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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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18.05.2010, 14:12 | #1 |
Botanischer Garten
Botanischer Garten
Geduldiges Warten am Eingang des Gartens; Besucher betrachten bewundernd die Vasen mit kunstvoll gesteckten blühenden Zweigen; und plötzlich, so fröhlich, kommst Du. Der Himmel, an Pfingsten, so wolkenlos heiter, die Sonne spielt licht um Dein Ebenholzhaar, und bewahrend senken sich pechschwarze Wimpern, als zart trifft Dein Kuß meinen Mund. Inmitten des leuchtenden sattgrünen Rasens bläst stolz die Fontäne den sprühenden Strahl buntfunkelnd der gleißenden Sonne entgegen; und dann – Deine Hand – ruht in meiner. Vorbei an der glitzernden halboffnen Kugel, wo ernst ein Orchester spielt jauchzende Walzer; und Alte, verstreut auf der Wiese, sie lauschen, die Häupter geneigt, der Musik. Verträumt gleiten Boote durch Seerosenfelder, im Takt tauchen Ruder in gründunkles Wasser; und Paare, im schützenden Schatten der Grotte, liebkosen sich innig umschlungen. Doch dann sind verlassen auf einmal die Wege, denn kalt klatschen Tropfen vom tiefgrauen Himmel; betäubender Duft strömt aus naßdunklen Sträuchern; von welkenden Blüten perlt Regen. Zum Schluß angelangt im Hause der Palmen, wo unter dem gläsernen Kuppelgewölbe die Pflanzen des Urwalds sich recken zum Licht; feuchtwarm die Luft Amazoniens. Gezwitscher verborgener Vögel tönt grell aus dem üppigen Dickicht durch Farne und Laub, und es harren auf fauligem Holz Orchideen mit blutrotem Rachen der Beute. So munter das Plätschern der sprudelnden Quelle herab von dem künstlichen Fels ins Bassin, wo rotgelbe Fische sich träge bewegen; nach Luft schnappen kreisrunde Münder. Die hölzerne Bank dort lädt ein zum Verweilen; Du sitzt mir zur Seite, ich spüre die Schulter, wir reden, doch dann, Dein Gesicht wirkt verloren, ganz leise erzählst Du vom Mann, der Dich liebte, doch Frau und sein Kind nicht verließ. „Lohnt Liebe denn nur, wenn einer den andern für sich ganz alleine besitzt?“ frag ich Dich, und mit traurigem Blick sagst Du: „Ja!“ Schleiergleich schwebt vor weinroter Buche noch immer der Regen; bedächtiges Tropfen. Ein schillernder Pfau schlägt eitel sein Rad, und schrill tönt sein Schrei uns zum Abschied. |
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29.03.2023, 16:34 | #2 |
gesperrt
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Botanischer Garten
Lieber Friedrich,
ich sehe es so: Du musst dich entscheiden, ob du den Botanischen Garten (in Berlin?) oder die Liebesgeschichte erzählen willst. Ich wäre für den Botanischen Garten, wobei du durchaus das Mädchen erwähnen kannst. Aber nicht in ihre Einzelheiten gehen. Metrisch etwas in Ordnung zu bringen, traue ich mir nicht zu, ohne dein Gedicht total zu verändern. Du hast einen bestimmten erzählenden Stil, ich kann dir im Grunde nur sagen, wie ich es schreiben würde. Aber das wäre dann nicht dein Gedicht mehr. Meiner Ansicht nach, weil dir sicher an dem Gedicht viel liegt, wäre - wie ich es sehe - die einzige Möglichkeit, es zu erhalten, wenn du ungereimt schreiben würdest, vom Zwang des Reims befreit würdest. Dann würde es dir meiner Ansicht nach sehr viel leichter fallen, dich ungeschminkt auszudrücken. Dann brauchtest du die vielen Adjektive nicht, die das Gedicht nur aufbauschen. Ich würde sogar sagen, du solltest versuchen, es in Alltagssprache zu schreiben. Sozusagen vom hohen Ross herunterzukommen. Meiner Ansicht nach hast du dir geradezu zur Pflicht gemacht, ein "schönes" Gedicht zu schreiben. Lass diesen Gedanken einfach mal fallen. Schildere dem Leser den Botanischen Garten, völlig ohne Euphorie, sachlich. Dann gehst du mit ihr die Wege, wie riecht es hier, gibt es Blütenduft, wie ist das Wetter, sieht es nach Regen aus, ihr flüchtet vor ihm in das gläserne Gebäude, was seht ihr da. Ihr findet nach langem Suchen eine Bank, du bist sehr verliebt, flüsterst ihr etwas ins Ohr, damit es die vielen Leute nicht mitkriegen, die vorübergehen, küsst sie. Wie sieht der Botanische Garten nach dem Regen aus, gibt es Pfützen auf den Wegen, die ihr lustig überspringt, nimm sie in den Arm und frag: War es schön heut? Oder so was Ähnliches, was dir einfällt, was man so fragt. Und bemühe dich, nicht zu lang zu werden. Du musst also deine Sprache disziplinieren. Immer dann, wenn dir ein schönes Adjektiv einfällt, lässt du es ungeschrieben. Ich weiß, das tut weh. Du musst dir immer sagen, der Leser schreibt dein Gedicht mit, er hat seine eigenen Erfahrungen, die bringt er beim Lesen mit ein. So entsteht für ihn ein ganz eigenes Bild dadurch, dass er vieles wiedererkennt, was er selbst erlebt hatte. Lass ihn sich seine eigenen Gedanken machen, nicht jeder hat deine Gefühlswelt, der Leser hat auch eine, vielleicht eine gegensätzliche zu deiner. Aber wenn du dich bemühst, sachlich zu bleiben, wirst du ihn immer auf deiner Seite haben, am Ende wird er sagen: Eigentlich ein schönes Gedicht. Ich kenne den Botanischen Garten in Berlin, ich habe ihn mehrmals besucht in den vergangenen Jahren und kenne viele Ecken dort. Ein Tipp: Am schönsten ist er im Herbst. Vorn am ursprünglichen Eingang stehen zwei große kanadische Ahornbäume, und im Herbst ist ihr Laub brennendrot, die Leute bleiben stehen und sagen: Ist das schön. Und drehen sich im Weitergehen immer noch mal um nach den Bäumen. Überleg, ob sich dein Date in den Herbst verlegen lässt. Es gibt einen Trick, um einen natürlichen Sprachgestus zu erreichen: Schreib das Gedicht im Entwurf in deinem Dialekt. Da siehst du dann am besten, wo du "abhebst". Und dann schreib es noch einmal auf Hochdeutsch. Dein Problem ist nämlich die Romantik. Nichts gegen Romantik, wenn man weiß, wie und wo man sie einsetzt. Ich stell dir mal ein Gedicht von mir ein, mein Mann und ich waren in Sanssouci in Potsdam. Da hatte es auch plötzlich geregnet und nichts zum Unterstellen, wir waren zu weit weg von den Gebäuden, mitten im Park. Nicht mein stärkstes Gedicht, einfach nur dieselbe Situation. Damals in Sanssouci Ich weiß nicht mehr, wann jener Mai war, als wir, schon Sommer im Blut, ohne Sorgen bummelten durch Sanssouci. Duft von Gras und Frühling in der Luft, und überm Neuen Palais schwarz eine Wolke, die wir spät bemerkten. Als dann der Regen fiel, liefen wir unters Dach eines immergrünen Baumes, der seltsame Früchte trug. Den Regen weiß ich noch, deinen Arm um meine Schultern, den Geruch deiner Haut. Mach was Schönes draus, Friedrich. Lieben Gruß, Rumpelstilz |
29.03.2023, 20:17 | #3 | ||||||
Liebe Rumpelstilz,
Wow, so einen tollen Kommentar bekommt nicht jeder jeden Tag hier. Vielen Dank. Du schreibst wie Du mit dem Thema umgehen würdest. Das ist nicht nur völlig in Ordnung, sondern auch interessant für mich. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Vielen herzlichen Dank nochmal Friedrich |
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29.03.2023, 20:21 | #4 | ||
Hallo
Zitat:
Aus meiner Sicht engt der Zwang ein. Zitat:
Somit greife ich nicht in den Wortlaut ein, aber kann Dinge hervorheben. Mein Tipp wäre, anstatt dutzende Adjektive zu nutzen die ein und das selbe Bild beschreiben, es auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Ich lese in deinen Texten immer wieder, wie du dich darin verfängst akribisch Details zu beschreiben, die leider schnell ermüdend werden. Man kann nicht alles nur weichzeichnen. Das Argument mit den Reimen verstehe ich nicht, ich sehe keine, zumindest nicht im Endreim. Aber Binnenreime und Assonanzen erkenne ich. Lg Mono |
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29.03.2023, 20:55 | #5 |
Forumsleitung
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When you catch an adjective, kill it ...
Überladen. Schwere Kost. Schon nach den ersten zwei Strophen satt bis zum Hals. Schön? Nein. |
29.03.2023, 20:56 | #6 |
Forumsleitung
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When you catch an adjective, kill it ...
Überladen. Schwere Kost. Schon nach den ersten zwei Strophen satt bis zum Hals. Schön? Nein. Voller Klunker. |
30.03.2023, 07:44 | #7 |
gesperrt
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Botanischer Garten
Lieber Friedrich,
so was geht immer schief, wenn man schreiben will wie ein anderer, älterer Autor. Dann wird man übrigens nicht mehr als ein verspäteter Epigone. Es kommt darauf an, den Sinn des Geschriebenen von Hölderlin wirklich zu begreifen, nicht aber seinen Stil und seine Formen. Übrigens hat Hölderlin sehr konzentriert geschrieben, wenn es uns Heutigen auch ein wenig verschnörkelt vorkommt und kein Mensch mehr so schreibt. Zu seiner Zeit war Hölderlin als Rebell in progressiven, nicht nur literarischen Kreisen des aufbegehrenden Bürgertums bekannt. In deinem Gedicht finde ich nichts, was dieses ausdrückt. Du bist du, du lebst zu anderen Zeiten, in anderer Umgebung, mit anderen Motivationen und Gegebenheiten als Hölderlin. Für jeden Lyriker ist es selbstverständlich wichtig, die breite Palette anderer Autoren wenigstens zu kennen. Die Konzentration auf einen einzigen verengt das ganze Schreiben. Lass den armen Hölderlin mal Hölderlin sein und sei mal ganz du, der Friedrich. Du musst aus dir selbst heraus schreiben wollen, dich ausdrücken, wie du es aus deinem Innersten kannst. Erst dann wirst du zu deinem eigenen Stil finden. Übrigens kenne ich das. Ich habe vor Jahren mal sämtliche Dramen Shakespeares hintereinander gelesen, in der Übersetzung von Schlegel/Tieck. Weißt du, was passiert ist? Ich erwischte mich dabei, dass ich plötzlich in "gehobener Dichtung" dachte, und ich musste eine Zeitlang aufpassen, nicht auch so zu sprechen. Geht es dir auch so mit Hölderlin? Ich würde nicht sagen, dass das Einfache immer das beste ist. Ich denke aber, ein sauberes Deutsch, das nicht aus der Zeit gefallen ist, reicht bereits. Ohne Anglizismen, nur da, wo sie wirklich angebracht sind. Ich kann auch nicht sagen, schreib, wie du sprichst. Vielleicht sollte ich sagen: Man muss ein Gefühl entwickeln für das, was und wie man schreibt, wie das auf den Leser wirken könnte. Aber eben nicht nur dies. Die eigene Persönlichkeit sollte erkennbar bleiben. Das ist alles, was ich noch nachtragen wollte. Lieben Gruß, Rumpelstilz |
30.03.2023, 10:44 | #8 | |||
Liebe Rumpelstilz,
vielen Dank für Deinen "Nachtrag". Dabei scheint mir, hast Du mich teilweise mißverstanden. Zitat:
Hinzu kommt, daß Hölderlin nicht am Fließband tausende schöner Gedichte produziert, sondern solche, die "enthusiastisch" sind, wobei ihn auch die Kraft der Natur ihn so erfüllt, daß er sich darin "göttlich! geborgen fühlt. Das spricht mich an genauso wie auch seine tragische Liebe zu Susette Gontard, die er ja auch in seinem Liebesverhältnis von Hyperion und Diotima dargestellt hat. Was den Hyperion (als Briefroman) betrifft, möchte ich sagen, daß ich in der ganzen deutschen Literatur keine schönere Prosa gefunden habe als in diesem Roman. Dieser ist ein einziges Prosagedicht. Zitat:
Zitat:
Das, liebe Rumpelstilz, nun als Kommentar zu Deinem "Nachtrag". Lieber Gruß Friedrich |
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31.03.2023, 07:17 | #9 |
gesperrt
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Botanischer Garten
Lieber Friedrich,
du bist also ein Kenner. Hast Literatur studiert. Aber dann frage ich mich, was nützt das Literaturstudium, wenn du Probleme hast beim Formulieren deiner Gedanken in einem Gedicht. Das müsste für dich doch eine Kleinigkeit sein. Lieben Gruß, Rumpelstilz |
31.03.2023, 10:39 | #10 | ||
Liebe Rumpelstilz,
Zitat:
Schließlich frage ich mich auch, ob nicht auch berühmte Literaten in diesem Forum ihre Prügel abbekämen, weil ihnen Stil und Aufbau ihrer Werke nicht gefallen. Ein Beispiel hierfür ist Ilka-Marias Urteil über Shakespeares Romeo and Juliet: Zitat:
Friedrich |
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31.03.2023, 11:05 | #11 |
Forumsleitung
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So isses, Friedrich. Ich bin nun mal kein Fan von Shakespeare, schon gar nicht von dem "oh" und "wie herrlich" in manchen schwärmerischen Gedichten wie z.B. von Hölderlin. Dessen Sprache finde ich abstoßend. Ich mag auch keine Literatur, die von einer "Ich-kann-ohne-dich-nicht-leben"-Welt pubertierender Teenager bzw. Adoleszenten handelt. Als ich selbst noch ein Teenager war, fand ich bereits die kreischenden Mädchen, die einer Ohnmacht nahe waren, wenn ein Popstar auftauchte, völlig überspannt.
Meine Favoriten, sowohl sprachlich wie thematisch, waren Büchner und Kleist. Mir sind Danton, Woyzeck und der Kohlhaas die realistischeren Figuren, und vom Ausdruck her sind diese beiden Dichter eine Wucht. Hamlet? Bei so einem Stück fallen mir mindestens hundert neue Synonyme für "Langeweile" ein. Vielleicht liegt es an meiner Sozialisation. Wäre ich mit Schwärmerei oder Selbstzweifeln durchs Leben gegangen, säße ich jetzt vielleicht auch in einem Turm für Leute, die damit nicht zurechtgekommen sind. Oder ich wäre bereits tot. |
31.03.2023, 11:17 | #12 | |
Zitat:
Aber ich gebe dir Recht, denn persönlicher Geschmack, sowie autodidaktes Aneignen, und danach beurteile ich oft, ist nichts wofür ich ein Studium benötige. Aus meiner Sicht hast du ein sehr umfassendes großes Sprachbild und verlierst dich im poetisieren, was ins Überladen steuert, du redest mir zu sehr um das Thema herum mit Worten die etliche Male das selbe oder etwas ähnliches beschreiben, bevor du an- und aussprichst was Thema des Textes darstellen soll. Deine Texte, von denen ich bisher las, sind für mich wie ein schöner Mensch, der aber zusätzlich mit soviel Schmuck und Accessoires behangen wird, dass der Mensch darunter unkenntlich wird. Seine Persönlichkeit verschwindet und der Behang blendet. Anders weiß ich nicht wie ich es definieren soll. Lg Mono |
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31.03.2023, 12:56 | #13 |
Forumsleitung
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Wäre es nicht an der Zeit, MonoTon, von dieser Obsession mal wegzukommen? Mit einem "Fachstudium", was immer du darunter verstehst, ist man noch lange kein guter Autor. Auch die Schule hilft nicht unbedingt weiter, denn was man dort als "Aufsatzschreiben", Rechtschreibung und Grammatik lernt, mag eine Basis für das Strukturieren von Texten und den korrekten Gebrauch der Sprache geben, macht aber noch keinen Autor. Wäre es anders, gäbe es nicht so viele "Schulen des Schreibens", sowohl für freie Autoren wie auch für solche, die in Verlagen damit ihren Lebensunterhalt verdienen wollen. Dort bekommt man sogar eine Menge Zeug wieder ausgetrieben, das in der Schule vermittelt wurde, weil Unterrichtsmaterial nun mal verstärkt "Drillübungen" lehrt, damit der Grundstock "sitzt". Mit guter Schreibe hat das nur bedingt zu tun.
Letztendlich muss jeder Autor, der Werke für die Öffentlichkeit schreiben will, seine eigene Sprache finden, die ihn unverwechselbar macht. Das haben bereits Autoren geschafft, die in der amerikanischen Wildnis aufgewachsen sind, auf weit entlegenen Ranches oder Farmen, und lediglich Grundschulunterricht in einem Klassenraum für alle Jahrgänge hatten. |
31.03.2023, 14:26 | #14 |
gesperrt
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Botanischer Garten
Lieber Friedrich,
ich bin tatsächlich der Ansicht, dass dein Vermögen, ein Gedicht aufzubauen, noch etwas Entwicklung benötigt. Und zwar deshalb, weil du hier zwei Themen versuchst in einem Gedicht unterzubringen. Der Botanische Garten ist meiner Ansicht nach in diesem Gedicht ziemlich ausführlich behandelt worden, während das menschliche Problem ein Thema für sich wäre. Und da hättest du wirklich ein tolles Thema, Frau zwischen zwei Männern. Dass man beim Literaturstudium sich nicht nur für die Werke, sondern auch für die Unterhosen der literarischen Größen interessiert, ist mir bekannt. Davon lernt man das Gedichteschreiben nicht. Aber zum Literaturstudium gehört eben auch, Literatur zu lesen, und wenn man sich für Gedichte interessiert, eben viele Gedichte unterschiedlicher Autoren zu lesen. Übrigens spricht mich "Romeo und Julia" sehr an, ein wunderschönes Liebesdrama, das, obwohl von einem Engländer geschrieben, Sitten und Ethik der Zeit der Handlung als auch der Entstehung widerspiegelt. Ich bin auch nicht der Ansicht, dass es sich um eine Geschmackssache handelt, wenn man für eine literarische Richtung Abneigung hegt, sondern meiner Ansicht nach sollte man als Autor offen sein für alle Richtungen der humanistischen Literatur und daraus für die eigene Arbeit sicherer werden. Man sieht auch, dass selbst die Großen mit Wasser gekocht haben, und das beruhigt ungemein. Lieben Gruß, Rumpelstilz |
31.03.2023, 16:14 | #15 | |
Meine Kritik gegenüber dem Text betrifft mehr die Länge und das ausschmückende bimbamborium, welches aufgefahren wird um poetisch zu "klingeln".
Die Sprache die verwendet wird finde ich sehr schön und vielseitig, es deutet auf einen sehr hohen Sprachduktus hin, aber es lenkt zu sehr vom eigentlichen Geschehen ab. Jedes Wort will hier heller strahlen als das vorherige. Und das ist schade. Wie ich schon einmal sagte herrscht für mich Reizüberflutung. Im eigentlichen handelt der Text von 2 Liebenden, dann wird das holde Glück unterbrochen 1. weil es regnet und 2. weil sie ihm von ihrem Ex erzählt und dass sie noch an ihm hängt die vorfreudig spritzenden Fontänen in S3 werden da schlagartig Still gelegt und eine abrupte Dürrephase tritt ein. Zum Schluss fragt man sich, warum man dafür soviele Worte gebraucht hat, die alle im Kontrast stehen zu dem was in 1. Linie gesagt wurde und in 2. Hinsicht eigentlich gemeint war. Ich fände lediglich schön, wenn man sich lösen könnte von dem Gedanken alle Wörter immer und ständig nachhallen zu lassen. Im Text wird etwas schön geredet, mit schönen Wörtern, alles schön leuchtend und schön, was Thematisch eigentlich sehr erniedrigend und verletzend ist. Wort und Inhalt stehen hart im Kontrast. Zunächst die Rosarote Brille der Verliebtheit, dann die Gefühlswelt des Lyr.ich die sich im Regen spiegelt. Ich hätte Verständnis dafür wenn der Hintergedanke war, das man mit der Weichzeichnerei ein "Gute Mine zum bösen Spiel" andeuten wollte. Ein obligatorisches Lächeln, obwohl lyr.ich innerlich lieber schreien wollte, weil alle Hoffnung auf gemeinsames Glück zunichte gemacht wurde, mit der Ablehnung durch die Angebetete. Zitat:
Wie stelle ich das an? Lg Mono |
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