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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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30.12.2016, 00:50 | #1 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Warum
Das kleine Gedicht widme ich in großer Verehrung und Liebe den Verunglückten des Alexandrow-Ensembles und ihren Angehörigen
Kolja, komm, du musst heut Abend singen, lass den Wodka stehn, Sergej ist nicht gesund, hat ein bisschen Fieber und sein Hals ist wund. Kolja, du vertrittst Sergewitsch, lass dein Stimmchen klingen! Lass uns noch ein bisschen üben, Zeit ist noch genug, Tanja, sing und tanz mit uns noch mal Katjuscha, noch zwei Stunden, Freunde, dauert unser Flug - sa uspéch und auf die schönen Frauen! Sing, Natascha uns ein Liedchen, sing von weißen Birken, blauen Augen, roten Lippen, sing - Igor, schau nicht so erschreckt und ängstlich, lass die Domra hell erklingen. Tiefe Stille nach den Schreien, keine Zeit war mehr, auch nur ein Gebet zu sprechen, auf den Lippen starb Nataschas Lied von weißen Birken, von Kalinka, diesem Mädchen, ausgelöscht sie alle, nur das Schwarze Meer weiß warum und rauscht und schweigt. Anlass für dieses Gedicht ist der sinnlose Tod von 65 Angehörigen des Alexandrows Ensembles, sa uspéch heißt auf Deutsch "auf den Erfolg!", die Domra ist ein mandolinenähnliches russisches Instrument, die Farben in der dritten Strophe sind die Farben der russ. Nationalflagge |
03.03.2017, 05:45 | #2 |
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Lieber Heinz,
ich bin noch neu hier, doch vielleicht darf ich mal kurz erwähnen, dass mich dieses Gedicht dazu gebracht hat, mich näher mit dem Alexandrow-Esemble zu befassen. Ich bin zwar in der Welt der Töne nicht so bewandert, aber ich danke dir für diesen Ein- und Ausblick. Im Übrigen mag ich deine Dichtung sehr! Es grüßt bewundernd Sinclair II |
03.03.2017, 06:02 | #3 |
R.I.P.
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Kompliment für diese Verse!
Thing |
03.03.2017, 13:03 | #4 |
03.03.2017, 13:49 | #5 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber Sinclair II,
herzlichen Dank für Dein Kompliment! Schön, dass Dich mein Gedicht dazu verführt hat, mal (ich nehme an bei Youtube) in deren Musik hinein zu hören. Chorgesang ist nicht jedermanns Sache, ich bin ein großer Fan, aber der sinnlose Tod fast des gesamten Ensembles hat mich doch ganz schön von den Beinen gehauen. Du bist ziemlich neu hier und mein Willkommensgruß kommt spät, aber hoffentlich nicht zu spät. Also: Sei willkommen! Hallo Thing, danke für Dein Kompliment! Empfehlung (siehe oben): Hör doch mal in diesen Chor unter Youtube rein und schau Dir dabei auch die Gesichter an. Ich halte mir dann immer auch Bilder von gewissen Amerikanern (Trump, Bush u.a.) vor Augen und frage mich, wem ich lieber mal die Hand geben möchte. Lieber Walther, kurz und bündig, wie es manchmal so Deine Art ist. Kurz und bündig zurück: DANKE! |
03.03.2017, 14:17 | #6 |
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Lieber Heinz,
aus aktuellem Anlass (du weißt schon, unser Chor fährt gleich auch los mit dem Bus) packt mich dieses Gedicht besonders. So eine Chorgemeinschaft...Man singt zusammen, teilt Lebensfreude... und auf einen Schlag alle weg. Sehr sehr tragisch. Und die Form des Gedichts (nach unten hin abnehmender Umfang) drückt die Tragik noch einmal mehr aus. Lg RM |
03.03.2017, 15:01 | #7 |
Gast
Beiträge: n/a
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Lieber lieber Heinz,
diesmal auch von mir ohne zu querolieren: Ich schließe mich den anderen ohne zu Zögern an! Ich wünschte, ich könnte Derartiges irgendwann auch. Ist in den Favoriten. lg |
03.03.2017, 17:04 | #8 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe Richmodis,
auch ich war ja mal ein Jüngling mit lockigem (nee, stimmt nicht) mit blondem Haar und erinnere mich gern an die Zeiten, in denen ich mit einem achtzig Mann starken Männerchor oft unterwegs war. Unser schönster Auftritt war (und das war in diesen Jahren etwas besonderes) in Venlo/NL. Ich wünsche Dir für Euren Besuch (mit Auftritt verbunden?) in Bad Ems viel Freude! Hallo mimimi, vlelen Dank für Deinen Kommentar! Kritiken buche ich nicht unter querulieren ab, freue mich aber immer, wenn ich mit einem Gedicht mal auf positive Resonanz stoße. Liebe Grüße Euch beiden! Heinz |
03.03.2017, 20:31 | #9 |
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Lieber Heinz,
vielen Dank für deine netten Willkommensworte. |
03.03.2017, 21:25 | #10 |
Dabei seit: 10/2006
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Beiträge: 7.879
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Lieber Sinclair II,
damit sei es nicht getan; ich werde mir gleich mal ein gedicht von Dir zu Gemüte führen. Gruß, Heinz |
03.03.2017, 22:01 | #11 |
Lieber Heinz,
danke für diese Perle. Der Rhythmus schafft es im Zusammenspiel mit den russischen Namen, mich in eine ausgelassene Musik zu ziehen. Ich denke an das Lied Kalinka, das du bereits namentlich erwähntes, mehr aber noch an den Kasatschok. Die unterschiedlich langen Verse passen sehr gut zur Stimmung. Die vierte Strophe wird überwiegend einsilbig. Auch hier eine dichterisch gelungene Umsetzung der schrecklichen Situation. Die Sprache bleibt förmlich weg. Überhaupt wechselst du von einem umarmenden Reim (Strophe 1) aus einer behüteten Situation über Blankverse in den "blanken Horror" der Katastrophe. Die Metapher des auf den Lippen sterbenden Liedes von der Birke, sonst einen Symbol für das junge, erstarkende Leben, ist ausgezeichnet gewählt. Deine Fußnote hat mir sehr beim Textverständnis geholfen, auch dafür herzlichen Dank. Das Spiel mit den Farben der Flagge ist ein weiteres, gut platziertes und schönes sprachliches Element. In V9 hinter "Natascha" könnte ich mir ein Komma vorstellen und in V17 wäre vielleicht "sind" statt "sie" eine gute Wahl. Die Wendung "und rauscht und schweigt" kommt mir, in ähnlicher Form, bekannt vor. Die Suche hat mich zu einen Part von Rilke geführt, den ich aber nicht meine. Hast du es irgendwo bewusst entlehnt? Freundliche Grüße von Stachel |
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03.03.2017, 22:17 | #12 |
Dabei seit: 10/2006
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Beiträge: 7.879
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Lieber Stachel,
über Dein Lob habe ich mich sehr gefreut! (Ich freu mich immer noch). Mit dem Komma hast Du selbstverständlich Recht, ich kanns nur nicht mehr ändern. "ausgelöscht sie alle" oder "ausgelöscht sind alle" - man könnte sich Deiner Lesart anschließen, mir schien dieses ausgelöscht sie (die Mitglieder des Ensembles und der Mannschaft) "brutaler" als die Feststellung, das sie alle ausgelöscht sind. Du erwähnst das weithin bekannte Lied von dem Mädchen Kalinka. Es ist noch ein anderes Mädchen, Katjuscha, genannt; das ist bei den Russen fast noch bekannter/populärer, weil sie ihre todbringenden Mörsergranaten (können auch andere gewesen sein) Katjuscha genannt haben. Tipp: Klick das Lied dieses Ensembles mal bei Youtube an, da singt so ein kleines Mädchen mit niedlichen Haarschleifen dieses Lied (das von dem Mädchen Katjuscha und Kirschblüten handelt). Dass das Meer rauscht und ansonsten schweigt, darauf hat mich der verehrte Rilke nicht gebracht (ich wüsste aus dem Handgelenk auch kein diesbezügliches Gedicht von ihm). Noch einmal: Tausend Dank für Deinen liebenswürdigen Kommentar! Heinz |
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