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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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20.11.2012, 21:58 | #1 |
Der Klassiker
Ein Klassiker, das ist ein Geist,
der nur vollendet furzt und scheißt. Nie bleibt er unter dem Niveau, Geniales schafft der edle Po. Ein jeder Haufen, Duft und Ton erhebt vom Staube die Nation und jeder wünscht die Audienz bei ihm am Ort der Pestilenz. Der Lorbeer kränzet Stirn und Haar, sein Darm tilgt aus, was vorher war, schreibt groß die Weltgeschichte neu und jeder folgt ihm erfurchtsscheu. |
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22.11.2012, 09:51 | #2 |
Oha, gummibaum, so kämpferisch?
Hab das vor Monaten mal irgendwo erwähnt, dass Du durchaus "waffenkundig" bist und mich offensichtlich nicht getäuscht, Scharfzüngigkeit schlummert nicht selten zwischen arglosen Wortspielen tiefsinniger Heiterkeit, sie funkelt quasi hinter den Pupillen. Deftiger hätt ich's ihnen nicht geben können, den Klassikern. Respekt! Desperado |
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22.11.2012, 10:14 | #3 |
Huch!
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22.11.2012, 10:38 | #4 |
abgemeldet
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Ein recht triviales Mistverständnis, Gummibaum, das du da mit Deiner Gabel vor uns breitest. Einen klassischen Lokus, auf dem man sich klassisch zu entleeren weiß, ist von der Antike bis in die Neuzeit unbekannt, auch erguhgeln lässt die Örtlichkeit, auf der du da gerade zu sitzen vorgibst, nicht.
Ich seh Dich ziemlich einsam in Deinem eigenen Augias-Laufställchen, bemüht, denen, die was drauf hatten und es immer noch können, durch die Gitterstäbe ans Bein zu pinkeln. Ich glaube aber nicht, dass Dir ein "Klassiker" je so nahe käme, dass er Gefahr liefe, von Deinem dünnen Strahl getroffen zu werden. Und wenn doch, dann würde er's abwischen wie Vogelkot und weitergehen. lg z |
22.11.2012, 12:17 | #5 |
Danke für die Antworten. Ich mag die Klassiker natürlich wie mich selbst. Eine zeitlang habe ich fast nur in dieser Sparte geschrieben, meist abfällig-heiter mich mich. Da haben besonders Thing und Babsi kommentiert. Hier ein Bsp.
LG gummibaum Wandel Mir schimmelte das Fleisch seit Wochen gespenstisch auf den Schädelkochen. Ein schrilles Keimen, rot und grün, ein flaumig weiches, giftges Blühn und dieser faule Kellerduft -- Ich hab es drum der Frühlingsluft zur Trocknung heute übergeben. Man will ja schließlich frischer leben. Und siehe da, rund um die Wangen hat gleich ein Wachstum angefangen, das mir, gemäß der Jahreszeit, etwas Floristisches verleiht. Es blüht im Mund der Löwenzahn, am Kinn setzt Wiesenschaumkraut an, und um die Augen hübsche Veilchen und Bienen summen schon ein Weilchen... |
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22.11.2012, 14:02 | #6 |
Die großen Klassiker, gummibaum,
das ist doch überhaupt gar keine Frage, sich in Hochachtung vor ihnen zu verneigen... aber heutzutage schimpft sich ja schon Klassiker, wer vor fünf Jahren einen trivialen Bestseller laufen hatte, und als Klassikerfachpersonal, wer einen oder zwei der wahren Giganten quergelesen hat, vielmehr als Staubfänger im Regal stehen. Es ist eindeutig ersichtlich, wer in Deinem Gedicht klassisch sein Fett wegbekommt, ein anderer Gedanke ist mir dabei garnicht gekommen. Ois easy Desperado |
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22.11.2012, 18:49 | #7 |
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Ein "Klassiker" ist immer einer. Er wird nicht dadurch zu einem, dass er sich selber dafür hält oder von einem Spezi in solchen Stand gehoben wird, sondern er braucht den Konsens einer pluralisitschen Gesellschaft.
Das erfordert nicht nur Besonderes, sondern auch Zeit. Vor allem die. Stelle ich mir das unflätige "Gedicht" Gummibaums bildlich vor, sehe ich einen Wicht, der dem Weimarer Schiller einen Güllekübel aufgesetzt hat und lauthals beklagt, dass der jetzt so stinkt. Ich muss lachen. |
22.11.2012, 19:06 | #8 | |
Zitat:
Doch wohl eher der Wicht, den Schiller juckt das nicht. Und genau das ist das mit diesen Stinkern, die kommen schon angestunken, weil sie beim Güllefassen bis zum Hals abgetaucht sind. Und wenn sie dann alles vollgestunken haben, stellen sie sich hin und plärren: Der Schiller war's! Und kassieren dafür den Kritikerpreis, nur um sie so schnell wie möglich loszuwerden. Schon so mancher Klassiker wurde von seinen Zeitgenossen verkannt, der zeitgeistige Pluralismus gab den Güllekippern recht mit ihrem ignoranten Urteil, weil die sich als Literaturkenner vertanden haben und sich angemaßt zu wissen, was nun warum ein Klassiker zu werden bestimmt ist und was nicht. Tatsache ist vielmehr, dass das nie jemand wissen und sagen kann. So what Desperado |
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22.11.2012, 23:02 | #9 | |||
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Zitat:
Zitat:
Listen: In hundert Jahren wird keine Sau mehr wissen, wer Du, Ich oder Miss Gummibaum gewesen sind. Aber den Schiller werden sie immer noch kennen. Soviel Dreck gibt's auf der ganzen Welt nicht, um den zuzuscheißen. Und das ist etwas, Zitat:
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23.11.2012, 09:29 | #10 |
Worüber regst Du Dich eigentlich auf, Zonkeye?
Fühlst Du Dich angesprochen? Kann mich nicht erinnern, an Dich gedacht zu haben bei meinen Zeilen. Oder ist es genau das, was Dich ärgert? Dass ich einfach hergehe, ein Bild von Dir um einen Aspekt erweitere und Deine Ansicht nicht als alleingültige und vor allem endgültige stehenlasse? Ich bin ja nun dank DEAD MAN ein wenig schlauer Deine Identität betreffend, vom Moment meines Auftauchens an hast Du mich gefürchtet und seitdem als Bedrohung bekämpft, weil ich zu der ungeheuerlichen Sorte Mensch gehöre, die sich Deinesgleichen gegenüber noch nicht einmal die Mühe macht, sie für überflüssig zu erklären, sondern sie schlicht und ergreifend nicht beachtet. Es sei denn, er ist launig genug, es etappenweise zu tun aus Gründen purer Zerstreuung und Unterhaltung. Einer von denen, für die ein Klassiker nicht automatisch ein besonderer Mensch ist, weil er außergewöhnliche Kunstwerke schaffen kann, der Genie und Wesensart strikt voneinander zu trennen versteht und sich auf das Schaffen eines Künstlers konzentriert, ohne dem Menschen dahinter mehr Gewicht zu geben als sein Werk ihm zugesteht. Gummibaums Gedicht trifft ins Schwarze, wenn man es auf den einen oder anderen überheblichen Egomanen bezieht, der zwar die Literatur bereicherte, in heutigem Jargon jedoch ohne Umschweife als Charakterschwein bezeichnet werden kann. Die unscheinbare gütige und freigiebige Maus um die nächtsbeste Straßenecke hat für die Menschehit einen um ein vielfaches wertvolleren Beitrag geleistet, als all seine unsterblichen Meisterwerke zusammengenommen es jemals werden tun können, egal wie lange sie noch bewundert und von aller Welt verehrt werden, einfach, weil er als Mensch eine Niete war. Manche Leute sehen im ideologischen Kritikansatz der Überhöhung und Idealisierung des Künstlers an sich auf Grund seines Schaffens und unabhängig von seinen menschlichen Qualitäten faschistoide Tendenzen- in der Tat ist die Grenze zwischen Übermensch und Herrenmensch fließend. Daher rührt auch die mitunter schmerzliche Verirrung etlicher Verehrer, Bewunderer und Adepten, da diese dem fatalen Irrtum aufgesessen sind, ein kunstschaffender Fiesling und Egonmane hätte mehr Daseinsberechtigung und menschlichen Wert als ein aufrechter Unbegabter, weil er sich als Kulturträger derlei "Eskapaden" asozialen Fehlverhaltens erlauben darf, ja diese ihm regelrecht zustehen ob der Außergewöhnlichkeit seines Beitrags zur menschlichen Kultur. Ein überaus bedenklicher Ansatz in der Tat, der sich problemlos auf die kulturellen Hinterlassenschaften totalitärer Despoten erweitern ließe, und leider auch lässt von Kulturfanatikern dieser Sorte. Wer zB. die Pyramiden gebaut hat, muss als bevorzugt wertvoller Mensch geachtet werden, egal wieviel Sklavenleben der hybride Bau gekostet hat. Diese Denkweise war mir seit jeher zutiefst zuwider. Auch der Klassiker ist als Mensch nichts Besonderes und verdient nicht deshalb schon Bewunderung als solcher, weil er klassische Werke vollbracht hat. Er kann ebensogut eine Geißel gewesen sein nicht nur für seine unmittelbaren Mitmenschen, ein unerträgliches Aas sozusagen, und muss demgemäß historisch als solches behandelt werden, völlig unabhängig von seiner mitunter haarsträubend verlogenen, aber deshalb um nichts weniger großen Kunst. Dennoch könnte ich getrost auf dieselbe verzichten, ohne einen schwerwiegenden Verlust zu erleiden deshalb- auf die helfende und mitmenschliche Hand von Kreti und Pleti indessen nicht. Ein Mensch nun, der so denkt und dessen Schwerpunkte dergestalt ausgerichtet sind, ist in Deinen kulturverbissenen Augen tatsächlich eine reale Bedrohung, Zonkeye, weil er so einiges nihiliert, was andere geradezu abgöttisch verehren. Für den Deine "Kompetenz" deshalb ungültig und bedeutungslos ist, weil der damit verknüpfte Mensch arg zu wünschen übrig lässt seine soziale Intelligenz und die mindest erforderlichen Kulturpraktiken sprich Umgangsformen betreffend. Kurzum, Du hast mir weder was zu sagen noch kümmere ich mich darum, was Du ansonsten allgemein so von Dir gibst im weiten Felde- und das kannst Du nicht ertragen. Deshalb bin ich nicht nur Feindbild für Dich, sondern erwählter und erklärter Feind. Nun, ich kann sehr gut damit leben. Du offenbar weniger... Desperado |
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23.11.2012, 10:03 | #11 | |||
abgemeldet
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Du schriebst:
Zitat:
Zitat:
Ich verteidige hier den Klassiker und amüsiere mich über das Gehopse, das entsteht, wenn man die Kriterien nennt, die's dafür braucht. Wie schon einmal gesagt, Kauboi: Auf dem Gummipferdchen kommt man den Weg zum Olymp nicht hoch. Da geht einem schon am Fuße des Hügels die Luft aus. Und mit dem Dreckkübel schafft man's erst recht nicht. Der zieht einen nicht hoch, sondern nach unten. Die Klassiker, die jetzt welche sind und jene, die in hundert Jahren welche sein werden, werden damit nicht erreicht. Ihr Gold glänzt auch unter dem schlimmsten Dreck hervor. lg z |
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23.11.2012, 12:26 | #12 |
Lieber Zonkeye,
ein Literaturforum ist nicht der Ort, sich mit offenkundigen Persönlichkeitsdefiziten auseinanderzusetzen, zudem fühle ich mich nicht dazu verpflichtet, tut mir leid. Wie gesagt, nichts gegen Deine sporadischen Geschichten, obgleich ich persönlich ihnen rein inhaltlich wenig bis garnichts abgewinnen kann, was aber nun überhaupt nichts heißen will und ich deshalb bisher und fürderhin für mich behalten, es sei denn, es kommt einmal etwas –in meinen Augen- Bemerkenswertes von Deiner Autorenseite. Was hingegen Deine peinlichen Versuche anbelangt, Dich als Rezensist zu etablieren, erachte ich Deine „Kommentare“ -nicht nur bezüglich meiner Wenigkeit- als absolut irrelevant, da von eklatanter Voreingenommenheit zeugend und kontinuierlich in vollkommen indiskutablem Tonfall vorgebracht, was eine weitere Auseinandersetzung mit ihnen vom Ansatz her erübrigt. Sorry, gummibaum, ich will Deinen Thread nicht weiter mit derlei unerquicklicher Bestandsaufnahme belästigen, von meiner Seite her ist damit alles gesagt, dass ich Dein gelungenes Gedicht herzerfrischend und belebend finde, sagte ich Dir bereits und wiederhole mich hiermit gerne. Weiterhin frohes Schaffen! Desperado |
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23.11.2012, 13:26 | #13 |
abgemeldet
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Einsicht ist der erste Weg zur Besserung, kleiner Heißsporn!
Mal sehen, wie lang Deine guten Vorsätze diesmal halten. Grüß mir Herrn Dr. Karg, wenn ihr demnächst gemeinsam auf Eurem inflatable durch seine oder Deine Wüsteneien reitet. Nehmt reichlich Flickzeug mit - ihr werdet es gewiss brauchen! Ihr beiden zählt immer noch zu meinen Favoriten, denn auch im Mäusekino schlägt das Herz des Publikums eher für die Schwachen ... lg z p.s.: Der Dreckkübel, von dem immer wieder die Rede ist, stammt nicht von mir. Er steht deutlich sichtbar zwischen Gummibaums Fäkal-Reimen. |
23.11.2012, 13:26 | #14 |
Danke, Desperado.
LG gummibaum |
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