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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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14.03.2011, 15:21 | #1 |
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Vorösterlicher Spaziergang
"Bald ist Frühling im Kalender,
sieh doch nur das junge Grün!" "Seh nur, dass durch Wüstenländer bald die grauen Heere ziehn." "Siehst du nicht die Veilchen sprießen klein und zart am Waldesrand?" "Nein, die Pilze seh ich schießen, und die Erde riecht verbrannt." "Hörst du nicht das Bächlein rauschen, frisch vergnügt und silberhell?" "Nein, den Wellen muss ich lauschen und des Höllenhunds Gebell." "Hörst du nicht die Lerche schlagen weithin über Berg und Tal?" "Hörte einen Vogel klagen, und es war die Nachtigall." Geändert von Rosenblüte (14.03.2011 um 20:31 Uhr) |
14.03.2011, 15:25 | #2 |
Gefällt mir gut, das Spiel mit zwei kontroversen Wahrnehmungen. Bei der zweiten Strophe musste ich aus aktuellem Anlass hart schlucken. Die ist auch für mich die stärkste.
Gern gelesen, Aquaria |
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14.03.2011, 15:30 | #3 |
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Hallo Aquaria,
habe ein paar Tage gebraucht, um mich überhaupt zum Thema äußern zu können. So tief sitzt der Schock. Ob der Eine den Anderen von seiner Wahrnehmung überzeugen kann? Und wenn, dann fragt sich nur, wem von Beiden das gelingt. Lieben Gruß Rosenblüte |
14.03.2011, 15:38 | #4 |
Na ja, generell ist das wohl wieder Einstellungssache. Die Geschichte mit dem Glas, das halb voll, oder halb leer ist.
Ich sehe mich selbst als Optimisten und versuche auch immer gern andere anzustecken. Im Fall Japan allerdings, an den man bei deiner zweiten Strophe unwillkürlich denkt, ist jeder Optimismus fehl am Platz. Dafür finde ich keine angemessenen Worte. |
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14.03.2011, 15:45 | #5 |
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Ich finde auch, es ist schwer, das Grauen in angemessene Worte zu fassen. Optimismus ist gut, er kann uns hoffentlich die Kraft geben, in unserem Land das Schlimmste zu vermeiden. Im Falle Japan ist nur noch Schadensbegrenzung möglich. Und ich habe meine Hochachtung vor den Menschen dort, die dieser Katastrophe mit soviel Ruhe und Vernunft begegnen.
Lieben Gruß Rosenblüte |
14.03.2011, 15:52 | #6 |
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Sehr gutes Gedicht, besonders mit der Dialogstruktur und der großartigen zweiten Strophe.
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14.03.2011, 15:56 | #7 |
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Danke, lieber Schamanski. Wie viele werden wohl den Osterspaziergang nicht mehr erleben? Sollten wir glücklich sein, dass wir es noch dürfen? Und den jungen Frühling genießen, so lange noch Zeit ist?
Lieben Gruß Rosenblüte |
14.03.2011, 16:23 | #8 |
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14.03.2011, 16:29 | #9 | |
Zitat:
Jedem das seine. |
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14.03.2011, 16:37 | #10 |
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Jedem das Seine. Jaja, den blöden Spruch haben die Nazis nicht umsonst über das Eingangstor des KZs Buchenwald gestellt. Wenn man das ernst meinen würde, würde man es anderen nicht aufdrängen. Der ganze Spruch ist ein Widerspruch in sich.
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14.03.2011, 16:54 | #11 |
Ja ja, diese aufdringlichen Optimisten. Kommen einfach daher und mögen die Welt, die Menschen und sich selbst leiden und lassen sich einfach nicht eines besseren belehren.
Spucken mit guter Laune um sich und sind auch noch- bah- meistens guter Laune. Und manche von denen haben auch noch Mitleid mit allen "Andersgläubigen". Diese Optimisten. So eine Zumutung! |
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14.03.2011, 16:58 | #12 |
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Du bist keine Optimistin, Aquaria, erzähl mir, was du willst. Du erscheinst mir, wie eine vom Leben enttäuschte, verbitterte, humor- und freudlose Frau, die einfach nur gerne Optimistin wäre, weil sie sich auf diese Weise einreden kann, dass ihr das eigene Leben gefällt. Und es sind immer diese 'Optimisten', die es für nötig halten, andere mit ihrem falschen Optimismus anzustecken. Diese 'Optimisten' sind es auch, die mir auf die Nerven gehen. Die echten Optimisten gehen anderen nämlich nicht mit ihren Wünschen von von der Welt auf die Nerven. Aber red Dir das nur weiter ein
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14.03.2011, 17:11 | #13 |
Netter Versuch. Aber ich fürchte, du sprichst da eher von dir selbst. Auch sehr lustig, dass du immer so genau wissen willst, wer und was ich bin.
Und jetzt springst du mal hopp auf die persönliche Schiene und willst -was- mir die Laune verhageln? Rumstochern und auf nen Volltreffer hoffen? Du musst es ja nötig haben. Aber hey, jedem das Seine. |
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14.03.2011, 17:38 | #14 |
Forumsleitung
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An der Diskussion hier will ich mich nicht beteiligen, deshalb gehe ich auf die inhaltliche Verbindung zu den aktuellen Geschehnissen in Japan nicht ein. Ich möchte es mir aber nicht nehmen lassen, meiner Freude darüber Ausdruck zu geben, daß es einige Autoren im Forum gibt, die echtes Talent zum Dichten haben und dazu noch Sinn und Gehalt reinpacken können. Rosenblütes Beiträge sind selten, aber sie haben Hand und Fuß, und es macht mir großen Spaß, sie zu lesen.
Gruß Ilka-M. |
14.03.2011, 17:39 | #15 |
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Interessant, dass der fiktive Dialog aus dem Gedicht nun real in den den Kommentaren fortgeführt wird. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich in der Mitte. Nur kann ich angesichts der momentanen Situation keinen Optimismus empfinden.
Und lieben Dank, liebe Ilka-Maria, für deine lobenden Worte. Liebe Grüße Rosenblüte |
14.03.2011, 18:51 | #16 |
R.I.P.
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Leider komme ich sehr spät mit meinem Kommentar.
Dieses grausige Gedicht hat mich lange nicht ruhen lassen, obwohl Du eine offene Tür eingerannt hast. Das Grauen so wohlgestalt in Zitaten zu präsentieren: Welche Leistung! Zitate s o brennend einzufügen: Schrecken in Harmonie zu kleiden - ich faß es nicht. Thing |
14.03.2011, 19:39 | #17 |
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Sagt das Fähnchen im Winde der geistigen Flatulenzen selbsternannter Minderheiten.
Wie auch immer. Ich seh dir von nun an von außen zu, wie du dir selbst in die ohnehin längst ungenießbare Suppe spuckst, dann brauchst du dich nicht weiter zu fühlen, als ob du wichtig seist. Du weißt ja, auf wichtige Menschen veranstaltet man heutzutage gerne hin und wieder eine Hetzjagd, da will ich doch mit gutem Beispiel voran gehen. |
14.03.2011, 20:19 | #18 |
Forumsleitung
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Ist das nötig, sich in Rosenblütes Thread so anzugiften? Ich finde, sie hat einen guten, höchst aktuellen Beitrag geleistet, und Ihr habt nichts anderes zu tun als Euren Kleinkrieg daraus zu machen.
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14.03.2011, 20:44 | #19 |
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Liebe Ilka-Maria, Aquaria und Odiumediae,
wenn er auch ausufert, so lässt sich dieser Streit vielleicht nicht vermeiden. Er zeigt klar, dass es, ebenso wie im Gedicht, zwei Positionen gibt: Die des Optimisten, der unter dem Grauen, das wir nun jeden Tag aufs Neue den Nachrichten entnehmen, nicht zusammenbrechen will, und uns mahnt, das Schöne im Leben nicht zu vergessen. Und die des Pessimisten, der das Inferno für nahezu unaufhaltsam hält und mit Nachdruck fordert, dass wir uns mit aller Kraft dagegen stemmen. Wenn ich die Verlautbarungen höre, unsere Atomkraftwerke seien sicher und ein Krieg auf libyschem Boden sei zur Rettung der Demokratie unvermeidlich, dann denke ich, die Entscheidungsträger lassen sich von einem Scheuklappenoptimismus leiten. Aber ich hielte es auch für falsch zu sagen, die Erde sei dem Untergang geweiht, wenn die Menschheit nicht endlich von ihr verschwindet. Optimisten und Pessimisten sollten in einen Dialog treten, wie es weitergehen könnte. Und sie sollten es nicht beim Dialog belassen, sondern schnellstmöglich handeln, sprich auf die Regierenden Druck machen. Wir können nicht einfach zur Tagesordnung zurückkehren. Liebe Grüße Rosenblüte *** Lieber Thing, dadurch, dass ich den Schrecken in Harmonie gekleidet habe, ist es mir vielleicht gelungen, die beiden gegensätzlichen Positionen darzustellen und den Leser zum Nachdenken zu bewegen, ohne dass er dem Unfassbaren gleich entsetzt den Rücken zuwendet. Lieben Gruß Rosenblüte |
14.03.2011, 21:02 | #20 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Aber das hat nichts mit Deinem Gedicht und seiner besonderen Qualität zu tun. Es gibt nun mal nichts Ideales in der Welt. |
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14.03.2011, 21:11 | #21 |
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Ja, habe mir gestern auch das St. Pauli-Spiel angeschaut, um mich abzulenken. Meine Stimmung wurde durch unsere Niederlage leider nicht besser. Im Gegenteil, zur Weltuntergangsstimmung gesellte sich die Furcht vor dem Abstieg. Wünsche dir trotzdem gute Unterhaltung beim Fußballgucken.
Lieben Gruß Rosenblüte |
14.03.2011, 21:15 | #22 |
Forumsleitung
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Danke. Ich bin Hauptstadt-Fan (meine zweite Mannschaft, meine erste Liebe sind natürlich die Offenbacher Kickers). Ich meine, Hertha muß wieder in die erste Liga und die Bundesrepublik würdig vertreten. Außerdem bin ich Berlin stark verbunden.
Aber Pauli ist auch gut - Traditionsverein wie die Kickers. |
14.03.2011, 21:23 | #23 | |
Zitat:
Man muss hier zwischen den Ereignissen in Japan (an die deine zweite Strophe erinnert) und zwischen generellen Einstellungen (die zwei Positionen in deinem Gedicht) unterscheiden. Aber ich seh gerad, die Diskussion hat sich schon verlagert. |
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14.03.2011, 21:45 | #24 |
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Liebe Ilka-Maria,
fein, drück du die Daumen für die Hertha und ich für Union Berlin. Die werden zwar diese Saison nicht mehr aufsteigen, aber vielleicht in der nächsten. Und jetzt hoffe und bete ich erst mal, dass Pauli in der 1. Liga bleibt. Lieben Gruß Rosenblüte *** Liebe Aquaria, aus diesem Grund habe ich in meinen Kommentaren auch zwischen einem Optimismus, der offen für die Vielfalt des Lebens ist, einem, der an eine positive Veränderung glaubt (ich denke, so hast du es gemeint), und einem Optimismus nach Vogel-Strauß-Manier unterschieden. Ich spreche in allen Strophen das Weltgeschehen an. In der ersten eine mögliche militärische Intervention in Libyen, in der zweiten die Atomunfälle in Japan, in der dritten den Tsunami und die Naturkatastrophen, die auf der Erde in erschreckendem Maße zunehmen, und in der vierten eine drohende globale Vernichtung. Die Diskussion über den Atomausstieg wurde zwar wieder aufgenommen, aber ich sehe noch keine nennenswerten Fortschritte. Wie Ilka-Maria schreibt, der Alltag geht trotzdem weiter, aber ich würde mir wünschen, dass er von massiven Protesten begleitet wird, die zum Erfolg führen. Lieben Gruß Rosenblüte |
14.03.2011, 21:49 | #25 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Und wenn wir irgendwann mal ausgestiegen sind, kaufen wir die Energie von den AKWs, die Frankreich gebaut hat und noch bauen wird - ist ja soooooooooooo weit weg. Träumt nur alle weiter. |
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14.03.2011, 21:54 | #26 | |
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Zitat:
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14.03.2011, 21:55 | #27 |
R.I.P.
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Ja, den von auswärts bezogenen "Atom-Strom" habe ich in einem anderen Faden erwähnt.
Ebenso die Einlullung durch das lachhafte Moratorium. Äntschie darf von mir aus einen "Gastbesuch" in einem japanischen Reaktor und dort 4 Wochen Ferien machen. Inclusive Hausarrest. Beim Restrisiko. Ich bekomme Brechreiz und Kopfschmerzen. Moratorium " 3 Monate" Aber evtl. verbietet sie - in Nachfolge eines eurpäischen Politikers - den zerstörenden Elementen, unsere Grenze zu überschreiten. Man erkläre mir, wie man gegen eine Kernschmelze "kämpfen" kann. Welche Hybris! Pardon. ich wähnte mich in einem small-talk-Faden. |
14.03.2011, 23:04 | #28 | |
Forumsleitung
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Zitat:
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14.03.2011, 23:17 | #29 | |
Zitat:
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14.03.2011, 23:22 | #30 | |
Zitat:
das habe ich beim ersten Lesen gar nicht durchschaut. Danke für die Auflösung. Dein Gedicht ist viel konkreter als ich dachte. Wirklich gelungen! |
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15.03.2011, 00:23 | #31 |
abgemeldet
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Genau. Ich bin absolut für den Konsumverzicht, nicht nur was den Stromverbrauch betrifft. Und ich bin sicher, dass wir dadurch zu mehr Lebensqualität gelangen können.
Toll, Ilka-Maria. Andere gehen im Fitness-Studio extra an ein Treppensteigegerät, damit die Pfunde purzeln, die sie sich vorher angefressen haben. Danke dir noch mal für dein Lob, liebe Aquaria. Vielleicht hab ich mich doch nicht konkret genug ausgedrückt, wenn erst meine Hinweise nötig waren. Liebe Grüße Rosenblüte |
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