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03.06.2011, 18:50 | #1 |
Liam- die Rache
Schon seit Tagen hatten wir keine Menschenseele oder eine Seele von einer anderen Kreatur gesehen. Wir ritten stets am Fluss entlang, manchmal am Ufer, manchmal im seichten Wasser, wo die Strömung nicht stark war.
Liam meinte, dass unsere Verfolger dadurch die Spur verlieren würden. Zum Rasten ritten wir meistens ein Stück vom Fluss weg ins Landesinneren. Als ich ihn fragte was der Grund dafür sei, antwortete er nur, es sei sicherer. Ich hatte keine Ahnung warum es, fern ab dem Fluss, sicherer sein sollte als am Ufer, aber Liam wiedersprach man besser nicht. Er war nicht der Typ, der dir auf simple Fragen ausführliche Antworten gab. Er war eher wortkarg und sein starker Blick verriet nie was er gerade dachte. Aber wenn er mal etwas sagte, stellte es auch niemand in Frage. Schließlich war es Liam gewesen der es gesagt hatte. Ich bewunderte ihn dafür. Für seine Stärke, sein Talent immer wachsam zu sein und für seine Beherrschung der Rache, die jeden Tag aufs Neue in seinen Augen brannte. Ich starrte auf seinen Rücken, den er, wie immer wenn wir nicht unter Menschen waren, frei trug. Wenn ich gewollt hätte, könnte ich jede einzelne Narbe zählen. Er war unglaublich. Fast schon ein Kunstwerk. Ein Kunstwerk des Leids. Ich wandte meinen Blick ab. Ich konnte nicht die ganze Zeit auf seinen Rücken starren, und beobachtete die Umgebung. Seit den letzten anderthalb Stunden hatte sie sich kaum verändert. Das Wasser gurgelte dahin, Nebel stieg auf und hing wie ein schwerer grauer Teppich darüber. Das Schilf wiegte sich im Takt des Windes und das zarte, durch den Nebel pastellfarbene Grün verschwamm mit dem Wald, der das Ufer säumte. Alle hundert Meter trafen sie auf eine Sandbank, die verlassen und einsam dar lag. Der Nebel leckte an ihren Rändern, als wollte er sie erobern und würde es doch nicht schaffen. Ich hatte das Gefühl, dass der Nebel uns verfolgte, wie etwas, dass wir bei uns trugen. Ich wollte gerade Liam fragen, wann wir endlich wieder Halt machen würden, da sah ich links von ihm etwas im Schilf sitzen. Zuerst erkannte ich nur ein Mensch, doch als ich genauer hinsah, standen und hockten am Ufer noch mehr. Es waren ausschließlich Frauen, die nur spärlich bekleidet waren. Ihre Haut war in einem kalten blau angemalt und darauf hatten sie in feiner, fast schwarzer Farbe, Linien und Symbole gezeichnet. War die Farbe etwa Blut?! Man konnte es nicht genau erkennen. Ich wurde unruhig. Ihre Gesichter waren starr und schön, wie die von Statuen, während ihre Augen nur Hass ausdrückten. Jetzt nahmen sie Bögen hoch, die sie vorher erfolgreich im Schilf versteckt hatten und spannten sie. Diese Geste sah bedrohlich aus und sollte es auch wahrscheinlich sein, doch gleichzeitig war sie auch majestätisch. Panisch sah ich zu Liam, der mir mit erhobener Hand still schweigen bedeutete. Seine Miene war ruhig, als er sich zu mir umsah. Ich konnte nicht verstehen wie er nur so gelassen sein konnte. Wir waren nur eine einzige falsche Bewegung vom Tod entfernt. Mir gefror das Blut in den Adern und ich fröstelte. Das ist eine meiner Lieblingsszenen aus meiner Geschichte. Wie findet ihr es? Über positive und negative Kritik würde ich mich freuen! |
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03.06.2011, 20:45 | #2 |
R.I.P.
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Halli Hallo -
wäre es meine Kurzgeschichte (was nicht zutrifft), würde ich noch komprimieren. Auch darauf achten, daß keine Interpunktionsfehler unterlaufen. Interessant! Thing |
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