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Tanka-, Haiku- & Senryu-Gedichte Ursprünglich japanische Gedichtformen mit wachsender Beliebtheit. |
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13.01.2011, 16:39 | #1 |
Dschingis Khan
Die wilde Horde
stürmt in rasendem Galopp. Hoch wirbelt der Staub. Donnernder Hufschlag verebbt und dann plötzliche Stille. |
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13.01.2011, 22:45 | #2 |
abgemeldet
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Klasse.
Da wird die Zeit in einer Minute eingefroren, nach der absolut alles passieren kann. Offen wie die mongolische Steppe. |
13.01.2011, 23:36 | #3 |
Forumsleitung
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Ich mußte an John Wayne denken.
Weshalb? Weil er in einem Film Dschingis Khan gespielt hatte. Er war eine Fehlbesetzung, und der Film war ein Flop. Wirkung hatte er trotzdem. Denn für die Wüstenszenen hatte man Unmengen an Sand aus der Wüste Nevada in die Filmstudios transportiert. Was niemand wußte: Der Sand war radioaktiv verseucht. Denn in den Weiten Nevadas waren in geheimer Mission Atomwaffentests durchgeführt worden. Wayne starb an Krebs, seine Filmpartnerin Susan Hayward ebenfalls, und noch einige aus der Crew. Sie wurden tatsächlich still -sehr still. Die Hintergründe wurden erst viel später bekannt. LG Ilka-M. |
14.01.2011, 10:58 | #4 |
Hallo Schamansky, liebe Ilka-Maria,
danke für die Kommentare! Für den Verfasser ist es immer interessant zu erfahren, dass mit wenigen Zeilen ganz unterschiedliche Gedankengänge und Vorstellungen ausgelöst werden können. LG Daisy |
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14.01.2011, 11:03 | #5 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Disy -
ich finde diese Stille nach dem Donnern der Hufe auch sehr malerisch. Als sei ein Spuk vorübergezogen, dabei warn die Mongolen ganz schön physisch! Gut gemacht! Thing |
14.01.2011, 13:32 | #6 |
Hallo Thing,
danke auch Dir für Deinen netten Kommentar und Dein Lob! Daisy |
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14.01.2011, 14:52 | #7 |
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Ich sehe da das gesamte mongolische Heer, eine Viertelmillion Kavallerie, zur Eroberung ausgerückt, auf Befehl des Großkhans anhaltend - aus der Perspektive einer Stadt, etwa Samarkand, der die Eroberung bevorsteht. Das Tanka beschreibt die Sekunden vor dem Sturm, das Auge des Taifuns, wenn man so will.
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14.01.2011, 14:57 | #8 |
R.I.P.
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Aha!
Und ich hatte die Todestille nach dem Wüten und Weiterreiten der Horden vor Augen! (Ähnlich der Stille, die sich nach der "Stampede" einstellt). |
14.01.2011, 15:13 | #9 |
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Paßt beides, und das spricht noch viel mehr für das Gedicht.
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14.01.2011, 16:19 | #10 |
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Das Gedicht funktioniert.
Es ist nur so, dass ich Dschingis Khan für verabscheuenswürdig halte. |
15.01.2011, 00:19 | #11 |
Hallo Abendstern!
Das Gedicht funktioniert. Danke, freut mich! Dschingis Khan muss man deswegen nicht unbedingt lieben. LG Daisy |
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17.01.2011, 02:16 | #12 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Dschingis Khan
Sehr komprimiert und eindrucksvoll!
Von Dschingis Khan ausgerechnet auf den Haudegen par exzellence John Wayne zu kommen, das ist schon eine reife Leistung, liebe Ilka-Maria. Die Story über die Ursache seiner Krankheit (andere Schauspieler waren ja auch betroffen) stimmt. (Der Fachausdruck für kontamierten Sand durch radioaktive Partikel ist "verstrahlter Sand". "Verseucht" deutet auf Kontaminierung durch biologische Kampfmittel, "vergiftet" auf eine mit chemischen). Um das Bild abzurunden, muss man aber auch erwähnen, dass John Wayne mit über siebzig Jahren nach über 50jähriger Filmkarriere gestorben ist und er mehr gequalmt hat als ich. Liebe Grüße, Heinz |
17.01.2011, 03:29 | #13 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Definition des Instituts für angewandte Umweltforschung: Kontamination = Verseuchung von Gegenständen, Räumen oder Umwelt (Boden) durch giftige Chemikalien, insb. auch radioaktive Substanzen (Radioaktivität). |
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17.01.2011, 16:36 | #14 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Dschingis Khan
Liebe Ilka-Maria,
bei Deiner Information über den Tod von John Wayne ging es doch um radioaktive Substanzen, die in den Sand gelangt waren, weil die Amerikaner Atomsprengkörper ausprobiert hatten. Es ging also nicht um irgendwelche geringfügige Laborwerte, sondern um die Vorbereitung eines militärischen Einsatzes. Sind wir uns so weit einig? Sind wir uns auch einig, wenn ich sage, dass durch radioaktives Material keine Seuche (darunter versteht man doch eine durch Bakterien, Bazillen, Viren verbreitete Krankheit) entsteht, sondern Tod und Krankheit durch strahlendes (radioaktiv strahlendes) Material verursacht wird. Infolgedessen spricht der Fachmann bei Schäden durch radioaktive Substanzen von Verstrahlung. Du erläuterst den Begriff "Kontamination". Und dieser Begriff wird von Leuten eines Instituts (für was auch immer) für Laien erklärt. Letzten Endes ist es aber scheißegal, ob ich in einem radioaktiv verstrahlten oder verseuchten Gelände krank werde oder hopps gehe. Bei mir sträubt sich nur was, wenn man bei Radioaktivität davon ausgeht, dass damit eine Seuche ausgelöst wird. Liebe Grüße, Heinz |
17.01.2011, 18:47 | #15 |
Forumsleitung
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Ich glaube, der Knackpunkt war, daß man die Bevölkerung überhaupt nicht aufgeklärt hatte, wie es um die Wüste in Nevada steht. Hier liegt doch der Skandal.
Aber das hat mit den Gedicht nun nichts mehr zu tun. JW war halt in erster Linie eine Assoziation, weil er den Mongolenführer gespielt hatte. |
17.01.2011, 19:43 | #16 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Dschingis Khan
- und ich hab gedacht, wir zeigen allen mal, wie gebildet wir sind.
Heinz |
17.01.2011, 20:47 | #17 |
Forumsleitung
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Ach, Heinz, dazu bekommst Du noch genügend Gelegenheit. Wenn es zum Thema eines Gedichtes paßt, dürfte das kein Problem sein. Leider habe ich hier aber mit meinem Kommentar einen Seitenpfad beschritten, der nunmehr zum Trampelpfad geworden ist. Das will ich Daisy nicht länger zumuten.
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17.01.2011, 22:46 | #18 |
Liebe Ilka-Maria,
Deine Befürchtung, dass das Beschreiten eines Seitenpfades der zum Trampelpfad wird eine Zumutung für mich sein könnte, ist völlig unbegründet. Für mich sind Deine Kommentare immer interessant und unterhaltsam und auch recht aufschlussreich. Liebe Grüße Daisy |
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17.01.2011, 23:21 | #19 |
Forumsleitung
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Na, dann ist ja gut.
Ich habe übrigens vor langer Zeit mal einen Roman über den Aufstieg von Dschingis Khan gelesen, "Der Herr der Erde" von Taylor Caldwell. Historische Romane waren die Spezialität dieser Schriftstellerin. LG Ilka-M. |
23.01.2011, 02:37 | #20 |
abgemeldet
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Wirkungsvoll! Immer wenn ich gute Haikus und andere kurze Gedichte lese, die so stimmungs- und wirkungsvoll sind, frage ich mich, ob ein ganzer Roman oder eine Kurzgeschichte vom selben Autor eine ähnlich starke Wirkung hätte oder ob die Magie sich tatsächlich irgendwo um den Angelpunkt aus Inhalt, Momentaufnahme, Atmosphäre und Kürze finden lässt. Ich bin hingerissen.
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24.01.2011, 22:28 | #21 |
Liebe Ilka-Maria,
ich kenne zwar einige Bücher von Taylor Caldwell, "Der Herr der Erde" habe ich aber nicht gelesen. LG Daisy Hallo Odiumediae, besten Dank für Deine so positive Rückmeldung! Mit der Wirkung von Kurzgeschichten habe ich noch keine Erfahrungswerte, da ich bisher noch keine davon vorgestellt habe. Ich experimentiere derzeit nur für mich allein, quasi im stillen Kämmerlein. Mal sehen ob ich mich irgendwann damit an die Öffentlichkeit wage. LG Daisy |
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20.02.2011, 04:24 | #22 |
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kurz, knackig, mack ich (und ich mach mich nicht nackig...lach, was sich auch dazu gereimt hätte).
gern gelesen. lg sabi |
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