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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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22.04.2011, 12:08 | #1 |
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König der Könige
Mit liebevollem Herzen
lud er zum Abendmahl, das Böse auszumerzen, und bald begann die Qual. Für dreißig Silberlinge bekam er einen Kuss und spürt' des Schwertes Klinge, nun kam’s, wie’s kommen muss. Dem Mob zum Spott und Hohne der König ward geschmückt mit einer Dornenkrone, die ihm ins Fleisch gedrückt. Ein Kreuz auf seinem Rücken, ging er ein letztes Mal mit tränenleeren Blicken wohl durch das Jammertal. Der König aller Herzen, arm, wie man ihn nie sah, erreichte unter Schmerzen den Berg von Golgatha. Dort an das Kreuz geschlagen er zwischen Mördern hing, konnt noch zum Vater klagen, eh ihm sein Sinn verging. Und um die neunte Stunde ging er von dieser Welt. Ich sag aus tiefstem Grunde: Nur Liebe ist’s, was zählt. Aus Lieb ist er gestorben, der König sanft und rein, sonst wär die Welt verdorben. Will Kind der Liebe sein! |
22.04.2011, 12:18 | #2 |
ist n schönes gedicht
zur allgemeinen situation: ich hatte mal son gedanken, wenn jesus doch alle sünden der welt auf sich geladen hat und mit diesen sünden ins reich der toten einging, ist er dann nicht als größter sünder zur hölle gefahren; was auch durch den antichristen bestärkt wird, der kommen muss, bevor er selbst wieder zur erde fährt |
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22.04.2011, 12:19 | #3 |
Huhu,
ich find dein Gedicht wirklich toll, schöne und konsequent durchgesetzte Reime. Es hat auch einen herrlichen Abflauf, aber, wenn ich kritisieren darf, finde ich, dass der Grund, wegen dem er hingerichtet wird, eventuell etwas genauer noch beschrieben werden könnte. Auch würde sich, von den Silben her, bei "arm, wie man ihn nie sah," vieleicht "wie man ihn nie gesehen" anbieten, sei denn, du hattest einen bestimmten Grund, für den ich zu sehen zu blöd bin, es so zu schreiben. Aber alles in allem wirklich toll. Ich mag Gedichte, die nicht modern sind sehr, vor allem, wenn Autoren sich heutzutage noch die Mühe machen. Tolle Arbeit! Grüße Adri |
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22.04.2011, 12:27 | #4 |
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Formal und sprachlich finde ich es wunderbar.
Zum Inhalt kann ich nicht viel sagen, außer, dass der Beschriebene für mich nicht der König der Könige, sondern ein geistesgestörter Zimmermann ist, der zwischen den Dieben sehr gut aufgehoben war. |
22.04.2011, 12:33 | #5 |
ihr seid immer so negativ auf jesus zu sprechen; ich meine der kirchenjesus, voll der vollhonk, aber glaubt ihr nicht das er ein teilweise angenehemer, für seine zeit bestimmt auch avantgardischtischer boheme war; so ist meine meinung von ihm, und ich denke man sollte bei der diskussion um jesus, von der kirche absehen, die wie jeder weiß aus kinderfickern in gottes namen besteht!
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22.04.2011, 12:41 | #6 |
@Odiumediae
Nun ja, wegen der Form, mich hat einfach gestört, dass es, wärend alle anderen Verse am Ende mehr oder minder mehrsilbig klingen, es an der einen Stelle stolpert...es ist aber wohl ein Fehler bei mir, denn auch vom Reim ist es goldrichtig. |
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22.04.2011, 13:00 | #7 | ||
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Hallo ZychoyZ,
Zitat:
Was deine Einschätzung von Jesus betrifft, so teile ich voll deine Meinung. Mit den Kirchenfürsten habe ich auch nichts am Hut, aber mit der Befreiungstheologie, und Jesus, der für die Armen und Geächteten da war, ist für mich ein Vorbild. Hallo Adri, stimmt, der Grund für seine Hinrichtung ist nur angedeutet. Mal sehen, vielleicht erweitere ich die Verse. Zitat:
Hallo Odiumediae, nach meiner Ansicht ist es kein Zeichen von Geistesgestörtheit, sondern nur nicht opportun, wenn jemand auf Gut, Geld und familiäre Bindungen verzichtet, sich stattdessen Dieben und Huren zuwendet und ihnen eine Perspektive bietet. Dank euch allen für eure Anerkennung. Liebe Grüße Rosenblüte |
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22.04.2011, 13:21 | #8 |
ich denke die konnten sich jesus übermacht nicht erklären, und haben ihn deswegen als silas beschimpft; ich meine wasser zu wein ist keine alltäglichkeit, die hatten ja noch keine television ... , dass da einer ist der aus dem nichts den stock des vertrauens auf übelste weise geschenkt bekommt und den sein leben lang nicht bricht könnte ich niemals als glauben annehmen; sehe jesus trotzdem als den ersten hippie, und die waren mal so richtig cool!
sehe das ähnlich mit dem menschen, kann mir auch kein seelisch komplettes leben nach dem tot vorstellen, da es eine perfekte, parellele 'wiewelt' vorraussetzt (zumindest verstehe ich das so); die trennung zwischen himmel und hölle, die beide im menschen stecken sehe ich eher als metaphisisches problem (handel gut und du wirst im jenseits belohnt; da man in dieser welt keinen dank erwarten darf) ... die hindus und buddhisten ... die inder gehen eher von der einheit aus ... beides steckt im menschen ... |
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22.04.2011, 13:31 | #9 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Für die Ameise endet die Welt am Rande des Waldes. Alles andere ist für sie noch nicht einmal unvorstellbar.
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22.04.2011, 13:45 | #10 |
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Hi ZychoyZ,
Jesus war halt stärker als wir. Und weil das so war, hat er unsere Sünden auf sich genommen. Ich denke, wir sollten uns ein Beispiel dran nehmen und versuchen, verantwortungsvollere Menschen zu sein, die nicht nur auf ihren Vorteil bedacht sind. Das könnte dem Leben im Diesseits nur von Nutzen sein. Und was danach kommt, können wir ohnehin nicht wissen. Hi Nöck, zwar sind wir ein bisschen größer als die Ameisen und haben einen weiteren Horizont, aber wir glauben zumeist auch nur das, was wir sehen und anfassen können. Liebe Grüße Rosenblüte |
22.04.2011, 13:49 | #11 |
ist wahr, respekt für ihn auch klar; nacheifern definitv nein, weil ich für die sünden die andere begingen und auch noch begehn eindeutig nicht verantwortlich sein will, das kreuz will ich nicht tragen, mir den nagel nicht durch die hand schlagen, das öl nicht in den nahen osten pflanzen
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22.04.2011, 13:56 | #12 |
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Sind wir nicht alle mitverantwortlich dafür, dass die Welt ist wie sie ist? Wir lassen es uns gut gehen auf Kosten der armen Länder, kaufen abgepackte tote Tiere im Supermarkt und werfen die Hälfte davon weg, sagen, der Holocaust wäre vor unserer Zeit gewesen und machen die Grenzen dicht usw. Ich denke, es genügt nicht, sich nur aus allem rauszuhalten.
Lieben Gruß Rosenblüte |
22.04.2011, 13:59 | #13 |
ich kann mich aber auch nicht dafür verantwortlich machen, wenn ich es in machtposition aus meinem jetzigen verständnis heraus anders machen würde, ich denke, um bei biblischen bildern zu bleiben ... der stein der schuld ist geworfen, aber trifft er mit gerechtigkeit jeden gleich? ... wenn ja sprächen wir nicht von einem gerechten sondern einem ungerechten gott, was dem vollkommenheitsgedanken, dem verständnis, dass man sich als mensch von gott macht vollkommen widerstreben würde und im endeffekt versuche ich möglichst wenig fleisch im supermarkt zu kaufen ... bio ist nicht immer leistbar; aber kann ich für ohnmacht in produktfragen bestraft werden? (jetzt mal im theologischen sinne ...)
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22.04.2011, 14:12 | #14 |
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Gott hat nun mal das Leben zur freien Gestaltung in unsere Hände gegeben. Was wir draus machen, ist unsere Sache, ob es ihm nun gefällt oder nicht.
Was den Kauf von Produkten angeht, so hat der Verbraucher sehr großen Einfluss darauf, welche Produkte angeboten werden. Vor Jahren gab es z. B. noch kaum Bioprodukte zu kaufen. Heute verlangt der Verbraucher danach, also gibt es sie in jedem Discounter. Sie sind zwar teurer als die Lebensmittel aus konventioneller Herstellung, aber ich denke mir, lieber ernähre ich mich vernünftig und gebe dafür etwas mehr aus als mein Geld in ein Auto oder die neueste Mode zu investieren. |
22.04.2011, 14:14 | #15 |
gute einstellung, sehe ich ähnlich, lässt das portmonait halt nicht immer und bei allem zu ... leider
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22.04.2011, 14:16 | #16 |
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Sicher, wer Hartz IV bekommt, hat das Geld nicht. Aber wir anderen, die wir ein bisschen besser gestellt sind, geben unser Geld doch oft für nutzlosen Kram aus und sparen dafür am Essen.
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22.04.2011, 14:18 | #17 |
jaaa ... hartz IV ....
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22.04.2011, 14:31 | #18 |
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Beiträge: 7.879
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Der König der Könige
Liebe Rosenblüte,
ich bin immer wieder von den Socken, wenn ich erst das Gedicht, dann die Kommentare lese. Von den Socken bin ich hauptsächlich wegen der pseudo-religionsgeschichtlichen Kommentare und auch wegen der offensichtlich mit Blindheit geschlagenen Kommentatoren, die alles wunderbar finden, wenn nur ihr angebeteter Gott gut wegkommt. Ich frage mich dann: Sind wir in einem christlichen Seminar für Kinder und Jugendliche oder in einem Gedichteforum. Mit liebevollem Herzen lud er zum Abendmahl, das Böse auszumerzen, (Jesus hat seine Jünger zum Abendmahl gebeten, um das Böse auszumerzen???) und bald begann die Qual. (Wieso? Haben die sich alle den Magen verdorben? Die Qualen stehen in keinem Zusammenhang mit dem Abendmahl. Lese ich Deine Version, dann müsset ich glaube, dass Jesus mit liebevollem Herzen - nicht etwa, weil sie alle Hunger und Durst, auch im übertragenem Sinn, hatten. Und da in der gleichen Strophe die Qualen beginnen, kann es sich nur um ein schlechtes Essen gehandelt haben) Für dreißig Silberlinge bekam er einen Kuss (ich nehme Deinen Text und nicht irgendwelches Hintergrundwissen. Nach Deiner Version hat Jesus dreißig Silberlinge bezahlt, um einen Kuss zu bekommen. und spürt' des Schwertes Klinge, (Noch sitzen wir ja gedanklich beim Abendmahl. Wo kommt da auf einmal das Schwert her? Und wer hat des Schwertes Klinge gespürt? Hat da nicht einer der Jünger erst einmal plötzlich ein Schwert zur Hand gehabt - aber nicht beim Abendmahl, sondern, wenn ich mich recht erinnere im Garten Gethsemane) nun kam’s, wie’s kommen muss. (das ist recht alltagssprachlich und senkt das Sprachnieveau erheblich) Dem Mob zum Spott und Hohne der König ward geschmückt mit einer Dornenkrone, die ihm ins Fleisch gedrückt. xXxXxXx xXxXxX xXxXxXx xXxXxX (der hinkende Versfuß klappert schlicht daher) Das ist, verzeih, schlechtes Deutsch. Dem Mob zum Spott und Hohne wurde der König geschmückt. Die spitzige Dornenkrone wurd ihm ins Fleisch gedrückt. xXxXxXx XxxXxxX xXxxXxXx xXxXxX (das ist rhythmisch variiert, liest und spricht sich m.E. aber besser) Ein Kreuz auf seinem Rücken, (Mit einem Kreuz auf seinem Rücken/und tränenleeren Blicken/ging er "ein letztes Mal" (ging er denn schon einmal?)/schmerzensvoll durchs Jammertal) - ich weiß nicht, ob die via dolorosa durch ein Tal führt - ging er ein letztes Mal mit tränenleeren Blicken wohl durch das Jammertal. ("wohl" in diesem Zusammenhang ist ja fast schon Gotteslästerung) Der König aller Herzen, (Da hat Lady Di aber sehr früh mitgewirkt! Jesus war keineswegs "der König aller Herzen", sonst wäre er ja wohl kaum zum Tod am Kreuz verurteilt worden. Sein "Reich" war nicht von dieser Welt und die Versuche der Schreiber des Neuen Testaments haben zwar versucht, ihn in eine Geschlechterfolge mit David zu bringen; dummerweise war aber nicht Maria, sondern Josef, der ja mit der Zeugung Jesus nichts zu tun hatte, mit David weitläufig verwandt) arm, wie man ihn nie sah, erreichte unter Schmerzen den Berg von Golgatha. Dort an das Kreuz geschlagen er zwischen Mördern hing, (Satzverdrehung um des Reimes willen) konnt noch zum Vater klagen, eh ihm sein Sinn verging. Und um die neunte Stunde ging er von dieser Welt. (ein netter Euphemismus "ging von dieser Welt". Hat er aber gar nicht gemacht. Er ist jämmerlich verreckt und - nach christlichen Glauben nach kurzer Frist quicklebendig wieder aufgetaucht) Ich sag aus tiefstem Grunde: Nur Liebe ist’s, was zählt. (Wie Du aus dem Vorangegangenen beinahe auf den Titel einer Seifenoper kommst, wird wohl Dein Geheimnis bleiben) Aus Lieb ist er gestorben, der König sanft und rein, sonst wär die Welt verdorben. Will Kind der Liebe sein! Auch hier wieder eine Schlussfolgerung und ein Verlangen, die sich aus dem Vorausgegangenen nicht ergeben. Liebe Grüße, Heinz |
22.04.2011, 18:37 | #19 |
ZychoyZ...so viel zum Thema gute Deutschlehrer und Spaß an der Lyrik...
Heinz...es ist wohl alles richtig was du sagst, aber ich finde, dass du zu hart in der Bewertung bist. Das Überthema ist Gfühlte Momente und Emotionen. Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. Was sie nun empfindet ist doch nicht um des Verstehens Willen geschrieben, sondern um den des Fühlens. Außerdem, etwas, was du recht oft bemängelt hast, die subejktive Sicht des lyrischen Ichs. Das ist ein Gedicht und keine pseudo N24 Dokumentation über die letzten Stunden von Jesus. Wenn das lyrische ich z.B. direkte Anteilnahme an dem Leben Jesus hat(te), warum soll er ihm nicht wie "Der König aller Herzen" vor gekommen sein? Also vom Inhalt her ist deine Kritik unfair, wie ich finde. Jedoch bestätige ich deine Betrachtung der Metrik, über die man öfters stolpert. Aber wohl er ein Problem des schönen Reims, der schwer durch zuhalten war. |
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22.04.2011, 19:02 | #20 |
Dabei seit: 10/2006
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Der König der Könige
Lieber Adri,
wenn ich mich in den letzten Jahren - ich trau es mich zu sagen - verbessert habe, dann sicherlich, weil harte Kritiken mir weiter geholfen haben als weichgespülte Elogen. Gefühlte Momente und Emotionen - ja, wie bringt man die zu Papier, ohne eine Reportage zu schreiben? An diesem Problem bastele ich ja selbst herum. Natürlich kann man schreiben "Mein kleines Herz ist so verliebt,/ich bin so froh, dass es dich gibt". Da weiß man, woran man ist und manch eine/r findet das ja dann auch toll. Wem das Herz fast zerspringt vor Glück, kann aber auch schreiben: "Wie herrlich leuchtet mir die Natur,/wie glänzt die Sonne, wie lacht die Flur", um nach einigen Strophen in den Jubel auszubrechen: "O Mädchen, Mädchen, wie lieb ich dich...". Ich möchte durch ein Gedicht in eine Gefühlswelt eingetaucht werden, aber ich möchte nicht per Holzhammer ein Gefühl eingetrichtert/beschrieben bekommen. Das zu erklären, ist sehr schwer, ich empfehle einen Rilke-Aufsatz (oder war es eine Rede vor sachkundigem Publikum?) zur Lyrik. Liebe Grüße, Heinz |
22.04.2011, 19:49 | #21 |
Ich halte gerade bei Gefühlen starke Wörter und Handlungen, die kraftvoll das Wesen der Epfindung beschreiben, für effektvoller, als ein goethisches zerfließen in bunten Phrasen, die sich in den Gehirnwindungen des Dichters verstricken, bis sie einem den Enthusiasmus beim Lesen rauben. Jedoch habe ich festgestellt, dass dies bei dunklen Gedankengängen besser darzustellen ist, als bei Handlungen der Liebe zum Beispiel. Aber ich schätze, dass diese Diskussion (wenn es denn eine ist) sich eher in einem Generationenunterschied wiederspiegelt, als in tatsächlichem lyrischen Wohlbefinden.
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22.04.2011, 21:04 | #22 |
R.I.P.
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Ich werde mich hüten, hier über religiöse Gefühle zu spotten.
Da dieses Gedicht nicht erschlagend-missionarisch daherkommt, lasse man es doch als das stehen, was es ist: Eine Jesus-Passions-Schilderung aus subjektiver Sicht. Gut gemacht im Gegensatz zu so manch andren zentrierten Ungeschicklichkeiten! |
22.04.2011, 23:14 | #23 | |
abgemeldet
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Zitat:
--- Mußte heraus. Zum Gedicht selber - nix. Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. |
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23.04.2011, 08:48 | #24 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Zitat:
Darum wird die Ameise sich auch nicht aus eigener Kraft weiterentwickeln, sie passt sich höchstens den veränderten Umständen an. Phantasie (und Träume) sind dem Menschen vorbehalten. |
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23.04.2011, 09:20 | #25 |
R.I.P.
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Träumen Roboter von elektrischen Schafen?
Mangels Synapsenvielfalt k ö n n e n Ameisen nicht träumen. |
23.04.2011, 09:42 | #26 |
bei echsen ist die fontanelle nicht zugewachsen, was der grund ist, dass sie nicht träumen, sie nehemn die sonne direkt ins gehirn/nervensystem auf ... bei menschen zugewachsen; deswegen träumer ... hunde, katzen ... träumen auch! im biblischen erscheint gott oft im traum ... die zusammenhänge und lücken kann man dann selbst füllen ...
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23.04.2011, 10:01 | #27 |
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Lieber Heinz,
mit spitzfindigen Kommentaren zu diesem Thema habe ich natürlich gerechnet. Bin ja schon lange genug in Gedichteforen unterwegs, um zu wissen, dass Religion ein Reizthema ist, aus welchen Gründen auch immer. Doch finde ich es anerkennenswert, dass du dir solche Mühe mit deiner Kritik gegeben hast, schon fast wie ein Pharisäer. Gleich vorweg: Ich gehöre schon lange keiner Kirche mehr an. Der Katholizismus, in den ich durch Zufall hineingeraten war, wurde mir beizeiten gründlich vermiest. Das hielt mich aber nicht davon ab, Jesus als Vorbild zu sehen – ja, als ersten Hippie ist wohl der richtige Ausdruck - und mir meinen kindlichen Glauben an seine Botschaft zu bewahren. Bin jedoch kein Bibelexperte und kann deshalb nicht dezidiert in die theologische Debatte einsteigen. Doch nun zu deiner Kritik im Einzelnen: Die einfache Umgangssprache ist beabsichtigt, denn Jesus riet den Menschen: "Werdet wie die Kinder." Ich bitte die Schilderung chronologisch aufzufassen. Das Abendmahl leitet die Leidensgeschichte Jesu und die Rettung der Menschen ein. Ab diesem Zeitpunkt haben wir nicht mehr mit dem zürnenden Gott des Alten Testaments zu tun, sondern mit dem verzeihenden Gott, der das Gebot der Nächstenliebe über alles stellt: "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab..." Die Nächstenliebe mag unpopulär sein, dem nüchternen Rationalisten wie eine "Seifenoper" anmuten, doch dies beweist meiner Meinung nach nicht, dass sie ein Irrweg ist. Du weißt ebenso gut wie ich, wie die Zeilen mit den dreißig Silberlingen gemeint sind, nicht wahr? Judas erhielt sie, und an seinem Kuss erkannten die bewaffneten Soldaten, wer unter den Jüngern Jesus war und nahmen ihn fest. Nein, "die spitzige Dornenkrone" sagt mir nicht zu, zumal ich den Vers nicht als hinkend empfinde. Der Weg durch das "Jammertal" ist eine biblische Beschreibung der Wanderschaft des Gottesvolkes durch die Wüste. Es steht hier für die Knechtschaft des jüdischen Volkes, dem Jesus angehörte, und bezeichnet für mich im Allgemeinen die Welt, in der Ausbeutung und Unterdrückung an der Tagesordnung sind. Jesus ging ein letztes Mal durch das Tal der Tränen, aber das erste Mal mit einem Kreuz auf dem Rücken. Lady Di war sicherlich nicht die Königin meines Herzens, anders als Jesus, der alle Menschen erlösen wollte, auch seine Peiniger. Ob sein Reich von dieser Welt war, darüber lässt sich streiten. Die Urchristen jedenfalls gingen davon aus, ebenso wie heute die Befreiungstheologen in Lateinamerika. Das Reich Gottes wurde erst in späteren Bibelübersetzungen ins Jenseits verlegt. Weil Jesus aus Liebe gestorben ist und weil der Weg der Liebe mich überzeugt, möchte ich mich daran orientieren und "Kind der Liebe" sein. Lieben Gruß Rosenblüte Hallo Adri und Thing, ihr habt es erfasst. Dies ist meine subjektive Sichtweise, die ich nicht ohne Grund in "Gefühltes und Emotionen" dargelegt habe. Die Passionsgeschichte berührt mich sehr, missionarischer Eifer liegt mir jedoch fern. Jeder muss selbst seinen Weg finden. Liebe Grüße Rosenblüte Hallo Schamansky und Nöck, ist der Traum von Love & Peace nicht ein schöner Traum? Er mag als Utopie erscheinen. Aber um Rio Reiser zu zitieren: "Ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird." Liebe Grüße Rosenblüte |
23.04.2011, 10:37 | #28 |
erstmal vorweg ... rosenblüte du bist cool!
das reich gottes ins jenseits zu verlagern ist für mich auch eine unglaubliche sache; im tao steht "... jenseits des Nennbaren liegt der Anfang der Welt / Diesseits des Nennbaren liegt die Geburt der Geschöpfe ..." hier wird auch über diesseits und jenseits gesprochen aber in einer erkennbar differnezierteren und klügeren weise, das jenseitige ist nicht durch worte zu erfahren, sondern ein gefühlsding, ich nehem an, dass die hohepriester der römischen christenheit sich nichs vorstellen konnten, was über das wort hinausgeht, da wir auch alle wissen was im anfang laut biblischer auffassung war ... Gott vollkommen aus der erkennbaren, erfahrbaren welt zu verbannen ist für mich das größte verbrechen und der mordversuch schlechthin an der VISION eines aller höchsten wesens, um mehr geht es in meinen augen nicht, um einen traum von einem uns, nicht körperlich sondern geistlich ebengleichen wesen! Jesus, mohammed, buddha, und dergleichen propheten sind für mich auch im Leben erfahrbar, sofern man ihnen raum in sich selbst zukommen lässt, ich glaube nicht das sie abgehobene über alles thronende normalo menschen sind, sondern viel eher, tiefsinnige, feingeistige 'wiephilosophen' (Jesus hat sich gerne in Philosophentracht gezeigt; indische mönche, lernen von klein auf philosophische denkweisen) aber vermutlich renn ich mal wieder nur offenstehende türen ein! deswegen liebe grüße und freut euch an den vögeln und an der sonne und so |
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23.04.2011, 11:47 | #29 | |
Dabei seit: 12/2009
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Beiträge: 2.662
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Zitat:
Ebenfalls liebe Grüße Nöck |
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23.04.2011, 12:59 | #30 |
weißt du weil ....
abgesehen ist die höchste vision fürn hund ja vielleicht, das perfekte kaninchen zu fangen oder was weiß ich sich als mensch über alles zu stellen ist typisch menschlich arrogant, ignorant |
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23.04.2011, 13:35 | #31 |
Dabei seit: 10/2006
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Der König der Könige
Lieber Adri,
Dein Kommentar fordert mich ein bisschen heraus: "Ich halte gerade bei Gefühlen starke Wörter und Handlungen, die kraftvoll das Wesen der Epfindung beschreiben, für effektvoller, als ein goethisches zerfließen in bunten Phrasen, die sich in den Gehirnwindungen des Dichters verstricken, bis sie einem den Enthusiasmus beim Lesen rauben. Jedoch habe ich festgestellt, dass dies bei dunklen Gedankengängen besser darzustellen ist, als bei Handlungen der Liebe zum Beispiel. Aber ich schätze, dass diese Diskussion (wenn es denn eine ist) sich eher in einem Generationenunterschied wiederspiegelt, als in tatsächlichem lyrischen Wohlbefinden." Ein bisschen konfus ist Dein Beitrag schon (und ich erspare mir grammatikalisches Zerfließen in Phrasen, die nichts mit dem Gesagten zu tun haben). Was ist "goethisches Zerfließen in bunten Phrasen"? Könntest Du mir das anhand der kopierten zwei Strophen erläutern? Es schlug mein Herz: geschwind zu Pferde! Es war getan, fast eh gedacht. Der Abend wiegte schon die Erde, und an den Bergen hing die Nacht; schon stand im Nebelkleid die Eiche, ein aufgetürmter Riese, da, wo Finsternis aus dem Gesträuche mit hundert schwarzen Augen sah. Der Mond von einem Wolkenhügel sah kläglich aus dem Duft hervor; die Winde schwangen leise Flügel, umsausten schauerlich mein Ohr; die Nacht schuf tausend Ungeheuer, doch frisch und fröhlich war mein Mut: In meinen Adern welches Feuer! In meinem Herzen welche Glut! Gottfried Keller hat mal einen hübschen Vierzeiler geschrieben: Der Goethe-Philister Den mit trocknen Erbsen angefüllten Schädel taucht er jauchzend in des klaren Meeres Wellen, das man Goethe nennt; nun schauet achtsam, wie die Nähte platzen, wenn die Erbsen schwellen! Liebe Grüße, Heinz Im Grunde freue ich mich über jeden Goethe-Kritiker, stelle nur meistens fest, dass sich die Kritiker nicht die Mühe gegeben haben, mehr als fünf Gedichte von ihm zu lesen. |
23.04.2011, 13:49 | #32 |
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Ich finde es jedesmal zum Schreien komisch, wenn Atheisten theistischerseits Mangel an Phantasie unterstellt wird. Einen besseren logischen Schuß nach hinten kann man sich gar nicht wünschen, genau wie bestellt, besten Dank. Und was habt ihr auf dem goldenen Teller zu präsentieren?
Am Rande: wir sollten die Religionsdebatte vielleicht anderswo fortführen. Hier geht es um ein Ostergedicht, zeitlich und thematisch passend und als Gedicht ja gar nicht übel. Widerspreche ich mir da selber? Kommt vor... Repliken evtl. im "Glaubst Du an Gott" - Faden? |
23.04.2011, 23:40 | #33 |
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Ja, lieber Schamansky, du hast recht! Hier geht es um ein Ostergedicht, um nicht mehr und nicht weniger als die Leidensgeschichte eines Menschen. Ob er Gottes Sohn war oder nicht, ist Glaubenssache. Ich persönlich glaube daran, aber das ist eben mein ganz persönliches Ding. Wichtiger als der Glaube, dass Jesus Teil eines höheren Wesens war, ist für mich die Botschaft, die er vermitteln wollte: "Liebet einander!" Er wollte uns wohl ganz einfach klar machen, dass es auch anders geht, auch wenn die Welt schlecht zu sein scheint.
Lieben Gruß Rosenblüte |
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