|
|
Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
03.07.2006, 18:24 | #1 |
Engelsgarten
Stumme Wächter unter Bäumen
Menschgeschaff'ne Himmelsboten, Sträucher ihre Blicke säumen Singen leise Windes Noten. Leere Augen voller Gnade Güte aus dem Stein geschlagen. Auch wenn dieser längst schon fade Wird er ihre Herzen tragen. |
|
04.07.2006, 19:21 | #2 |
hi tenshi.
jetzt schreibe ich doch endlich mal etwas zu einem deiner Gedichte. Lesen tue ich sie öfters und dein Stil gefällt mir außerordentlich gut. Ich bin zwar gerade in der Reim-losen-Phase, aber trotzdem achte ich gereimte Gedichte meist mehr als ungereimte, vor allem wenn man in ihnen dasselbe rüberbringen kann, wie andere es ohne Form schaffen. Schöne Metaphern, die du schön in ein (romantisches) Gedicht geschrieben hast. Träume flammen bei diesen Worten auf. Wie bei so vielen deiner Gedichte, nur leider sind mir die meisten zu lang und ich gebe noch der Hälfte auf o.o ansonsten hätte ich dir schon längst meine Annerkennung kund getan. Doch auch durch dieses kurze, ofte Reinlesen war ich schon fasziniert genug. Auch wenn ich meistens keine Zeit oder Ausdauer hatte um es entweder zu Ende zu lesen oder noch einen Kommentar zu verfassen. sehr gern gelesen, gerne wieder vlg |
|
04.07.2006, 21:57 | #3 |
Dankeschön, hört man immer gerne, dafür schreibt man ja wenn ich dich glücklich machen konnte, bin ich glücklich :schnief: (ok, das ist ein schnief-smilie, aber ich mag die winkende rose ;-))
|
|
08.07.2006, 13:32 | #4 |
Du haust oft die innere Stimmung durcheinander. Einmal stilisierst du die Wesen als himmlische Wächter, dann aber ist das was sie eigentlich lebendig macht (Güte und die Botschafterfunktion) plötzlich maßgeblich davon abhängig, dass sie von Menschenhand gemacht wurden. Das würde ich entweder streichen oder anders formulieren. Schon bevor überhaupt der erste Meißel an den Stein gesetzt wird, exisitieren diese Wesen doch zumindest in einer Vorstellung.. einer Idee sozusagen.
Die Frage ist nun will sich der Mensch mit der Kreation solcher Wesen seinen Sehnsüchten Ausdruck geben oder ist es eine Art Bestimmung. -- noch ein paar Punkte: "Stumme Wächter.." <-> "Singen leise.." Die Zeile "Güte aus dem Stein geschlagen" ist von der Kadenz her daneben gegangen und kontrastiert so mit dem Rest. "Auch wenn dieser (Stein) längst schon fade Engelsflügel ewig tragen" Etwas zurechtgebogen am Ende damit die Metrik stimmt. Liest sich aber nicht besonders gut. Und wie können Blicke von Sträuchern gesäumt sein? Die Formulierung ist zu abstrakt um bildlich zu wirken. Bemüh dich ein wenig mehr die Stimmung einzufagen und auf den Punkt zu bringen ohne dich selbst oder den Leser einzuengen. |
|
09.07.2006, 11:13 | #5 | |
Zitat:
Yve |
||
09.07.2006, 12:15 | #6 |
Danke, ich weiss was gesäumt bedeutet.
Aber würden die Statuen gesäumt sein, würde vielleicht Anblick gerade noch so durchgehen. Dann gäbe es aber einen Perspektivwechsel,d er so aus dem text nicht hervorgeht. Der 'gesäumte Blick' geht doch also von den Engeln aus und ich bin nachwievor der Ansicht, dass das einfach nicht wirkt. Lies dir mal bitte folgenden Beispielsatz durch: "Ich lief durch den Wald und genoss die frische Luft der Natur. Mein Blick war gesäumt von trockenem Unterholz." Merkst du was? |
|
09.07.2006, 17:14 | #7 |
Du erwartest jetzt eine ernshafte Antwort von mir?!
Im Übrigen habe ich in keinster Weise behauptet, dass dir die Bedeutungs des Wortes gesäumt unbekannt wäre. Yve |
|
09.07.2006, 17:32 | #8 |
Natürlich erwarte ich eine ernsthafte Antwort dir?
Dier Antwort die du mir gegeben hast, ist mit der Textvorlage nämlich nicht haltbar. Der Rest war eine andere Beschreibung für das Wort 'gesäumt'. Worauf möchtest du jetzt also hinaus? |
|
09.07.2006, 17:39 | #9 |
Darauf, dass Lyrik nicht immer logisch ist und sich an keine Regeln halten muss. Das Beispiel, dass du angeführt hast, ist durchaus logisch, nur muss es darauf nicht ankommen. Die in deinen Augen fehlende Logik, schmälert nicht das Gedicht an sich, denn ich finde die gewählten Worte schön. Über Geschmack oder Logik streiten, vernichtet eher das Gedicht...
Das war´s im Groben was ich sagen wollte. Alles Weitere wäre wohl per PN oder im off topic zu klären. Yve |
|
09.07.2006, 18:16 | #10 |
Entschuldige mal aber hier geht es weder um dich noch um mich. Ich denke die Diskussion und Analyse um die Wirkung des Gedichtes ist vorallem im Sinne des Autors.
Wir können das jetzt natürlich jedesmal auf "Oh toll, schön! :>" oder auch "Naja gefällt mir leider nicht so gut ;/" reduzieren. Wenn ich aber mal vorraussetze, dass sich Tenshi ihren Stil entwickeln möchte und bei ihren 'Veröffentlichungen' ein vernünftiges feedback haben will, ist es das sicher nicht ausreichend. Versteh mich nicht falsch, ich will der Kunst nicht ihren Raum nehmen. Das kann ich garnicht. Aber trotzdem wirst du es mir doch gestatten einzelne Stilelemente zu hinterfragen. Mit Logik hatte das überhaupt nichts zu tun. Du meintest das diese Zeile wirkt bildlich auf dich, beschreibst aber ihre formale Aussage falsch. |
|
09.07.2006, 18:27 | #11 | |
Zitat:
Im Übrigen bin ich kein Mensch, der immer nur schöne Kritiken schreibt, wie du es so Einigen anderen vorzuwerfen scheinst. Ich persönlich fühle mich dadruch nicht angesprochen. Yve |
||
09.07.2006, 19:49 | #12 | |
ALSO:
1. Zitat:
2. leise singen tun die Sträucher, nämlich im Wind 3. "Güte aus dem Stein geschlagen" hat wie die anderen Zeilen 8 Silben im Trochäus, aber ich gebe zu, dass sie etwas weniger melodisch ist. 4. Die Sträucher bilden sowas wie ne "allee", auf die die Engel blicken, also haben sie von dort wo sie stehen in der (lateralen) Peripherie ihres Gesichtsfeldes Sträucher -> wenn man das, was sie sehen, fotographieren würde, wäre das Bild von Sträuchern an den Rändern gesäumt. 5. Ich gebe zu, dass die letzte Strophe nicht so DAS perfekte Ende darstellt. Ich hab da stundenlang gegrübelt, sobald mir was bessres einfällt, änder ich es. Vorschläge willkommen. Es ging mir darum, dass es bei diesen Statuen nichts ausmacht, wenn sie irdendwann halbverfallen und überwuchert sind, weil sie immer ihr innere Schönheit und Poesie behalten werden. es ist nichts, das sich durch abnutzung und "altwerden" verliert. Hab ich was vergessen? Dann sag bescheid. |
||
09.07.2006, 20:28 | #13 | |||
Zitat:
Willst du die Welt der schaffenden (aber unvollkommenen) Menschen der geistlichen, die ja die Quelle für die Sehnsüchte und Schaffenskraft sein kann, so gegenüberstellen? Zitat:
Zitat:
Soviel und sooft der Mensch auch versucht seiner Vorstellung ein perfektes Abbild zu schafen sooft wird er auch feststellen müssen, wie vergänglich das Ergebnis ist. Er ist verdammt zu scheitern. Und nur die Vorstellung selbst bleibt zurück (-> das Wesen der Engel, die Gnade mit ihnen haben). So wäre das ganze für mich persönlich eine Runde Sache ,>. Und jetzt nochmal zu der Sache mit den singenden Sträuchern. Deine dichterische Freiheit was die Syntax betrifft in allen Ehren, aber hier verwirrst du den Leser. Ich hab mal versucht das etwas deutlich zu machen. Stumme Wächter unter Bäumen (sind)Menschgeschaff'ne Himmelsboten, Sträucher ihre Blicke säumen (Sträucher säumen ihre Blicke) Singen leise Windes Noten. (sie* singen leise die Noten des Windes) * Was ist das Subjekt? Sowohl die Himmelsboten (viellicht sogar vorallem die wegen der angesprochenen Fülle an Widersprüchen), als auch die Sträucher oder sogar die Blicke kommen in Frage. --- @ Yvi: Du verstehst immer noch nicht worauf ich hinauswollte, sondern drehst dir die -formale- Aussage (das was da steht! Um Interpretation oder gar Regeln geht es doch überhaupt nicht) einfach falsch zurecht. Anhand von Tenshis Erklärung zu der Zeile sollte dir ja nun auffallen wo dein Fehler lag. Es geht ihr um den erdachten Blickwinkel der Statuen, nicht um die Stauen selbst die von Sträuchern gesäumt sind. Und warum? Weil es auch nicht so dasteht! Im übrigen tut es mir leid, wenn kritische Widersprüche bei dir scheinbar bereits höchst unerfreulich sind, wenn - entschuldige die Zynik - man keine 15 Smileys in den post setzt. Von Tenshi hab ich keinerlei Beschwerden gelesen und ich komme mit ihren Erklärungen gut zurecht sodas wir das Gedicht weiter besprechen können. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie sich nicht sofort persönlich angegriffen fühlt ,>. |
||||
09.07.2006, 20:32 | #14 |
//doppelpost
|
|
09.07.2006, 20:58 | #15 |
Ich kann mit Kritik sehr wohl umgehen und da der Text nicht von mir stammt, sehe ich keinen Grund warum ich mich angegriffen fühlen sollte. Außerdem hatte ich weder dich noch das Gedicht kritisiert, denn ich wollte dir lediglich einen anderen Blickwinkel aufzeigen, was die Sache des Gesäumten betrifft. Du fühltest dich angegriffen, indem du angenommen hast ich würfe dir vor, nicht richtig zu verstehen oder die Bedeutung des Wortes nicht zu kennen.
Das Gedicht an sich gefällt mir, nur die Haarspalterein eben nicht. Kritische Widersprüche sind nicht höchst unerfreulich sondern eher die Art wie sie vorgebracht werden, wie ich bereits schon erwähnt hatte. Yve |
|
09.07.2006, 21:24 | #16 | |
Zuerst: ich gebe yve recht, lege dir bitte einen etwas weniger aggressiven tonfall zu, dankeschön. Es geht nicht um 15 Smileys, sondern um eine höfliche Wortwahl und vor allem sachbezogene Kritik ohne irgendwelche Untertöne. (auch wenn es von dir vielleicht nicht beabsichtigt war, wirken einige deiner Sätze stark sarkastisch oder zynisch, was doch eine unnötig aggressive und herablassende Stimmung aufkommen lässt - meine persönliche meinung, mir ist durchaus klar, dass du das nicht gewollt haben kannst, ich will nichts unterstellen!)
Öhm hast recht, hab Kadenz und Metrik verwechselt (is ja auch schon spät...). Ich weiss nicht was es bedeuten soll, dass etwas zu abstrakt klingt um bildlich zu wirken. Gedichte sind meist sehr abstrakt und lassen gerade deshalb spielraum für verschiedene bilder beim leser. Zitat:
zu den singenden Sträuchern: Lyrik hat es oft so ansich, eben NICHT schön plakativ zu sein und vielleicht auch mal ein wenig nachdenken zu erfordern, welche der möglichen Interpretationen und Bezüge nun für einen selber sinn machen (wenn du damit probleme hast, rate ich dir, nie zu versuchen, Ovid zu übersetzen )... was ja auch die große Interpretationsfreiheit in den Gedichten bewirkt. Nun, ich fühle mich vielleicht nicht persönlich angegriffen, aber wenn Yve das tut solltest du das respektieren. jeder hat nun einmal andere Grenzen und es liegt nicht an uns zu urteilen, ob die gerechtfertigt sind, denn das ist immer eine subjektive sicht. und wie ich schon sagte fühle ich mich zwar nicht persönlich angegriffen, missbillige aber dennoch deine Wortwahl/Tonfall. Und ja, meine Idee war eine andere als Yves was das säumen angeht, aber ihre interpretation halte ich durchaus für legitim. Die "formale Aussage" ist da nicht eindeutig. Leider weiss ich auch nicht, was an der Aussage "Ihre Blicke sind von Sträuchern gesäumt" so furchtbar abstrakt ist. Der (Aus)Blick (den man hat) ist gesäumt (an den Rändern "verziert") mit Bäumen. Ein etwas unkonventioneller aber dennoch semantisch und syntaktisch korrekter Satz, wenn ich nicht irre. Der Blick kann dabei sowohl für den Ausblick von einem selber als auch für den Blick im sinne von "Augen eines anderen, die ich sehe" stehen. ("Ich begegnete seinem Blick") (im übrigen ist das beigefügte Bild von genau den Statuen, die ich meine (die mich inspiriert haben), da sind keine Rosen drum, aber wenn beim lesen dieses Bild aufkommt, finde ich es fast noch schöner als das Wirkliche ) |
||
09.07.2006, 21:53 | #17 |
Na ja, ich fühle mich eigentlich nicht angegriffen, nur missverstanden. Ich fürchte Zeitkratzer und ich haben irgendwie aneinander vorbeigeredet...ist ja auch egal.
Zu dem gesäumten Blickfeld...so hatte ich es wirklich nicht gesehn. Hatte es mit wie oben gepostet gesehen, was ich eigentlich für ein schönes Bild halte. So eine Art Engel aus Marmor der von Rosenranken umgarnt wird. Yve |
|
09.07.2006, 22:03 | #18 | ||||
Zitat:
Zitat:
Ich kenne Ovids Metamorphosen. Aber die Diskussion darüber ist hier nicht von Bestand, denn wiegesagt geht es mir garnicht um Interpretation. Zitat:
Ich will dir auch keine Rechtfertigungen aus dem Kreuz leiern, sondern eigentlich nur über den Text sprechen. Im Endeffekt ist es an dir zu sagen: nein das bleibt oder ja das könnte besser sein. Es ist mein persönlicher Eindruck davon. Yve: Wenn dir das Gedicht gefällt ist das völlig in Ordnung. Aber du langweilst mich seit 3 posts mit der Behauptung ich würde dich mit irgendwelche Logikansprüchen angreifen. Auf nochmaliges widerlegen hab ich keine Lust. Nimms mir bitte nicht übel. |
|||||
09.07.2006, 22:10 | #19 |
Wenn ich dich langweile, brauchst du dich nicht ständig wehement zu rechtfertigen und dich ständig zu wiederholen... so einfach kann es sein Ein Lachen nur für dich ... magst du ja so gerne.
Yve |
|
10.07.2006, 09:50 | #20 |
abgemeldet
|
Hallo tenshi
Auch wenn dein Gedicht hier in der Diskussion ein wenig untergegangen ist, habe ich dennoch gelesen und hier vertrete ich ma wieder meine Meinung und ich finde es hat genug Aussagekraft und hat auch starkes intensives Bild. Selbst, wenn man irgendwelche dinge verwechselt ist es nicht schlimm @kratzer, hmm du scheinst neu zu sein, was aber eigendlich auch gar nicht so wichtig ist, ich finde nur deine Art ein Gedicht in solch einer Art zu zerreißen, ist nicht die feine weise. Smilys helfen oft dabei etwas so wirken zu lassen das man sich nicht gleich Angegriffen oder gar provoziert fühlt 8) |
10.07.2006, 14:36 | #21 |
Nochmal: Ich will überhaupt nichts zerreissen. Ich habe denke ich mehr als einmal angeführt, dass Kunst sich ihren Raum ganz von allein schafft. Mir geht es nur darum den Stil kritisch zu diskutieren und ich bin einfach kein Freund von Smileys.
Es kann aber durchaus passieren, das ich etwas angesickt bin wnen man mich über mehrere Beiträge hinweg falsch versteht . |
|
10.07.2006, 15:41 | #22 |
abgemeldet
|
Jeder hat andere Ansichten die ich für mich auch akzeptiere, naja was nun Kunst ist oder nicht ist anbetracht dessen auch für jeden etwas anderes. Zum Thema Stil ich denke jeder hat seinen eigenen oder muss seinen eigenen noch finden, ich mein sicher ist es in Ordnung wenn du für deinen Teil an dem Stil anderer kritisierst, aber jeder der seinen gefunden hat, würde und wird nichts daran kommen lassen
|
11.07.2006, 18:24 | #23 |
Vorab: Bleibt doch bitte entspannt. Vielleicht geht Zeitkratzer ein wenig kritischer an Texte heran als die meisten anderen User hier, ich sehe jedoch nicht, dass er den Text zerreißt oder unhöflich ist. Im Gegenteil sollte es doch höchst erfreulich sein, wenn sich ein Leser derart intensiv mit einem Gedicht auseinandersetzt.
Dennoch, Zeitkratzer, führt eine etwas freundlichere Wortwahl (die nicht weniger kritisch sein muss) häufig dazu, dass Kritik eher angenommen wird und ein Gespräch - kein Streit - die Folge ist. Hallo Tenshi, Dein Gedicht ist handwerklich gut gemacht, so dass ich über die kleinen Ungereimtheiten beim ersten Lesen hinweggetragen wurde, ohne dass mir etwas unangenehm aufgestoßen ist. Bei genauerem Hinsehen offenbaren Deine Zeilen aber, da kann ich Zeitkratzer nicht widersprechen, auch Schwächen. Die den Blick säumenden Sträucher überzeugen mich auch nicht so richtig. Der Blick kann auf einen Weg fallen kann, der von Sträuchern gesäumt wird, einen "umsäumten" Blick empfinde ich allerdings auch als seltsam. Dass sich das Singen auf die Sträucher bezieht, ist in der Tat auch verwirrend, denn Satzbau und Erzählstruktur legen es nahe, die Statuen singen zu lassen, weshalb man einen Widerspruch zur Stummheit zu erkennen glaubt. Mag es auch syntaktisch machbar sein, führst Du den Leser jedoch aufs Glatteis, was aber vermutlich an dieser Stelle nicht Dein Plan gewesen sein mag (und was inhaltlich auch keinen Sinn gemacht hätte). "Leere Augen voller Gnade" ist mir auch zu widersprüchlich. Natürlich wolltest Du hier genau den (sprachlichen) Gegensatz leer-voll benutzen, für meine Begriffe passt es jedoch inhaltlich nicht. "Leere Augen voller Missmut" ist genau genommen zwar ebenso unsinnig, lässt sich aber inhaltlich noch begründen - "leere, gnädige Augen" ist da doch schwierig. Dann doch lieber in der Beschreibung bei den Statuen bleiben und starre Augen oder wegen meiner auch tote Augen verwenden. Fader Stein ist auch nicht gerade schön formuliert und scheint eher dem Reim zu dienen... denn ich vermute, es geht eher darum, dass der Stein inzwischen schon verwittert ist und nicht darum, dass ihn der Betrachter - ganz umgangssprachlich - als abgeschmackt und reizlos empfindet. Zuletzt fehlen noch einige Satzzeichen, auch nach Str. 1 Z 1 & 3 und Str 2 Z 1 gehört meines Erachtens zumindest ein Komma. Da Du ja ansonsten auch Satzzeichen benutzt, solltest Du diesbezüglich konsequent bleiben und sie entweder überall oder gar nicht verwenden. Welche Probleme Zeitkratzer allerdings hinsichtlich der Kadenzen hat, versteh ich auch nicht, denn Str.2 Z.2 hat doch eine weibliche Kadenz am Ende - ebenso wie die anderen Zeilen auch? Ich bin irritiert. Metrisch bist Du sauber beim 4hebigen Trochäus geblieben, die Reime sind auch nicht zu beanstanden. Dein Gedicht klingt und es sind jeweils nur Kleinigkeiten,die stören, die sich aber summieren, was Schade ist und weshalb es mir insgesamt nicht so recht gefallen mag. Gruß, Don |
|