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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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13.07.2016, 19:56 | #1 |
Auf nichts ist mehr verlass
Das Selbstverständliche ist längst gegangen
auf nichts ist wirklich mehr verlass das Selbstverständliche wurd eingefangen setzt frei des hohen Alters Last Du steigst des Morgens aus dem Bette der Schwindel dich sofort anfällt das ist des Tages erste Kette die du ganz sicher nicht bestellst Die erste warme Tasse Kaffee die zitterst du auf Hemd und Hose du fühlst dich wie ein alter Affe was steht wohl auf dem nächsten Lose Das Wasser lassen zieht sich Stunden sich ankleiden den Rest vom Vormittag in dieser Zeit kannst du die Welt umrunden du wünschst dich stündlich in dein Grab Der Tag jedoch kennt kein Erbarmen ab Mittags klopft es an die Tür egal ob an den kalten oder warmen es folgt die ungeliebte Kür Die Einsamkeit kriecht in die Seele wirft Schatten auch im Abendschein wenn er nicht endlos lange fiele könnt alles noch erträglich sein Das Selbstverständliche ist längst gegangen auf nichts ist wirklich mehr verlass das Selbstverständliche wurd eingefangen ab diesem Moment du dein Leben hasst |
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14.08.2016, 20:28 | #2 | |
abgemeldet
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Schlimmer wäre es wenn man sich selber hassen würde, so scheint man dann doch noch zur Differenzierung fähig zu sein, die bei den kleinen Dingen des Alltags ein Übel sieht gegen das Pest und Cholera wahrscheinlich eine Hängematte der Unschuld sind, gegen die man das nicht tun könnte wozu man sowieso zu faul wäre. Ausser eben durch solche Zeilen:
Zitat:
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15.08.2016, 12:43 | #3 |
R.I.P.
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Lieber Gylon -
hier hätte ich eine Anregung:
Du steigst des Morgens aus dem Bette der Schwindel dich sofort befällt das ist des Tages erste Kette die du ganz sicher nicht bestellt wegen der Betonung. Ich hoffe, daß nicht Dein Ich hier spricht, sondern eine anonymes LI. Die vorletzte Strophe ist sehr schön und poetisch! Liebe Grüße von Cyparis |
15.08.2016, 12:53 | #4 |
Den Vorschlag von Thing mag ich sehr gerne unterstützen!
befällt mag ich lieber als anfällt .. insgesamt erinnert mich dieses Gedicht stark an die Zeit meiner Erwerbslosigkeit ... Nicht, dass es einem Erwerbstätigen anders ergeht ... Die meisten quälen sich auch bloß jeden Tag aus dem Bett, fragen sich warum und arbeiten sich kaputt, derweil zermürbt die schleichende Einsamkeit unter all den Menschen den Geist ... aber im Speziellen ... diese Tage, die scheinen als wären sie die schönsten auf der Welt, sprich: wenn man mal gaar nix zu tun hat .. das wird ganz schnell ganz grausam finde ich ... sitze gerade in der schule und fühle mich sehr an die zeit erinnert, als es für mich weder vor noch zurück ging... dankesehr, da hast du mich auf eine kleine Reise geschickt Gylon Gern gelesen! Licht & Liebe Zen |
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15.08.2016, 14:16 | #5 |
R.I.P.
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Hallo, zen.you -
Dein Alter mag ich Dir gar nicht glauben; Du bist so jung und schreibst doch so abgeklärt wie ein alter weiser Chinese - erlaube bitte den Vergleich, obwohl ich Chinesen nur aus Literatur und Film kenne. Gylon mag mir den kleinen Seitensprung verzeihen! Euch liebe Grüße von Romulus Thing |
15.08.2016, 14:23 | #6 |
Hellau Lieber Thing verzeih dabei die falsche Anrede all diese Zeit.
Das ist alles Tarnung. Stand schon immer auf die chinesischen und japanischen Filme und hab sie mir offensichtlich gut angeschaut Naja, danke für deine lieben Worte... als ich noch was jünger war, haben mich solche Kommentare von älteren meist geadelt ... heute fühle ich mich dabei wie ein Hochstapler. Aber dennoch gut Danke dir! Aprospos ich muss auch mal wieder durch deine Werkeliste stöbern. Freude Zen |
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25.08.2016, 13:51 | #7 |
abgemeldet
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Lieber Gylon,
deine Zeilen machen sehr betroffen. Wohl dem, den sie betreffen. Gern gelesen. Letreo |
25.08.2016, 16:06 | #8 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.468
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Wenn du mit dem vormittag eh nichts anzufangen weißt. Dann ist es doch gut langsam zu sein. Aber wenn man mit Kaffee im Schritt nicht mehr tanzen kann, ist das hart.
Früher hat er den Vormittag verpennt. Und heute? Vielleicht entdeckt er ja die Schlagerhitparade im Fernsehen als neues Hobby. Oder geht zum Seniorentreff am Hafen. Friede mag seine Zitterhände die schießt ihr wohlige ströme durch den Körper. Und dann sitzen se am Wasser und schweigen von damals. |
25.08.2016, 16:09 | #9 |
R.I.P.
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Der letzte Satz ist sehr poetisch, Dr. Frankenstein!
LG Thing |
17.09.2016, 10:04 | #10 |
Hallo Ihr Lieben,
der Text ist nicht direkt auf mich bezogen. Ich denke aber, das die meisten von uns die ein gewisses Alter erleben dürfen, ein Lied davon singen können, das man Stück für Stück, für einen so lange selbstverständliches verliert. Meist fängt es mit der Sehkraft an, der Griff nach etwas gelingt nicht mehr, man stößt Dinge um usw. Am Anfang nimmt man es nur war, aber irgendwann wird es lästig bis ärgerlich. Wenn es einen ganz schlimm trifft und man gar nichts mehr alleine kann, stelle ich mir vor, das man anfängt sein Leben zu hassen weil es nicht mehr die so lange gewohnte Lebensqualität besitzt. Deine Anregung, liebe Thing, nehme ich gerne an! Euch allen einen schönen Tag und ein herzliches Danke fürs vorbeischauen! Liebe Grüße Gylon |
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