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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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18.05.2010, 18:51 | #1 |
Ruhemoment
Grau in Grau das Himmelszelt,
langsam weicht die Farbenwelt. Schon verblasst der Sonne Glanz, es beginnt des Regens Tanz. Niemand will zur Straße raus, jeder bleibt im Schutz zuhaus‘. Einzig nur das Pflanzenreich, freut sich über ‘s nasse Weich, das Leben schenkt, Stille bringt, sanft zum Boden niedersinkt. Gebannt mein Blick vom diesem Spiel, ruht auf Tropfen - ohne Ziel. Anmerkung: Inspiriert von "Tropfen gefallen..." |
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18.05.2010, 21:18 | #2 |
Hey Harlekin,
die Stimmung ist gut eingefangen. Schön auch die Perspektive, die erst am Ende deutlich wird: Der Regen wird von innen durch ein Fenster betrachtet. Nur der dritte Vers in der letzten Strophe "Gebannt mein Blick vom Schauspiel",hat eine Hebung zu wenig. Wie wärs als Vorschlag mit "gebannt mein Blick von diesem Spiel"? A. |
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18.05.2010, 21:53 | #3 |
Abend Aquaria,
danke für den Kommentar. Ich bin mir gerade selbst nicht sicher - der hat 'ne Hebung zu wenig? Übersehe ich da etwas? Kopfkratzend Harlekin |
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18.05.2010, 22:02 | #4 |
Hebungen sind betonte Silben, die den Rhythmus bestimmen. Alle Verse haben vier Hebungen:
Grau in Grau das Himmelszelt, XxXxXxX langsam weicht die Farbenwelt. XxXxXxX Schon verblasst der Sonne Glanz, XxXxXxX es beginnt des Regens Tanz. XxXxXxX usw. Das große X kennzeichnet betonte, das kleine x unbetonte Silben. Jetzt die letzte Strophe: das Leben schenkt, Stille bringt, xXxX,XxX sanft zum Boden niedersinkt. XxXxXxX Gebannt mein Blick vom Schauspiel, xXxXxXx ruht auf Tropfen - ohne Ziel. XxXx-XxX Nur drei Hebungen in diesem Vers, der damit aus dem Rhythmus, der Regelmäßigkeit fällt, die du sonst überall eingehalten hast. Grüße, A. |
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18.05.2010, 22:05 | #5 |
Okay, ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.
Danke Harlekin |
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18.05.2010, 23:13 | #6 |
Hey Harlekin,
Hab doch auch noch ne Kleinigkeit zu besenfen. Ist ja nun die dritte Regentropfenversion, die ich lese und ich freue mich darüber, dass ihr Freude daran habt euch fair gegenseitig zu inspirieren. Auch du hast alle genannten Motive verarbeitet und wählst vom benutzten Wortschatz einen Zwischenweg bezüglich Lux und dem neuen User mit dem schweren Namen. Was mir nicht gefällt, ist der doppelte Genitiv in Strophe1. Das ist zwar grammatikalisch völlig korrekt, korrespondiert aber so gar nicht mit dem harmonischen Rhythmus eines Regengedichts. Schon verblasst der Sonne Glanz,/es beginnt des Regens Tanz. Wird durch einfaches Zusammenziehen der Wörter gleich viel geschmeidiger, findest du nicht? Schon verblasst der Sonnenglanz,/es beginnt ein Regentanz. Schon verwäscht der Sonnenglanz,/löst sich auf im Regentanz. S3 holpert dann wohl ein bisschen, hat Aquaria schon bemerkt. Da wird nur Totalrenovierung helfen, denn um den Wechsel vom 4 hebigen Trochäus auf 4/3 hebigen Jambus zu verschleiern brauchste ne große Tube Pfuscher- Vertuscher... Liebe Grüße Glasauge Bill |
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23.05.2010, 23:14 | #7 | ||
Bodenschleifmaschine hervorkramen
Hi Bill,
Zitat:
Zitat:
Hingegen gefällt mir "der Sonne Glanz", wesentlich besser von der Aussprache, als "Sonnenglanz". Hier vermittelt der Genitiv meiner Meinung das stärkere Bild und erlaubt eine bessere Vorstellung, was meinst du bzw. ihr? Oder schätzt du, dass ich hier über das Harmoniebewusstsein ("gleich viel geschmeidiger") das Bild eher vermitteln kann? Hier dann einmal die abgeänderte Version: Ruhemoment Grau in Grau das Himmelszelt, langsam weicht die Farbenwelt. Schon verblasst der Sonne Glanz, es beginnt der Regentanz. Niemand will zur Straße raus, jeder bleibt im Schutz zuhaus‘. Einzig nur das Pflanzenreich, freut sich über ‘s nasse Weich. Leben schenkend, Stille bringst, sanft zum Boden niedersinkst. Herzlichst ist mein Blick gebannt, ruht auf Tropfen – bar Verstand. Liebe Grüße Harlekin |
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