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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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03.05.2006, 19:20 | #1 |
Würzige Liebe
Mit jedem Leid, welches mich stumm befällt
verliert mein Seelenmeer eine Perle. Reihe sie mit Bedacht zur Perlenschnur leg’ sie sanft in die Hände der Geduld. Lass sie trocknen und ihre Salzblüten die Würze uns’rer faden Liebe sein. |
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03.05.2006, 20:02 | #2 |
RE: Würzige Liebe
hi,
Ich werde erst mal kurz versuchen das Gedicht zu Interpretieren um es überhaupt zu verstehen, denn es wirkt sehr geballt und Bildreich (was ich eher gut als schlecht finde) Als erstes sagst du das die Seele durch stummes Leid was dich (bzw. dem lyrischen Ich) befällt ärmer wird. Mit dem stummen Leid verbinde ich alltägliche Dinge und Kränkungen, die einen unbemerkt und fast unbewußt treffen. Diese lösen aus einer tiefen Seele (Meer) ein kleines kostbares Stück hinaus. Es geht aber nicht zwangsläufig verloren, sondern kann recycelt () werden, wenn die Anweisungen befolgt werden. Als erstes sollte sie in einer Schnur gereiht werden, was mir etwas sonderbar vorkommt, was ich aber nicht nähe erklären kann. Anschließend werden sie ruhen gelassen und getrocknet. An den Perlen bilden sich Salzkristallem die dann wieder dazu dienen "unserer" faden Liebe Würze zu geben. Also wird aus dem Leid, durch den richtigen Umgang, ein Highlight in der ansonsten belanglosen Liebesbeziehung. Ich finde interessant das erst durch die industrielle Verarbeitung des Leids, daraus etwas sinnvolles wird. Es ist also nicht so, das die Seele durch das Leid an tiefe gewinnt, wie man auch meinen könnte. Wahrscheinlich weiß der Partner in dem Gedicht, aber gar nichts von dem Leid (da es das lyrische Ich stumm befällt), somit kann er den Anweisungen nicht folgen und die Liebe bleibt fad. Der Teil nähmlich indem das innere Leid dem anderen sichtbar wird ist (bewußt ?) nicht im Text enthalten. Für mich wirkt das daher wie ein Appell an den Partner, nach Zuwendung bezüglich des Leids, was aber nicht nach aussen dringt, sondern nur in den unartikulierten Wünschen des lyrischen Ich´s bleibt. Es ist somit nur die Vorstellung dem Partner mitzuteilen, was man für Bedürfnisse hat. Die Stimmung des Gedichts schwankt zwischen Traurigkeit, Hoffnung und Zuversicht. Gerade fällt mir auch noch auf das jede der Strophen eine eigene Zeit hat. Die erste Vergangenheit, zweite Gegenwart und vierte Zukunft. Nun kommen wir zu den Dingen die mich stören: Am meisten haben mich die Metaphern um das Seelenmeer und der Perlen verwirrt. Am Anfang war noch die Rede davon das das Meer eine Perle verliert, später aber ist diese aber nicht wirklich verloren, sondern wird außerhalb der Seele weiterverarbeitet und anschließend zum Würzen einer gemeinsamen Beziehung benutzt... eigentlich ist doch kein Kritikpunkt Irgendwas stört mich aber trotzdem daran. Ich denke mal das Seelenmeer macht es zu kompliziert. Es wäre vielleicht besser, nur "mein Meer" zu schreiben. Das dürfte eine ähnliche Bedeutung haben, bombadiert den Leser aber nicht mit Metaphern. "Hände der Geduld" wirkt auch etwas unpassend, vielleicht wäre es mit Zeit besser. Es wirkt etwas kantig und sperrig. Der Hauptkritikpunkt ist also das es etwas zu Interpretationsreich ist. Beim Lesen verliert man ständig den Faden, weil die eine Vorstellung plötzlich mit der anderen nicht mehr passt. Vielleicht sollte man den Leser die Möglichkeit geben, das gelesen erst einmal zu verdauen. So wirft man den Leser immer wieder aus dem Gedicht, das er von neuen versuchen muss es zu verstehen und eine Zeile später wieder von neuem. Insgesamt würde ich aber niemals sagen das es schlecht wäre, oder du kein Talent hättest, nur das manchmal weniger mehr ist |
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04.05.2006, 18:24 | #3 | ||||
RE: Würzige Liebe
Hallo.
Deine Interpretation gefällt mir, aber nicht ganz das was ich meinte. . Zitat:
Zitat:
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Zitat:
hmm.. irgendwie komm ich mir nun ein wenig ''blöd'' vor, da ich keinen einzigen kritikpunkt ohne Widerrede hingenommen habe Hoffe auf jedenfall auf weitere Antwort. herzlichst , Beiss mich |
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04.05.2006, 19:48 | #4 |
RE: Würzige Liebe
"hmm. also ob dort nun 'Seelenmeer' steht oder ''Meer' ..ähm. wäre nicht eher das ''Meer'' eine grössere Metapher, da man gar nicht weiss was nun genau mit dem Meer gemeint ist...?!"
Bei Seelenmeer weiß man genauso wenig was gemeint ist Es würde eine Metapher bleiben, aber diese würde es leichter machen irgendeinen Sinn zu finden. Außerdem finde ich die Formulierung: "mein Meer" interessanter. Ein Seelenmeer kann man sich halt schwerer Vorstellen. "Ich mag ehrlich gesagt interpretationsreiche Gedichte, was natürlich auch geschmacksache ist, aber so viele Möglichkeiten gibt es bei meinem Gedicht nun auch wieder nicht , oder?Was passt den nicht?" Ich meinte damit nicht das dass ganze Gedicht zu viele Interpretationen übrig ließe, sondern jede Zeile. Nachdem man ein paar Wörter gelesen hat, interpretiert man automatisch das Gelesene, (wegen Metapher, Neologismen usw.) diese Interpretationen die man zwischen den Versen schon anstellt passen, aber nicht zu denen die in den nächsten Wörtern folgen usw. Deswegen ist es unnötig schwer verständlich und erschlägt den Leser eher. |
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