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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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18.12.2011, 00:37 | #1 |
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Unehrlich?
Unehrlich?
Ab und an fühle ich mich gut, fast vollkommen; ich hatte, weil ich konnte, viel vollbracht. Im Fluß werden Unreinheiten nur langsam weitergeschwemmt. Die Quelle ist die Wurzel unschuldiger Erinnerung. |
18.12.2011, 03:08 | #2 |
R.I.P.
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Merkwürdig!
Da kommt eine Replik zu D.L., die was hat. Verqueres in den beiden letzten Versen, aber warum nicht? (ab und an ist a weng weanerisch , wir sagen "ab und zu"). Thing, sich zum mitternächtlichen Lob bekennend. Dem Heurigen. |
18.12.2011, 03:36 | #3 |
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Lieber Ralf
Dem Text nur sag ichs, ich habe sehr wenig getan in meinem Leben, er spricht die Wahrheit, mein Kopf liegt schwer daneben. lgGamma |
18.12.2011, 11:44 | #4 |
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aussergewöhnlich ehrliche? antworten. ich hab ihm vollbringen imma nur das glas halbleer gemacht.
schönen sonnentag |
18.12.2011, 11:59 | #5 |
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Ich fühl mich immer gut, vollkommen
Im Leben alles stets genommen Den Müll, den warf ich einfach in den Fluß Was denn letztendlich zulässt nur den Schluss Die wir an einer Quelle sind geboren Hat man zu Höherem erkoren |
18.12.2011, 12:06 | #6 |
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sehr fein. jeder köntte seine version der ursprünglichen LUNLOW-FORMELN hier einsteleen.
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18.12.2011, 13:16 | #7 |
Quelle ist Anfang, vollkommen rein.
Wurzel allen Lebens. Menschenkind bin ich, unvollkommen durch mein Erbe, treibe ich im Lebensfluss, bis hin zum Tod. Gegen den Strom, zur Quelle will ich gehen, bis ich selbst zu frischem Wasser werden darf. Anfang ist Quelle, Ende ist Meer. Salz reinigt, tilgt, erlöst von allem Elendsschlamm. |
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18.12.2011, 15:06 | #8 | |
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Lieber Ralfi,
erst wollte ich kritisieren, dass in der zweiten Strophe sich nichts reimt und dass das merkwürdig, auf die erste bezogen, ist. Dann fiel mir auf, dass auch die erste Strophe sich nicht reim! Sehr merkwürdig! "Vollkommen", "hatte", "konnte" und "vollbracht" gehen so in einander, dass sie so stark wie Reime sind. Ganz, ganz toll!!! "Ab und an" ist mir sehr wohl bekannt und finde ich hier besser als "ab und zu", allein schon wegen des Klangs. Die zweite Strophe ist so ganz anders als die erste. Ein Manko oder berechtigt? Sie hat genauso ihre Verbindungen in den Konsonaten und Vokalen. In den Silbenzahlen harmonieren die beiden Strophen -etwas anders als "normal"- miteinander: 8473 83478 Die zweite Strophe hat eine Zeile mehr: "nur langsam" und "weitergeschwemmt" wurde auseinander gerissen, um Langsamkeit hereinzubringen: Also Form und Inhalt! Die erste Strophe ist etwas einfacher konstruiert als die zweite, was dem Inhalt ebenfalls entspricht. Denn in der ersten Strophe fühlt sich das LI gut, auch wenn das "Ab-und-an" anklingt - eben kein Dauerzustand ist. Es hat etwas vollbracht, ist stolz auf seine Leistung. In der zweiten Strophe kommt es wieder zu dem Zustand, der hauptsächlich vorherrscht: Ein Heilungsprozess geht nur langsam vonstatten. Auch wenn man immer wieder mal stolz auf sich ist, ist da noch viel Schmutz, der weitergeschwemmt werden muss. Und das braucht Zeit und kann man nicht unbedingt beschleunigen. Und dann die letzten beiden Zeilen: Zitat:
Wir verbinden sie mit dem Ursprung, dem Beginn. Und Du setzt sie nach dem Sprachgebrauch gleich. Vom Bild her sind sie aber nicht gleich und so entsteht etwas Neues: Ich sehe einen Baum an einer Quelle stehen. Die Quelle sprudelt. Der Baum ernährt sich von der Quelle, nimmt das saubere, "unschuldige" Wasser in sich auf. Die Quelle fließt weiter und der Fluss des Lebens wird verschmutzt mit falschen Entscheidungen, Verletzungen, Taten,... Will man seinen Lebensfluss reinigen, so braucht es Zeit und Geduld... Aber der Baum an der Quelle bekommt von all dem nichts mit. Er steht am Anfang und bleibt rein. Ein Bild wie "das innere Kind", aber nicht so abgenutzt. Und tiefer und stärker!!! (Die Quelle und der Baum wachsen in zwei verschiedene Richtungen...) Ganz, ganz toll Ralfi. Und auf die Frage (Überschrift) meine Antwort: Nein, ganz im Gegenteil. Um so öfter ich es lese und den besonderen Klang der beiden Strophen in mich aufnehme, deso besser gefällt es mir. Liebe Grüße Encki (tief beeindruckt) |
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18.12.2011, 15:16 | #9 | ||
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Zitat:
Fuzznotte: Zitat:
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18.12.2011, 18:01 | #10 |
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Was für eine Ralfinesse!
Den Begriff Retroreale Vorzeit finde ich äußerst passend. Aber ein paar Fragen hätte ich da: Wie sollen wir in der Retrorealen Vorzeit leben, wenn die Zeit still steht? Dadurch dass die Retroreale Vorzeit sich im Wachstum befindet, ändert sich da nicht auch das Inhaltsgewichts des Plastiksackes und dadurch der Blick auf den Lebensstrom? Meinst Du, dass die Zeit der Baum ist? Der Baum steht still, aber befindet sich doch im Wachstum. Er lebt wie wir von der Quelle, hat aber nichts mit dem Flussverlauf zu tun? Schwieriges Konstrukt, aber interessant! Liebe Grüße Encki |
18.12.2011, 18:48 | #11 |
R.I.P.
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aussergewöhnlich ehrliche? antworten. ich hab ihm vollbringen imma nur das glas halbleer gemacht.
hahaha, Du bist doch bekennender So-Gut-wie-Nix-Trinker (wöchentlich 1/4 oder so ) - und das halbleer is köstlich! |
18.12.2011, 20:38 | #12 | |
Hallo Ralfchen
Zitat:
Oké, in diesem Faden wurde ja bereits bestens verdeutlicht worum es hier geht. Hab´s mehrere Male gelesen, dann dies Wesen Deines Textes vernommen. Sich selbst kann man nur sehr schwer belügen. Wer es allerdings hinbekommt sich selbst zu belügen, der ist dumm, dümmer gehts nicht^^ Gibt´s aber auch, solche Homo S. ^^ Kein Witz, hab´s selbst erlebt -.- Wenn man die Botschaft Deines Textes für sich selbst erkannt hat, ja, dann kann man schon mal zufrieden sein, denke ich Greift tief und in die Richtige Ecke des Daseins. Gefällt, nach dem Verstehen, mehr als nur gut. LG |
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18.12.2011, 23:42 | #13 | ||
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Zitat:
Zitat:
wie ich sagte, das inhaltsgewicht wird (=verlängerung des sackes) konstant vermehrt. es ist unser retroealer zustand summierter zustands-erlebnisse, der/die den sack (=in ermangelung eines anderen begriffes) dehnt/dehnen. er - wie du richtig schreibst - vergrößert sich. aber nur subjektiv, denn in ihm sind die fragmente in unserer erinnerung, welche sich vermehrt. würde sich die zeit (=dein baum) in einem wachstum befinden, würde es zeiträume geben. zeit ist ebenso wie gott eine erfindung, eine hilfsgröße. zeit wird nur zumeist mit distanz also kosmischer ausdehnung verwechselt. aber das ganze ist wie ein endlosloop eines videobandes. |
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19.12.2011, 12:45 | #14 |
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also - wer findet, dass diese kleine lyrik ein plagiat von unseres dieterle's EHRLICH ist, sollte sich hier melden und seine gründe bejahen, damit man sie gleich wieder verneinen kann, denn: dieterli ist nur der stein meines eigenen denkanstosses. und nun isser böse...der dieterle zzzzttt.
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19.12.2011, 14:42 | #15 |
Dem Forenfrieden förderlich
Ich würde es "negativ nachgeäfft" nennen.
Eine Zeitlang hat "Zwitter" *grins* , ich meine der/die User, so in der Art das Spiel mit mir durchgezogen. Ich fühlte mich wichtig, dass er/sie sich wegen mir so viel mühe machte Aaaaber wir sind nicht alle vom gleichen Holze geschnitzelt und desshalb sollte man auch Rücksicht nehmen, wäre es freundlich es zu tun, wenn man merkt, dass es nicht gut ankommt. Na Du, was sagst Du dazu? |
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19.12.2011, 15:39 | #16 |
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nix
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20.12.2011, 00:47 | #17 |
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Hallo Ralfchen,
Toll, dass Du auf meine Fragen eingegangen bist. (Das mit dem Baum habe ich dazu gesponnen und gehört selbstverständlich nicht zu Deinem Bild. Bei Wurzeln denke ich meistens an einen Baum... Da bin ich meinen Assoziationen aufgessen.) Hier noch ein paar Fragen, wenn das OK ist?: Du redest von der Planck-Zeit und setzt die Zeit auf 1? Ist es nicht egal, ob wir das, was passiert Zeit oder Kosmische Ausdehnung nennen? Wir bewegen uns doch in der Ausdehnung (aktiv und passiv). Dass mit dem Kassperle-Theater nehme ich übrigens genauso wahr - auch bei mir selbst. Umso mehr ich mich mit Deinem "Antonym" beschäftige, desto mehr Unterschiede sehe ich zu Kuriers Gedicht "Ehrlich". Der Anstoß mag ja daher kommen, aber Du willst von etwas Universellem sprechen und bis in der Sprache nüchterner,... und etwas offener der Eigenbetrachtung (erste Strophe). Liebe Grüße Encki |
20.12.2011, 00:54 | #18 |
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ich werde mich morgen damit nochmals genauer definieren. muss leider in der früh aus den federn. erst meine süsse haushälterin um 8, und dann ab ins spital mit meiner geliebten frau, wegen ner wichtigen untersuchung.
bussi, der winzigste ps.: natürlich sind da unterschiede zu dieterles lyrik. es ging mir nicht um eine gegensätzliche aussage, sondern im gegensatz zu dieterle, sehe ich mein leben eher mehr so. |
20.12.2011, 08:49 | #19 |
20.12.2011, 09:04 | #20 |
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weils stimmt, marlen-ja.
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