|
|
Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
20.02.2011, 15:41 | #1 |
abgemeldet
|
Bildungslüge
Schule nix und bildungsfern
hat dich Arbeitsmarkt nicht gern. Hast du Hauptschul Klasse zehn, Personalchef will nicht sehn. Mit Real gibt Firma Leih: machst du Stunde Euro drei. Hast du fertig Abitur, gehst du Uni, stehst du Flur. Bist du fertig Studium, machst du ganz viel Praktikum. So sieht aus. Da bist du stumm. Bildung Blödsinn. Bleibst du dumm. |
20.02.2011, 15:55 | #2 |
abgemeldet
|
Lustig! Und obendrein eine wunderbare Persiflage auf das Deutsch so mancher Jugendlicher, die mir täglich in der S-Bahn begegnen. Zitat:
"Ey, wie lange bist du Deutschland, Alter" "6 Jahre, Lan!" Ist das nicht traurig? Zurück zu Deinem Werk: ich finde es sehr gelungen, denn es läüsst mich mit einem Auge lachenj und mit dem anderen weinen, da es gleichzeitig und satirisch auf mehrere Probleme aufmerksam macht, die mich schon seit langer Zeit stören. |
20.02.2011, 16:56 | #3 |
Forumsleitung
|
Ich bin anderer Meinung: Das Gedicht geht völlig an der Tatsache vorbei. Die "Bildungslüge" hat auch nichts mit ausländischen Jugendlichen zu tun, sondern sie ist ein generelles Problem.
Es galt einmal die Rede, daß Bildung eine Währung sei und sich auszahle. Das stimmt nicht mehr. Heute kassiert ab, wer Arbeitslose auf Zeit einstellt - denn der Staat subventioniert die Arbeitsstelle auf Zeit. Fazit: Ist die Zeit abgelaufen, wird der Arbeitnehmer wieder auf die Straße gesetzt und der nächste kommt dran, da er subventioniert wird, also Geld einbringt und unter keinem Beschäftigungsschutz steht. Dieses System will man jetzt auch auf die Lehrstellenanbieter übertragen. Erneutes Fazit: In Zukunft werden ausgelernte Lehrlinge nicht mehr übernommen, sondern neue angeheuert, die vom Staat subventioniert werden. Die Ausgelernten gehen in Hartz IV über. Wer sich heute noch in der Schule und an der Uni schindet oder eine Lehre macht, muß ganz schön blöd sein. |
20.02.2011, 17:04 | #4 | |
abgemeldet
|
Zitat:
Früher war (Aus-)Bildung eine Garantie auf Einkommen. Heute sind das bestenfalls noch Lottoscheine. --- Außerdem: wozu Akademiker bezahlen, wenn ich Praktikanten haben kann, die den Job umsonst machen? |
|
20.02.2011, 17:10 | #5 |
abgemeldet
|
Die letzte Aussage ist meines Erachtens überflüssig und nicht einmal als ironische Aussage sinnvoll.
Wer ordentliche Bildung genossen hat ist immer noch besser dran als ein Arbeiter, der nach der 9. Klasse der Hauptschule und einer Lehre nun halbjährlich für verschiedene Firmen den Sklaven spielt. Ich hab das mitgemacht, ich weiß, wovon ich spreche. Außerdem steht einem in vielen Bereichen ein höhres Gehalt zu. Nach bestandener Lehre hatte ich bei einer Leiharbeitsfirma ein Stundengehalt von 7,40 €(!). Nach dem Abitur habe ich für mich,nur auf der Grundlage, dass ich das Abitur mittlerweile hatte, einen Lohn von 10,50 € die Stunde aushandeln können. Für harte körperliche Arbeit, versteht sich, und das noch bei knappen 180 Stunden im Monat (exklusive Arbeitshinweg und -rückweg). |
20.02.2011, 17:13 | #6 |
abgemeldet
|
|
20.02.2011, 17:15 | #7 |
abgemeldet
|
Richtig, es existiert immer noch eine statistische Korrelation zwischen Einkommen und Bildungsstand. Ich behaupte aber, daß sich der Wert sehr stark von 0.98 in Richtung 0.5 bewegt. Bildung kann mehr Geld bedeuten, muß es aber nicht.
Das Gedicht ist zweifellos sarkastisch. Ich meine, daß sich dieser spezielle Sarkasmus aus beobachtbaren Gründen immer mehr ausbreitet, und zwar durch alle Bildungsschichten. |
20.02.2011, 17:16 | #8 |
R.I.P.
|
Halli Hallo, Schamansky -
dies ist (für einen bestimmten Bevölkerungsanteil) gewiß keine Parodie, sondern traurige Wahrheit. Die Ursachen? Vielfältig. Nicht zuletzt der migrante Hintergrund. Das Lachen bleibt im Hals stecken. @ Ilka-Maria: Ich kann Dir nicht wirklich zustimmen. Wenn es um qualifizierte Beschäftigung, Arbeit, Anstellung, Tätigkeiten geht, ist Bildung immer noch unerläßlich. Leiharbeitsfirmen vermitteln gewiß keine Wissenschaftler, Ingenieure, Redakteure, Hochschullehrer etc., die weder das ABC noch von 1 - 10 zählen können. Thing (kurzgefaßt) |
20.02.2011, 17:19 | #9 |
abgemeldet
|
Ich finde es skandalös, daß selbst Akademiker mit guten Abschlüssen keinen Job bekommen und in Praktikum auf Praktikum verheizt werden. Kein Wunder, daß sie sich fragen, was die Bildung wert gewesen sein soll. Oder abwandern.
Ich habe in GB auch einmal leihweise für £6.40 Paletten gekloppt. Abitur und Abschlüsse interessierten dabei keinen, es galt gleicher Lohn für gleiche Arbeit. |
20.02.2011, 17:29 | #10 |
Ich finde das Gedicht lustig. Es ist natürlich eine überspitzte Darstellung mit so manchem wahren Korn.
Zur Situation am Arbeitsmarkt werfe ich mal das Stichwort "demografischer Wandel" in den virtuellen Raum. Bald könnten sich Arbeitgeber die Finger nach Arbeitnehmern lecken... |
|
20.02.2011, 17:36 | #11 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
Mein Sohn hat Realschulabschluß, Lehre, nachgeholtes Abitur, Teilstudium. Das Studium abgebrochen, als die Studiengebühr eingeführt wurde, denn er konnte sich die Gebühren nicht leisten. Ich hätte sie bezahlt, aber das wollte er nicht. Während des Studium nebenbei Festanstellung; sie endete vor dem Arbeitsgericht, die Details spare ich aus, er gewann den Prozeß. Danach 1-Euro-Job, Hartz-IV, Leiharbeitsfirma. Von dort übernommen in einen Zeitarbeitsvertrag, der bis August läuft. Danach? Er bewirbt sich. Aussichten? Bislang keine. Und das im vielumworbenen IT-Bereich. Mein Sohn hat einen Freund, der im zweiten (!) Beruf Altenpfleger ist (auch eine umworbene Tätigkeit), und trotzdem schon arbeitslos war, obwohl er diesen Knochen-Job gerne und mit Überzeugung macht. Die meisten Freunde meines Sohnes sind längst ins Ausland abgewandert. Ich bin inzwischen 60 Jahre alt und mit meiner Schulfreundin einig: Wir hatten eine glänzende Zeit, was die Berufschancen anging. Heute könnten wir mit unserer schulischen und beruflichen Ausbildung nicht mehr überleben. Alleine vielleicht, aber nicht nach gescheiterten Ehen und Alleinverantwortung für kleine Kinder. |
|
20.02.2011, 17:54 | #12 |
abgemeldet
|
Mal frech vom eigentlichen Thema abweichend:
Du lebst ja in GB. Ich weiß nicht, wo oder was Du arbeitest, aber macht sich in Deinem Beruf ein großer Unterschied zwischen der Bezahlung hier und der in England bemerkbar? |
20.02.2011, 17:57 | #13 |
abgemeldet
|
Da hat er mein Beileid, denn einen 1-Euro-Job habe ich auch schon gehabt. Ich habe ihn sogar freiwillig verlängert, weil ich sonst nicht mit dem Geld ausgekommen wäre, und das, obwohl es für einen lächerlichen Euro die Stunde nichts als Zeitverschwendung war.
|
20.02.2011, 18:10 | #14 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
Und da sind wir erst recht beim Thema: Wer hat denn angesichts dieser Lage als Mann noch Lust, sich auf Ehe und Kinder einzulassen? Erstens kann man es sich nicht leisten, und zweitens ist man, sollte "Mann" es trotzdem wagen und die Ehe schiefgehen, völlig erledigt. |
|
20.02.2011, 18:22 | #15 | |
abgemeldet
|
Zitat:
Im Ernst, ich finde, das ist ein interessanter Punkt. |
|
20.02.2011, 18:25 | #16 |
R.I.P.
|
Dazu sollte man einen neuen Faden eröffnen!
Ich sehe die Wogen hochgehen und mir läuft das Wasser im Munde zusammen! Thing |
20.02.2011, 18:33 | #17 |
Forumsleitung
|
Na, dann mach mal - oder soll ich?
Ausgerechnet ich???? Aber trotz allem: Ich bin dafür, die Männer endlich zu emanzipieren. Diese Revolution fand bisher nur für die Frauen statt. Also: Eine Bresche für die Männer! |
20.02.2011, 18:39 | #18 |
abgemeldet
|
Das Brutto ist niedriger, aber dafür sind die Abgaben viel geringer, so daß es sich netto positiv auswirkt.
|
21.02.2011, 14:23 | #19 |
abgemeldet
|
Ich möchte noch etwas nachschicken, da ich sehe, daß der Text zu Mißverständnissen führen kann.
Es geht mir nicht darum, auf der Sprache von Migranten herumzuhacken. Ein Zweitsprachler hat für mich immer das Recht, mehr Fehler zu machen als ein Muttersprachler. Hier aber geht es nicht um ethnische Hintergründe, sondern um das Deutsch eines bildungsfernen Substrats, das ich bewußt für den Text gewählt habe. Diese Sprache hört man auch von Deutschen, ein sogenannter Migrationshintergrund ist dazu überhaupt nicht erforderlich. Zudem ist Bildung nicht unbedingt an Intelligenz gekoppelt. Der fiktive Sprecher dieses Gedichts ist nämlich durchaus in der Lage zu durchschauen, daß die ökonomisch-gesellschaftliche Entwicklung die Lebenschancen aller Bildungsstufen betrifft, etwa daß man mit dem Hauptschulabschluß seine Chancen auf eine Lehrstelle von vornherein in den Wind schreiben kann, aber auch, daß selbst ein Universitätsabschluß heute keine Einkommensgarantie mehr bedeutet. An dieser Tatsache resigniert der Sprecher auf lakonisch-sarkastische Weise; ob dies nun die beste Reaktion auf die skizzierte Entwicklung ist, bleibe dahingestellt. Eine zynische "mir kannze viel erzählen"-Haltung finde ich jedenfalls durchaus nachvollziehbar. Es ist mehr Neoliberalismuskritik intendiert als alles andere. Wenn das nicht so herauskommt, ziehe ich mir den Schuh gerne an. |
21.02.2011, 16:24 | #20 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
|
|
21.02.2011, 18:17 | #21 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
|
Bildungslüge
Bildet Ihr Euch nur des schöden Mammons Willen? Ist Bildung nur Mittel zum Zweck? Kommt mir nicht mit Arbeitslosigkeit (kenn ich zur Genüge) oder mit Hoffnungslosigkeit (in diesem Land verhungert man nicht so leicht). Mit einer Bildung um der Ausbildung der eigenen Perönlichkeit Willen lebt es sich besser, ausgefüllter auch bei Arbeitslosigkeit und angeblicher Hoffnungslosigkeit.
Am Rande: Meine Freunde in M-V haben einen privaten Pflegedienst eingerichtet und betreiben ihn trotz größter Schwierigkeiten immer noch. Wo sind die ausgebildeten, qualifizierten Kranken- und AltenpflegerInnen, die sie so bitter nötig hätten? Die beiden reißen sich (seit zwei Jahren ohne Urlaub) den A.... auf, suchen händeringend nach übertariflich bezahlten Kräften und finden keine. Ach Gott, das Thema hat zuviele Facetten, als dass es hier erschöpfend behandelt werden könnte. Heinz |
21.02.2011, 18:23 | #22 | |
abgemeldet
|
Zitat:
Ich war selbst vor langer Zeit 3 Jahre arbeitslos (nach einem hervorragend abgeschlossenen Studium), was mich sehr geschwächt und deprimiert, aber nicht in die Knie gezwungen hat. Ohne die Bildung, die ich für mich erworben habe, hätte ich das alles nicht überstanden. Ich wundere mich auch ein bisschen, wie "ökonomisch" hier über Bildung diskutiert wird... P. |
|
21.02.2011, 18:32 | #23 |
Forumsleitung
|
Darum geht es nicht, Heinz. Natürlich ist es immer eine vorteilhafte Sache, eine gute Bildung zu haben, schon für das Selbstgefühl. Aber wie sieht es mit der Ausbildung in einem Beruf aus? Bei der Jugend herrscht völlige Verunsicherung, welche Ausbildung die richtige ist, und zwar insofern, überhaupt eine Grundlage geboten zu bekommen, um später auf eigenen Füßen zu stehen und eine Familie gründen zu können. Dafür sind die jungen Leute auch bereit, "kleine Brötchen zu backen". Mein Sohn hatte, bevor er ein Informatikstudium begann, ein Jahr auf einer Technikerschule "verplempert", weil er aufgrund der damaligen Kunde, es gebe keine Nachfrage in diesem Beruf, sich umzuorientieren gezwungen sah. Alle ein bis zwei Jahre werden derartige Nachrichten verbreitet, die Panik unter den Studierenden anrichten. Es geht nicht um die Schaffung von Besitzständen, sondern darum, grundsätzlich eine Perspektive und ein Minimum an Sicherheit bei der Studien- bzw. Berufswahl zu erhalten.
In erster Linie geht es also nicht um Geld, sondern um gut genutzte Zeit. LG Ilka-M. |
21.02.2011, 18:35 | #24 |
R.I.P.
|
ich sags mal ganz simpel:
Bildung empfand ich als Bereicherung und nie als Mittel zum Zweck (Karriere, Arbeitsstelle, Aufstiegsmöglichkeiten, "Leiter" etc.). Mit Weiterbildung ist nicht mehr viel los, hat man fast das Lebenstal der andren Seite erreicht (sozusagen den absteigenden Ast entklettert). Aber eine gediegene Halbbildung kann beglücken und weiterhin anspornen. Dies ins Album von Thing |
21.02.2011, 18:50 | #25 |
abgemeldet
|
Vielleicht gibt es ja zwei Arten von Bildung?
a) die formelle und ökonomisch verwertbare Aus-Bildung, die sich an Abschlüssen, Zeugnissen, IHK-Briefen, Zertifikaten, Diplomen etc. mißt und die früher so gut wie eine Garantie für ein verläßliches Einkommen darstellte, was heute bei weitem nicht mehr der Fall ist. b) die private, kulturelle Bildung, die man sich selber in seinen mehr oder weniger knapp bemessenen Mußestunden (siehe oben) aneignet. Das ist der Bücherstapel, durch den man sich freiwillig liest, oder die anspruchsvollere Musik, die man hört, die Sprachen, die man sich freiwillig aneignet oder jedes andere "geistige" Interesse, in das man sich vertieft. a) und b) können sich ergänzen, etwa wenn ein Anglistikstudent sich durch den gesamten Shakespeare ackert. Sie können aber auch unabhängig voneinander in einer Person nebenher existieren, etwa wenn der Dipl.-Ing. Maschinenbau in seiner Freizeit den "Zauberberg" liest, was ihm beruflich nicht viel bringen dürfte. Daß b), die entsprechende Persönlichkeit und vorhandenes Interesse vorausgesetzt, das Leben immateriell sehr bereichern kann, bleibt ganz unbestritten. Welcher eingefleischte Philister treibt sich schon freiwillig in Gedichteforen herum? |
21.02.2011, 19:02 | #26 |
Forumsleitung
|
Das hast Du sehr gut auf den Punkt gebracht, Schamansky.
|
21.02.2011, 19:06 | #27 |
abgemeldet
|
Ich denke, mit Der Einteilung liegst Du grundsätzlich richtig, Schmansky.
Das deckt sich mit meiner Auffassung, wie das Studium in Deutschland abläuft. Reine Fleißarbeit, der meiner Meinung nach selten einen besonderen Bildungswert hat. Nehme ich mein Studium als Beispiel fällt mir folgendes auf: 1. Klausuren sind reine Abfragen von Unmengen an Fakten, von denen die meisten für die eigenen Interessen, also dem, was man mit seinem Studium erreichen will, völlig uninteressant und unnötig sind. Diese Fakten lernt man mühsam auswendig, weil ich Klausuren selten eigene Reflexion gefragt ist (was das angeht, habe ich einen Nachteil: ich hasse stumpfes Auswendiglernen, da ich den Sinn darin nicht sehe und mein Gedächtnis nicht das beste ist; vor allem, wenn mich besagte Fakten im Grunde nichts angehen) 2. Das erreichen guter Noter wird also hauptsächlich denen ermöglicht, die ein gutes Gedächtnis oder allgemein Talent dafür haben, sich nutzlose Fakten und Detailwissen in den Kopf zu prügeln. Mit Intelligenz hat das nichts zu tun. Ich kenne Menschen, die sind dumm wie Bohnenstroh und können trotzdem wunderbar alles auswendiglernen, was man ihnen vor die Nase legt – verstanden wird es von ihnen allerdings in den wenigsten Fällen. Das mag alles nur meine beschränkte, da pessimistische Sichtweise sein, aber meine Erfahrung mit dem System der Universität, an der ich mich zur Zeit durch das Studium quäle, beweist mir immer wieder, dass es bei dem Erreichen guter Noten hauptsächlich auf stumpfsinnigen Fleiß ankommt. |
21.02.2011, 19:33 | #28 |
Das sinnlose Pauken von Fakten geht ja in der Schule schon los. Ich gebe seit Jahren Nachhilfe und es ist wirklich nicht zu fassen, wie vollgestopft die Stundenpläne der Schüler heute sind. Seit die 13 gestrichen wurde, scheint mir das Pensum durch die Decke zu gehen.
Ich weiß, dass ich als Schülerin viel Zeit hatte für meine Hobbies und um meine Interessen und Fähigkeiten auszutesten. Ich glaube, die Zeit fehlt Schülern heute und von allen Seiten wird Druck gemacht. |
|
21.02.2011, 19:44 | #29 |
abgemeldet
|
Das sehe ich so ziemlich genauso. Ich frage mich auch, wozu das 13. Jahr im Gymnasium gestrichen wurde. Man wirft so doch die Menschen noch früher auf den übersättigten Arbeitsmarkt – dazu nocht schlechter gebildet als zuvor.
Wenn man aber wiederum alles Unwichtige aus dem Pensum bis zum Ende der 12. Klasse streichen würde, könnte man wahrscheinlich auch gleich noch die 10. und 11. streichen |
21.02.2011, 20:17 | #30 |
Ich würde eine frühe, selbstbestimmte Entrümpelung nach Interessen und Fähigkeiten vorschlagen. Klar müssen Grundkenntnisse in den Hauptfächern Pflicht sein, aber warum ich z.B. die Blockflöte quälen musste, bleibt wohl ein Geheimnis.
Früh Talente fördern und im Umkehrschluss Anderes aus dem Stundenplan streichen. Warum soll jeder das Gleiche gleich gut können? Warum nicht schon in der Schule nach Interesse lernen? Macht man den Rest des Lebens schließlich genau so und seinen Beruf wählt man auch so aus (sollte man wenigstens). |
|
21.02.2011, 20:21 | #31 |
R.I.P.
|
Musikuntericht kann Talente entdecken und fördern. Wie das Nebenfach "Zeichnen" auch. Oder "Sport".
Die Quälerei mit der Blockflöte entsprag sicher nicht der Schule, sondern dem Elternhaus. Und hat mit gediegener Grundbildung/mit gediegenen Grundkenntnissen nicht viel zu tun - m.E. |
21.02.2011, 20:28 | #32 |
abgemeldet
|
Der Musikunterricht in der Schule kann einem den Spaß an "klassischer" Musik auf Jahrzehnte verleiden. Nun geht's wieder.
|
21.02.2011, 20:31 | #33 | |
Zitat:
Dass der Musikunterricht in Schulen dazu geeignet ist, Talente zu entdecken und zu fördern möchte ich stark bezweifeln... |
||