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18.05.2011, 16:45 | #1 |
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Zweitausendachtundvierzig
Enttäuscht schließt Claire die Kühlschranktür. „Dumme Kuh,“ murmelt sie, „was hast Du denn erwartet?“ Ihr Magen knurrt, sie spürt eine leichte Übelkeit, ihre Kehle brennt. Sie nimmt ein Glas und dreht mit prüfendem Blick den Wasserhahn auf – nichts, kein einziges Tröpfchen läßt sich der Leitung abpressen.
Dreizehn Uhr, ein Radiosprecher verkündet die Kurznachrichten, die an Claires Ohren vorbeirauschen, denn sie kennt die Texte längst auswendig. In Rio ist wieder einmal ein Gipfel zur Bekämpfung der globalen Desertifikation anberaumt, China liegt seit über zwanzig Jahren im Krieg, die Vereinigten Staaten von Amerika haben ihre Grenzen völlig dichtgemacht und von Welt- auf Binnenhandel umgesattelt, während die Europäische Union in die Isolation gedrängt ist und jederzeit zu zerbrechen droht, in Afrika fallen die Menschen wie von selbst in die Massengräber, und die arabischen Länder verarmen, weil niemand mehr ihr Öl kaufen kann. Während Claire interesselos Gesprächsfetzen aufschnappt, fliegt plötzlich die Wohnungstür auf. Nur mit Mühe kann sie einen Schrei unterdrücken. Wie in Trance nimmt Carsten die prall gefüllten Schläuche von den Schultern und reicht sie ihr. Seine blutverschmierten Hände zittern, sein Gesicht ist grau, die Augen blicken müde. Claire hat sich im Nu gefaßt. Sie prüft, ob an den Schläuchen die Pfropfen noch fest verschlossen sind und legt sie vorsichtig neben das Spülbecken. Dann hilft sie Carsten zum nächsten Küchenstuhl. „Du hast es wieder getan!“ schimpft sie leise. „Du hast es wieder getan, obwohl ich dir gesagt habe, du sollst das nicht riskieren! Irgendwann erwischen sie dich, und was machen wir dann ohne dich?“ „Es geht um unsere Kinder, Claire, und die brauchen jetzt etwas anderes als mich.“ „Das ist kein Argument. Irgendwann werden die Zeiten wieder besser. Wir müssen zusammenhalten und das durchstehen.“ „Papperlapapp. Bis die Zeiten besser werden, sind wir alle tot. Wir müssen zusehen, daß unsere Kinder überleben. Und jetzt mach einen Schlauch auf, wir haben alle Durst.“ „Dann werden wir Typhus berkommen, wir können es nicht abkochen.“ „Doch, können wir. Schmidtchen kommt gleich vorbei und bringt Holzkohle zum Heizen, das ist seine Baustelle heute gewesen.“ „Ihr seid völlig verrückt, die werden euch noch unbringen!“ „Ach ja? Dann kannst du mir sicher verraten, welche Wahl wir sonst noch haben?“ Im Rundfunk hat ein anderer Sprecher einen Kommentar zum Rio-Gipfel begonnen: „... Die Wasserpegel sind weltweit auf einen Rekordniedrigstand gesunken. In China sind durch die anhaltende globale Trockenheit in den letzten Monaten fast zweihundert Seen ausgetrocknet, während in Tibet durch Schmelzwasserzuflüsse über hundert neue Seen entstanden sind. China hält weiterhin das Hochland besetzt, während die Tibetaner zu Tausenden verdursten. In den Hauptstädten Asiens und Afrikas bleibt das Wasser rationiert, die Ausgabemengen müssen aber noch drastischer reduziert werden. Auch in Europa herrscht eine strenge Überwachung der Quellen und Wasserläufe. In den meisten Ländern der Union gelten seit Anfang des Jahres Gesetze, wonach auf jeden geschossen wird, der sich einem Flußufer auf weniger als dreihundert Metern nähert ...“ „Kannst du das verdammte Radio nicht abstellen?“ faucht Carsten. Seine Augen flackern. „Wo bleibt nur Schmidtchen mit der Holzkohle, er müßte eigentlich schon vor mir hier angekommen sein.“ Claire macht das Radio aus und öffnet den Verbandskasten. „Wo haben sie dich erwischt?“ fragt sie ruhig, während sie nach der Knopfleiste seines blutbefleckten Hemdes greift. In mutloser Greiztheit schlägt er ihre Hand weg. „Wenn er es nicht geschafft hat, war alles vergeblich.“ Dann brüllt er sie unvermittelt an: „So versteh doch endlich! Verdammte Scheiße, alles war für die Katz!“ 18. Mai 2011 © Ilka-Maria |
18.05.2011, 17:10 | #2 |
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Heftig und gut.
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18.05.2011, 19:12 | #3 |
Ich liebe plausible gute Endzeitszenarios, mehr davon, liebe Ilka...
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18.05.2011, 23:38 | #4 |
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Ich danke Euch beiden.
Ob alles in meiner Geschichte plausibel ist, weiß ich nicht, aber eines habe ich heute schwarz auf weiß gelesen: In Asien wird bereits ab dem Jahr 2030 der Wassermangel bei 40% des Bedarfs liegen. In anderen Regionen der Erde sieht es dann nicht viel anders aus, denn die Sache mit dem Absinken des Wasserpegels ist Realität. Trotzdem sind die Stimmen zu diesem Problem verhalten, obwohl manche Beobachter schon warnend den Finger gehoben und gewarnt haben: "Die künftigen großen Kriege werden um das Wasser geführt." Liebe Grüße und gute Nacht Ilka-M. |
19.05.2011, 01:05 | #5 |
Nicht dass ich mich damit auskenne, aber kann man nicht einfach
Entsalzungsanlagen bauen? Salzwasser haben wir doch genug oder? |
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19.05.2011, 06:42 | #6 |
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Abgesehen von den hohen Kosten und dem logistischen Problem, Katerchen, haben in dieser Hinsicht manche Länder viel, andere ein bißchen, aber die meisten nichts, nämlich keine Küste und somit keinen Zugang zum Meer. Und bei den anderen müße erst einmal die Frage geklärt werden: Wem gehört welcher Teil der Meere?
Außerdem dürften wir nicht nur vom Bedarf der Milliarden Menschen auf dieser Erde ausgehen, sondern auch die Tiere, die Pflanzen und die Landwirtschaft bräuchten Wasser. Wie stellst Du Dir das vor, ganze Wälder und Anbauflächen mit umgeleitetem, entsalztem Wasser am Leben zu erhalten? Und wenn das ginge, wer sollte das bezahlen? Wir haben nicht einmal das Problem der Hungersnöte auf dieser Erde in den Griff bekommen. Wie soll es denn mit dem Trinkwassermangel funktionieren? |
19.05.2011, 18:32 | #7 |
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Wieso habt Ihr nicht gemerkt, daß ich "Tibetaner" geschrieben habe statt "Tibeter"?
Naja, macht nix, ich hab's in meiner Word-Datei korrigiert. |
19.05.2011, 18:54 | #8 |
R.I.P.
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Weil sie in d e m Jahr wahrscheinlich Tibetaner heißen.
Hab aber dennoch 2 Tippfehler entdeckt in Deinem Szenario. Logische Fehler sind ja drin (Wasserpegel, Seen ). Trotzdem: "Verdammt, ich lieb Dich! Alles für die Katz!" Thing |
19.05.2011, 19:10 | #9 | |
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Zitat:
Die Tippfehler habe ich inzwischen auch gefunden. Das mit dem "Wasserpegel" und den "Seen" habe ich einem Artikel aus der FAZ, Rubrik "Wissenschaft und Technik", entnommen. Ist aber trotzdem nicht ausgeschlossen, daß die Journalisten mit falschen Begriffen arbeiten, jedenfalls wird da immer mal etwas in Leserbriefen richtiggestellt. |
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27.05.2011, 08:03 | #10 |
Worin besteht denn der logische Fehler?
Ich bin zwar kein Geologe, denke aber, dass Seen auch in höheren Lagen existieren können, unabgänig eines durchschnittelichen Wasseregels der in tieferen Lagen gemessen wird. Das wird mit dem Zu- und Abflussverhältnissen zusammen hängen und mit den Gesteins- und Erdschichten unterhalb dieser Seen. Hm... |
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27.05.2011, 10:22 | #11 |
R.I.P.
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Der Grundwasserpegel sinkt im Verhältnis Wasser:Verbraucher.
Die Seen wachsen/verschwinden im gleichen Verhältnis. Mal was über den Aralsee gehört/gelesen? Aber ich kann zum Glück sagen: Nach mir die Sintflut. Ich erlebe sie nicht mehr. |
27.05.2011, 13:48 | #12 |
Ich glaube im Grunde ist es ganz simpel.
Die Lösung ist, dass das Eine ein lokaler Absolutwert (Anzahl der Seen Tibets) ist, und das andere einen statistischen Durchschnittswert (allgemeine Pegelstände weltweit) beschreibt. Das eine beinhaltet zwar das andere, geht aber nicht zwingend aus dem anderen hervor, da es sich wie gesagt um ein lokales Phänomen handelt was sich gegensätzlich zum allgemeinen Trend verhält. Es ist sogar anzunehmen, dass die Pegelstände Tibets steigen, während sie in der Welt fallen... falls Du das gemeint hast. |
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27.05.2011, 16:52 | #13 | |
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Zitat:
was in obigem Zitat steht, habe ich einem wissenschaftlichen Report entnommen und lediglich in meine Geschichte integriert. Genau gesagt, lieferte dieser Bericht die Idee zu meinem Text. LG Ilka-M. |
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27.05.2011, 17:05 | #14 |
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Leute! Ist das da oben eine Kurzgeschichte oder eine hydrologische Studie??
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27.05.2011, 18:51 | #15 |
R.I.P.
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Eine sehr einprägsame und be-eindruckende Kurzgeschichte!
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27.05.2011, 18:58 | #16 |
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Genau!
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27.05.2011, 22:17 | #17 |
Dein Text gefällt mir außerordentlich, Ilka. Die Klimakatastrophe hat aufgehört ein bloßes Wort für ein Zukunftsmodell zu sein. Hellsichtig herbeigezogen, hautnah erlebbar.
LG gummibaum |
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28.05.2011, 06:37 | #18 |
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Danke, Gummibaum. Ich sehe den Klimawandel noch nicht als Katastrophe, es hat ihn schon immer gegeben, und wir Menschen werden uns darauf einstellen müssen. Wir sind auch mit den Eiszeiten fertig geworden, und kaum jemand kann sich vorstellen, daß vor langer Zeit der größte Teil Hessens von Wasser bedeckt war. Eine erste Folge der Anpassung wäre vielleicht, sich vom Besitzstandsdenken zu lösen, um mobiler zu sein.
Gerade beim Wasser wird es Verschiebungen geben. Schon heute ist es in vielen Ländern knapp geworden, andererseits schmelzen durch die Erderwärmung die Gletscher ab und führen in manchen Gebieten zu Überschwemmungen. Ob der Klimawandel so weit gehen wird, daß die Erde wieder eine Periode ohne vergletscherte Pole durchmacht - wie es ja schon der Fall war - vermag noch niemand zu sagen. LG Ilka-M. |
28.05.2011, 08:23 | #19 |
R.I.P.
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W i r werden es nicht mehr erleben.
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28.05.2011, 09:13 | #20 |
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Wir beide sind sowieso "glückliche Kinder", Thing. Seit über 60 Jahren kein Krieg in Deutschland (Helmut Kohl: "die Gnade der späten Geburt"), weder Flucht noch Vertreibung, Wirtschaftswachsum, Vollbeschäftigung, reduzierte Arbeitszeiten, wachsender Urlaubsanspruch und Reise-Boom, volle Läden und satte Bäuche, spielzeugverwöhnte Kinder, Führerschein mit 18 und eigenes Auto, immer größere Kleiderschränke, einmal pro Woche Restaurant und Kino ...
Auch die Sahne- und Cremetorten gehörten dazu, aber es gab nicht soviel Dicke wie heute, weil man an mäßiges Essen gewöhnt war und Fast Food noch keinen Stellenwert hatte. Eine Kugel Speiseeis machte uns selig, einen ganzen Topf voll brauchten wir nicht. Was für eine Zeit war doch dieses Nachkriegsdeutschland! Zwar spielt der Mensch immer noch, wenn auch mit Smart Phones, Computern und dergleichen, aber auf dem Arbeits- und Sozialsektor ist die alte Sicherheit dahin. Es mag paradox klingen, aber die Ansprüche sind himmelhoch gewachsen, viel zu hoch. Mag das, was ich über die Nachkriegszeit schreibe, auch noch so paradiesisch klingen, so gab es doch Grenzen der Mäßigung, die heute ignoriert werden und an deren Stelle reines Anspruchsdenken getreten ist. Die Säge frißt sich in den eigenen Ast. |
28.05.2011, 09:26 | #21 |
R.I.P.
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Du schreibst die Wahrheit sehr gelassen auf!
Ich stimme Dir lauthals zu. Thing |
02.06.2011, 17:51 | #22 |
R.I.P.
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Liebe Ilka-Maria,
Deine erzählend gefassten Gedanken können aufrütteln. Du hast ein schwieriges Thema geschickt angefaßt und sogar ein wenig Spannung eingebaut; mir hat es gefallen. Ich wollte aus Deiner Antwort vom 28. Mai zitieren, doch das geht nicht. Warum: Ich müsste den gesamten Text als Zitat nehmen. Obwohl individuell, triffst Du doch mit dieser Aussage voll ins Schwarze. Gerne gelesen. HG Kurier |
02.06.2011, 18:25 | #23 |
Da dich wohl niemand auf den Titel ansprach, siehst du den Text in der Tradition von Orwells 1948?
LG gummibaum |
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02.06.2011, 19:04 | #24 |
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Ja.
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02.06.2011, 21:33 | #25 |
Ich mag es. Gib es mehr davon?
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26.06.2011, 12:22 | #26 |
Bist du Autorin? War wirklich riesig diese Geschichte!
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26.06.2011, 17:16 | #27 |
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Danke für die Kommentare.
@NuaX: Wir sind hier alle Autoren, aber nur Hobby-Autoren. Falls Du meinst, ob ich beruflich schreibe: Oh nein, da kann ich von meinem eigentlichen Beruf besser und sicherer leben. Es gibt nicht viele Autoren, die allein von der Schreiberei ihren Lebensunterhalt bestreiten können. LG Ilka-M. |
21.07.2011, 12:58 | #28 |
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vom stil her, sehr gut wie immer. inhaltlich allerdings völlig unrealistisch und macro-ökonomisch-wissenschaftlich absolut unhaltbar. somit als zukunfts-szenario wertlos.
warum? es beginnt schon damit, dass die prot einen funktionierenden kühlschrank hat, was bedeutet, dass energie in einem szenario gekauft und geliefert wird, dass dies auf grund seiner desatrösität niemals vorsehen würde. die BRD hat natürlich weder hydro- noch sonstige erneuerbare energie, mit ausnahme einiger KKWs und AKWs. Zweitausendachtundvierzig viel zu früh für die auswirkung der wetterveränderung. dazu gibt es unzählige widersprüchliche wissenschaftliche szenarien. Enttäuscht schließt Claire die Kühlschranktür. „Dumme Kuh,“ murmelt sie, „was hast Du denn erwartet?“ Ihr Magen knurrt, sie spürt eine leichte Übelkeit, ihre Kehle brennt. Sie nimmt ein Glas und dreht mit prüfendem Blick den Wasserhahn auf – nichts, kein einziges Tröpfchen läßt sich der Leitung abpressen. das muss sie nun schon seit monaten wissen. Dreizehn Uhr, ein Radiosprecher verkündet die Kurznachrichten, die an Claires Ohren vorbeirauschen, denn sie kennt die Texte längst auswendig. In Rio ist wieder einmal ein Gipfel zur Bekämpfung der globalen Desertifikation anberaumt, China liegt seit über zwanzig Jahren im Krieg, die Vereinigten Staaten von Amerika haben ihre Grenzen völlig dichtgemacht und von Welt- auf Binnenhandel umgesattelt, während die Europäische Union in die Isolation gedrängt ist und jederzeit zu zerbrechen droht, in Afrika fallen die Menschen wie von selbst in die Massengräber, und die arabischen Länder verarmen, weil niemand mehr ihr Öl kaufen kann. Während Claire interesselos Gesprächsfetzen aufschnappt, fliegt plötzlich die Wohnungstür auf. Nur mit Mühe kann sie einen Schrei unterdrücken. Wie in Trance nimmt Carsten die prall gefüllten Schläuche von den Schultern und reicht sie ihr. Seine blutverschmierten Hände zittern, sein Gesicht ist grau, die Augen blicken müde. Claire hat sich im Nu gefaßt. Sie prüft, ob an den Schläuchen die Pfropfen noch fest verschlossen sind und legt sie vorsichtig neben das Spülbecken. Dann hilft sie Carsten zum nächsten Küchenstuhl. „Du hast es wieder getan!“ schimpft sie leise. „Du hast es wieder getan, obwohl ich dir gesagt habe, du sollst das nicht riskieren! Irgendwann erwischen sie dich, und was machen wir dann ohne dich?“ welche alternative hat er - und woher ist das wasser? „Es geht um unsere Kinder, Claire, und die brauchen jetzt etwas anderes als mich.“ unhaltbare argumentation - die kinder haben keine zukunft. „Das ist kein Argument. Irgendwann werden die Zeiten wieder besser. Wir müssen zusammenhalten und das durchstehen.“ „Papperlapapp. Bis die Zeiten besser werden, sind wir alle tot. Wir müssen zusehen, daß unsere Kinder überleben. Und jetzt mach einen Schlauch auf, wir haben alle Durst.“ noch unrealistischer „Dann werden wir Typhus berkommen, wir können es nicht abkochen.“ „Doch, können wir. Schmidtchen kommt gleich vorbei und bringt Holzkohle zum Heizen, das ist seine Baustelle heute gewesen.“ wo heizen sie? und in welchem umfeld wäre es generell möglich? in der wohnung? im hof. völlig unrealistische darstellung. „Ihr seid völlig verrückt, die werden euch noch unbringen!“ hier fehlt eine aufhellende erklärung. auch sind die charaktäre und die hintergründe absolut mangelhaft gezeichnet. der leser kann sich hintergründe nur mit mühe und viel fanatsie zusammenreimen. „Ach ja? Dann kannst du mir sicher verraten, welche Wahl wir sonst noch haben?“ was wäre die, wenn es de fakto kein wassewr gibt? auch hier mangelkt es an hintergründen und logik Im Rundfunk hat ein anderer Sprecher einen Kommentar zum Rio-Gipfel begonnen: „... Die Wasserpegel sind weltweit auf einen Rekordniedrigstand gesunken. In China sind durch die anhaltende globale Trockenheit in den letzten Monaten fast zweihundert Seen ausgetrocknet, während in Tibet durch Schmelzwasserzuflüsse über hundert neue Seen entstanden sind. China hält weiterhin das Hochland besetzt, während die Tibetaner zu Tausenden verdursten. wie soll diese land nun seit 20 jahren ein krieg geführt haben. ein verwirrend unlogisches szenario. In den Hauptstädten Asiens und Afrikas bleibt das Wasser rationiert, die Ausgabemengen müssen aber noch drastischer reduziert werden. Auch in Europa herrscht eine strenge Überwachung der Quellen und Wasserläufe. In den meisten Ländern der Union gelten seit Anfang des Jahres Gesetze, wonach auf jeden geschossen wird, der sich einem Flußufer auf weniger als dreihundert Metern nähert ...“ hier folgt dann eine erklärung, die wieder ein völlig unhaltbares szenario zeichnet. wie soll man 90 millionen menschen von den gewässern fernhalten? „Kannst du das verdammte Radio nicht abstellen?“ faucht Carsten. Seine Augen flackern. „Wo bleibt nur Schmidtchen mit der Holzkohle, er müßte eigentlich schon vor mir hier angekommen sein.“ Claire macht das Radio aus und öffnet den Verbandskasten. „Wo haben sie dich erwischt?“ fragt sie ruhig, während sie nach der Knopfleiste seines blutbefleckten Hemdes greift. In mutloser Greiztheit schlägt er ihre Hand weg. eine xtrem unpassende beschreibung „Wenn er es nicht geschafft hat, war alles vergeblich.“ Dann brüllt er sie unvermittelt an: „So versteh doch endlich! Verdammte Scheiße, alles war für die Katz!“ na und? wenn er das wasser in flaschen füllt und in die sonne stellt ist es durch UV binnen weniger stunden sterilisiert. nein - ich kann mich dem lob der anderen user nicht im geringsten anschliessen. was nützt ein gut formulierter text, wenn er bar jeglicher visionärer qualitäten ist? |
21.07.2011, 13:57 | #29 |
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Danke für Deine ausführliche Beschäftigung mit dem Text. Die meisten Deiner Einwände sind diskutierbar, z.B. die Sache, das Wasser in die Sonne zu stellen = Entdeckungsgefahr, die Strafe nach sich zöge. Etliche Stellen, die Du als unrealistisch bezeichnest, habe ich tatsächlich der realen Berichterstattung aus einer Frankfurter Zeitung entnommen.
Und nicht zuletzt: Wenn ich realistisch schreiben wollte, kämen keine Zukunftvisionen in Frage, denn die sind nie realistisch. Ich wollte unterhalten, mehr nicht. Prosa ist ohnehin nicht meine Stärke. Aber dennoch: Du hast Dir viel Mühe mit dem Text gemacht, und das weiß ich zu schätzen. VG Ilka-M. |
21.07.2011, 17:13 | #30 | |
Zitat:
Was ist eigentlich eine "Klima-Katastrophe"? Daß die Erde nicht selbstbestimmend eine neue Epoche eines ihr übermächtigen Geschehens einleitet? Dazu würde ich eher den Begriff "Klimawandel" verwenden. Eine Katastrophe machen nur wir Menschen daraus. Weil wir Angst um unser eigenes Leben haben.Aus unserem Ignorantentum, unserer Selbstverliebtheit. Unser blauer Planet schert sich einen Dreck darum, wie wir uns um ihn "kümmern". Die Erde lebt auch weiter, wenn der "Homo Sapiens" von der Bildfläche verschwunden ist. Dieses Mentalitäts- Geschwafel von der Klimakatastrophe und dem Untergang der Erde geht mir ziemlich auf den Senkel. Die Erde existiert nicht wegen der Menschheit. Die Menschen existieren,weil es die heutige Form dieses Sterns im Universum gibt. Wir müssen uns nach dem Lauf der Evolution, der Weiterentwicklung richten. Wir sind aber nicht der Herrscher über unseren Planeten. Das Klima der Erde wird bestimmt von den verschiedensten Faktoren unseres Sonnensystems, im großen Maße von der Sonne. Da wird auch unser Allheil-Bringer, der Liebe Gott nichts ausrichten können, da auch er nur ein großer Spinner und Möchtegern ist. Wir, liebe Freunde, sollten froh sein, überhaupt auf dieser Welt als Mensch zu existieren, so es unser Planet im Laufe seiner Geschichte zugelassen hat. Gruß Lucifer PS: Mir schwoll der Hals nur wegen diesem unsäglichen Wort "Klimakatastrophe", nicht wegen "Gummibaum"´s Post. "Gummibaum" kann sich beruhigt zurücklehnen. |
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21.07.2011, 17:26 | #31 |
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Hast vollig Recht, Lucifer, das Klima hat sich schon immer gewandelt. Deshalb geht es in meinem Text speziell um die immer knapper werdenden Wasserreserven - und das ist heute schon eine Tatsache.
LG Ilka-M. |
21.07.2011, 18:37 | #32 |
Apropos- Wasser-Reserven.
Ich denk mal, daß damit einige afrikanische Staaten gemeint sind. Man sieht seit einigen Tagen in diversen Newspapers dahin vegetierende Kleinkinder. Der Hunger ist ihnen ins Gesicht geschrieben. Darüberhinaus begutachte ich diese Fotos argwöhnisch. Menschen, welchen Alters auch im Angesicht des Todes zu sehen, ist ein schwerwiegender Anblick. Im Falle einer Spenden- Organisation mit mitleidigen Kinderaugen hab ich trotzdem keinen Cent übrig. Warum sterben in Afrika so viele Kinder an Unterernährung? Die Großfamilie steht in Afrika an erster Stelle.Es werden Kinder gemacht, wie Hühner Eier legen. Wohl des Wissens, daß zu wenig Nahrung da ist, werden diese Existenzen so weit am Leben gehalten, bis sie durch Flüssigkeitsmangel zugunde gehen.Nur der Stärkste überlebt. Der Wert eines Lebens spielt in Mittel-Afrika eine untergeordnete Rolle. Nachwuchs ist in einer Groß-Familie in Afrika immer ein Thema, aber auch der Verlust eines Nachkömmlings wird nicht sehr tragisch aufgenommen. Der Lebensinhalt der Mittel-Afrikaner besagt, 5 lebende Kinder sind willkommen, wie 3 an Hunger gestorbene Kinder begraben werden.Ohne große Zeremonie. Das ist der Lauf des Lebens. Für uns unvorstellbar. Da zählt nicht der Tod eines an Hunger gestorbenen Kindes, sondern nur die Vielfalt der Familie. Gruß Lucifer |
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21.07.2011, 21:02 | #33 |
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Wenn die Geschichte zur Diskussion anregt, hat das ja schon mal einen Sinn. Aber nein, das Problem mit den Wasserreserven scheint in erster Linie in Asien akut zu sein - ein paar Kilometer außerhalb Frankfurts übrigens auch. Afrika ist aber auch dabei, immer mehr.
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