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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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19.08.2012, 14:01 | #1 |
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Tünche
Weiß gefärbt ist alle Unschuld,
auf blassem Pferd kommt sie daher, kämpft engelsgleich mit Gottes Huld, zu richten teufelsbrütig Heer. Seht nur brennen Kreuz an Kreuze, daran genagelt schwarzes Fleisch, inmitten kirchlichem Geläute und weißgewandetem Gekreisch. Schnell schnell ist dieser Spuk vorbei, geräumt und rein der Kirmesplatz, die Opfer bleiben einerlei, nur Asche bleibt von weißer Hatz. 19. August 2012 by Ilka-Maria |
19.08.2012, 14:43 | #2 |
gesperrt
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Das weiß mir sehr zu gefallen, Ilka-Maria.
Nicht ganz verstanden, doch die Wortwahl finde ich astrein . LG Martin |
19.08.2012, 16:40 | #3 |
R.I.P.
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Liebe Ilka,
über das Wesen (Unwesen) der Kreuzritter ließe sich gar trefflich streiten, doch triffst Du mit Deiner Überschrift den Text? Bei Deinem kleinen Gedicht wäre irgendwie ein Hinweis hilfreich, dass es sich um einen Rückblick handelt, wo –mittels Tünche- weiß gewaschen werden sollte (oder worden ist). Martands:“Nicht ganz verstanden … brachte mich auf diesen Gedanken. Ansonsten bildhaft, kompakt und aussagekräftig; kleine Holperer gehen im Pferdegetrappel unter. LG Dieter |
23.08.2012, 16:32 | #4 |
R.I.P.
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Tünche
Habs erst jetzt entdeckt, wurde während meiner Abwesenheit eingestellt.
Ich habe keine Kreuzritter vor Augen, ich sehe den Ku-Klux-Klan vor mir. Grausiges Gedicht, meisterhaft geschrieben. LG Thing |
23.08.2012, 16:43 | #5 |
Forumsleitung
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25.08.2012, 19:15 | #6 |
R.I.P.
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Liebe Ilka,
Deine Intuition (Ku-Klux-Klan) war aus dem Text heraus wirklich nicht ohne weiteres zu erkennen. Weiß ist eine Farbe, der mehrere Bedeutungen zukommen können. Die Interpretationen Deines Gedichtes können daher unterschiedlich sein; weiß für Unschuld, für Aufgabe (Ergeben), Leere und Lüge. HIER HABE ICH EINEN SATZ GELÖSCHT, ER WAR UNVERSTÄNDLICH FORMULIERT: Das menschenverachtende Treiben des Ku-Klux-Klan ist nie vertuscht – übertüncht worden; es waren rassistisch Verbrecher seit der ersten Tat, das wurde auch so gesehen, die Strafverfolgung war auch eine ständige. Die Taten der Kreuzritter waren, wie auch die der Gegner, brutal und erbarmungslos, doch das Brandschatzen und Morden der Kreuzritter war vom Geist und der Überzeugung getragen, das Richtige für das christliche Europa zu tun, die heiligen Stätten für die Christenheit zurückzuerobern. Aufgrund mangelnder Möglichkeiten der allgemeinen Information über die wahren Hintergründe – wurden die Verbrechen der Kreuzritter (im weißen Mantel) missionarisch begründet geschönt; die Wahrheit übertüncht. Das waren meine Überlegungen zu meinem Beitrag. LG Dieter |
25.08.2012, 20:37 | #7 |
R.I.P.
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Bei einer Lüge (etwas weiß machen!“)
Schon falsch. Etwas weis machen hat eine völlig andere Bedeutung. Hat nichts mit Farben zu tun. Ku-Klux-Klaner wurden, wenn überhaupt, sehr milde bestraft. Meist mit Bewährung und lächerlichen Auflagen. |
26.08.2012, 05:45 | #8 | |
Zitat:
Das sind die Kapuzenteufel, deutlich zu erlesen und ohne jede Frage. (Freilich- die Kreuzritter waren ähnlich irrsinnig und besessen, ist so abwegig nicht.) Gefällt mir ganz ausgezeichnet! LG Desperado |
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26.08.2012, 07:53 | #9 |
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Ja, aber ab gab Ausnahmen. Was im Film "Mississippi Burning" dargestellt wurde - drei junge Männer, die ihre schwarzen Mitbürger über ihre Wahlrechte aufklären wollten, wurden vom KKK umgebracht und verscharrt -, beruht auf einer wahren Begebenheit. Aufgrund der Aussage der Ehefrau eines Mittäters wurden die Mörder vor Gericht gestellt und verurteilt. Sabina Lietzmann hatte in ihrem Buch "Das amerikanische Dilemma - Von Kennedy bis Reagan - Berichte aus 25 Jahren" - über den Fall geschrieben.
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26.08.2012, 08:07 | #10 |
R.I.P.
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Ja. Ich kenne den Film.
Aber: Ausnahmen bestätigen die Regel. Es gibt authentische Fotografien, auf denen ein Neger vom Ku-Klux-Klan gelyncht (am Baum aufgehängt) wird. Sein "Verbrechen": Ein Neger zu sein. |
26.08.2012, 08:15 | #11 |
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Ich habe mal in den 70er Jahren einen Roman über einen schwarzen Rechtsanwalt gelesen, der vom KKK ermordet wurde: "... und wählte fünf glatte Steine ..." Na ja, es geht halt nicht immer wie in der Bibel aus.
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26.08.2012, 08:40 | #12 |
Habe dazu ein Gedicht aus meiner Sammlung: 'Stellenangebot' unter 'Philosophisches' hinzugefügt, um gegenwärtige Probleme
in den USA und hier in Deutschland anzusprechen. Meine Aufforderung ist nicht nur zu kommentieren, sondern auch selbst einen positiven Beitrag zu leisten. |
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26.08.2012, 08:56 | #13 |
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Nun, dieses Problem dürfte in den von einen schwarzen Präsidenten regierten U.S.A. nicht mehr aktuell sein. Dort gilt die Sorge eher dem rapiden Anwachsen der hispanischen Bevölkerung.
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26.08.2012, 09:01 | #14 |
Und wählte fünf glatte Steine...
Großartiges, aufrüttelndes, prägendes Buch! |
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26.08.2012, 09:14 | #15 |
R.I.P.
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Leider gibt es dieses Buch nur noch im Antiquariat
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26.08.2012, 09:21 | #16 |
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