 | #4 |
Gast
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Re: Die Städte
Liebe Dichterfreunde,
natürlich hat jede Welt die Regierung, diesie verdient. Und man kann historische natürlich nachweisen, dass es überaus kriegerische Städte gab. Nur: Da ich selbst in einer Reichsstadt (Nördlingen) geboren wurde und dort aufgewachsen bin, habe ich den enormen schöpferischen Reichtum mitbekommen, der da schon während des Mittelalters zugange war und dort wirklich auch gelebt wurde. Und: Die Stadt hat mit ihrer Ringmauer (wunderschön, noch heute zu besichtigen!) auf Verteidigung gesetzt, niemals auf Angriff. Herzliche Grüße und lieben Dank für die Kommentierung! H. H. Karg |
19.01.2014, 15:38 | #5 |
Lieber DrKarg,
Ihre Geburtsstadt ist ja sehr schön und so möchte ich ihr und Ihnen an dieser Stelle gern ein paar Verse schenken. LG gummibaum Nördlingen Von einem Meteor geschaffen, ein Krater, riesenhaft, das „Ries“, da sich der Riese, im Vergaffen ins hüglig Weiche, fallen ließ. In diesem Krater eine Mauer, in ihrem Ring die Handelsstadt, und es gab Reichtum, was auf Dauer des Kaisers Neid gestachelt hat. Er sprach: „Mir geht es um den Glauben“, sah lüstern auf das freie Wild, „bei Ketzern muss ich leider rauben!“ So hat er sich den Wunsch erfüllt. Sie Stadt versank in Schutt, verhindert hat es die starke Mauer nicht, auf Kratergrund lag sie geplündert und lange fehlte ihr das Licht. Doch als sich bessre Zeiten schrieben, fiel es den Astronauten ein, im Krater für den Mond zu üben - Die Stadt ward reich durch Mondgestein. |
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19.01.2014, 17:36 | #6 |
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Die Nördlinger als solche ...
Wie es schimmert in dem Säckle, voll mit Kraters Mondgestein - ach, wie freut es alle Schwaben, so das Kässle nicht zu klein! Drob die Schwobe schaffe weiter, bis die Kassen voll mit Geld - Freuden gibt's dann auf Malljorka, Ballermann ihr' weitest Welt ... von Pedroburla - a Roig'schmeggder ... * * Hoffe, dass mein Klarname nie ... PS: Nimm's nicht persönlich, Hans K.! |
21.01.2014, 11:30 | #7 |
Gast
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Re: Die Städte
Liebe Dichterfreunde,
allerlieben Dank für die tollen Gedichte! Ich habe mich darüber sehr gefreut! Herzliche Grüße H. H. Karg |
21.01.2014, 14:07 | #8 | |
Forumsleitung
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Zitat:
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21.01.2014, 15:26 | #9 | |
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Zitat:
* Mein Familienname in der väterlichen Linie entstand übrigens in dieser Zeit; urkundlich erwähnt wurde er erstmals in Verbindung mit so einer Art von "Friedensrichter", der mit den Aufständischen um Thomas Müntzer durch die Lande zog - und so manchen Streit innerhalb der "wilden Horden" schlichtete ... Aus "Der Spiegel" Nr. 4/2007: "Die Ethnogenese, das Zusammenwachsen der deutschen Stämme muss ein ziemlich beschwerlicher Prozess gewesen sein, denn das Verhältnis der Untertanen zueinander war offenbar durch wüste Vorurteile geprägt, vielleicht auch bedingt durch die vielen Fehden, die man austrug. Schwaben galten als dämlich, Hessen als tollkühn, Sachsen als wild. Besonders schlecht war mittelalterlichen Chroniken zufolge der Ruf der Bayern: räuberisch und geizig, trunksüchtig und gefräßig ..." Gruß Pedroburla |
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22.01.2014, 00:19 | #10 |
R.I.P.
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Hallo, Dr. Karg -
Das Nördlinger Ries hab ich durchwandert.
Seitdem ist N. durch Erinnrung wie mäandert. LG Thing |
23.01.2014, 10:42 | #11 |
Gast
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Re: Die Städte
Liebe Freunde,
tatsächlich sind Nördlingen und das Ries einmalig - auch wenn sie kaum für sich werben. Die mittelalterlichen Städte hatten durchaus ihre künstlerischen Reize. Aber ich bin mir auch bewusst, dass es da keine Kanalisation gab, die Hierarchien ständisch festgelegt und dass die Hexenprozesse etwas Furchtbares waren.... Soviel zur GUTEN ALTEN ZEIT! Herzliche Grüße H. H. Karg |
23.01.2014, 20:44 | #12 | |
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Städte ...
Zitat:
Im 15.Jahrhundert – anno 1498 importierte Kolumbus endlich die Tomatle und komplettierte mit ihr die mediterrane Küche; Vasco da Gama fand den Seeweg nach Indien - wütete im Abendland die Pest, viele Kriege und Hungersnöte forderten ihren Blutzoll. Und auch für die Ausbeutung der eben eroberten überseeischen Kolonien fehlten arbeitsfähige Untertanen - weil die eingeborenen "Heiden" an den eingeschleppten Krankheiten starben oder Opfer der harten Arbeitsbedingungen wurden, die ihnen die neuen Herren auferlegten. Um diesem Mangel zu begegnen, brauchte man Sklaven. Der weltweite Handel "christlicher" Europäer mit der "Ware Neger" begann im Jahr 1443, nach Raubzügen der portugiesischen Söldner und Kaufleute Heinrich des Seefahrers bis weit in den Schwarzen Kontinent – man kooperierte dort gerne mit jenen, für die ein Mensch umso "edler" sei, je heller dessen Haut. So wie mit den islamisierten Stammesfürsten, die bis dahin das lukrative Geschäft mit Schwarzen – "Gott gab den Negros ihre dunkle Haut, damit jeder wahre Mensch erkenne, dass sie dem Tiere nahe sind, dem Animalischen, ohne die den Hellhäutigen vor Allah auszeichnende Seele ..." - aus Zentralafrika kontrollierten. Und mit den grausamen schwarzen Königen, die ihr eigenes Volk verkauften. Solcherart Kooperation war damals, als es in Europa noch die Leibeigenschaft gab, vollkommen legitim - aus der Sicht der davon Profitierenden, in diesem Fall der Sklavenhändler Portugals. Das eigentlich kleine Land blähte sich auf, die agilste Kolonialmacht dieser Zeit dehnte sich in die Welt hinein, Handel und wirtschaftliche Aktivitäten gewannen an Bedeutung und viele wurden reich. Das war die - von traditionellen Geschichtsschreibern so interpretierte - "große Epoche" des Landes am westlichen Rand von Europa ... (Ende Auszug) Fazit: Es gibt immer mehrere "Blickwinkel", aus denen man die Geschichte - auch jene der Städte - sehen kann! Und wenn man weiß, dass deutsche Kaufleute (Fugger, ...) sogar die Eroberung (Conquista) Amerikas durch die Spanier mit vorfinanzierten, relativiert sich - aus heutiger Perspektive - durchaus auch die Bewunderung für die angeblich "Erfolgreichen" > die ja schon immer die Geschichtsschreibung korrumpierten, zu jener der "Sieger" machten ... Gruß Pedroburla |
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27.01.2014, 11:39 | #13 |
Gast
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Re: Die Städte
Lieber Pedroburla,
mit meinem Gedicht wollte ich auch nur e i n e n Blickwinkel offenlegen. Natürlich gibt es immer mehrere. Meine positive Erfahrung mit und in einer mittelalterlichen Stadt während meiner Jugendzeit und Kindheit in NÖRDLINGEN ist mir sehr gut bekommen und hat mir gut getan. Herzliche Grüße H. H. Karg |
27.01.2014, 11:43 | #14 | |
R.I.P.
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Zitat:
Trotzdem kann ich mich über meine dörfliche Kinder- und Jugendzeit nicht beklagen. Neidlosen Gruß von Thing |
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28.01.2014, 11:32 | #15 |
Gast
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Re: Die Städte
Liebe Ilka-Maria,
den Roman kenne ich. Danke für den Hinweis! Lieber Thing, das Gedicht habe ich nicht geschrieben, um Stadt und Land gegeneinander auszuspielen. Trotz meiner Kindheit und Jugend in Nördlingen hatte ich sehr enge Kontakte zu meinen Großeltern auf dem Land. Stadt und Land schließen sich nicht aus... Herzliche Grüße Euch! H. H. Karg |
28.01.2014, 11:36 | #16 |
R.I.P.
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28.01.2014, 13:06 | #17 | |
abgemeldet
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Zitat:
Parabel für einen Freund Als wir uns kennen lernten, als fünfjährige Kinder, da war es so, als ob wir uns schon immer gekannt hätten, vielleicht in einem anderen Leben. Ich weiß noch, dass wir oft mit bunten Steinchen spielten, auf Bäume kletterten, in die Ferne schauten, beim nahen Bach den Fröschen und Libellen, den Eidechsen zusahen, wenn sie sich in der Sonne wärmten - und wir darüber alles vergaßen, was uns hätte stören können. Er konnte wunderbare kleine Tiere aus weichem Lindenholz schnitzen, mit einem rostig, alten Taschenmesser, das ich ihm vorher mit feinem Sandstein schmirgelte - auf den wir beide sehr ernsthaft spuckten, damit es wirklich scharf wurde. Es gab in jenen Jahren genug, auf das man hätte spucken können - doch blieb es immer nur der weichsandige Stein. Und das änderte sich auch nicht, als mal ein dummfetter Junge kam, der viele seiner Rehe, Hasen und Bussarde, Adler und anderes Getier willkürlich zerstörte: weil unsere Sehnsucht nach einer eigenen Welt, in der alles lebendig, viel zu groß war, als dass mein Freund nicht immer wieder Neues und Schöneres erschuf. Für dieses Leben – das für ihn sehr kurz wurde ... Viel Zeit ist seitdem vergangen - und ich kann heute noch nicht hassen. Weil uns damals das Wertvollste geschenkt wurde, das es gibt: die Liebe zum Leben. Und diese Liebe blieb mir groß und stark genug, um dafür zu streiten – indem ich ihr mit Gutem danke. Damit diese Erde mit all ihren Wundern etwas friedlicher und menschlicher wird ... (geschrieben von Pedroburla - bei dem auch alle Rechte an dieser Geschichte sind) Wünsche Dir - und den Mitleser/innen - einen angenehmen Tag! Pedroburla |
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04.02.2014, 12:07 | #18 |
Gast
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Re: Die Städte
Lieber Pedroburla,
danke für die wunderschöne Parabel! Herzliche Grüße H. H. Karg |
04.02.2014, 12:56 | #19 |
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